Der Liselotte-Stein, errichtet im Jahr 1908, erinnert an die berühmte Elisabeth Charlotte, besser bekannt als die Pfälzer Liselotte. Geboren am 27. Mai 1652 in Heidelberg als Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig, hinterließ sie nicht nur als Pfalzgräfin bei Rhein und Herzogin von Orleans, sondern auch als bedeutende historische Persönlichkeit ihre Spuren in der Geschichte.

Liselotte stellt eine tragische Gestalt ihrer Zeit dar. Ihre Heiratsverbindung mit dem Bruder des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. geschah aus politischen Überlegungen, die weitreichende Konsequenzen mit sich brachten. Diese Allianz erwies sich als prägend für die geopolitischen Spannungen und lieferte den Franzosen letztlich den Grund für einen Erbfolgekrieg.

Besonders schmerzhaft war die Zerstörung der geliebten Heimatstadt Heidelberg, gemeinsam mit dem Schloss der Vorfahren, während des Pfälzischen Erbfolgekriegs im Jahr 1693. Die Erinnerungen an diese Zeit und die Verlustgefühle spiegeln sich in den Briefen wider, die an Verwandte in Heidelberg geschrieben wurden. Der Liselotte-Stein steht somit nicht nur als ein Denkmal ihrer Person, sondern auch als Mahnmal für die Leiden, die durch politische Machenschaften entstehen können.

Ein Besuch am Liselotte-Stein lädt dazu ein, über die schicksalhaften Verstrickungen der Geschichte nachzudenken und die tiefe Verbindung dieser bemerkenswerten Frau zur Stadt Heidelberg zu würdigen. Hier wird Geschichte lebendig und fordert dazu auf, die Geschichten der Menschen nicht zu vergessen, die in den Schatten der großen historischen Ereignisse stehen.