Gebiete UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

Highlights Thüringer Rhön

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Point Alpha – Gedenkstätte Kalter Krieg & Grünes Band Rhön

Thüringer Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Wenn man an den Rand der Rhön reist, dorthin, wo sich einst die innerdeutsche Grenze wie eine eiserne Narbe durchs Land zog, steht man an einem Ort von Weltgeschichte: der Gedenkstätte Point Alpha. Hier, zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen, wo die Fronten des Kalten Krieges sich gegenüberstanden, spürt man bis heute die Schwere jener Jahre – und zugleich die Kraft der Versöhnung. 

Point Alpha – amerikanischer Stützpunkt im „Fulda Gap“ 

Auf einem 411 Meter hohen Höhenzug entstand Anfang der 1950er Jahre der US-Beobachtungsstützpunkt Point Alpha. Er lag im Zentrum der NATO-Verteidigungslinie „Fulda Gap“, wo ein möglicher Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes erwartet wurde. 

Noch heute erzählen der amerikanische Stützpunkt, originale Grenzanlagen, Grenztürme und rekonstruiertes Sperrgebiet von dieser Zeit. So wird der Kalte Krieg an diesem Ort hautnah erfahrbar – nicht abstrakt in Büchern, sondern dort, wo er hätte eskalieren können. 

Haus auf der Grenze – Leben im Schatten der Teilung 

Besonders eindringlich ist das „Haus auf der Grenze“, wo eine Dauerausstellung das Leben an der DDR-Grenze dokumentiert: von Fluchtversuchen, Zwangsmaßnahmen und der Allgegenwart von Angst bis hin zum Freiheitswillen der Menschen. Zeitzeugenberichte, eine Multivisionsschau zu den Wendejahren 1989/90 und das Projekt „Freiheiten“ machen Geschichte greifbar. 

Weg der Hoffnung – Kunst gegen das Vergessen 

Auf dem „Weg der Hoffnung“ wandert man entlang von vierzehn monumentalen Skulpturen, die dort errichtet wurden, wo einst der Todesstreifen verlief. Diese Freiluftausstellung erinnert an den gewaltlosen Widerstand gegen die Diktaturen Osteuropas. Sie lädt dazu ein, nicht nur Geschichte zu betrachten, sondern sie zu fühlen – inmitten der Landschaft, die einst trennte und heute verbindet. 

Das Grüne Band – Naturjuwel an der einstigen Grenze 

Heute durchzieht das Grüne Band die Landschaft der Rhön – dort, wo einst Stacheldraht und Todesstreifen verliefen, hat sich die Natur ihren Raum zurückerobert. Wanderwege führen durch Wiesen, Wälder und Hügel, vorbei an seltenen Pflanzen wie Kuhschellen, Schlüsselblumen und Silberdisteln

Wenn man hier geht, hört man den Wind in den Gräsern, sieht Schmetterlinge über die Grenze tanzen – und begreift, dass Freiheit auch in der Natur ihre Stimme hat. 

Praktische Infos für Besucher von Point Alpha 

Öffnungszeiten Gedenkstätte Point Alpha 

  • April – Oktober: täglich 10:00 – 18:00 Uhr 

  • November & März: täglich 10:00 – 16:30 Uhr 

  • Dezember – Februar: Dienstag bis Sonntag 10:00 – 16:30 Uhr (montags geschlossen) 

Anreise & Parken 

  • Auto: Parkplätze am „Haus auf der Grenze“ und am US-Camp, inkl. E-Ladestation und Stellplätze für Wohnmobile. 

  • ÖPNV: Buslinie 120 (Dermbach – Hünfeld) und Linie 77 (Hünfeld – Rasdorf), Haltestelle „Point Alpha“. 

  • Adresse: Platz der Deutschen Einheit 1, 36419 Geisa 

Fazit – Point Alpha als Mahnmal für Frieden und Freiheit 

Die Gedenkstätte Point Alpha ist mehr als ein Museum. Sie ist ein Ort des Innehaltens, ein Kulturdenkmal von europäischer Bedeutung, das an Teilung, Angst und Hoffnung erinnert. Wer hierherkommt, erlebt Geschichte, spürt die Last der Vergangenheit – und versteht zugleich, warum Freiheit, Demokratie und Frieden nie selbstverständlich sind. 

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Schloss Elisabethenburg Meiningen – Barockes Wahrzeichen Thüringens

Thüringer Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Am Rand der historischen Altstadt von Meiningen, direkt an der Werra gelegen, erhebt sich das prachtvolle Schloss Elisabethenburg. Zwischen 1682 und 1692 erbaut, diente es über Jahrhunderte als Residenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen. Heute ist es nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein lebendiger Ort, an dem sich Geschichte, Kultur und Verwaltung vereinen. 

Wer den Schlosshof betritt, spürt sofort: Hier wandelt man auf den Spuren der Vergangenheit und zugleich mitten in der lebendigen Gegenwart. 

Ein Meisterwerk barocker Schlossbaukunst in Thüringen 

Das Schloss gilt als bedeutendes Zeugnis hochbarocker Architektur in Thüringen und Westsachsen. Die dreiflügelige Anlage öffnet sich zur Stadt hin mit einem markanten Rundbau, der seit 1945 das Verwaltungszentrum beherbergt. 

Namensgeberin war Herzogin Elisabeth Eleonore von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Ehefrau von Bernhard I. von Sachsen-Meiningen. Ihr zu Ehren trägt das Residenzschloss den Namen Elisabethenburg. 

Kulturelles Zentrum: Museen, Musik und Geschichte erleben 

Heute beherbergt das Schloss Elisabethenburg Meiningen die Meininger Museen, das Max-Reger-Archiv, das Stadt- und das Staatsarchiv. In der Schlosskirche erklingen regelmäßig Konzerte im Saal „Johannes Brahms“, einem der renommiertesten Konzertsäle Thüringens. 

Besucher können zudem im Restaurant „Schlossstuben“ oder im gemütlichen Turmcafé verweilen. Auch die Stadtverwaltung sowie die Trauungsräume des Standesamtes sind hier untergebracht – das Schloss verbindet Tradition und Alltag auf einzigartige Weise. 

Das Schlossareal – Park, Reithalle und Marstall 

Zum weitläufigen Areal gehören die ehemalige Reithalle, heute Theatermuseum, sowie der historische Marstall, der nun als Verwaltungssitz dient. Hinter dem Schloss öffnet sich der Schlosspark, ein englischer Landschaftsgarten, durchzogen von alten Bäumen und der leise fließenden Werra

Wer einen besonderen Blick über Schloss und Stadt genießen möchte, steigt hinauf zum Aussichtspunkt „Diezhäuschen“ – ein Ort, an dem man die barocke Anlage in ihrer ganzen Schönheit überblickt. 

Johannes Brahms und die musikalischen Spuren in Meiningen 

Nicht nur Architektur und Geschichte prägen das Schloss: Auch große Musiktradition ist hier lebendig. Der Komponist Johannes Brahms weilte in Meiningen und hinterließ bleibende Spuren. Wer durch den Park spaziert oder den Hügel zum Herrenberg erklimmt, bewegt sich auf historischen Wegen, die schon berühmte Musiker beschritten. 

Praktische Informationen für Besucher 

Die Meininger Museen im Schloss Elisabethenburg laden das ganze Jahr über zu einem Besuch ein: 

  • April bis September: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen, 10:00 – 18:00 Uhr 

  • Oktober bis März: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen, 11:00 – 17:00 Uhr 

  • Geschlossen: 24., 25. und 31. Dezember 

An Feiertagen in Thüringen gelten die Sonntagsöffnungszeiten. 

Fazit: Schloss Elisabethenburg – Wahrzeichen und Erlebnisort in Meiningen 

Das Schloss Elisabethenburg ist weit mehr als ein historisches Bauwerk: Es ist ein Ort, an dem Barockarchitektur, Kulturgeschichte und Musiktradition zusammenfinden. Ob als Residenzschloss der Herzöge, als Heimat bedeutender Museen oder als romantischer Ort für Trauungen – die Elisabethenburg ist das Herz von Meiningen und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Thüringen