Gebiete UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

Highlights Hessische Rhön

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Rotes Moor: Hochmoor, Naturschutz & Rhön erleben

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Wenn man das Rote Moor in der Rhön betritt, taucht man in eine andere Welt ein. Nebel zieht über die dunklen Flächen, Wollgräser wiegen sich im Wind, und unter den Füßen liegt ein Boden, der seit Jahrtausenden wächst. Hier, im Herzen der Hohen Rhön, liegt das größte Hochmoor Hessens – ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Mythos ineinander übergehen. 

Entstehung des Roten Moores – Ein Hochmoor aus Regen und Zeit 

Man muss sich vorstellen, wie vor 12.000 Jahren nach der letzten Eiszeit die ersten Torfmoose wuchsen. Jahr für Jahr legten sie ihre abgestorbenen Schichten ab, bis sich das Moor uhrglasförmig in die Höhe wölbte. Ein Regenmoor, gespeist allein vom Himmel. 

Das Rote Moor ist heute Teil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000 und des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Es zeigt, wie Landschaft entsteht – langsam, geheimnisvoll und in ständiger Verwandlung. 

Flora des Roten Moores – Zwischen Torfmoos und Sonnentau 

Man entdeckt Pflanzen, die man sonst kaum findet: das rote Magellans Torfmoos, Spieß-Torfmoos und das leuchtende Wollgras, das im Sommer wie ein weißer Teppich wirkt. Dazwischen ragt der Rundblättrige Sonnentau hervor – eine fleischfressende Pflanze, deren Blätter in der Sonne glitzern wie Tautropfen. 

Am Rand des Moores stehen Karpatenbirkenwälder, durchzogen von Besenheide, Heidelbeere und Rauschbeere. In den tieferen Lagen wachsen Trollblumen, Borstgrasrasen und seltene Arten wie die Moosbeere und das Purpur-Reitgras. 

Tierwelt im Roten Moor – Rückzugsort für Seltene 

Man hört den Ruf der Bekassine, das Trommeln der Waldschnepfe und vielleicht das Flügelrauschen des seltenen Birkhuhns, das hier eines seiner letzten Refugien hat. Über 120 Vogelarten sind im Moor zuhause. 

Auch 36 Säugetierarten finden im Hochmoor Schutz – darunter die Sumpf- und Alpenspitzmaus, der scheue Baummarder und sechs Fledermausarten. Libellen, Schmetterlinge und Amphibien schillern und huschen zwischen den Wasserflächen – eine Vielfalt, die nur hier überleben kann. 

Geschichte des Torfabbaus – Vom „toten Moor“ zur Renaturierung 

Man kann kaum glauben, dass dieser stille Ort einst laut war – erfüllt vom Schlagen der Torfschneider und dem Kreischen der Greifbagger. Zwischen 1809 und 1984 wurde hier intensiv Torf abgebaut. Ganze Bereiche des Moores entwässerten, starben ab, verwandelten sich in Heide oder Wald. 

Doch mit der Unterschutzstellung 1979 begann ein neues Kapitel. Staue, Grabenverschlüsse und die Entfernung von Fichten gaben dem Moor das Wasser zurück. Heute wachsen wieder Torfmoose, und eine dünne neue Torfschicht hat sich gebildet – ein Zeichen der Hoffnung für dieses empfindliche Ökosystem. 

Wandern im Roten Moor – Natur erleben auf Bohlenpfaden 

Man folgt den Holzstegen, die sich durch die Moorflächen ziehen. Der Bohlenpfad im Roten Moor ist drei Kilometer lang, barrierefrei auf weiten Teilen, und führt zum Aussichtsturm, von dem man das Hochmoor überblickt. 

Startpunkt vieler Touren ist das NABU-Haus am Roten Moor. Dort erfährt man im kleinen Moor-Museum spannende Details, bevor man aufbricht – sei es auf den kurzen Rundweg oder auf die längere Wanderung zum Heidelstein

Von der Wasserkuppe erreicht man das Rote Moor auf dem Premiumwanderweg Hochrhöner in nur vier Kilometern – eine leichte, aber eindrucksvolle Wanderung durch die Hochrhön. Anspruchsvoller ist der Aufstieg durch die Kaskadenschlucht bei Gersfeld-Sandberg – ein Weg, der Schweiß kostet, aber mit atemberaubenden Blicken belohnt. 

Das Rote Moor im Winter – Langlaufparadies der Rhön 

Man erlebt das Moor anders, wenn Schnee es bedeckt. Dann wird es zum Herzstück des Loipenzentrums Rotes Moor mit 70 Kilometern gespurter Loipen. Die weiten Flächen der Rhön verwandeln sich in ein Wintermärchen, und die Stille wird nur vom Knirschen der Ski durchbrochen. 

Warum das Rote Moor so wertvoll ist 

Man versteht, dass das Rote Moor mehr ist als ein Wanderziel. Es speichert enorme Mengen Kohlendioxid und ist damit ein unsichtbarer Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel. 

Es ist ein Naturdenkmal, Klimaschützer und Lebensraum zugleich – und zeigt, dass man zerstörte Landschaften wieder heilen kann, wenn man Geduld, Wissen und Respekt hat. 

Fazit: Das Rote Moor – Naturjuwel der Rhön 

Wenn man durch das Rote Moor bei der Wasserkuppe wandert, begreift man, dass hier mehr geschieht als ein Spaziergang. Man spürt die Jahrtausende, sieht die Kraft der Natur und versteht, warum der Schutz von Mooren Zukunft bedeutet. 

Das Rote Moor in Hessen ist ein Naturparadies, Wanderziel und Klimaschatz – ein Ort, den man einmal im Leben gesehen haben sollte.

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Wachtküppel Rhön: Geschichte, Kapelle & Natur am 705 m Gipfel

Hessische Rhön
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Man wandert durch die sanften Hügel der Rhön, bis sich der Wachtküppel erhebt – ein markanter Kuppenberg mit 705 Metern Höhe. Eingebettet im Naturpark Hessische Rhön und nahe der Stadt Gersfeld entfaltet sich ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Spiritualität zusammenfließen. 

Wachtküppel – der „Spitzbub der Rhön“ 

Schon von weitem erkennt man die spitze Kegelform des Wachtküppels, der im Volksmund auch „Lausbub der Rhön“ oder „Spitzbub“ genannt wird. Er ist einer der niedrigeren, aber auffälligsten Berge der Kuppenrhön – leicht zu besteigen und doch voller Besonderheiten. 

Wer hier hinaufsteigt, spürt die Kraft der Landschaft: das weite Panorama über das Fuldaer Land, die umliegenden Rhönberge, die Matten, Wälder und Täler. Bei Sonnenaufgang verwandelt sich der Berg in ein Schauspiel aus Licht und Farben – ein Moment, den man so schnell nicht vergisst. 

Lage und Geologie des Wachtküppels 

Der Wachtküppel liegt in der Kuppenrhön, im Landkreis Fulda (Hessen), nahe Gersfeld und Poppenhausen. Sein felsiger Gipfel ist der Rest eines uralten Vulkanschlots, gebildet aus Trachytbasalt, reich an Eisen und Magnetit. 

So viel Magnetit steckt im Gestein, dass Kompassnadeln hier unruhig kreisen – eine geologische Kuriosität, die Besucher fasziniert. Ein geologischer Lehrpfad am Fuß des Berges führt durch die Erdgeschichte und erklärt die geologischen Besonderheiten der Rhön. 

Geschichte – Wachtposten, Burgruinen und Kreuz 

Schon im 12. Jahrhundert diente der Wachtküppel als strategischer Wachtposten. Mit der nahen Ebersburg verbunden, war er Teil eines Netzes von Signalstellen: Feuerzeichen warnten vor drohender Gefahr. 

Eine Umfassungsmauer mit Wallanlage schützte die Anlage, bis sie 1270 zerstört wurde. Später errichtete man auf dem Gipfel ein Kreuz, das bis ins 19. Jahrhundert stand. Heute erinnert ein schlichtes Kreuz an die Gefallenen der Weltkriege – und setzt ein stilles Zeichen der Erinnerung. 

Die Wendelinuskapelle – Spiritueller Ort am Wachtküppel 

Am Fuße des Wachtküppels erhebt sich die Wendelinuskapelle, ein spiritueller Anker inmitten der Natur. Nach einer einfachen Barackenkapelle wurde sie 1962 neu erbaut und 1964 eingeweiht. 

Die Kapelle birgt eine Reliquie des heiligen Wendelinus und ist mit ihrem Glockenturm ein Ort für Andacht und Einkehr. Regelmäßig finden hier Gottesdienste statt, und ein Gedenkstein erinnert an Kaplan Hermann Mott, der den Bau maßgeblich prägte. 

Naturdenkmal und UNESCO-Biosphärenreservat 

Der Wachtküppel ist nicht nur ein Ausflugsziel, sondern auch ein ausgewiesenes Naturdenkmal und Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Seine offenen Felsen, mageren Kräuterhänge und der Lebensraum für seltene Insekten machen ihn zu einem Schatz der Natur. 

Damit der Berg offen bleibt, weiden seit 2015 Ziegen und Rinder auf seinen Hängen. Sie verhindern, dass Büsche und Bäume die charakteristische Form überwuchern – so bleibt der „Spitzbub“ auch für kommende Generationen erlebbar. 

Der ehemalige Steinbruch – Natur erobert zurück 

Nordöstlich des Gipfels liegt ein alter Sandsteinbruch, der einst Baumaterial für die Region lieferte. Später diente er als Grillplatz, doch nach Schäden wurde er 2007 geschlossen. Heute hat sich die Natur das Gelände zurückgeholt – ein Ort, der die Vergänglichkeit menschlicher Nutzung zeigt. 

Wandern am Wachtküppel – Ein Erlebnis für alle Sinne 

Ein Wanderpfad führt direkt auf den Gipfel. Von dort genießt man ein 360-Grad-Panorama über die Rhön, das Fuldaer Land und die umliegenden Berge. 

Viele Rundwanderwege sind ab dem Wanderparkplatz ausgeschildert – ideal für Familien, Naturfreunde und Kulturinteressierte. Wer früh aufbricht, wird mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang über der Rhön belohnt. 

Fazit – Ein magischer Ort in der Rhön 

Der Wachtküppel vereint alles, was die Rhön ausmacht: uralte Geologie, mittelalterliche Geschichte, stille Spiritualität und eine offene Kulturlandschaft. Ob man die Aussicht genießt, die Kapelle besucht oder dem geologischen Lehrpfad folgt – hier erlebt man einen Ort, an dem Natur und Geschichte gleichermaßen sprechen. 

Ein Ausflugsziel für Wanderer, Pilger, Naturfreunde – und für alle, die den „Spitzbub der Rhön“ entdecken wollen.

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Stellberg Rhön: Naturerlebnis, Wandern & Sternenpark bei Wolferts

Hessische Rhön
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Der Stellberg, mit seinen sanften 727 bis 730 Metern ü. NHN, erhebt sich stolz in der Milseburger Kuppenrhön. Man steht auf einem Berg, der östlich von Wolferts (Gemeinde Dipperz) und südlich von Kleinsassen (Gemeinde Hofbieber) liegt. Umgeben wird er von der Maulkuppe im Süden und der majestätischen Milseburg im Osten, getrennt durch das friedliche Tal der oberen Bieber. 

Hier spürt man die Verbindung von Natur, Ruhe und Geschichte, die jeden Schritt über die Wanderwege Stellberg zu einem kleinen Abenteuer werden lässt. 

Geologie des Stellbergs – Tertiärer Phonolith und Buntsandstein 

Beim Aufstieg bemerkt man, wie sich die Landschaft verändert. Der Gipfelbereich des Stellbergs besteht aus tertiärem Phonolith, dessen dunkelgraue Kuppen sich markant gegen den Himmel abheben. Am östlichen Rand stößt man auf Buntsandstein, während die unteren Hänge sich mal bewaldet, mal landwirtschaftlich genutzt präsentieren. 

Die Hänge sind gesprenkelt von Blockschutthalden, die wie stumme Zeugen vergangener Zeiten wirken. Sie verleihen dem Stellberg einen unverwechselbaren Charakter und machen ihn zu einem beliebten Ziel für Geologie-Interessierte und Wanderer gleichermaßen. 

Naturschutz & Flora – Buchenwälder und Kernzone des Biosphärenreservats 

Wer den Gipfel erreicht, betritt naturnahe Buchenwälder, die als Teil der Kernzone des Biosphärenreservats Rhön streng geschützt sind. Das Gelände ist als Naturschutzgebiet Stellberg ausgewiesen, und die Blockhalden im Gipfelbereich fügen sich harmonisch in diese geschützte Landschaft ein. 

Hier kann man die Rhöner Natur in ihrer ursprünglichen Form erleben – ein idealer Ort für Naturbeobachtung, Vogelbeobachtung und ruhige Momente mitten im Wald. 

Wandern auf dem Stellberg – Wege, Aussicht und Genuss 

Die Wanderwege Stellberg, erschlossen vom Rhönklub, laden ein zu ausgedehnten Touren. Vom Gipfel aus erstreckt sich die Aussicht majestätisch nach Westen zum Vogelsberg, und bei klarer Sicht öffnet sich sogar der Blick bis zum Taunus

Die unteren Hänge sind geprägt von idyllischen landwirtschaftlichen Wiesen, darunter Vorderstellberg, Hinterstellberg und Giegenberg – perfekte Fotomotive für Naturliebhaber und Wanderfreunde. 

Für Sternengucker ist der Stellberg ein Geheimtipp: In unmittelbarer Nähe liegt der Sternenpark Rhön, wo Nachthimmel, Milchstraße und Sternbilder unverfälscht zu bewundern sind. 

Wanderparkplatz Stellberg – Ausgangspunkt für Entdeckungstouren 

Der Wanderparkplatz Stellberg liegt ruhig zwischen dem Poppenhausener Ortsteil Steinwand und Wolferts in einem schattigen Waldstück. Von hier aus sind es nur etwa 1,6 km bis zum traditionellen Gasthaus Fuldaer Haus, ein idealer Startpunkt für kürzere Wanderungen oder längere Touren über den Stellberg. 

Wander-Highlights rund um den Stellberg 

  • Extratour zum Hochrhöner – Milseburg: Für ambitionierte Wanderer ein lohnender Abstecher. 

  • Rhönrundweg 2: Der Stellberg lässt sich perfekt in die beliebte Rhönrundweg-Route einbinden. 

Ob man die Natur genießen, den Sternenhimmel bewundern oder einfach nur die frische Rhöner Luft einatmen möchte – der Stellberg in der Hessischen Rhön bietet für jeden Besucher ein unvergessliches Erlebnis.

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Schloss Bieberstein Rhön: Barockjuwel & Internat mit Aussichtspunkt

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Hoch über dem sanft geschwungenen Kugelberg im Hofbieberer Ortsteil Langenbieber thront Schloss Bieberstein. Schon von weitem zieht das imposante Barockschloss die Blicke auf sich. Wer hierher kommt, spürt die Geschichte, die in jedem Stein und jeder Fassadenlinie mitschwingt. 

Ein Schloss mit wechselvoller Geschichte 

Die Ursprünge von Schloss Bieberstein reichen zurück bis ins Jahr 1150. Abt Marquard von Fulda ließ die Burg erbauen, um die Region vor Raubrittern zu schützen, die damals die Rhön unsicher machten. Ein Jahrhundert später erweiterte Abt Heinrich IV. die Anlage. Doch die Unterhaltskosten waren hoch, und so wechselte die Burg zwischen 1350 und 1500 mehrfach die Besitzer: verschiedene Adelsgeschlechter, die das Bauwerk verpfändeten, bewachten nun das Schloss. 

Schon früh diente die Burg nicht nur als Schutz, sondern auch als Amt und Oberamt der Fürstabtei Fulda, für ganze 36 Ortschaften und 9 Einzelhöfe. Zwischen 1576 und 1602 bot die Burg dem Exil-Fürstabt Balthasar von Dernbach Zuflucht, der vor Fürstbischof Julius Echter aus Würzburg abgesetzt worden war. Erst Jahre später bestätigte Papst Clemens VIII. seine Rechte wieder. 

Vom Verfall zum barocken Glanz 

1602 wurde die Burg geräumt und fast ein Jahrhundert lang dem Verfall überlassen. Ihre Mauern bröckelten, bis Fürst Adalbert von Schleifras den fränkischen Baumeister Johannes Dientzenhofer aus Fulda mit einem prachtvollen Neubau im Barockstil beauftragte. Zwischen 1710 und 1723 entstand das Schloss, das bald für seine fröhlichen Feste und rauschenden Zusammenkünfte bekannt wurde. 

Mit der Säkularisation wechselte Schloss Bieberstein ab 1802 mehrfach seine weltlichen Besitzer: Oranien-Nassau, die französische Militärverwaltung, das Großherzogtum Frankfurt, Österreich und Preußen hielten zeitweise die Schlüssel zum Schloss. 1887 fiel es in den Besitz der Fuldaer Fabrikantenfamilie Bellinger, bevor 1904 Hermann Lietz das Anwesen erwarb und ein Landerziehungsheim gründete. 

Schloss Bieberstein heute – Internat und Aussichtspunkt 

Heute beherbergt Schloss Bieberstein die private Hermann-Lietz-Schule, ein Oberstufeninternat mit rund 120 Schülerinnen und Schülern. Die Innenräume sind daher der Öffentlichkeit nur nach vorheriger Anmeldung zugänglich. Doch der Schlosshof, die Außenanlagen und die Aussichtsplattform laden Besucher jederzeit ein, die unvergleichliche Sicht auf das Biebertal und die sanften Hügel der Rhön zu genießen. 

Wer den Blick über die weite Landschaft schweifen lässt, kann sich vorstellen, wie Fürstäbte, Adlige und Schüler über Jahrhunderte hinweg durch diese Hallen gingen – Schutzburg, Amtssitz, Sommerresidenz und Bildungsstätte in einem. Jeder Schritt auf den alten Wegen ist ein Schritt durch die Geschichte Hessens.

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Burgruine Ebersburg Rhön: Historische Höhenburg mit Aussichtsturm

Hessische Rhön
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Die Lage der Burgruine Ebersburg 

Die Burgruine Ebersburg befindet sich auf dem 689 Meter hohen Ebersberg, eingebettet in ein weitläufiges grünes Waldgebiet. Von diesem Standort aus bietet sich ein Überblick über die sanften Hügel der Rhön, das Fuldaer Land sowie die nahegelegene Wasserkuppe. Bereits von Eichenzell aus ist die markante Ruine sichtbar und zieht Wanderer sowie Geschichtsinteressierte in diese Region Hessens.

Die Ruine liegt eingebettet zwischen Waldwegen und naturbelassenen Lichtungen und eignet sich sowohl für Tagesausflüge als auch für längere Wanderungen. Ein kurzer Fußweg vom Wanderparkplatz führt direkt zum alten Burghof.

Geschichte der Ebersburg – Ritter, Fehden und Fluchtburg 

Die Burgruine Ebersburg wurde vermutlich um das Jahr 1100 von den Herren von Ebersberg errichtet. Sie gehörte zu einem Netz von Stauferzeit-Befestigungen in der Region, deren Ziel es war, das Land zu schützen und Macht zu demonstrieren. Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf 1396, als von der Errichtung einer Veste auf dem Ebersberg die Rede war. 

Die Burg diente einst als Wohnsitz von Rittern und Burgfrauen, die von den Türmen aus das umliegende Land und die Wälder der Rhön überwachten. Nach mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten verlor die Burg im 16. Jahrhundert ihre Funktion als Wohnsitz, da sie zu weit von Wasserquellen entfernt lag und militärisch an Bedeutung verlor. Im Dreißigjährigen Krieg diente sie jedoch als Fluchtburg und bot Schutz in unruhigen Zeiten. Im 19. Jahrhundert wurde der Südturm als Aussichtsturm hergerichtet und die Ruine restauriert.

Architektur der Ebersburg – Türme, Mauern und Burghof 

Die Burgruine Ebersburg zeichnet sich durch zwei erhaltene Türme aus:

  • Südturm: 16,5 Meter hoch, über eine alte Holztreppe begehbar, mit romanischer Gewölbedecke und Wehrplatte. 

  • Nordturm: Ein Rundturm mit Wehrplatte und Wasserspeier, der den alten Burghof überblickt. 

Zwischen den Türmen erstrecken sich Reste der Umfassungsmauern, die aus lokalem Phonolith-Bruchstein und Sandstein errichtet wurden. Die Burg war einst von einem Ringgraben und steilen Hängen geschützt. Eine niedrigere Terrasse markiert die Vorburg, auf der ein alter Eselstall und ein überdachter Rastplatz mit Tischen, Bänken und Lagerfeuerstelle zum Verweilen einladen. 

Die romantische Ruine Ebersburg erleben 

Wenn man über den Burghof schreitet, wird die Geschichte unter den Füßen spürbar. Die Mauerreste, die alten Türme, der Aussichtsturm Ebersburg – alles erzählt von längst vergangenen Zeiten. In der Sonne glitzert der Sandstein, im Wind flüstert der Wald Geschichten von Rittern, Fehden und verborgenen Schätzen. 

Der rechteckige Südturm lädt dich ein, hinaufzusteigen: Oben angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick über die Rhön, das Fuldaer Land und die umliegenden Wälder. Der perfekte Ort, um Fotos zu machen oder einfach die Stille zu genießen.  

Burgruine Ebersburg als Wanderziel 

Die Burgruine Ebersburg ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark Hessische Rhön. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege, darunter kurze Rundwege und längere Touren zur Wasserkuppe oder durch das Fuldaer Land, starten direkt an der Burg. Der Burghof und die Vorburg bieten Rastmöglichkeiten, während der Wald rundherum zum Erkunden einlädt. 

Seit 2009 ist die Ruine auch als außergewöhnlicher Ort für standesamtliche Trauungen zugelassen – ein romantisches Highlight für alle, die Geschichte und Natur verbinden möchten.

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Laurentiuskapelle Ulmenstein: Wanderziel mit Panoramablick in der Rhön

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Die Laurentiuskapelle Ulmenstein wurde 1844 auf einem Bergrücken oberhalb von Mittelaschenbach errichtet und ist ein beliebtes Ausflugsziel auf der Extratour Ulmenstein, einem 8 Kilometer langen Rundwanderweg durch die reizvolle Landschaft der Rhön. Die Kapelle bietet Wanderern nicht nur einen spirituellen Ort, sondern auch einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegenden Rhönberge und das malerische Nüsttal

Die Laurentiuskapelle Ulmenstein ist ein idyllisches Wanderziel, das Natur, Geschichte und Kultur in der Rhön vereint. Ob bei einer Wanderung auf der Extratour Ulmenstein oder einem Besuch des nahegelegenen Basaltsees – die Kapelle bietet Ruhe, schöne Aussichten und ein Stück lebendige Geschichte. 

Lage und Umgebung 

Mittelaschenbach liegt am Zusammenfluss von Aschenbach und Elsbach und ist historisch bedeutsam, da ein frühgeschichtlicher Weg von Geisa nach Fulda hier vorbeiführte. Die Kapelle steht am Abhang des Linsberges westlich des Ortes und ist von einer kulturhistorisch geprägten Magerrasenlandschaft umgeben, die Zeugnis jahrhundertealter landwirtschaftlicher Nutzung ablegt. 

In unmittelbarer Nähe befindet sich der idyllische Basaltsee Ulmenstein, der sich hervorragend für eine kurze Rast oder einen Abstecher eignet. 

Die Extratour Ulmenstein 

Die Extratour Ulmenstein ist ein Rundwanderweg, der durch abwechslungsreiche Landschaften führt und besonders im Frühling und Herbst mit farbenprächtigen Naturerlebnissen begeistert. Die Laurentiuskapelle ist ein Highlight auf dieser Route und lädt zum Verweilen und Genießen ein. 

Historische Details zur Kapelle 

Die Laurentiuskapelle wurde 1844 erbaut und ist dem Heiligen Laurentius geweiht. Neben der Kapelle steht eine steinerne Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1860, die das Ensemble ergänzt und einen zusätzlichen historischen Reiz bietet. 

Vergleich: Laurentiuskapelle Brendlorenzen in Bad Neustadt 

Eine weitere bekannte Laurentiuskapelle befindet sich im Bad Neustädter Ortsteil Brendlorenzen. Diese Kapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist ein bedeutendes Baudenkmal im Übergangsstil von Romanik zur Gotik. Besonders bemerkenswert sind der massive quadratische Kirchturm mit Zeltdach, die erhaltenen romanischen Fenster und der Hochaltar mit der Darstellung des Heiligen Laurentius.