Hüttentour im Rosengarten – Von der Roterdspitze zum Rifugio Passo Principe am Grasleitenpass
Fakten
Tourencharakter
Am zweiten Tag der Hüttentour durch den Rosengarten wurde die Roterdspitze (2.655 m) bestiegen. Der Aufstieg führt vom Rifugio Alpe di Tires über steile Pfade und felsiges Gelände mit beeindruckenden Ausblicken auf die Brentagruppe, die Seiser Alm und die Rosengartenspitze. Nach dem Gipfelkreuz geht es zurück zur Hütte, wo man sich für den weiteren Weg zur Grasleitenpasshütte stärkt. Der folgende Abschnitt umfasst einen steilen, drahtseilversicherten Steig zum Malignonpass, einen anspruchsvollen Abstieg durch einen Kessel und einen weiteren Anstieg zum Grasleitenpass (2601 m). Dort liegt das Rifugio Passo Principe, eine rustikale Schutzhütte mit 25 Betten, kulinarischen Angeboten und herrlicher Aussicht auf die umliegenden Dolomitengipfel. Die Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Klettersteige und Skitouren.
Wenn der Plan B zum Abenteuer wird
In den Bergen sollte man stets einen Plan B in der Tasche haben – das Wetter in den Südtiroler Dolomiten schreibt seine eigenen Geschichten. Am zweiten Tag einer Hüttentour durch den Rosengarten stand eigentlich der Maximilian-Klettersteig auf dem Programm. Doch obwohl der Morgen mit strahlend blauem Himmel begann, machten Schnee und Eis den Klettersteig zu riskant.
Die Alternative war schnell gefunden: die Besteigung der Roterdspitze (2.655 m) – ein Gipfel, der mit grandiosen Ausblicken belohnt.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Die Etappen der Hüttentour im Rosengarten
Tag 1: Hüttentour Rosengarten
Aufstieg zum Rifugio Alpe di Tires
Tag 2 Hüttentour Rosengarten:
Von der Roterdspitze zum Rifugio Passo Principe am Grasleitenpass
Tag 3 Hüttentour Rosengarten:
Vom Rifugio Passo Principe zum Rifugio Vajolet und Passo Antermoia
Tag 4 Hüttentour Rosengarten:
Über das Tschagerjoch zum Rifugio Fronza alle Coronelle
Tag 5 Hüttentour Rosengarten:
Hüttentour Rosengarten – Vom Vajolon-Pass über die Rotwand zum Rifugio Roda di Vaél
Routenbeschreibung
Aufbruch am Rifugio Alpe di Tires
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Rifugio Alpe di Tires bricht man mit leichtem Gepäck in westlicher Richtung auf. Der Blick schweift hinab ins Tschamintal und zum Bärenloch, während in der Ferne die Gipfel der Brentagruppe aufragen. Je weiter sich das Tal öffnet, desto deutlicher zeigt sich das wildromantische Grasleitental.
Steiler Pfad zur Roterdspitze
Nach einem Kilometer erreicht man die Weggabelung: links hinab ins Bärenloch oder geradeaus weiter in Richtung Roterdspitze. Der Weg zieht sich steiler werdend vorbei am Gugglochegg (2.375 m) hinauf ins felsige Gelände.
Zwischen Schneewehen und Felsstufen blitzt immer wieder ein Edelweiß hervor – ein stiller Gruß der Bergwelt. Nach dem Passieren eines kleinen Holztors öffnet sich die Sicht weit ins Land: Über Bozen hinaus bis zum Ortler, weiter nördlich die Gipfel der Ötztaler Alpen.
Gipfelblick über die Seiser Alm
Nur wenige Höhenmeter trennen vom Gipfelkreuz. Von hier schweift der Blick über die gesamte Seiser Alm, zu Platt- und Langkofel, zum Piz Boè (3.152 m) und tief hinab zu den Rosszähnen, wo der Maximilian-Klettersteig verläuft. In südlicher Richtung thronen die Vajolet-Türme (2.821 m) und die Rosengartenspitze (2.981 m).
Rückkehr und Anstieg zum Malignonpass
Nach dem Abstieg zur Tierser Alpl Hütte stärkt man sich für den Weg zur Grasleitenpasshütte. Das Wetter schlägt um, und der folgende Steig, größtenteils mit Drahtseil gesichert, erfordert Aufmerksamkeit – vor allem bei Eis und Schnee.
Vom Malignonpass bietet sich ein weiter Blick zurück auf das Rifugio Alpe di Tires und die mächtigen Rosszähne. Kurz darauf öffnet sich ein Kessel, über dem der Kesselkogel (3.006 m) thront.
Anspruchsvoller Abstieg ins Kar
Der Abstieg in den Kessel ist steil und von Geröll, Schnee und Eis durchsetzt – Trittsicherheit und Trekkingstöcke sind hier Gold wert. Zwischen Grasleitenspitze (2.710 m) und Malignon di Fuori (2.780 m) windet sich der Pfad 200 Höhenmeter hinab.
Am Talgrund teilt sich der Weg: rechts hinab zur Grasleitenhütte (Rifugio Bergamo) oder links weiter durch den Kessel in Richtung Grasleitenpass.
Letzter Anstieg zum Rifugio Passo Principe
Der finale Anstieg umfasst weitere 200 Höhenmeter, doch das Gelände ist sanfter. Auf 2.601 Metern erreicht man die Passhöhe – und mit ihr das Rifugio Passo Principe.
Diese Schutzhütte, direkt in den Fels gebaut, liegt an der Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino. Rechts ragen die Lämmerköpfe (2.681 m), die Vajoletnadel (2.721 m) und die Vajolettürme empor, links lockt der Einstieg zum Kesselkogel-Klettersteig.
Hüttenromantik im Herzen des Rosengartens
Das Rifugio Passo Principe bietet 25 Übernachtungsplätze, herzhafte Südtiroler Küche und eine Sonnenterrasse mit atemberaubender Aussicht ins Vajolettal. Von hier führen Wege zu lohnenden Zielen wie dem Antermoiapass, den Vajolettürmen oder zum Kesselkogel. Selbst im Winter dient die Hütte Skitourengehern als Stützpunkt.
Fazit: Diese Etappe der Rosengarten-Hüttentour verbindet Gipfelerlebnisse, alpine Übergänge und die Magie hochalpiner Schutzhütten. Wer den Grasleitenpass erreicht, steht im Herzen einer der schönsten Dolomitenlandschaften – mit dem Gefühl, dem Himmel ein Stück näher zu sein.
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