Das Hamburger Wappen, auch „Drei Zinnen“ genannt, ist eine eindrucksvolle Sandsteinformation, die das Landschaftsbild der Teufelsmauer bei Timmenrode maßgeblich prägt. Die drei steil aufragenden Nadeln erinnern optisch an das historische Wappen der Hansestadt Hamburg und ziehen Besucher mit ihrer markanten Silhouette in den Bann. Gelegen im Naturschutzgebiet „Teufelsmauer und Bode nordöstlich Thale“ und Teil des UNESCO-Geoparks Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen, bietet diese Formation nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch geologische Einblicke in die Entstehung der Region. 

Unterhalb der Felsen erstreckt sich ein kleiner Talkessel mit Höhlen wie den Kuhställen und dem geheimnisvollen Teufelsloch. Über die historische Rittertreppe gelangt man bequem zu den markanten Nadeln und kann so die einzigartige Verbindung von Natur, Geschichte und Kultur hautnah erleben. Das Hamburger Wappen ist somit ein faszinierendes Ziel für Wanderer und Naturfreunde, die die Schönheit und Eigenheiten der Teufelsmauer entdecken möchten.

Geschichte & Bedeutung

Im Mittelalter markierte die Teufelsmauer die Grenze zwischen den Herrschaftsgebieten Magdeburg und Braunschweig-Wolfenbüttel. Seit dem 19. Jahrhundert steht die Formation unter Schutz und entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel. Auch als Filmkulisse wurde das Hamburger Wappen genutzt, beispielsweise in Produktionen wie „Der Medicus“ oder „Das singende, klingende Bäumchen“. Zur 800-Jahr-Feier von Timmenrode im Jahr 1999 wurde gemeinsam mit der Stadt Hamburg eine Hinweistafel mit dem Hamburger Wappen angebracht.

Geologie & Natur: Entstehung der Felsspitzen des Hamburger Wappens

Die drei charakteristischen Felsspitzen des Hamburger Wappens sind das Ergebnis eines langwierigen geologischen Prozesses, der vor etwa 70 Millionen Jahren begann. Während der Oberkreidezeit entstand die Felsformation aus hartem Sandstein, der durch tektonische Hebungen an die Erdoberfläche gedrückt wurde. Im Laufe von Jahrmillionen wirkten Erosionskräfte wie Wind, Wasser und Frostverwitterung kontinuierlich auf das Gestein ein. Diese natürlichen Prozesse führten dazu, dass weichere Gesteinsschichten abgetragen wurden, während die widerstandsfähigen Sandsteinkerne erhalten blieben. So formten sich die heute bis zu 40 Meter hoch aufragenden Felsspitzen heraus, die zusammen mit der gesamten Felsstruktur eine Höhe von etwa 90 Metern erreichen. 

Die bizarren Formen und schroffen Kanten des Gesteins am Harznordrand zeugen eindrucksvoll von den geologischen Kräften, die diese Landschaft geprägt haben. Durch natürliche Verwitterungsprozesse entstanden am Fuß des Felsens kleine Höhlen und Spalten, die heute spezialisierten Pflanzenarten und verschiedenen Tieren als Lebensraum dienen. Besonders bemerkenswert ist die trockene, nährstoffarme Umgebung, in der sich eine widerstandsfähige Felsvegetation entwickelt hat, die sich perfekt an diese besonderen Bedingungen angepasst hat.

Im darunterliegenden Talkessel bieten die Höhlen, wie das Teufelsloch und die Kuhställe, Lebensraum für seltene Pflanzen und Vogelarten, darunter Uhu und Wanderfalke.

Anreise

  • Mit dem Auto: Über die B6n/B81 nach Timmenrode. Ein kostenfreier Parkplatz befindet sich am Sportplatz an der Ecke Gehrenstraße / Lindestraße.
  • Mit der Bahn: Anreise bis Blankenburg oder Quedlinburg, von dort weiter mit Bus oder Fahrrad nach Timmenrode.
  • Zu Fuß: Vom Ortskern Timmenrode führt ein kurzer, gut ausgeschilderter Wanderweg von etwa 1 Kilometer Länge direkt zum Hamburger Wappen entlang der Teufelsmauer.

Das Hamburger Wappen bei Timmenrode ist ein faszinierendes Naturdenkmal, das mit seiner imposanten Erscheinung, spannenden Geschichte und artenreicher Umgebung Besucher aus nah und fern begeistert.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team