Die Reste des Michaelsklosters, das auch als „Michaelsbasilika” bekannt ist, thronen eindrucksvoll auf dem Hauptgipfel des Heiligenbergs. Das Kloster wurde um 870 von Benediktinermönchen der Abtei Lorsch gegründet.

In den Jahren 1018 bis 1033 erfolgte der Ausbau zu einer romanischen Klosteranlage. Die umfangreiche Anlage der heutigen Ruine entstand weitgehend in dieser Zeit. Um 1540 wurde das Michaelskloster von seinen Bewohnern verlassen.

Aufgrund der topographischen Gegebenheiten befanden sich die ehemaligen Klausurgebäude um den Kreuzgang in der Verlängerung der Kirche, also östlich von ihr. Damit entsprach das Baukonzept den Vorbildern von Alt-St. Peter in Rom und dem Mutterkloster in Lorsch. Mit dem Einsturz des Vierungsturms im Jahr 1503 begann der Verfall des Michaelsklosters.

Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten an der Ruine durch den Architekten Bert Burger in den Jahren 1978 bis 1984 wurden auf dem Gelände verschiedene Funde aus der Zeit der Kelten, Römer und Franken gemacht.

Diese belegen, dass es hier bereits vor der Bebauung durch die Mönche verschiedene keltische Bauten gab: einen römischen Merkurtempel, dessen Grundmauern im Bodenbelag der Basilika freigelegt wurden, sowie eine fränkische Burganlage.

Aus den Gaben der Pilger, die das Michaelskloster einst besuchten, hatten die dort lebenden Mönche zwölf Apostelfiguren aus Silber angefertigt. Als sie in Kriegszeiten ihr Kloster verlassen mussten, vergruben sie diesen Schatz an einem geheimen Ort. Obwohl inzwischen schon so mancher danach gegraben hat, ist der Silberschatz bis heute verborgen geblieben.