Die spektakuläre Königsetappe in Liechtenstein: Wandern über die Drei Schwestern und den Fürstensteig
Fakten
Tourencharakter
Der zweite Tag einer Liechtensteiner Hüttentour startet früh an der Gafadurahütte unterhalb des Drei-Schwestern-Massivs. Die Königsetappe führt über wurzelige Pfade zum Sarojasattel an der Grenze zu Österreich, mit ersten Ausblicken ins Saminatal und bis zum Bodensee. Der Aufstieg zum Wolan (2034 m) beeindruckt mit Felsbändern und Leiterpassagen, gefolgt vom höchsten Gipfel der Drei Schwestern, der Großen Schwester (2053 m), mit atemberaubendem Panorama über Rheintal, Vorarlberg und die Schweiz.
Nach einem anspruchsvollen Abstieg geht es weiter zum Garsellikopf und schließlich zum Kühgrat (2123 m), dem höchsten Punkt der Etappe. Der alpine Fürstensteig bildet den spektakulären Abschluss, bevor der Weg über den Chranchweg ins Tal nach Steg führt. Eine unvergessliche Tour mit grandiosen Ausblicken und alpinem Flair.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Nach einer erholsamen Nacht in der Gafadurahütte beginnt der zweite Tag der Hüttentour früh am Morgen. Die Sonne hat die Hütte, eingebettet unterhalb des Drei-Schwestern-Massivs, noch nicht erreicht. Doch das Wetter ist erneut perfekt: klare Sicht, milde Temperaturen, kein Wind – ideale Bedingungen für die Königsetappe.
Nur wenige Schritte von der Hütte entfernt zweigt ein schmaler Bergpfad in den Sattelwald ab. Wurzelige Abschnitte führen stetig bergauf zum Sarojasattel, wo die Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich verläuft. Erste Blicke öffnen sich ins Saminatal, und nördlich über die bewaldeten Hänge des Saroja (1659 m) hinweg bis zum Bodensee.
Nach einem kurzen Abschnitt über Almwiesen wird der Weg steiler und zunehmend felsiger. Schon bald erreicht man die Felsbänder am Jahnturm, passiert ein natürliches Felsenfenster und klettert über erste Leiterpassagen – der Anstieg zum Wolan (2034 m) ist beeindruckend. Das dortige Gipfelkreuz lässt vermuten, man hätte den höchsten Punkt erreicht – doch der Hauptgipfel der Drei Schwestern folgt wenig später.
Die Große Schwester (2053 m), höchste Erhebung des Massivs, trägt kein Kreuz, sondern einen Metallkasten mit Gipfelbuch. Die Aussicht ist atemberaubend: Das gesamte Rheintal liegt einem zu Füßen, während sich die Gipfel von Vorarlberg, der Schweiz und des Rätikons im Rundblick präsentieren.
Drei Schwestern und die weiteren Tourgipfel
Gipfelname | Höhe (m) | Besonderheit |
Kleine Schwester | 2.024 | Nordwestlichster Gipfel, niedriger Felskopf |
Mittlere Schwester | 2.034 | Markant mit Felsenfenster und Leitern |
Große Schwester | 2.053 | Hauptgipfel, Gipfelbuch statt Gipfelkreuz |
Wolan | 2.034 | Vorgelagerter Gipfel mit Kreuz |
Garsellikopf | 2.104 | Aussichtsgipfel, Betonklotz mit Metallkreuz |
Kühgrat | 2.123 | Höchster Punkt der Etappe mit Gipfelkreuz |
Nach kurzer Rast folgt ein anspruchsvoller, stellenweise versicherter Abstieg über Drahtseile und steile Passagen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier Pflicht. Anschließend führt ein schmaler Pfad durch Latschenfelder auf österreichischer Seite ohne große Höhenunterschiede dem Garsellikopf entgegen. Dessen Gipfel ziert kein klassisches Kreuz, sondern ein Betonklotz mit Metallkreuz – die Aussicht bleibt jedoch spektakulär.
Vom Garsellikopf führt ein gut gesicherter, teils mit Betontreppen versehener Steig hinab, ehe der finale Anstieg zum Kühgrat (2123 m) ansteht. Dieser Gipfel ist der höchste der Etappe und belohnt mit einem weiten Blick auf das Drei-Schwestern-Massiv, die Vorder Grauspitz (2599 m) – höchster Berg Liechtensteins – sowie auf das Valünatal. Wer mag, macht kurz danach noch den Abstecher zum Gafleispitz (1982 m), der nur 150 Meter abseits liegt.
Fürstensteig – Der alpine Abschluss der Etappe
Nach einem Höhenverlust von über 300 Metern erreicht man den Gafleisattel, Ausgangspunkt des bekannten Fürstensteigs. Der teils in den Fels geschlagene Steig führt spektakulär entlang der Nordwestflanke des Alpspitz, ist gesichert mit Drahtseilen, Holzstegen und Betonstufen. Aufgrund eines Felssturzes war der Weg vor Kurzem gesperrt – aktuelle Bedingungen sollten stets geprüft werden.
Ein Aussichtspunkt hoch über Vaduz lädt zum Verweilen ein, ehe es weiter bergab geht. Bald erreicht man den Aussichtsturm bei Gaflei, nahe dem Clinicum Alpinum. Nun beginnt der Abstieg ins Tal: rund 400 Höhenmeter auf schmalen Pfaden durch Wälder, Almwiesen und über die Färchaneggstraße bis zur Alp Silum. Hier lohnt sich eine kurze Pause – Wasser nachfüllen inklusive.
Der folgende Abschnitt entlang des malerischen Chranchwegs bietet nochmals ein Naturerlebnis: Lichtungen mit Holzhütten, Waldpassagen und schließlich eine befestigte Straße mit gesicherten Felswänden. Ein kleiner Tunnel führt schließlich in einen neuen Landschaftsraum – das Saminatal öffnet sich weit.
Der Weg führt hinab zum Berggasthaus Sücka, derzeit jedoch ohne Übernachtungsmöglichkeit wegen Sanierung. Alternativ stärkt man sich im urigen Alpstall Lädeli. Der letzte Abschnitt verläuft oberhalb der Sückastraße mit Blick auf das beschauliche Steg, das man nach wenigen Kilometern erreicht. Hier endet die zweite Etappe – mit dem Blick zurück auf eine der schönsten Bergtouren Liechtensteins. Im Sport- und Naturhotel Turna in Malbun klingt der Tag gemütlich aus.
Markante Gipfel im Blickfeld der Etappe
Gipfelname | Höhe (m) | Lage | Bemerkung |
Vorder Grauspitz | 2.599 | Liechtenstein/Schweiz | Höchster Gipfel Liechtensteins |
Alpspitz | 1.942 | Liechtenstein | Markanter Punkt oberhalb des Fürstensteigs |
Helwangspitz | 2.000 | Liechtenstein | Blickblocker ins Valünatal |
Gafleispitz | 1.982 | Liechtenstein | Kurzer Abstecher möglich |
Hoher Kasten | 1.794 | Schweiz | Aussichtsgipfel, bei guter Sicht sichtbar |
Wetter

























