Auf dem malerischen Südgipfel des Heiligenbergs befinden sich die faszinierenden Überreste des Stephansklosters, das um 1090 von dem Benediktinermönch Arnold gegründet wurde. Hier beginnt eine Geschichte, die die Spiritualität und Architektur des Mittelalters in sich trägt.
Zu Beginn bestand das Kloster aus einer bescheidenen Klause und der dazugehörigen Stephanskapelle. Bereits im 12. Jahrhundert sind Stiftungen überliefert, die für die Reparatur des Daches der Klosterkirche sowie für Erweiterungen zu Ehren des heiligen Laurentius sorgten. Diese Klosterkirche, mit ihrer beeindruckenden großen Mittelapside, dem Querhaus und dem dreischiffigen Langhaus, lässt bis heute auf das herausragende Bauwerk vergangener Zeiten schließen.
Mitte des 13. Jahrhunderts übernahmen Prämonstratenser aus Allerheiligen im Schwarzwald das Kloster und führten ab dem 14. Jahrhundert den Bau einer Klausur ein, von der der Ostflügel bis heute erhalten geblieben ist. Doch schon im 16. Jahrhundert hatten die Mönche das Stephanskloster verlassen, und seither hat der Zahn der Zeit an den Mauern genagt.
Ein interessanter Teil der Geschichte ist der Aussichtsturm, der zwischen 1885 und 1886 aus den Steinen des Klosters errichtet wurde. So können Besucher heute noch erahnen, wie beeindruckend die einst dreischiffige Säulenbasilika gewesen sein muss. Die ursprünglichen Klosterbauten sind jedoch nur noch schwer zu erkennen – ein einladender Ort, an dem Geschichte, Ruhe und eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung zusammentreffen.
Das Stephanskloster auf dem Heiligenberg lädt dazu ein, die geheimnisvolle Atmosphäre und den historischen Charme zu erleben. Hier, wo der Blick über das Umland schweift, entfaltet sich ein kleiner Einblick in die Vergangenheit – und eine perfekte Gelegenheit, die Schönheit der Natur zu genießen.