Hüttentour im Rosengarten – Über das Tschagerjoch zum Rifugio Fronza alle Coronelle
Fakten
Tourencharakter
Die Hüttentour im Rosengarten startet am Rifugio Passo Principe am Grasleitenpass und führt über den Abstieg zur Vajolethütte durch teilweise noch schneebedeckte Landschaften. Vom Vajolettal zweigt ein Weg zum Laurinspass und zur Rifugio Re Alberto 1° ab, nahe der Santnerpasshütte, dem Einstieg zum Santner Klettersteig. Aufgrund von Schnee und Eis ist der Klettersteig gesperrt, daher erfolgt der weitere Weg über das Tschagerjoch (2.630 m). Der Pfad verläuft teils eben, teils mit kurzen, schwindelerregenden Passagen unterhalb der Rosengartenspitze, bevor er steil zum Pass ansteigt. Vom Tschagerjoch bietet sich ein beeindruckender Blick ins Vajolettal und das Valle di Fassa. Der Abstieg zur Kölner Hütte (2.337 m) ist anspruchsvoll, mit steilen, drahtseilversicherten Passagen und Schnee, der Trittsicherheit und Grödel erfordert. Die Kölner Hütte ist eine beliebte Schutzhütte mit gemütlicher Atmosphäre, Panoramaterrasse und 60 Übernachtungsplätzen – idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettertouren im Rosengarten.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Die Etappen der Hüttentour im Rosengarten
Tag 1: Hüttentour Rosengarten
Aufstieg zum Rifugio Alpe di Tires
Tag 2 Hüttentour Rosengarten:
Von der Roterdspitze zum Rifugio Passo Principe am Grasleitenpass
Tag 3 Hüttentour Rosengarten:
Vom Rifugio Passo Principe zum Rifugio Vajolet und Passo Antermoia
Tag 4 Hüttentour Rosengarten:
Über das Tschagerjoch zum Rifugio Fronza alle Coronelle
Tag 5 Hüttentour Rosengarten:
Hüttentour Rosengarten – Vom Vajolon-Pass über die Rotwand zum Rifugio Roda di Vaél
Routenbeschreibung
Auf Regen – oder gar Schnee – folgt immer wieder Sonnenschein. So begrüßt einen am vierten Tag der Hüttentour im Rosengarten das helle Blau des Himmels. Die Sonne selbst ist noch verborgen hinter den mächtigen Felswänden, und das Vajolettal liegt in morgendlichem Schatten. Vom Rifugio Passo Principe am Grasleitenpass bricht man auf – in einen Tag voller Höhenwege, Dolomitenblicke und alpiner Übergänge.
Vom Rifugio Passo Principe ins Vajolettal
Nach einem ausgiebigen Frühstück schultert man den Rucksack. Der Weg führt zunächst bergab, hinunter Richtung Vajolethütte. Knapp 2,5 Kilometer und 300 Höhenmeter liegen zwischen beiden Hütten – ein leichter Abstieg, bei dem die Sonne langsam über die Gipfel steigt.
Der Schnee vom Vortag ist bereits stellenweise zurückgewichen, und die Konturen der Vajolettürme zeichnen sich klar gegen den Himmel ab. In Höhe der Materialseilbahn der Gartlhütte zweigt rechts ein Weg zum Laurinspass und ins Gartl ab – Heimat des Rifugio Re Alberto I° auf 2621 Metern. Nur wenige Schritte weiter liegt die Santnerpasshütte, Einstiegspunkt in den berühmten Santner-Klettersteig.
Doch Eis und Schnee machen diesen Übergang unmöglich. Stattdessen entscheidet man sich für den Normalweg über das Tschagerjoch – den Schlüsselpass ins nächste Tal.
Unter den Wänden der Rosengartenspitze
Der Bergweg zieht sich unterhalb der Rosengartenspitze (2981 m) entlang – zunächst sanft, dann durch ein Labyrinth haushoher Felsblöcke. Hier und da leuchtet ein Edelweiß im Schotter, als stumme Erinnerung an die stille Kraft der Bergwelt.
Der Blick zurück zeigt das Vajolettal, das Rifugio Stella Alpina und in der Ferne das Val di Fassa. Über allem thront die Marmolata (3343 m), der höchste Gipfel der Dolomiten.
An einer Weggabelung könnte man ins Tal absteigen oder zu anderen Pässen wie dem Passo dei Mugoni oder dem Passo delle Zigolade aufsteigen. Doch der Weg zum Tschagerjoch führt nach rechts, hinein in einen Kessel, in dem der Schnee wieder dichter wird.
Aufstieg zum Tschagerjoch (Passo delle Coronelle)
Je höher man steigt, desto tiefer liegt der Schnee, der in den letzten Tagen gefallen ist. Kleine, leichte Kletterstellen würzen den Aufstieg, ehe man auf 2630 Metern die Passhöhe erreicht.
Hier, zwischen den Felswänden, öffnet sich der Blick weit: Tief unten liegen die Täler, dahinter ragen die Gipfel des Eggentals. Der Abstieg jedoch fordert – steil, rutschig, und der 20 Zentimeter hohe Schnee macht jeden Schritt zur Balanceübung. Grödeln sind hier Gold wert.
Panoramawege und Fernblicke bis zur Brenta-Gruppe
Ein Drahtseil sichert heikle Stellen. Mit jedem Meter nach unten wird der Blick grandioser: ins grüne Tal, hinüber zur Brenta-Gruppe, später bis nach Bozen. Selbst der Ortler (3905 m), höchster Berg Südtirols, zeigt sich am Horizont.
Der Weg zieht nun eben dahin, vorbei am Einstieg des Santner-Klettersteigs. Man meint, die Kölner Hütte müsse gleich auftauchen – und ist überrascht, sie schließlich unter sich zu sehen.
Letzte Passage – Klettersteig zur Kölner Hütte
Bevor man ankommt, gilt es, einen kurzen, fast senkrechten Klettersteig zu meistern. Über große und kleine Stufen steigt man hinab, bis man das Rifugio A. Fronza alle Coronelle (Kölner Hütte) auf 2337 Metern erreicht.
Die Hütte liegt am Westhang des Rosengartens in der Gemeinde Welschnofen. Sie bietet 60 Übernachtungsplätze, einen gemütlichen Speisesaal, eine Bar und eine Panoramaterrasse mit Blick weit über Südtirol. Per Gondelbahn und Sessellift ist sie leicht aus dem Tal zu erreichen – und dient als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Klettersteige und alpine Touren im Rosengarten.
Fazit – Ein Tag voller Dolomiten-Momente
Diese Etappe der Rosengarten-Hüttentour vereint alpine Übergänge, Panoramen und den Charme der Dolomitenhütten. Vom stillen Vajolettal über das verschneite Tschagerjoch bis zum sonnigen Rifugio Fronza – ein Weg, der zeigt, dass in den Bergen jeder Umweg ein Geschenk ist.
Wetter
















