Man steht am Ufer des Hardangerfjords, dem zweitlängsten und zweittiefsten Fjord Norwegens, und lässt den Blick über das glitzernde Wasser schweifen. Umgeben von steilen Bergen, üppigen Obstplantagen und charmanten Dörfern, offenbart sich hier eine Landschaft, die wie geschaffen ist für unvergessliche Naturerlebnisse. Der Hardangerfjord im Fylke Vestland ist mehr als nur ein Fjord – er ist ein lebendiges Naturparadies voller Kontraste und kultureller Schätze. 

Geografie und Besonderheiten des Hardangerfjords 

Der rund 190 Kilometer lange Hardangerfjord erstreckt sich von der Atlantikküste bis tief ins Landesinnere. Im Westen öffnet er sich zum Bømlafjord, flankiert von Inseln wie Stord, Bømlo und Tysnesøy. Die tiefste Stelle mit 893 Metern liegt nahe dem Ort Norheimsund. Im Inneren verzweigt sich der Fjord in kleinere Arme wie den Eidfjord, Sørfjord und den nördlich verlaufenden Fyksesund. Diese Vielfalt macht den Hardangerfjord zu einem der spektakulärsten Fjordgebiete Norwegens. 

Das Salmon Eye – Kunst und Innovation auf dem Wasser 

Eine der faszinierendsten Attraktionen am Hardangerfjord ist das Salmon Eye, eine der größten begehbaren schwimmenden Kunstinstallationen der Welt. Das 2022 eröffnete Kunstgebäude bei Rosendal gleicht einem riesigen, silbrig glänzenden Lachsauge und beherbergt ein interaktives Museum, ein Fine-Dining-Restaurant und ein Innovationszentrum für nachhaltige Aquakultur. Nur per Elektro-Speedboot erreichbar, bietet das Salmon Eye ein einzigartiges Erlebnis aus Kunst, Kulinarik und Forschung. 

Frühling im Hardangerfjord – Blühende Obstgärten und tosende Wasserfälle 

Im Frühling verwandeln sich die Obstplantagen rund um den Fjord in ein Meer aus weißen und rosa Blüten – ein Fest für die Sinne. Gleichzeitig rauschen imposante Wasserfälle wie der berühmte Vøringsfossen mit 182 Metern Fallhöhe hinab. Auch der Tvindefossen, nahe Voss, gilt als Quelle der Jugend und lockt Besucher mit seiner mystischen Aura. 

Wandern im Hardangerfjord – Die Big Five der Region 

Die Region bietet Wanderungen, die Natur- und Abenteuerlustige gleichermaßen begeistern: 

Trolltunga: Der spektakuläre Felsvorsprung 700 Meter über dem Ringedalsvatnet. Eine anspruchsvolle 28 km lange Tour, die 8-12 Stunden dauert. 

Preikestolen: Der weltberühmte Aussichtspunkt am Lysefjord, etwa 4 Stunden Wanderzeit. 

Aurlandsdalen: Ein wildromantisches Tal mit vielfältigen Wanderwegen und Schutzhütten. 

Skåla: Der höchste Berg mit Fuß im Fjord, mit beeindruckender Aussicht nach 5 Stunden Aufstieg. 

H.M. Königin Sonjas Panorama Wanderweg (Dronningstien): Ein 6-9 Stunden langer Weg mit 1100 Metern Anstieg, einer der schönsten Norwegens. 

Naturzentrum Hardanger – Lernen und Erleben 

Das Norwegische Naturzentrum Hardanger in Øvre Eidfjord ist ein modernes Erlebniszentrum für die ganze Familie. Hier taucht man interaktiv in die Entstehungsgeschichte der Erde ein, erforscht Gesteine, Fossilien und die norwegische Natur. Eine lehrreiche Station für Groß und Klein, die den Besuch im Fjordgebiet perfekt ergänzt. 

Kulinarische Schätze und Gastfreundschaft 

Hardanger ist nicht nur Natur, sondern auch Genuss. Die Region ist bekannt für ihre Apfelplantagen, Cider-Hersteller und lokale Delikatessen. Im Fine-Dining-Restaurant des Salmon Eye etwa kommen ausschließlich regionale Zutaten auf den Teller – ein kulinarisches Erlebnis, das die Verbundenheit zur Natur widerspiegelt. 

Fazit – Hardangerfjord entdecken und erleben 

Man verlässt den Hardangerfjord mit dem Gefühl, eine der schönsten und facettenreichsten Regionen Norwegens erlebt zu haben. Ob bei einer Wanderung zu den spektakulären Aussichtspunkten, beim Staunen über tosende Wasserfälle oder beim Genießen regionaler Spezialitäten – der Hardangerfjord ist ein Natur- und Kulturerlebnis, das tief berührt. 

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team