Gebiete Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald

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Das Heidelberger Schloss - Symbol der deutschen Renaissance

Badischer Odenwald
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Die beeindruckende Ruine thront majestätisch auf dem Schlosshügel und bietet einen malerischen Blick über das Neckartal. Als eine der repräsentativsten Residenzen der Renaissance entführt das Schloss seine Besucher in die Vergangenheit jener glanzvollen Zeit. Die verschiedenen, noch heute sichtbaren Schlossbauten erzählen von der Geschichte der Pfalzgrafen und Kurfürsten am Rhein sowie von deren Macht- und Repräsentationsansprüchen.

Auf den gepflasterten Wegen lassen sich bei jedem Schritt die beeindruckende Architektur und die kunstvollen Details entdecken, die das Erbe dieser einstigen Herrschaft zelebrieren. Vom prunkvollen Fassbau bis hin zum majestätischen Dicken Turm spürt man hier die Geschichten von Pracht, Macht und Prestige.

Das Heidelberger Schloss ist somit ein Meisterwerk der Baukunst und eine Mahnung an die Vergänglichkeit von Größe und Macht. Die von einer atemberaubenden Landschaft umgebene Ruine symbolisiert Geschichte und das unaufhaltsame Vergehen der Zeit.

Ein Ort der Inspiration und des Staunens

Das Heidelberger Schloss bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichte und Komplexität. Ob man durch die weitläufigen Gärten schlendert oder den beeindruckenden Ausblick auf die Stadt und den Neckar genießt – dieses historische Erbe ermöglicht eine Reise in die Vergangenheit und inspiriert für die Gegenwart.

Interessierte haben die Möglichkeit, an geführten Touren teilzunehmen oder eine der regelmäßigen Veranstaltungen auf dem Schlossgelände zu besuchen. Dieses historische Erbe wartet nur darauf, von Besuchern entdeckt zu werden!

Hölderlin beschrieb im Jahre 1800 in einem Gedicht seine Eindrücke über die Schlossruine oberhalb von Heidelberg: 

»Aber schwer in das Thal hieng die gigantische, 
Schiksaalskundige Burg nieder bis auf den Grund,
Von Wettern zerissen;
Doch die ewige Sonne goß 

Ihr verjüngendes Licht über das alternde 
Riesenbild, und umher grünte lebendiger 
Epheu; freundliche Wälder 
Rauschten über die Burg herab.« 

(Aus Hölderlins Heidelberg-Ode)  

Heute gehört das Heidelberger Schloss zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Für die Besucher aus aller Welt steht jetzt die Ruinenromantik im Mittelpunkt.

Kontakt

Tel.: +49622153840 
Tel.: 06221 538 431 (Service-Center)
Tel.: 06221 538 421 (Schloss-Kasse)
E-Mail: info@schloss-heidelberg.de 
Homepage: www.schloss-heidelberg.de

Öffnungszeiten

Täglich: 08:00 bis 17:30 Uhr 

Führungen:
Täglich nach Bedarf auf Deutsch und Englisch
Gruppen- und Sonderführungen nach Vereinbarung

Anfahrt

Vom Hauptbahnhof Heidelberg oder vom Bismarckplatz fährt die Bus Linie 11 oder 33 bis zur Haltestelle Bergbahn. Mit der Bergbahn fahren Sie bis zur Station »Schloss«.

Eintrittspreise: Stand Mai 2025

Schlossticket für Bergbahn, Schlosshof, Großes Fass, Deutsches Apothekenmuseum: 
Erwachsene: 11 Euro
Ermäßigt: 5,50 Euro 

Audioguide zusätzlich zum Einritt: 
6 Euro
(in mehreren Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Japanisch, Chinesisch, Koreanisch, Russisch)

Führungen zusätzlich zum Einritt: Klassische Schlossführung
Erwachsene: 6 Euro
Ermäßigt: 3 Euro
Familienkarte: 15 Euro
Gruppen (ab 20 Personen): 5,40 Euro (pro Person) 

Sonderführungen zusätzlich zum Einritt:
Erwachsene: ab 5 Euro
Ermäßigt: ab 2,50 Euro 

Für Sonderführungen mit kulinarischer Komponente werden Sonderpreise erhoben. 

Hinweise:
Im Preis ermäßigte Eintrittskarten erhalten folgende Personen:

  • Kinder ab 6 Jahren (auch in Gruppen von 20 und mehr Kindern, z. B. Schulklassen)
  • Schüler bis 28 Jahre (gegen Vorlage des Schülerausweises)
  • Studenten bis 28 Jahre (gegen Vorlage des Studentenausweises)
  • Freiwillig Wehrdienst Leistende (gegen Vorlage des Truppenausweises) 
  • Personen, die ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr leisten (gegen Nachweis)
  • Behinderte mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent und mehr (gegen Vorlage des Schwerbehindertenausweises)

Als Erwachsene gelten Personen ab 15 Jahren, soweit sie nicht unter den Personenkreis der Ermäßigten fallen. 

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Der Ottheinrichsbau – Ein Juwel der Renaissance im Heidelberger Schloss

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Der Ottheinrichsbau stellt den größten Palastbau des Heidelberger Schlosses dar und gilt als einer der bedeutendsten Bauten der Renaissance nördlich der Alpen. Er wurde zwischen 1556 und 1560 errichtet und ist ein herausragendes Beispiel für die künstlerische Blütezeit dieser Epoche.

Ein Zeugnis kunstvoller Architektur

Kurfürst Ottheinrich (Otto Heinrich, regierte von 1556 bis 1559) war bekannt für seine Liebe zur Kunst. Unter seiner Aufsicht wurde ein Teil des vorher existierenden Ludwigsbaus abgerissen, um auf dessen Fundament den majestätischen Ottheinrichsbau zu errichten. Damit hinterließ er ein prächtiges Baudenkmal, das generationsübergreifend beeindruckt.

Der Architekt des Ottheinrichsbau war vermutlich Hans Engelhardt, der ebenso für den „Gläsernen Saalbau“ verantwortlich war. Es ist jedoch anzunehmen, dass Ottheinrich selbst aktiv in die planerische Gestaltung und die künstlerischen Entscheidungen zu seinem Schlossbau involviert war.

Bemerkenswerte Fassade und Eingangsportal

Die aufwendig gestaltete Hof-Fassade des Ottheinrichsbau ist ein Musterbeispiel deutscher Renaissance-Baukunst. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über eine eindrucksvolle Rampentreppenanlage, die zu einem Mittelportal führt. Dieses Eingangsportal ist einem Triumphbogen nachempfunden und kommt in seiner Form weltweit nicht wieder vor – es zählt zu den gelungensten seiner Art auf deutschem Boden.

Im oberen Teil des Portals ist ein charakteristisches Medaillon des Bauherrn Ottheinrich zu bewundern. Die Fassade selbst ist reich verziert und zieht mit ihrem aufwendigen Figurenschmuck die Blicke auf sich.

Stimmungsvoller Figurenschmuck und Tugendfiguren

In der unteren Reihe links des Hauptportals finden sich Darstellungen von Josua und Simson, während auf der rechten Seite Herkules und David zu sehen sind. Diese Figuren verkörpern wichtige biblische und mythologische Charaktere: Josua führte die israelitischen Stämme nach Palästina, Simson kämpfte gegen die Philister, Herkules bestand seine zwölf Heldentaten, und David besiegte Goliath und eroberte Jerusalem.

Im ersten Obergeschoss symbolisieren die Statuen die Tugenden eines christlichen Herrschers, darunter Stärke, Glaube, Liebe, Hoffnung und Gerechtigkeit. Die Figuren der zweiten Etage repräsentieren die antiken Götter Saturn, Mars, Venus, Merkur und Luna. Auf dem Dach prangen die Darstellungen von Sol und Jupiter, die einst die nicht mehr vorhandenen Zwerchgiebel zierten.

Nutzung und Bedeutung heute

Im Erdgeschoss des Ottheinrichsbau befinden sich heute verschiedene Museums- und Ausstellungsräume, die Besuchern einen Einblick in die faszinierende Geschichte des Schlosses und der Region geben. Ein weiterer wichtiger Teil des kulturellen Angebots ist das Deutsche Apothekenmuseum, das sich im angrenzenden Apothekerturm befindet. Der Eingang ist direkt im Schlosshof neben dem Ottheinrichsbau zu finden.

Der Ottheinrichsbau ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch ein Ort, der Geschichte und Kultur auf einzigartige Weise vereint. Die prunkvollen Räume laden zur Erkundung ein, die kunstvollen Figuren beeindrucken und die bedeutende Rolle, die dieser Bau in der Geschichte des Heidelberger Schlosses spielt, wird anschaulich vermittelt. Die Welt der Renaissance kann hier erlebt werden, und das Erbe, das an diesem Ort bereitsteht, ist von großer Bedeutung.

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Scheffelterrasse: Der Ausblick auf das Heidelberger Schloss

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Der Rundgang durch die beeindruckenden Gebäude des Heidelberger Schlosses kann mit einem Besuch der malerischen Scheffelterrasse beendet werden. Dieser Aussichtspunkt bietet einen atemberaubenden Blick auf das Schloss und die umliegende Stadt. Um dorthin zu gelangen, verlässt man den Schloss-Innenhof über den Hirschgraben und das Haus des Brückenwärters, bevor man links abbiegt.

Krautturm – Ein Geschützturm mit Geschichte

Auf dem Weg durch den Schlossgarten wird der Krautturm passiert, der mit seiner charakteristischen abgesprengten Mauerschale an eine bewegte Geschichte erinnert. Dieser Geschützturm wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut und im 16. Jahrhundert mit steinernen Gewölben versehen. Um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen, wurde seine Mauer von 3 Metern auf 6 Meter auf der Angriffsseite verstärkt. Trotz dieser massiven Verstärkungen erlitt der Krautturm 1693 während des französisch-pfälzischen Erbfolgekriegs seine Zerstörung durch feindliche Truppen, die ihn sprengten. 

Jahrzehnte später, im Jahr 1779, erregte der gesprengte Turm die Aufmerksamkeit des berühmten Dichters Goethe, der von der Ruine und der einstigen Wehrhaftigkeit des Schlosses so begeistert war, dass er die Reste des Turms zeichnete.

Scheffelterrasse – Ein Blick ins Herz Heidelbergs

Nach dem Besuch des Krautturms wird die Scheffelterrasse erreicht, die einen unvergleichlichen Ausblick auf die Ostansicht des Schlosses und die historische Stadt bietet. Hier ist die Ostbefestigung des Schlosses zu sehen, die ihren Ursprung im 15. Jahrhundert hat. Der Blick fällt auf den Glockenturm auf der rechten Seite und den Apothekerturm auf der linken Seite. Dazwischen ist die Rückseite des majestätischen Ottheinrichsbaus sowie der rückseitige Giebel des Gläsernen Saalbaus zu erkennen. Diese Perspektive erlaubt es, die beeindruckende architektonische Vielfalt und die historischen Dimensionen des Heidelberger Schlosses in vollem Umfang zu würdigen.

Besuch von Krautturm und Scheffelterrasse

Die Gelegenheit, bei einem Besuch der Scheffelterrasse einen Moment der Ruhe zu genießen und die faszinierende Aussicht auf das Heidelberger Schloss und die Altstadt zu erleben, sollte genutzt werden. Die magische Atmosphäre und die Geschichten, die diese historischen Stätten erzählen, wirken auf den Besucher ein. Der Krautturm und die Scheffelterrasse bieten nicht nur einen eindrucksvollen Abschluss des Rundgangs, sondern auch einen wunderbaren Blick auf die enge Verbindung zwischen dem historischen Erbe Heidelbergs und der atemberaubenden Landschaft. Ein Moment des Verweilens, das Genießen der Aussicht und das Mitnehmen der Erinnerungen an diesen einzigartigen Ort sind empfehlenswert.

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Entdecke den Dicken Turm des Heidelberger Schlosses

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Entdecke den Dicken Turms des Heidelberger Schlosses

An der malerischen Nordwestseite des Heidelberger Schlosses, versteckt hinter dem romantischen Stückgarten, wartet der eindrucksvolle „Dicke Turm“. Er ist nicht nur ein faszinierendes Relikt der Geschichte, sondern auch ein Ort voller Geschichten und Erlebnisse. Ursprünglich 1693 von französischen Truppen gesprengt, steht dieser mächtige Turm heute mit einer beeindruckenden Mauerstärke von rund sieben Metern als stiller Zeuge vergangener Zeiten.

Die beiden Statuen, die Ludwig V. und Friedrich V. darstellen, zieren den Turm und laden dazu ein, in die Welt der kurfürstlichen Residenz einzutauchen. Friedrich V. transformierte den oberen Teil des Turms in einen festlichen Saal, der einst englische Schauspielgruppen anlockte, die im „Dicken Turm“ ihre berühmten Stücke, darunter „Der Sturm“ von Shakespeare, zur Aufführung brachten.

Heute wird die lebendige Kulturgeschichte des Turms durch die städtischen Bühnen Heidelbergs fortgeführt, die Theateraufführungen in der beeindruckenden Ruine des Turms durchführen. Das grandiose Bühnenbild, das einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und die Rheinebene bietet, macht jede Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Der Friedrichsbau im Schlossinnenhof – Pracht und Geschichte im Heidelberger Schloss

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Der Friedrichsbau im Schlossinnenhof – Pracht und Geschichte im Heidelberger Schloss

Am unteren, nördlichen Ende des Schlossinnenhofs des Heidelberger Schlosses befindet sich der beeindruckende Friedrichsbau. Dieser prächtige Palastbau, der zwischen 1601 und 1607 errichtet wurde, stellt ein herausragendes Beispiel für die Renaissance-Architektur dar und ist ein Blickfang innerhalb des Schlossareals.

Geschichte und Architektur

Der Friedrichsbau beherbergt im Untergeschoss die Schlosskapelle, die bereits in einem Vorgängerbau des Mittelalters integriert war. Über dieser Kapelle befinden sich die Wohngeschosse, die sich über die Jahrhunderte hinweg als besonders widerstandsfähig erwiesen haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden des Schlosses hat der Friedrichsbau nur wenig unter Kriegs- und anderen Einflüssen gelitten. Seine Fassaden sind nahezu vollständig erhalten geblieben, obwohl das Innere mehrfach, bis auf die Gewölbe der Kapelle, in Brand geraten ist. Dennoch wurden die notwendigen Reparaturen, insbesondere das Dach, stets zügig durchgeführt. Der heutige Innenausbau stammt aus den Jahren 1895 bis 1903 und fügt sich harmonisch in die historische Besonderheit des baulichen Erbes ein.

Der prächtige Figurenschmuck

Ein weiteres Highlight des Friedrichsbau ist die beeindruckende Fassade zum Innenhof, die mit kunstvollen Figuren geschmückt ist. Die Statuen des Bauherrn Friedrich IV. sowie seiner berühmten Vorfahren aus dem Hause Wittelsbach sind hier zu sehen. Diese kunstvollen Figuren wurden von Sebastian Götz aus Chur im Jahr 1607 geschaffen.

In der oberen Reihe findet man unter anderem:

  • Karl der Große
  • Otto von Wittelsbach
  • Ludwig II.
  • Rudolf I.

In der unteren Reihe sind abgebildet:

  • Ludwig der Bayer
  • Ruprecht von der Pfalz
  • Otto von Ungarn
  • Christof von Dänemark

In den Fensternischen sind die dargestellten Herrscher:

  • Ruprecht I.
  • Friedrich I. der Siegreiche
  • Friedrich II.
  • Otto Heinrich

Zwischen den Fenstern der Schlosskapelle sind die Statuen von:

  • Friedrich III.
  • Ludwig VI.
  • Johann Kasimir (Erbauer des ersten Großen Fasses)
  • Friedrich IV. 

zu entdecken.

Der Trinkfreudige Friedrich IV.

Ein faszinierendes Detail aus der Geschichte liegt in Friedrich IV.s Vorliebe für erlesene Weine. Ein Tagebucheintrag vom 9. Juni 1598 besagt: „Gestern voll gewest“. Diese Zeilen zeugen von seiner Trinkfreudigkeit, die ihm schließlich, als er mit 36 Jahren starb, zum Verhängnis wurde. Schon mit 30 auf einen Gehstock angewiesen, schien er oft zu tief ins Glas geschaut zu haben.

Fasskeller mit Großem Fass

Unmittelbar vor der Fassade des Friedrichsbaus führt ein Schrägweg nach links in den Fasskeller, wo das Große Fass und eine Holzfigur des Hofnarren Perkeo, des Wächters des Fasses, zu finden sind. Dieses historische Fass ist nicht nur ein Meisterwerk der Handwerkskunst, sondern auch ein Symbol für die Weinkultur, die eng mit der Geschichte des Heidelberger Schlosses verbunden ist.

Besuch des Friedrichsbaus

Der Friedrichsbau ist mehr als nur ein architektonisches Highlight im Heidelberger Schloss – er ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird. Die Pracht der Fassaden und die bedeutende Geschichte, die in diesen Mauern verborgen ist, inspirieren Besucher. Es wird empfohlen, den Besuch zu planen und die Geschichten zu entdecken, die dieser eindrucksvolle Bau zu erzählen hat.

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Der Gläserne Saalbau im Heidelberger Schloss – Ein Meisterwerk der Architektur

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Rechts vom Friedrichsbau erhebt sich der beeindruckende Gläserne Saalbau, der im Jahr 1546 vollendet wurde. Dieser Bau im Stil der Frührenaissance stellt eine harmonische Verbindung zwischen dem Friedrichsbau und dem Ottheinrichsbau dar und verkörpert eine gelungene Fusion von Renaissance- und Gotikelementen.

Architektonische Highlights

Der Gläserne Saalbau besticht durch seine eleganten Details. Besonders hervorzuheben ist der vorspringende Seitenflügel, an dem eine kunstvolle Sonnenuhr prangt. Diese Uhr fungiert nicht nur als praktisches Instrument zur Zeitmessung, sondern stellt auch ein faszinierendes Element dar, das die Verbindung zwischen Mensch und Natur widerspiegelt.

Im ersten Obergeschoss befand sich einst ein großer Festsaal, der mit exquisiten venezianischen Spiegeln ausgestattet war. Dieser prachtvolle Raum diente als Schauplatz für edelste Feste und gesellschaftliche Ereignisse und brachte Glanz und Glamour in die Geschichte des Schlosses.

Zerstörung durch Blitzschlag

Die prächtige Geschichte des Gläsernen Saalbaus wurde 1764 durch einen verheerenden Blitzschlag jäh unterbrochen. Das Feuer, das drei Tage und drei Nächte wütete, zerstörte das Bauwerk und richtete auch erheblichen Schaden an den angrenzenden Gebäuden an. Diese Zerstörung stellte einen herben Verlust für das Heidelberger Schloss und die architektonische Vielfalt der Anlage dar.

Charles de Graimberg – Der Retter des Schlosses

Eine besondere Figur in der Geschichte des Gläsernen Saalbaus ist Graf Charles de Graimberg, ein französischer Emigrant, der von 1810 bis 1823 in einem erhalten gebliebenen Zimmer im Torturm des Gläsernen Saalbaus wohnte. Seine Lebensaufgabe bestand in der Restaurierung des Schlosses und dem Schutz der Ruine. Hier widmete er sich ganz seiner Arbeit, zeichnete die verbliebenen Strukturen und setzte sich leidenschaftlich für die Wiederherstellung dieses historischen Erbes ein.

Besuch des Gläsernen Saalbaus

Obwohl der Gläserne Saalbau nicht mehr in seiner ursprünglichen Pracht erlebbar ist, spürt man während eines Besuchs die Aura eines Ortes, der einst von Eleganz und Feierlichkeit geprägt war. Die Geschichte und die architektonischen Schönheiten inspirieren, während man durch die Relikte der Vergangenheit schlendert und die Bedeutung des Gläsernen Saalbaus innerhalb der Schlossanlage würdigt. Dieser faszinierende Teil des Heidelberger Schlosses lädt dazu ein, die Geschichten zu entdecken, die in seinen Mauern wohnen.

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Die Aussichtsterrasse: Der Altan des Heidelberger Schlosses

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An der rechten Seite des Friedrichsbaus führt ein malerischer Durchgang zur beeindruckenden Aussichtsterrasse, auch bekannt als der Schlossaltan. Jährlich erfreuen sich Millionen von Besuchern an dem atemberaubenden Blick, den der Altan über das Neckartal bietet. Dieses wahrlich einzigartige Panorama über die Heidelberger Altstadt, den Neckar und den gegenüberliegenden Heiligenberg stellt einen Höhepunkt eines jeden Schlossbesuchs dar.

Geschichte des Schlossaltans

Der Altan entstand gleichzeitig mit dem Friedrichsbau, also zwischen 1601 und 1607, und thront über der Torhalle, die das Schloss von der Altstadtseite über den Burgweg erschließt. Hier kann die Schönheit der Umgebung in vollen Zügen genossen werden, während eine der besten Aussichten der Region erlebt wird.

Der Rittersprung

In der Mitte des Schlossaltans zieht oft eine markante Vertiefung im Stein in Form eines Fußtrittes die Blicke der Besucher auf sich. Dies ist der sogenannte „Rittersprung“. Die Legende rund um diesen Fußabdruck ist ebenso faszinierend wie rätselhaft. Zwei Varianten der Sage vom Rittersprung bieten interessante Einblicke in die Hintergründe dieses ungewöhnlichen Relikts.

„Le Coco“ – Die Kanone im Altangarten

Von der Aussichtsterrasse aus kann in den Altangarten hinabgeblickt werden, der sich früher als „Große Batterie“ zur Schlossverteidigung erstreckte. Dort befindet sich ein stark patiniertes Geschützrohr aus Bronze, das nur selten in Reiseführern beschrieben wird.

Bei näherer Betrachtung des wertvollen Bronzegusses ist an der Mündung der Name des Geschützes, „Le Coco“, sowie die Seriennummer 16 und die Inschrift „Liberté Egalité“ zu erkennen. Diese Kanone wurde im Jahr 1794 gegossen und gehört zum Typ Grande Couleuvrine. Sie ist nach dem modifizierten System Gribeauval konstruiert, hat ein Kaliber von 13,5 Zentimetern und wiegt etwa 1750 Kilo.

Hier einige technische Details zu „Le Coco“: Geschossgewicht (Vollkugel) 18 Pfund (ca. 8,5 kg), Treffsicherheit bis ca. 780 Meter, wirksame Schussweite ca. 1.500 Meter. „Le Coco“ war Teil der schweren Belagerungsartillerie der französischen Revolutionsarmee. Es ist möglich, dass das Geschütz während der Niederlage eines französischen Truppenkontingents bei Handschuhsheim im Herbst 1795 erbeutet wurde, bevor es als Siegestrophäe nach Heidelberg gebracht wurde.

Heute steht „Le Coco“ als beeindruckendes Beispiel für eine gemeinsame Geschichte und ziert die ehemalige „Große Batterie“ des Heidelberger Schlosses, Zeugin vergangener Konflikte und Triumphe.

Der Besuch der Aussichtsterrasse

Die schöne Aussicht vom Schlossaltan kann erlebt werden, während die reichhaltige Geschichte des Friedrichsbaus und des Altangartens fasziniert. Ein Halt an diesem Ort lädt dazu ein, den Geschichten zu lauschen und die atemberaubende Kulisse zu genießen, die diesen Ort so besonders macht. Der Schlossaltan bietet nicht nur eine unvergleichliche Sicht, sondern auch eine reiche Erzählung, die darauf wartet, entdeckt zu werden.

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Der Königssaal im Heidelberger Schloss – Ein Festsaal mit Geschichte

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Im ehemaligen „Frauenzimmerbau“ des Heidelberger Schlosses befindet sich der beeindruckende „Königssaal“, der für festliche Veranstaltungen Platz für bis zu 700 Gäste bietet. Dieser prächtige Saal ist nicht nur ein Ort der Feierlichkeiten, sondern auch ein Zeuge der bewegten Geschichte des Schlosses und seiner Architektur.

Ein Bau mit wechselvoller Vergangenheit

Der Vorgängerbau des heutigen Königssaals wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt. Trotz der Herausforderungen jener Zeit wurde er wiederhergestellt. Doch der Konflikt machte nicht Halt vor dieser majestätischen Architektur: Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Gebäude erneut zerstört. Erst 1764, unter der Regentschaft von Kurfürst Karl-Theodor, wurde der Königssaal wieder errichtet – allerdings in einer vollständig überdachten Form, die die grandiose Vision des Kurfürsten widerspiegelt.

Der Königssaal – Ort für große Anlässe

Heute ist der Königssaal nicht nur eine der prachtvollsten Räumlichkeiten des Schlosses, sondern auch ein beliebter Veranstaltungsort für Feste, Konzerte und festliche Empfänge. Der Saal besticht durch sein historisches Flair und die Möglichkeit, große Gästekreise zu empfangen. Die beeindruckende Atmosphäre und die architektonischen Details machen den Königssaal zu einem einmaligen Erlebnis. Die Pracht und die Geschichte dieses Ortes verzaubern die Besucher, die die Wände betreten, die schon viele Feste und bedeutende Ereignisse beherbergt haben.

Das Erlebnis im Königssaal

Egal, ob an einer Veranstaltung teilgenommen wird oder einfach nur die majestätische Kulisse bewundert werden möchte, der Königssaal im Heidelberger Schloss ist ein Muss während eines Besuchs. Die Verbindung von Geschichte und Kultur in einem der eindrucksvollsten Räume des Schlosses kann erlebt werden, während man in die festliche Atmosphäre eintaucht, die diesen Ort umgibt.

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Ökonomie- und Soldatenbau im Heidelberger Schloss – Ort der Versorgung und Geselligkeit

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In der Südostecke des Schlosshofs befindet sich das historische Ökonomiegebäude, das ursprünglich um 1525 unter Kurfürst Ludwig V. errichtet wurde und heute ein Restaurant sowie eine Weinstube beherbergt. Direkt angrenzend liegt der Soldatenbau, der früher die Wachstube beherbergte. Die offene gotische Brunnenhalle davor wird von fünf originalen römischen Säulen getragen, die aus der Ingelheimer Pfalz Karls des Großen stammen. Der Ziehbrunnen hat eine Tiefe von 16 Metern und stellt nicht nur ein architektonisches Element dar, sondern war auch ein wertvoller Teil der damaligen Wasserversorgung.

Kulinarische Stätte der Kurfürsten

Bereits zu Zeiten der Kurfürsten war das Heidelberger Schloss ein Ort, der sich den kulinarischen Genüssen widmete, was sich in den heutigen Einrichtungen widerspiegelt. Im Ökonomiegebäude fanden sich einst viele wichtige Funktionen: die Räume der Schlosswache, das Metzelhaus oder Schlachthaus, das Backhaus, die Schneiderei, die Vorratsräume sowie die Küchen zur Versorgung des Personals, darunter die Ritterküche und die Herrenküche. Diese Räume spielten eine zentrale Rolle im Alltag am Schloss.

Das Backhaus – Zentrum der Nahrungsversorgung

Im Ökonomiegebäude ist heute noch der historische Backkamin vorhanden, der einst für die Herstellung der Backwaren der Schlossbewohner genutzt wurde. Für die großen Mengen Brot, die täglich verzehrt wurden, war dieser Kamin unerlässlich. Er nahm den größten Platz im Gebäude ein und war mit fünf Backöfen ausgestattet, die mit Buchenholz beheizt wurden.

Das Backhaus war nicht nur ein Ort der Nahrungsproduktion, sondern auch ein geselliger Treffpunkt für die Versorgung mit Brot, dem Hauptnahrungsmittel zu jener Zeit. Hier wurden täglich die Speisen für die Schlossbewohner, darunter Ritter, Soldaten und Handwerker, zubereitet. Die Bäcker und Köche arbeiteten in unmittelbarem Kontakt zu den offenen Feuerstellen, um die notwendige Hitze zum Garen und Backen zu erzeugen. Die Ritterküche war besonders beeindruckend, da hier ganze Rinder und Schweine am Spieß zubereitet wurden. Für die warme Essenszubereitung standen verschiedene schwenkbare Kessel und Backformen zur Verfügung.

Speisen der Schlossbewohner - Lebensweise und Nahrungsmittel

Die Palette der Gerichte war jedoch durch das saisonale Angebot der Bauern begrenzt. Zu den Hauptnahrungsmitteln für die Schlossbewohner zählten Getreide, Kohlgemüse, Milch, Molke, Käse, Eier sowie verschiedene Fleischsorten wie Schwein, Hammel, Rind und Wild. Die Vielfalt in der Zubereitung und der Auswahl war enorm, doch auch die Sicherheit spielte eine wesentliche Rolle: Die offenen Feuerstellen waren so platziert und konstruiert, dass sie keine Brandgefahr darstellten.

Die Soldaten hingegen wurden in der sogenannten „Schwemme“ mit Essen und Trinken versorgt, was die Gemeinschaft und die Geselligkeit am Schloss zusätzlich förderte.

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Die Trinkwasserversorgung des Schlosses erfolgte vom Fürstenbrunnen, wobei das Wasser über Sandsteinrohre in das Backhaus geleitet wurde. Gleichzeitig wurde die Abwasserentsorgung durch Kanäle organisiert, die ins Friesental und weiter in den Neckar führten, was die Hygiene und Lebensqualität am Schloss sicherte.

Besuch im Ökonomie- und Soldatenbau

Bei einem Besuch des Heidelberger Schlosses sollte unbedingt ein Abstecher in das Ökonomiegebäude und den Soldatenbau unternommen werden. Hier kann die historische Bedeutung dieser Räumlichkeiten entdeckt und die kulinarischen Wurzeln des Schlosses hautnah erlebt werden. Die Schlossweinstube lädt dazu ein, regionale Spezialitäten zu probieren und das Ambiente dieses geschichtsträchtigen Ortes zu genießen, der bis heute von der gastlichen Atmosphäre vergangener Tage erzählt.

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Der Ruprechtsbau – Ein Zeugnis spätgotischer Pracht

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Betritt man den Schlosshof, fällt der Blick sofort auf den „Ruprechtsbau“ – das älteste Gebäude des Heidelberger Schlosses. Dieses gotische Meisterwerk ist ein bedeutendes Beispiel für die architektonische Vielfalt der Schlossanlage, auch wenn nur einige Bereiche des Baus heute noch genutzt werden.

Ein Gebäude mit Geschichte

Kurfürst Ruprecht III., der sich auch als deutscher König Ruprecht I. (1400 bis 1410) einen Namen machte, ließ diesen beeindruckenden Bau zu seinen Repräsentationszwecken errichten. Hier spiegelt sich nicht nur die Baukunst des Mittelalters wider, sondern auch der historische Wert, den dieses Gebäude für die Pfalz und ihre Herrscher hatte.

Das Engelsrelief – Kunstwerk und Legende

Besonders hervorzuheben ist das Meisterwerk am Eingang des „Ruprechtsbaus“: Eine kunstvolle gotische Plastik, die zwei Engel darstellt. Diese halten einen Kranz mit fünf Rosen, der von einem Zirkel umschlossen wird. Diese symbolische Darstellung zieht nicht nur kunstinteressierte Besucher in ihren Bann, sondern ist auch tief in der legendären Geschichte des Baus verwurzelt.

Der Legende nach hatte der Baumeister des Kurfürsten zwei Söhne, die ihn stets bei seiner Arbeit begleiteten. Sie waren hilfreich und voller Lebensfreude, was sie zu beliebten Kindern am Hof machte. Doch eines Tages geschah das Unglück: Die beiden Jungen verunglückten tragisch beim Bau. Der Baumeister war untröstlich, und das gesamte Schloss teilte seine Trauer. Täglich brachte er einen frischen Rosenkranz an die Unglücksstelle, unfähig zu arbeiten oder Freude zu empfinden, bis ihm eines Nachts seine Kinder im Traum erschienen. Sie trösteten ihn und brachten ihm den Kranz aus frischen Rosen zurück.

Ein Vermächtnis in Stein

Am nächsten Morgen war der Baumeister von einer neuen Kraft erfüllt. Er kehrte voller Energie zur Arbeit zurück und entschloss sich, seine Kinder in Stein zu verewigen, damit die Geschichte und das Andenken an ihre lustigen und hilfsbereiten Wesen nie vergessen werden. Und so bleibt das Engelsrelief am Ruprechtsbau nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein bewegendes Symbol für Liebe, Verlust und Hoffnung.

Der Besuch des Ruprechtsbaus

Beim Besuch des Ruprechtsbaus sollte man sich einen Moment Zeit nehmen, um die detailreiche Fassade und die symbolischen Verzierungen zu bewundern. Es empfiehlt sich, sich von der einzigartigen Atmosphäre tragen zu lassen und an die bewegende Geschichte zu denken, die in Stein gemeißelt wurde. Dieses Bauwerk ist ein unverzichtbarer Teil des Heidelberger Schlosses und ein eindrucksvolles Beispiel für die kulturelle und historische Bedeutung der Region.

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Der Englische Bau – Ein Symbol des Heidelberger Schlosses

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Direkt zwischen dem „Dicken Turm“ und dem Fassbau erhebt sich der charmante „Englische Bau“, den Friedrich V. eigens für seine geliebte Elisabeth errichten ließ. Dieser trapezförmige Bau mit seinen filigranen Kreuzgewölben schmiegt sich an die alten Wehranlagen und bietet nicht nur architektonische Besonderheiten, sondern auch einen einzigartigen Blick über Heidelberg.

Beim Hinaufsteigen der Wendeltreppe des „Dicken Turms“ wird die Schönheit der umliegenden Landschaft sichtbar. Die Reste der Stuckverzierungen zeugen von der einstigen Pracht und lassen die opulente Atmosphäre vergangener Zeiten spüren.

Das Abenteuer beginnt hier!

Ob das Interesse der spannenden Geschichte des Dicken Turms gilt oder einfach der Wunsch besteht, einen herrlichen Blick auf Heidelberg zu genießen, dieser Ort bietet für jeden etwas. Ein Besuch des Heidelberger Schlosses ist eine Gelegenheit, sich von der Faszination der Geschichte verzaubern zu lassen!

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Ein Gang durch die Geschichte zum Innenhof des Schlosses Heidelberg

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Hier bwginnt der Spaziergang über den „Hirschgraben“ in Richtung des beeindruckenden Innenhofs des Heidelberger Schlosses. Dieser Weg führt durch das historische Haus des Brückenwärters, das mit seiner zweistöckigen Architektur eine faszinierende Geschichte erzählt. 

Das Haus des Brückenwärters

Direkt am Rande des großen Schlossgrabens erhebt sich das Haus des Brückenwärters. Bis 1689 führte eine breite Zugbrücke zu den Toren des Schlosses, deren alte Löcher für die Kette am Eingangstor noch heute sichtbar sind. Neben dieser Zugbrücke existierte auch eine kleinere für Fußgänger. Im Erdgeschoss befand sich der Wachtraum, wo die Wachen das Geschehen im Auge behielten.

Über den „Hirschgraben“

Der Weg führt weiter über den „Hirschgraben“. Geschichtsschreiber berichteten von den Plänen der Kurfürsten, diesen großen Graben in Kriegszeiten mit Wasser zu füllen. Ob dies je realisiert wurde, bleibt ungewiss. 

Vermutlich wurde nur ein Teil des Grabens zu einem Fischweiher aufgestaut, was weniger aus Verteidigungszwecken geschah. Eigentlich diente der Graben einst als Lebensraum für Tiere. Im 17. Jahrhundert hielt man hier Bären und andere Tiere, insbesondere Hirsche, was dem Graben seinen Namen gab.

Blick auf den „Seltenleer“

An der südwestlichen Ecke des Grabens steht die Ruine des Turms „Seltenleer“. Dieser ehrwürdige Turm erinnert an seine frühere Funktion als Gefangenenturm und fügt dem historischen Ambiente des Schlosses eine weitere spannende Facette hinzu.

Durch den Torturm

Nun wird der große Graben über die steinerne Brücke überquert, um zum viereckigen Torturm zu gelangen, der sich hoch aus dem Burggraben erhebt. Interessanterweise blieb dieser Turm in den Kriegszeiten als einziges Bauwerk unversehrt. Die heute sichtbare Brücke weist auf ihre Vergangenheit als Zugbrücke hin; wurde sie hochgezogen, hatte niemand Zugang zum Innenschloss. Im Torturm konnte im Bedarfsfall ein Fallgatter herabgelassen werden, was eine effektive Verteidigungsmaßnahme darstellte. Schließlich wird das imposante Holztor erreicht, in das ein kleines Pförtchen eingeschnitten ist. Dieses ermöglichte es einzelnen Besuchern, das Schloss zu betreten, ohne das große Tor zu öffnen. Um die Wachen auf sich aufmerksam zu machen, wurde ein dicker eiserner Klopfer genutzt.

Der Hexenbiss – Eine mystische Legende Heidelbergs

Eine spannende Legende rankt sich um den Klopfring am Tor: Wer diesen durchbeißt, soll das Schloss mit allem, was darin ist, geschenkt bekommen. Zahlreiche Besucher haben es versucht, jedoch blieb bis jetzt niemand stark genug, um diese Herausforderung zu meistern. Die Geschichte dieser Herausforderung ist als die Sage vom „Hexenbiss“ bekannt und setzt einen geheimnisvollen Akzent auf den Rundgang.

Ankunft im Schlosshof

Nach all diesen faszinierenden Stationen wird schließlich der Schlosshof erreicht. Hier finden im Laufe des Jahres die berühmten Schlossfestspiele statt, die Besucher aus nah und fern anziehen. Umgeben von neun Palastbauten, die verschiedene Epochen widerspiegeln, bietet der Schlosshof eine inspirierende Kulisse, die die Schönheit und den historischen Reichtum des Heidelberger Schlosses eindrucksvoll hervorhebt. Willkommen an einem Ort, wo Geschichte lebendig wird!

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Ausgangspunkt der Schlossführung im Heidelberger Schloss

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Eine Schlossführung bzw. ein Schlossrundgang beginnt am westlichen Haupttor, dem Hauptzugang des Schlosses. Es ist von der Bergbahnstation „Schloss“ aus nach wenigen Metern zu erreichen. Das im Jahr 1528 erbaute Burgtor mit Wachthaus wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg im Jahr 1693 zerstört und 1718 durch das heutige rundbogige Eingangstor sowie das daneben liegende Torhaus ersetzt. Von diesem Punkt aus führt der Weg durch den ehemaligen Vorhof des Schlosses.

Besucherzentrum

Auf der rechten Seite des Weges befindet sich das neue Besucherzentrum. Der mit Sandstein aus dem Neckartal verkleidete Bau kostete drei Millionen Euro und wurde am 23. Februar 2012 offiziell eingeweiht. Die Fachwelt war sich einig, dass sich die Architektur des Besucherzentrums ausgezeichnet in das Bruchsteinmauerwerk der unterschiedlichen historischen Schlossgebäude einfügt. 

In dem Gebäude sind der Kassenbereich, Sanitäranlagen und ein Shop untergebracht. Außerdem steht hier ein Konferenz- und Vortragsraum für das Besucherprogramm zur Verfügung. Von der Dachterrasse aus hat man einen schönen Blick auf den Stückgarten, das Elisabethentor und das Schloss.

Stückgarten und Elisabethentor

Auf der linken Seite befindet sich der Stückgarten mit den angrenzenden Bauwerken. Kurfürst Ludwig V. ließ diesen Garten für seine Kanonen, die sogenannten »Stücke«, anlegen. Hier steht das „Elisabethentor”. Die Entstehung dieses Tores kann als gutes „Ehebeispiel” betrachtet werden: Kurfürst Friedrich V. ließ im Jahr 1615 zu Ehren des 19. Geburtstags seiner Frau Elisabeth Stuart ein triumphbogenartiges Gartentor als Überraschungsgeschenk errichten. Dies war angemessen, da Elisabeth die Tochter des englischen Königs Jakob I. war.