Die Handschuhsheimer Tiefburg in Heidelberg

Die Handschuhsheimer Tiefburg, gelegen im Stadtteil Handschuhsheim von Heidelberg, ist ein historisches Wahrzeichen mit einer reichen Vergangenheit. Ursprünglich als Wasserburg erbaut, waren die Tiefburg und ihr Erbe einst das Domizil der hohen Herren von Handschuhsheim. Heute sind die Grundmauern, die Gewölbe des Wohnturms und die Wehrmauern der mittelalterlichen Anlage noch gut erhalten, und das alte Herrenhaus wurde liebevoll restauriert.

Geschichte der Tiefburg

Der genaue Zeitpunkt und die Umstände der Errichtung der Tiefburg sind bis heute umstritten, doch es wird vermutet, dass sie bereits im frühen Mittelalter als Wehrbau entstand. Historische Überlieferungen aus dem 13. und 14. Jahrhundert belegen die Existenz dieser Wasserburg.

Die Burg erlitt im Dreißigjährigen Krieg erhebliche Schäden und wurde im Jahr 1689 während des Orleanschen Krieges vollständig zerstört. Danach blieben die Ruinen lange Zeit ungenutzt, da es an finanziellen Mitteln zur Wiederherstellung fehlte. Rund um das Jahr 1700 wurde ein neues Herrenhaus mit Ställen und Scheunen errichtet.

Joseph Freiherr von Helmstatt (1727–1803) ließ einige vom Einsturz bedrohte Ruinen niederreißen. Der baufreudige Graf Raban von Helmstatt (1833–1932) stellte die Burg im Wesentlichen in ihrer heutigen Form wieder her.

Architektur und Merkmale
Die Tiefburg zeichnet sich insbesondere durch ihre beeindruckende Wehrarchitektur aus. An der Südmauer des Grabens befinden sich auf beiden Seiten der Brücke Torbögen, die 1912 hierher versetzt wurden. Diese Torbögen stammen ursprünglich aus dem äußeren Burgareal und dienten als Hoftore.

Die vier Wehrmauern, die aus dem 13. und 14. Jahrhundert stammen, umgeben die Burg auf allen Seiten und sind pro Seite rund 30 Meter lang. Ursprünglich bildete eine Zugbrücke den Zugang zur Tiefburg, während das rundbogige Tor vermutlich den Eingang zu einem Torturm darstellte. Auch die Führung des einst herab rasselnden Fallgatters ist noch erkennbar.

Das Wohngebäude im Innenhof gilt als das älteste Bauwerk der Burg. Es weist gotische Elemente auf und wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut. Leider wurde es 1689 zerstört, bevor es 1913 wiederaufgebaut wurde. Zu den ursprünglichen Details des Bauwerks gibt es jedoch keine überlieferten Informationen.

Die Nutzung der Tiefburg heute
Heute dient die Handschuhsheimer Tiefburg als romantische Kulisse für die traditionellen Feste des Stadtteils. An Samstagen verwandelt sich der Platz vor der Burg in einen lebhaften Wochenmarkt, wo lokale Produkte und Spezialitäten angeboten werden.

Außerdem laden viele gemütliche Wirtshäuser mit historischem Flair in der unmittelbaren Umgebung zum Verweilen ein. Die perfekte Gelegenheit für einen Kneipenbummel oder eine Entdeckungstour durch kleine, moderne Geschäfte, die dem traditionellen Ambiente frischen Wind verleihen.

Fazit
Die Handschuhsheimer Tiefburg ist nicht nur ein bedeutendes historisches Monument, sondern auch ein lebendiger Teil der Gemeinschaft von Handschuhsheim. Mit ihrer malerischen Kulisse und reicher Geschichte bietet sie Besuchern die Möglichkeit, in die Vergangenheit einzutauchen und gleichzeitig das lebendige Treiben der Gegenwart zu genießen. Ein Besuch hier ist eine Reise durch die Geschichte inmitten von regionaler Kultur!