Gebiete UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

Highlights Thüringer Rhön

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Point Alpha – Gedenkstätte Kalter Krieg & Grünes Band Rhön

Thüringer Rhön
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Wenn man an den Rand der Rhön reist, dorthin, wo sich einst die innerdeutsche Grenze wie eine eiserne Narbe durchs Land zog, steht man an einem Ort von Weltgeschichte: der Gedenkstätte Point Alpha. Hier, zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen, wo die Fronten des Kalten Krieges sich gegenüberstanden, spürt man bis heute die Schwere jener Jahre – und zugleich die Kraft der Versöhnung. 

Point Alpha – amerikanischer Stützpunkt im „Fulda Gap“ 

Auf einem 411 Meter hohen Höhenzug entstand Anfang der 1950er Jahre der US-Beobachtungsstützpunkt Point Alpha. Er lag im Zentrum der NATO-Verteidigungslinie „Fulda Gap“, wo ein möglicher Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes erwartet wurde. 

Noch heute erzählen der amerikanische Stützpunkt, originale Grenzanlagen, Grenztürme und rekonstruiertes Sperrgebiet von dieser Zeit. So wird der Kalte Krieg an diesem Ort hautnah erfahrbar – nicht abstrakt in Büchern, sondern dort, wo er hätte eskalieren können. 

Haus auf der Grenze – Leben im Schatten der Teilung 

Besonders eindringlich ist das „Haus auf der Grenze“, wo eine Dauerausstellung das Leben an der DDR-Grenze dokumentiert: von Fluchtversuchen, Zwangsmaßnahmen und der Allgegenwart von Angst bis hin zum Freiheitswillen der Menschen. Zeitzeugenberichte, eine Multivisionsschau zu den Wendejahren 1989/90 und das Projekt „Freiheiten“ machen Geschichte greifbar. 

Weg der Hoffnung – Kunst gegen das Vergessen 

Auf dem „Weg der Hoffnung“ wandert man entlang von vierzehn monumentalen Skulpturen, die dort errichtet wurden, wo einst der Todesstreifen verlief. Diese Freiluftausstellung erinnert an den gewaltlosen Widerstand gegen die Diktaturen Osteuropas. Sie lädt dazu ein, nicht nur Geschichte zu betrachten, sondern sie zu fühlen – inmitten der Landschaft, die einst trennte und heute verbindet. 

Das Grüne Band – Naturjuwel an der einstigen Grenze 

Heute durchzieht das Grüne Band die Landschaft der Rhön – dort, wo einst Stacheldraht und Todesstreifen verliefen, hat sich die Natur ihren Raum zurückerobert. Wanderwege führen durch Wiesen, Wälder und Hügel, vorbei an seltenen Pflanzen wie Kuhschellen, Schlüsselblumen und Silberdisteln

Wenn man hier geht, hört man den Wind in den Gräsern, sieht Schmetterlinge über die Grenze tanzen – und begreift, dass Freiheit auch in der Natur ihre Stimme hat. 

Praktische Infos für Besucher von Point Alpha 

Öffnungszeiten Gedenkstätte Point Alpha 

  • April – Oktober: täglich 10:00 – 18:00 Uhr 

  • November & März: täglich 10:00 – 16:30 Uhr 

  • Dezember – Februar: Dienstag bis Sonntag 10:00 – 16:30 Uhr (montags geschlossen) 

Anreise & Parken 

  • Auto: Parkplätze am „Haus auf der Grenze“ und am US-Camp, inkl. E-Ladestation und Stellplätze für Wohnmobile. 

  • ÖPNV: Buslinie 120 (Dermbach – Hünfeld) und Linie 77 (Hünfeld – Rasdorf), Haltestelle „Point Alpha“. 

  • Adresse: Platz der Deutschen Einheit 1, 36419 Geisa 

Fazit – Point Alpha als Mahnmal für Frieden und Freiheit 

Die Gedenkstätte Point Alpha ist mehr als ein Museum. Sie ist ein Ort des Innehaltens, ein Kulturdenkmal von europäischer Bedeutung, das an Teilung, Angst und Hoffnung erinnert. Wer hierherkommt, erlebt Geschichte, spürt die Last der Vergangenheit – und versteht zugleich, warum Freiheit, Demokratie und Frieden nie selbstverständlich sind. 

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Schloss Elisabethenburg Meiningen – Barockes Wahrzeichen Thüringens

Thüringer Rhön
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Am Rand der historischen Altstadt von Meiningen, direkt an der Werra gelegen, erhebt sich das prachtvolle Schloss Elisabethenburg. Zwischen 1682 und 1692 erbaut, diente es über Jahrhunderte als Residenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen. Heute ist es nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein lebendiger Ort, an dem sich Geschichte, Kultur und Verwaltung vereinen. 

Wer den Schlosshof betritt, spürt sofort: Hier wandelt man auf den Spuren der Vergangenheit und zugleich mitten in der lebendigen Gegenwart. 

Ein Meisterwerk barocker Schlossbaukunst in Thüringen 

Das Schloss gilt als bedeutendes Zeugnis hochbarocker Architektur in Thüringen und Westsachsen. Die dreiflügelige Anlage öffnet sich zur Stadt hin mit einem markanten Rundbau, der seit 1945 das Verwaltungszentrum beherbergt. 

Namensgeberin war Herzogin Elisabeth Eleonore von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Ehefrau von Bernhard I. von Sachsen-Meiningen. Ihr zu Ehren trägt das Residenzschloss den Namen Elisabethenburg. 

Kulturelles Zentrum: Museen, Musik und Geschichte erleben 

Heute beherbergt das Schloss Elisabethenburg Meiningen die Meininger Museen, das Max-Reger-Archiv, das Stadt- und das Staatsarchiv. In der Schlosskirche erklingen regelmäßig Konzerte im Saal „Johannes Brahms“, einem der renommiertesten Konzertsäle Thüringens. 

Besucher können zudem im Restaurant „Schlossstuben“ oder im gemütlichen Turmcafé verweilen. Auch die Stadtverwaltung sowie die Trauungsräume des Standesamtes sind hier untergebracht – das Schloss verbindet Tradition und Alltag auf einzigartige Weise. 

Das Schlossareal – Park, Reithalle und Marstall 

Zum weitläufigen Areal gehören die ehemalige Reithalle, heute Theatermuseum, sowie der historische Marstall, der nun als Verwaltungssitz dient. Hinter dem Schloss öffnet sich der Schlosspark, ein englischer Landschaftsgarten, durchzogen von alten Bäumen und der leise fließenden Werra

Wer einen besonderen Blick über Schloss und Stadt genießen möchte, steigt hinauf zum Aussichtspunkt „Diezhäuschen“ – ein Ort, an dem man die barocke Anlage in ihrer ganzen Schönheit überblickt. 

Johannes Brahms und die musikalischen Spuren in Meiningen 

Nicht nur Architektur und Geschichte prägen das Schloss: Auch große Musiktradition ist hier lebendig. Der Komponist Johannes Brahms weilte in Meiningen und hinterließ bleibende Spuren. Wer durch den Park spaziert oder den Hügel zum Herrenberg erklimmt, bewegt sich auf historischen Wegen, die schon berühmte Musiker beschritten. 

Praktische Informationen für Besucher 

Die Meininger Museen im Schloss Elisabethenburg laden das ganze Jahr über zu einem Besuch ein: 

  • April bis September: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen, 10:00 – 18:00 Uhr 

  • Oktober bis März: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen, 11:00 – 17:00 Uhr 

  • Geschlossen: 24., 25. und 31. Dezember 

An Feiertagen in Thüringen gelten die Sonntagsöffnungszeiten. 

Fazit: Schloss Elisabethenburg – Wahrzeichen und Erlebnisort in Meiningen 

Das Schloss Elisabethenburg ist weit mehr als ein historisches Bauwerk: Es ist ein Ort, an dem Barockarchitektur, Kulturgeschichte und Musiktradition zusammenfinden. Ob als Residenzschloss der Herzöge, als Heimat bedeutender Museen oder als romantischer Ort für Trauungen – die Elisabethenburg ist das Herz von Meiningen und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Thüringen

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Geißkopf Rhön: Blocksteinhalde & Säulenbasaltsteinbruch entdecken

Thüringer Rhön
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Wenn man sich dem Geißkopf nähert, spürt man die stille Kraft der Naturgeschichte, die hier seit Jahrtausenden in Stein gemeißelt ist. Der Geißkopf, einer der beiden Gipfel des Dietrichsberges, liegt nur etwa 1,5 Kilometer nordwestlich von Wölferbütt in der Thüringer Rhön. Hier breitet sich eine faszinierende Blocksteinhalde aus, ein Relikt aus der Eiszeit, das von der Zerklüftung großer Basaltsäulen durch Frostsprengung zeugt. Deren Ursprung im aufgeschlossenen Vulkanschlot aus dem Miozän liegt. 

Wanderer erreichen den Geißkopf bequem über den Keltenpfad, eine beliebte Extratour des Premiumwanderwegs Hochrhöner, die faszinierende Einblicke in Geologie und Natur der Rhön bietet. 

Geologische Besonderheit: Die Blocksteinhalde am Geißkopf 

Die mächtigen Basaltsäulen, einst fest verbunden, zerfielen im Laufe der Jahrtausende und formten ein beeindruckendes Blockmeer. Diese Blocksteinhalde ist nicht nur ein geologisches Naturdenkmal, sondern auch ein schützenswerter Lebensraum. Das Biotop bietet seltenen Pflanzen und Tieren einen einzigartigen Rückzugsort und erzählt von den Kräften, die die Landschaft der Rhön gestaltet haben. 

Säulenbasaltsteinbruch – Ein geologisches Bodendenkmal 

Unweit der Blockhalde liegt der Säulenbasaltsteinbruch, ein geologisches Bodendenkmal, das Einblicke in die Entstehung und Nutzung des Basaltgesteins gibt. Hier kann man die charakteristischen Säulenbasalte bewundern, deren regelmäßige Formen wie von Künstlerhand geschaffen wirken und die einst abgebaut wurden, um Wege und Gebäude zu befestigen. 

Vorgeschichtliche Spuren am Geißkopf 

Der Geißkopf birgt auch archäologische Geheimnisse: Ein vorgeschichtlicher Abschnittswall mit noch sichtbaren Wall- und Grabenresten umgibt den Gipfelbereich. Der Zugang lag im Nordwesten, doch die Nordostseite wurde durch einen älteren Steinbruch zerstört. Im Osten und Südosten begrenzte ein Blockmeer die Anlage – vielleicht diente sie als Viehgehege in längst vergangenen Zeiten. Eine eisenzeitliche Sense, die am Hang gefunden wurde, lässt die Menschen jener Epoche lebendig werden. 

Schutz und Bedeutung 

Seit 1979 steht das gesamte Geißköpfchen unter Schutz als Geologisches Naturdenkmal. Diese Auszeichnung bewahrt nicht nur die geologischen Besonderheiten, sondern auch das wertvolle Ökosystem, das sich in der Blocksteinhalde entwickelt hat. Wer hier wandert, taucht ein in eine Landschaft, die Natur, Geschichte und Geologie auf eindrucksvolle Weise vereint. 

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Öchsenberg Vacha: Keltenpfad, Basalt & Panoramablick Rhön

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Wenn man den Öchsenberg (627 m) bei Vacha erklimmt, öffnet sich ein weites Land der offenen Fernen. Von seinem Basaltgipfel schweift der Blick ins Werratal, den Thüringer Wald und darüber hinaus. Schon von weitem grüßt die Fahne, als stille Einladung, die Wälder zu durchstreifen und den Gipfel mit seinem Kreuz auf 614 Metern zu erreichen. 

Keltische Spuren und Geschichte am Öchsenberg 

Vor rund 2500 Jahren lebten hier Kelten, die auf dem Öchsenberg eine befestigte Höhensiedlung errichteten, geschützt durch doppelte und dreifache Ringmauern. Der Basaltabbau hat viel von dieser Anlage zerstört, doch Reste sind noch sichtbar, besonders rund um die Öchsenberghütte, die seit 2002 Wanderer willkommen heißt. Das 4 Meter hohe Keltenkreuz auf dem Gipfel erinnert an diese faszinierende Vergangenheit. 

Wandern auf dem Keltenpfad – Natur und Kultur erleben 

Der Öchsenberg ist Teil des 16,5 Kilometer langen Premiumwanderwegs „Keltenpfad“, der auch den benachbarten Dietrichsberg einschließt. 24 informative Schautafeln entlang der Strecke erzählen vom Leben der Kelten und der geologischen Geschichte des Basaltabbaus. Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und führen durch schattige Wälder, vorbei an beeindruckenden Basaltblockmeeren und alten Steinbrüchen. 

Panoramablick und Einkehrmöglichkeiten 

Vom Gipfel bietet sich ein atemberaubender 320°-Rundblick auf das Hessische Kegelspiel, den Hohen Meißner, die Wasserkuppe und viele weitere Berge der Rhön. Die Öchsenberghütte lädt an Sonn- und Feiertagen zum Verweilen ein – mit Platz für 40 Gäste drinnen und 30 im Außenbereich, wo man regionale Speisen und Getränke genießen kann. 

Anreise und Wanderwege 

Wanderparkplätze gibt es in Vacha, Sünna, Völkershausen und Deicheroda. Die Wege sind auch für Mountainbiker geeignet und bieten immer wieder Rastplätze mit herrlichen Aussichten. Vom Keltendorf Sünna aus sind es etwa 30 Minuten zum Gipfel, von Vacha rund zwei Stunden. 

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Noahs Segel Rhön: Aussichtsplattform & Erlebnisrutsche am Ellenbogen

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Noahs Segel ist eine markante, 21 Meter hohe Aussichtsplattform auf dem Berg Ellenbogen im Herzen der Rhön. Das segelähnliche Design symbolisiert eine Elle und einen Bogen und bietet Besuchern einen atemberaubenden Rundumblick über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön – das Land der offenen Fernen. 

Highlights von Noahs Segel 

  • Fantastischer Panoramablick: Auf knapp 840 Metern Höhe genießen Besucher einen Rundumblick über die Rhön von Thüringen bis Bayern und Hessen. 

  • Erlebnisrutsche: Spaß und Abenteuer bietet die Erlebnisrutsche, die direkt an der Plattform angebracht ist. 

  • Besucherzentrum: Das Ausstellungsgebäude ist barrierefrei zugänglich und informiert über Geologie, Geschichte, Flora und Fauna der Rhön. 

  • Wanderwege: Direkt vor den Toren von Noahs Segel verlaufen der Premiumwanderweg Hochrhöner und der 18 km lange Entdeckerpfad Hohe Rhön mit spannenden Stationen für Naturfreunde und Familien. Der neue Naturerlebnispfad von Thüringen Forst (3,6 km) bietet zusätzlich lehrreiche Wandererlebnisse. 

Anreise und Lage 

  • Anfahrt: Über die L1123, die Reichenhausen und Frankenheim verbindet. Die Anfahrt über Oberweid ist nicht möglich. 

  • Lage: Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, nahe Oberweid, etwa 1,5 Stunden von Erfurt, Frankfurt oder Würzburg entfernt. 

  • Zugang: Die Aussichtsplattform ist über eine Treppe erreichbar und täglich durch ein Drehkreuz zugänglich. 

Freizeit & Erlebnis 

Noahs Segel ist ein ideales Ausflugsziel für Tagesbesucher, die Natur, Abenteuer und Bildung verbinden möchten. Die Kombination aus spektakulärer Aussicht, Erlebnisrutsche und informativen Ausstellungen macht den Besuch unvergesslich.

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Meiningen Thüringen: Kultur, Natur & Geschichte erleben – Wandertipps

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Kaum setzt man den Fuß nach Meiningen, dieser lebendigen Kreisstadt im fränkisch geprägten Südwesten Thüringens, umfängt einen sofort die besondere Atmosphäre. Die größte Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch ein pulsierendes Kulturzentrum Südthüringens. 

Hier verschmelzen Geschichte, Natur und modernes Leben zu einem einzigartigen Erlebnis. Meiningen lädt ein, Geschichte zu atmen, Kultur zu genießen und Natur zu erleben – eine Stadt, die mit ihrem Charme jeden Besucher in den Bann zieht. 

Geographische Lage und Landschaft – Wo die Werra das Leben prägt 

Folgt man der Werra, die sich sanft durch das Werratal schlängelt, durchzieht sie die Stadt in ihrer ganzen Länge von Süden nach Norden. Zwischen bewaldeten Hügeln und fruchtbaren Tälern eingebettet, liegt Meiningen am Ostrand der Rhön auf Höhen zwischen 280 und 470 Metern. 

Im Norden und Osten breitet sich das Vorland des Thüringer Waldes aus, während im Westen die markanten Basaltkuppen der Rhön den Horizont säumen. Die Lage im Dreiländereck zwischen Bayern, Hessen und Thüringen macht Meiningen zu einem Schnittpunkt von Kulturen und Landschaften. 

Historisches Flair – Zwischen Fachwerk, Wassergräben und klassizistischer Pracht 

Beim Schlendern durch die Altstadt spürt man den Atem vergangener Jahrhunderte. Noch heute sind Teile der mittelalterlichen Wassergräben erhalten, die einst die Stadtbefestigung umgaben. 

Fachwerkhäuser, stolze Bürgerhäuser und klassizistische Fassaden erzählen von Meiningens Geschichte, während das eklektizistische Stadtviertel neugierig macht, weiter zu entdecken. 

Meiningen – Geschichte und Bedeutung einer Residenzstadt 

Man spürt die Vergangenheit in jedem Stein. 982 erstmals urkundlich erwähnt, war Meiningen einst fränkisches Königsgut, später über 500 Jahre Teil des Hochstifts Würzburg. Ab 1583 Verwaltungssitz des Henneberger Landes und ab 1680 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen, entwickelte sich hier ein Zentrum der Kultur. 

Die Blütezeit der Meininger Hofkapelle und die Theaterreform unter Herzog Georg II. machten die Stadt weit über Thüringen hinaus berühmt. Noch heute gilt Meiningen als Wiege des modernen Regietheaters. 

Natur und Geologie – Faszinierende Landschaften rund um Meiningen 

Die Umgebung verführt zum Entdecken. Muschelkalk-Plateaus, tiefe Täler und Basaltkuppen wie der Dolmar (739 m) und der Gebaberg (751 m) prägen das Landschaftsbild. 

Ein besonderes Naturwunder ist die Goetz-Höhle, Europas größte begehbare Kluft- und Spalthöhle. Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist sie ein Muss für Naturfreunde. 

Meiningen in Thüringen – Kulturgenuss und Naturerlebnis vereint 

Ein Wochenende in Meiningen verspricht Erholung und Inspiration zugleich. Spaziergänge durch romantische Parks, Wanderungen in den Wäldern oder ein Konzertabend im traditionsreichen Staatstheater – hier findet man die perfekte Mischung aus Naturidylle und Kulturgenuss. 

Ob Thüringer Gemütlichkeit bei deftigen Spezialitäten, ein Dinner im Schloss oder eine stille Stunde in den Parks: Meiningen bietet jedem Besucher seine eigene Bühne. 

Englische Parks und kulturelle Denkmäler – Theaterstadt Meiningen entdecken 

Beim Flanieren durch die im englischen Stil angelegten Parks begegnet man Denkmälern, die großen Künstlern gewidmet sind. Herzog Georg II. machte Meiningen im 19. Jahrhundert zu einem kulturellen Zentrum Deutschlands. 

Die „Meininger“ schrieben Theatergeschichte: Ihre Reformen gelten bis heute als Meilenstein. Kein Wunder, dass Meiningen als Theaterstadt Thüringens bekannt ist. 

Schloss Elisabethenburg und die Meininger Museen – Geschichte zum Anfassen 

Das barocke Schloss Elisabethenburg thront über der Stadt. In seinen Räumen erzählen die Meininger Museen von Theaterkunst, Musik und Geschichte. 

Hier entdeckt man illusionistische Bühnenbilder, erlebt die Tradition der Hofkapelle – einst unter Hans von Bülow, Max Reger und mit Gästen wie Johannes Brahms – und taucht tief ein in die Kulturgeschichte der Residenzstadt. 

Kulinarische Traditionen – Thüringer Klöße und Bratwürste 

Wer Meiningen besucht, kommt am Genuss nicht vorbei. Die berühmten Thüringer Klöße, hier auch „Hütes“ genannt, haben ihren Ursprung im Meininger Schlundhaus. 

Beim jährlichen „Hütesfest“ feiert die Stadt ihre kulinarische Ikone. Dazu gesellt sich die legendäre Thüringer Bratwurst, die im Süden des Rennsteigs traditionell ohne Kümmel serviert wird. Beides zusammen ist Thüringer Genusskultur pur. 

Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ – Ein Blick hinter die Bühne 

Das Theatermuseum entführt in die Welt historischer Bühnenbilder und Inszenierungen. Wer die „Zauberwelt der Kulisse“ betritt, spürt, wie eng Meiningen mit der Entwicklung des modernen Theaters verbunden ist. 

Architektur und Stadtbild – Residenzstadt mit Flair 

Die Herzöge von Sachsen-Meiningen prägten das Stadtbild mit großzügigen Bauprojekten. Heute begegnet man einem reizvollen Mix aus fränkischem Fachwerk, klassizistischen Fassaden und repräsentativen Straßen, die vom Glanz der Residenzzeit erzählen. 

Naturparadies Thüringer Rhön – Ausgangspunkt für Wanderfreunde 

Meiningen, auch „Porta Franconia“ genannt, ist das Tor zu zwei einzigartigen Landschaften: dem Thüringer Wald und der Rhön. 

Während der Thüringer Wald mit seinen Wanderwegen und Wintersportmöglichkeiten lockt, bietet die Rhön weite Fernsichten, Vulkankuppen und eine artenreiche Natur – ein Paradies für Entdecker.

Wandertipp: Drei abwechslungsreiche Wanderungen rund um Meiningen 

Meiningen ist nicht nur eine Stadt voller Geschichte und Kultur, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der malerischen Landschaft Thüringens und der Rhön. Ob man Kultur und Natur verbinden, Geschichte erleben oder vulkanische Landschaften entdecken möchte – hier findet jeder die passende Route. 

1. Extratour „Meininger Schloss Elisabethenburg – Habichtsburg“ →

Länge: ca. 15 km | Dauer: ca. 4 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel 

Diese Wanderung verbindet kulturelle Highlights mit idyllischer Natur. Man startet direkt im Stadtzentrum bei Schloss Elisabethenburg, dem prachtvollen Herzstück der Stadt. Von dort aus führt der Weg durch stille Wälder, über offene Felder und hinauf zur Habichtsburg, deren Ruinen mit einer herrlichen Aussicht ins Werratal locken. 

Zwischendurch öffnet sich immer wieder der Blick auf die Flusslandschaft – eine perfekte Mischung aus Naturerlebnis und historischem Flair. Die Route ist angenehm zu gehen und eignet sich sowohl für Genießer als auch für sportlich Aktive. 

Highlights: 

  • Schloss Elisabethenburg als Start- und Zielpunkt 

  • Panoramablicke ins Werratal 

  • Historische Habichtsburg mit Ruinenromantik 

  • Vielfältige Natur zwischen Wald und Feld 

2. Extratour „Point Alpha Weg – Wandern und Geschichte erleben“ → 

Länge: ca. 12 km | Dauer: ca. 3,5 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel 

Auf dieser Tour wandert man entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens und spürt hautnah ein Stück deutsche Geschichte. Der Point Alpha Weg verbindet Natur und Zeitgeschichte auf eindrucksvolle Weise. 

Startpunkt ist das Grenzlandmuseum Point Alpha, wo man sich über die deutsche Teilung informieren kann. Von dort aus geht es durch stille Wälder, über Wiesen und zu Aussichtspunkten mit weitem Blick über die Rhön und das Werratal. Gedenkstätten und Tafeln laden unterwegs zum Innehalten ein – eine Wanderung, die bewegt und berührt. 

Highlights: 

  • Grenzlandmuseum Point Alpha als historischer Startpunkt 

  • Spannende Einblicke in die deutsche Teilung 

  • Wald- und Wiesentrails voller Ruhe 

  • Weitreichende Ausblicke über Rhön und Werratal 

3. Rundwanderung „Gangolfsberg – Basaltsee“ in der Rhön → 

Länge: ca. 10 km | Dauer: ca. 3 Stunden | Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel 

Diese familienfreundliche Rundwanderung führt durch die faszinierende Vulkanlandschaft der Rhön. Der markante Gangolfsberg mit seinem geheimnisvollen Basaltsee ist ein wahres Naturjuwel. 

Man wandert durch abwechslungsreiche Wälder, vorbei an bizarren Basaltformationen und erreicht schließlich den klaren Basaltsee – ein Relikt vulkanischer Aktivität, das heute still zwischen den Felsen liegt. Ideal für Naturfreunde und Fotoliebhaber, die Ruhe und Ursprünglichkeit suchen. 

Highlights: 

  • Vulkanrelikt Basaltsee am Gangolfsberg 

  • Beeindruckende Basaltformationen 

  • Ruhige Waldwege und Natur pur 

  • Familienfreundliche Strecke mit sanften Steigungen 

Praktische Tipps für Wanderungen rund um Meiningen 

  • Anreise: Alle Touren sind bequem mit dem Auto erreichbar. Parkmöglichkeiten gibt es direkt an den Startpunkten. 

  • Ausrüstung: Festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und ausreichend Wasser sind empfehlenswert. 

  • Einkehr: In Meiningen und den umliegenden Orten laden Gasthäuser und Cafés zur gemütlichen Rast ein. 

  • Kombination: Die Wanderungen lassen sich hervorragend mit weiteren Ausflügen in die Rhön oder den Thüringer Wald verbinden – ideal für ein verlängertes Wochenende. 

Wandern in Meiningen – Natur, Geschichte und Kultur erleben 

Ob auf der kulturellen Extratour mit Schlossblick, dem geschichtsträchtigen Grenzweg Point Alpha oder der entspannten Basaltsee-Runde in der Rhön – rund um Meiningen erwartet dich eine Vielfalt an Wanderungen, die Natur, Geschichte und Landschaftsgenuss vereinen. 

Die Highlights und Tipps für Meiningen 

Wie viele Tage sollte man einplanen? 

Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Meiningen sind 2 bis 3 Tage ideal. Wer Wanderungen und Ausflüge in die Rhön oder den Thüringer Wald unternehmen möchte, sollte etwas mehr Zeit einplanen. 

6 Dinge, die man in Meiningen unbedingt erleben sollte 

  1. Fachwerkhäuser und Schloss Elisabethenburg entdecken 

  2. Lange Wanderungen im Thüringer Wald unternehmen 

  3. Eine Inszenierung im Staatstheater Meiningen erleben 

  4. Thüringer Klöße und Bratwürste genießen 

  5. Im Englischen Garten entspannen 

  6. Sehenswürdigkeiten in der Umgebung erkunden 

Nützliche Tipps für die Reise nach Meiningen 

  • Anreise: Mit dem Auto bequem über Autobahnen, mit dem Zug aus Erfurt (1h 40min) oder Frankfurt (ca. 3h). 

  • Vor Ort mobil: Am flexibelsten ist man mit Auto oder Fahrrad. 

  • Beste Reisezeit: Frühling bis Herbst für Wanderungen, Winter für Skilanglauf und Wintersport. 

Fazit – Meiningen, die Theaterstadt im Werratal 

Meiningen verbindet Geschichte, Kultur, Natur und Kulinarik auf einzigartige Weise. Ob beim Bummel durch die Fachwerkstraßen, bei einer Aufführung im Staatstheater oder auf einer Wanderung durch die Rhön – die Stadt begeistert mit ihrem Facettenreichtum und bleibt unvergesslich.