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Ottheinrichsbau – Renaissance im Heidelberger Schloss
Ottheinrichsbau: Palastbau des Heidelberger Schlosses
Ottheinrichsbau des Heidelberger Schloss- ein Renaissancebau
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Der Ottheinrichsbau – Ein Juwel der Renaissance im Heidelberger Schloss

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Der Ottheinrichsbau stellt den größten Palastbau des Heidelberger Schlosses dar und gilt als einer der bedeutendsten Bauten der Renaissance nördlich der Alpen. Er wurde zwischen 1556 und 1560 errichtet und ist ein herausragendes Beispiel für die künstlerische Blütezeit dieser Epoche.

Ein Zeugnis kunstvoller Architektur

Kurfürst Ottheinrich (Otto Heinrich, regierte von 1556 bis 1559) war bekannt für seine Liebe zur Kunst. Unter seiner Aufsicht wurde ein Teil des vorher existierenden Ludwigsbaus abgerissen, um auf dessen Fundament den majestätischen Ottheinrichsbau zu errichten. Damit hinterließ er ein prächtiges Baudenkmal, das generationsübergreifend beeindruckt.

Der Architekt des Ottheinrichsbau war vermutlich Hans Engelhardt, der ebenso für den „Gläsernen Saalbau“ verantwortlich war. Es ist jedoch anzunehmen, dass Ottheinrich selbst aktiv in die planerische Gestaltung und die künstlerischen Entscheidungen zu seinem Schlossbau involviert war.

Bemerkenswerte Fassade und Eingangsportal des Ottheinrichsbau

Die aufwendig gestaltete Hof-Fassade des Ottheinrichsbau ist ein Musterbeispiel deutscher Renaissance-Baukunst. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über eine eindrucksvolle Rampentreppenanlage, die zu einem Mittelportal führt. Dieses Eingangsportal ist einem Triumphbogen nachempfunden und kommt in seiner Form weltweit nicht wieder vor – es zählt zu den gelungensten seiner Art auf deutschem Boden.

Im oberen Teil des Portals ist ein charakteristisches Medaillon des Bauherrn Ottheinrich zu bewundern. Die Fassade selbst ist reich verziert und zieht mit ihrem aufwendigen Figurenschmuck die Blicke auf sich.

Stimmungsvoller Figurenschmuck und Tugendfiguren

In der unteren Reihe links des Hauptportals finden sich Darstellungen von Josua und Simson, während auf der rechten Seite Herkules und David zu sehen sind. Diese Figuren verkörpern wichtige biblische und mythologische Charaktere: Josua führte die israelitischen Stämme nach Palästina, Simson kämpfte gegen die Philister, Herkules bestand seine zwölf Heldentaten, und David besiegte Goliath und eroberte Jerusalem.

Im ersten Obergeschoss symbolisieren die Statuen die Tugenden eines christlichen Herrschers, darunter Stärke, Glaube, Liebe, Hoffnung und Gerechtigkeit. Die Figuren der zweiten Etage repräsentieren die antiken Götter Saturn, Mars, Venus, Merkur und Luna. Auf dem Dach prangen die Darstellungen von Sol und Jupiter, die einst die nicht mehr vorhandenen Zwerchgiebel zierten.

Nutzung und Bedeutung heute

Im Erdgeschoss des Ottheinrichsbau befinden sich heute verschiedene Museums- und Ausstellungsräume, die Besuchern einen Einblick in die faszinierende Geschichte des Schlosses und der Region geben. Ein weiterer wichtiger Teil des kulturellen Angebots ist das Deutsche Apothekenmuseum, das sich im angrenzenden Apothekerturm befindet. Der Eingang ist direkt im Schlosshof neben dem Ottheinrichsbau zu finden.

Der Ottheinrichsbau ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch ein Ort, der Geschichte und Kultur auf einzigartige Weise vereint. Die prunkvollen Räume laden zur Erkundung ein, die kunstvollen Figuren beeindrucken und die bedeutende Rolle, die dieser Bau in der Geschichte des Heidelberger Schlosses spielt, wird anschaulich vermittelt. Die Welt der Renaissance kann hier erlebt werden, und das Erbe, das an diesem Ort bereitsteht, ist von großer Bedeutung.

Das Heidelberger Schloss selber erkunden! 

Das Sunhikes-Magazin bietet Ideen und man erfährt was es zu sehen gibt: Sightseeing-Tour durch das Schloss in Heidelberg.

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der „Dicke Turm“ des Heidelberger Schlosses
der Dicke Turm des Heidelberger Schlosses
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Entdecke den Dicken Turm des Heidelberger Schlosses

Badischer Odenwald
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Entdecke den Dicken Turms des Heidelberger Schlosses

An der malerischen Nordwestseite des Heidelberger Schlosses, versteckt hinter dem romantischen Stückgarten, wartet der eindrucksvolle „Dicke Turm“. Er ist nicht nur ein faszinierendes Relikt der Geschichte, sondern auch ein Ort voller Geschichten und Erlebnisse. Ursprünglich 1693 von französischen Truppen gesprengt, steht dieser mächtige Turm heute mit einer beeindruckenden Mauerstärke von rund sieben Metern als stiller Zeuge vergangener Zeiten.

Die beiden Statuen, die Ludwig V. und Friedrich V. darstellen, zieren den Turm und laden dazu ein, in die Welt der kurfürstlichen Residenz einzutauchen. Friedrich V. transformierte den oberen Teil des Turms in einen festlichen Saal, der einst englische Schauspielgruppen anlockte, die im „Dicken Turm“ ihre berühmten Stücke, darunter „Der Sturm“ von Shakespeare, zur Aufführung brachten.

Heute wird die lebendige Kulturgeschichte des Turms durch die städtischen Bühnen Heidelbergs fortgeführt, die Theateraufführungen in der beeindruckenden Ruine des Turms durchführen. Das grandiose Bühnenbild, das einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und die Rheinebene bietet, macht jede Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Im Sunhikes-Magazin findet man Ideen und erfährt was es zu sehen gibt: „Ein Rundgang durch das Schloss in Heidelberg: Wo Geschichte auf atemberaubende Ausblicke trifft”.

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Friedrichsbau im Heidelberger Schloss
Friedrichsbau - Renaissance im Heidelberger Schloss
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Der Friedrichsbau im Schlossinnenhof – Pracht und Geschichte im Heidelberger Schloss

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Am unteren, nördlichen Ende des Schlossinnenhofs des Heidelberger Schlosses befindet sich der beeindruckende Friedrichsbau. Dieser prächtige Palastbau, der zwischen 1601 und 1607 errichtet wurde, stellt ein herausragendes Beispiel für die Renaissance-Architektur dar und ist ein Blickfang innerhalb des Schlossareals.

Geschichte und Architektur

Der Friedrichsbau beherbergt im Untergeschoss die Schlosskapelle, die bereits in einem Vorgängerbau des Mittelalters integriert war. Über dieser Kapelle befinden sich die Wohngeschosse, die sich über die Jahrhunderte hinweg als besonders widerstandsfähig erwiesen haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden des Schlosses hat der Friedrichsbau nur wenig unter Kriegs- und anderen Einflüssen gelitten. Seine Fassaden sind nahezu vollständig erhalten geblieben, obwohl das Innere mehrfach, bis auf die Gewölbe der Kapelle, in Brand geraten ist. Dennoch wurden die notwendigen Reparaturen, insbesondere das Dach, stets zügig durchgeführt. Der heutige Innenausbau stammt aus den Jahren 1895 bis 1903 und fügt sich harmonisch in die historische Besonderheit des baulichen Erbes ein.

Der prächtige Figurenschmuck

Ein weiteres Highlight des Friedrichsbau ist die beeindruckende Fassade zum Innenhof, die mit kunstvollen Figuren geschmückt ist. Die Statuen des Bauherrn Friedrich IV. sowie seiner berühmten Vorfahren aus dem Hause Wittelsbach sind hier zu sehen. Diese kunstvollen Figuren wurden von Sebastian Götz aus Chur im Jahr 1607 geschaffen.

In der oberen Reihe findet man unter anderem:

  • Karl der Große
  • Otto von Wittelsbach
  • Ludwig II.
  • Rudolf I.

In der unteren Reihe sind abgebildet:

  • Ludwig der Bayer
  • Ruprecht von der Pfalz
  • Otto von Ungarn
  • Christof von Dänemark

In den Fensternischen sind die dargestellten Herrscher:

  • Ruprecht I.
  • Friedrich I. der Siegreiche
  • Friedrich II.
  • Otto Heinrich

Zwischen den Fenstern der Schlosskapelle sind die Statuen von:

  • Friedrich III.
  • Ludwig VI.
  • Johann Kasimir (Erbauer des ersten Großen Fasses)
  • Friedrich IV. 

zu entdecken.

Der Trinkfreudige Friedrich IV.

Ein faszinierendes Detail aus der Geschichte liegt in Friedrich IV.s Vorliebe für erlesene Weine. Ein Tagebucheintrag vom 9. Juni 1598 besagt: „Gestern voll gewest“. Diese Zeilen zeugen von seiner Trinkfreudigkeit, die ihm schließlich, als er mit 36 Jahren starb, zum Verhängnis wurde. Schon mit 30 auf einen Gehstock angewiesen, schien er oft zu tief ins Glas geschaut zu haben.

Fasskeller mit Großem Fass

Unmittelbar vor der Fassade des Friedrichsbaus führt ein Schrägweg nach links in den Fasskeller, wo das Große Fass und eine Holzfigur des Hofnarren Perkeo, des Wächters des Fasses, zu finden sind. Dieses historische Fass ist nicht nur ein Meisterwerk der Handwerkskunst, sondern auch ein Symbol für die Weinkultur, die eng mit der Geschichte des Heidelberger Schlosses verbunden ist.

Besuch des Friedrichsbaus

Der Friedrichsbau ist mehr als nur ein architektonisches Highlight im Heidelberger Schloss – er ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird. Die Pracht der Fassaden und die bedeutende Geschichte, die in diesen Mauern verborgen ist, inspirieren Besucher. Es wird empfohlen, den Besuch zu planen und die Geschichten zu entdecken, die dieser eindrucksvolle Bau zu erzählen hat.

Einfach das Heidelberger Schloss auf eigene Faust erkunden? 

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der Königssaal im Heidelberger Schloss
Königssaal im Heidelberger Schloss
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Der Königssaal im Heidelberger Schloss – Ein Festsaal mit Geschichte

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Im ehemaligen „Frauenzimmerbau“ des Heidelberger Schlosses befindet sich der beeindruckende „Königssaal“, der für festliche Veranstaltungen Platz für bis zu 700 Gäste bietet. Dieser prächtige Saal ist nicht nur ein Ort der Feierlichkeiten, sondern auch ein Zeuge der bewegten Geschichte des Schlosses und seiner Architektur.

Selber das Heidelberger Schloss erkunden? 

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Ein Bau mit wechselvoller Vergangenheit

Der Vorgängerbau des heutigen Königssaals wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt. Trotz der Herausforderungen jener Zeit wurde er wiederhergestellt. Doch der Konflikt machte nicht Halt vor dieser majestätischen Architektur: Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Gebäude erneut zerstört. Erst 1764, unter der Regentschaft von Kurfürst Karl-Theodor, wurde der Königssaal wieder errichtet – allerdings in einer vollständig überdachten Form, die die grandiose Vision des Kurfürsten widerspiegelt.

Der Königssaal – Ort für große Anlässe

Heute ist der Königssaal nicht nur eine der prachtvollsten Räumlichkeiten des Schlosses, sondern auch ein beliebter Veranstaltungsort für Feste, Konzerte und festliche Empfänge. Der Saal besticht durch sein historisches Flair und die Möglichkeit, große Gästekreise zu empfangen. Die beeindruckende Atmosphäre und die architektonischen Details machen den Königssaal zu einem einmaligen Erlebnis. Die Pracht und die Geschichte dieses Ortes verzaubern die Besucher, die die Wände betreten, die schon viele Feste und bedeutende Ereignisse beherbergt haben.

Das Erlebnis im Königssaal

Egal, ob an einer Veranstaltung teilgenommen wird oder einfach nur die majestätische Kulisse bewundert werden möchte, der Königssaal im Heidelberger Schloss ist ein Muss während eines Besuchs. Die Verbindung von Geschichte und Kultur in einem der eindrucksvollsten Räume des Schlosses kann erlebt werden, während man in die festliche Atmosphäre eintaucht, die diesen Ort umgibt.

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das Backhaus im Heidelberger Schloss
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Ökonomie- und Soldatenbau im Heidelberger Schloss – Ort der Versorgung und Geselligkeit

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In der Südostecke des Schlosshofs befindet sich das historische Ökonomiegebäude, das ursprünglich um 1525 unter Kurfürst Ludwig V. errichtet wurde und heute ein Restaurant sowie eine Weinstube beherbergt. Direkt angrenzend liegt der Soldatenbau, der früher die Wachstube beherbergte. Die offene gotische Brunnenhalle davor wird von fünf originalen römischen Säulen getragen, die aus der Ingelheimer Pfalz Karls des Großen stammen. Der Ziehbrunnen hat eine Tiefe von 16 Metern und stellt nicht nur ein architektonisches Element dar, sondern war auch ein wertvoller Teil der damaligen Wasserversorgung.

Kulinarische Stätte der Kurfürsten

Bereits zu Zeiten der Kurfürsten war das Heidelberger Schloss ein Ort, der sich den kulinarischen Genüssen widmete, was sich in den heutigen Einrichtungen widerspiegelt. Im Ökonomiegebäude fanden sich einst viele wichtige Funktionen: die Räume der Schlosswache, das Metzelhaus oder Schlachthaus, das Backhaus, die Schneiderei, die Vorratsräume sowie die Küchen zur Versorgung des Personals, darunter die Ritterküche und die Herrenküche. Diese Räume spielten eine zentrale Rolle im Alltag am Schloss.

Das Backhaus – Zentrum der Nahrungsversorgung

Im Ökonomiegebäude ist heute noch der historische Backkamin vorhanden, der einst für die Herstellung der Backwaren der Schlossbewohner genutzt wurde. Für die großen Mengen Brot, die täglich verzehrt wurden, war dieser Kamin unerlässlich. Er nahm den größten Platz im Gebäude ein und war mit fünf Backöfen ausgestattet, die mit Buchenholz beheizt wurden.

Das Backhaus war nicht nur ein Ort der Nahrungsproduktion, sondern auch ein geselliger Treffpunkt für die Versorgung mit Brot, dem Hauptnahrungsmittel zu jener Zeit. Hier wurden täglich die Speisen für die Schlossbewohner, darunter Ritter, Soldaten und Handwerker, zubereitet. Die Bäcker und Köche arbeiteten in unmittelbarem Kontakt zu den offenen Feuerstellen, um die notwendige Hitze zum Garen und Backen zu erzeugen. Die Ritterküche war besonders beeindruckend, da hier ganze Rinder und Schweine am Spieß zubereitet wurden. Für die warme Essenszubereitung standen verschiedene schwenkbare Kessel und Backformen zur Verfügung.

Speisen der Schlossbewohner - Lebensweise und Nahrungsmittel

Die Palette der Gerichte war jedoch durch das saisonale Angebot der Bauern begrenzt. Zu den Hauptnahrungsmitteln für die Schlossbewohner zählten Getreide, Kohlgemüse, Milch, Molke, Käse, Eier sowie verschiedene Fleischsorten wie Schwein, Hammel, Rind und Wild. Die Vielfalt in der Zubereitung und der Auswahl war enorm, doch auch die Sicherheit spielte eine wesentliche Rolle: Die offenen Feuerstellen waren so platziert und konstruiert, dass sie keine Brandgefahr darstellten.

Die Soldaten hingegen wurden in der sogenannten „Schwemme“ mit Essen und Trinken versorgt, was die Gemeinschaft und die Geselligkeit am Schloss zusätzlich förderte.

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Die Trinkwasserversorgung des Schlosses erfolgte vom Fürstenbrunnen, wobei das Wasser über Sandsteinrohre in das Backhaus geleitet wurde. Gleichzeitig wurde die Abwasserentsorgung durch Kanäle organisiert, die ins Friesental und weiter in den Neckar führten, was die Hygiene und Lebensqualität am Schloss sicherte.

Besuch im Ökonomie- und Soldatenbau im Heidelberger Schloss

Bei einem Besuch des Heidelberger Schlosses sollte unbedingt ein Abstecher in das Ökonomiegebäude und den Soldatenbau unternommen werden. Hier kann die historische Bedeutung dieser Räumlichkeiten entdeckt und die kulinarischen Wurzeln des Schlosses hautnah erlebt werden. Die Schlossweinstube lädt dazu ein, regionale Spezialitäten zu probieren und das Ambiente dieses geschichtsträchtigen Ortes zu genießen, der bis heute von der gastlichen Atmosphäre vergangener Tage erzählt.

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Ruprechtsbau – spätgotische Pracht im Heidelberger Schloss
Engelsrelief am Ruprechtsbau im Heidelberger Schloss
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Der Ruprechtsbau – Ein Zeugnis spätgotischer Pracht

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Betritt man den Schlosshof, fällt der Blick sofort auf den „Ruprechtsbau“ – das älteste Gebäude des Heidelberger Schlosses. Dieses gotische Meisterwerk ist ein bedeutendes Beispiel für die architektonische Vielfalt der Schlossanlage, auch wenn nur einige Bereiche des Baus heute noch genutzt werden.

Die Pracht des Ruprechtsbaus

Im Inneren wartet eine faszinierende Reise in die Vergangenheit. Der Rittersaal und der Modellsaal, die einst üppig ausgestattet waren, zeugen noch heute von der damaligen Pracht. Besonders beeindruckend sind die Schlusssteine der Kreuzrippengewölbe, auf denen die Wappen der kurfürstlichen Familie zu sehen sind. Diese Symbole erzählen Geschichten von Macht und Heiratsallianzen wie die Verbindung von Ruprechts Sohn Ludwig III. mit der englischen Prinzessin Blanka. Ihre Mitgift von 100.000 Gulden trug maßgeblich zum Ausbau des Schlosses Heidelberg bei.

Im 16. Jahrhundert erfuhr der Ruprechtsbau unter Kurfürst Ludwig V. eine bedeutende Erweiterung. Ein steinernes Obergeschoss wurde hinzugefügt und ein Absatz in der Mauerung sowie die Jahreszahl 1534 im Inneren zeugen von diesem Umbau. Wer durch diese historischen Räume schreitet, kann die Geschichte förmlich lebendig werden spüren und sich vorstellen, wie prunkvoll das Leben hier einst gewesen sein muss. Die Atmosphäre des Ruprechtsbaus lädt dazu ein, seine Geheimnisse zu entdecken.

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Ein Gebäude mit Geschichte

Kurfürst Ruprecht III., der sich auch als deutscher König Ruprecht I. (1400 bis 1410) einen Namen machte, ließ diesen beeindruckenden Bau zu seinen Repräsentationszwecken errichten. Hier spiegelt sich nicht nur die Baukunst des Mittelalters wider, sondern auch der historische Wert, den dieses Gebäude für die Pfalz und ihre Herrscher hatte.

Das Engelsrelief – Kunstwerk und Legende

Besonders hervorzuheben ist das Meisterwerk am Eingang des „Ruprechtsbaus“: Eine kunstvolle gotische Plastik, die zwei Engel darstellt. Diese halten einen Kranz mit fünf Rosen, der von einem Zirkel umschlossen wird. Diese symbolische Darstellung zieht nicht nur kunstinteressierte Besucher in ihren Bann, sondern ist auch tief in der legendären Geschichte des Baus verwurzelt.

Der Legende nach hatte der Baumeister des Kurfürsten zwei Söhne, die ihn stets bei seiner Arbeit begleiteten. Sie waren hilfreich und voller Lebensfreude, was sie zu beliebten Kindern am Hof machte. Doch eines Tages geschah das Unglück: Die beiden Jungen verunglückten tragisch beim Bau. Der Baumeister war untröstlich, und das gesamte Schloss teilte seine Trauer. Täglich brachte er einen frischen Rosenkranz an die Unglücksstelle, unfähig zu arbeiten oder Freude zu empfinden, bis ihm eines Nachts seine Kinder im Traum erschienen. Sie trösteten ihn und brachten ihm den Kranz aus frischen Rosen zurück.

Ein Vermächtnis in Stein

Am nächsten Morgen war der Baumeister von einer neuen Kraft erfüllt. Er kehrte voller Energie zur Arbeit zurück und entschloss sich, seine Kinder in Stein zu verewigen, damit die Geschichte und das Andenken an ihre lustigen und hilfsbereiten Wesen nie vergessen werden. Und so bleibt das Engelsrelief am Ruprechtsbau nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein bewegendes Symbol für Liebe, Verlust und Hoffnung.

Der Besuch des Ruprechtsbaus

Beim Besuch des Ruprechtsbaus sollte man sich einen Moment Zeit nehmen, um die detailreiche Fassade und die symbolischen Verzierungen zu bewundern. Es empfiehlt sich, sich von der einzigartigen Atmosphäre tragen zu lassen und an die bewegende Geschichte zu denken, die in Stein gemeißelt wurde. Dieses Bauwerk ist ein unverzichtbarer Teil des Heidelberger Schlosses und ein eindrucksvolles Beispiel für die kulturelle und historische Bedeutung der Region.

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Der Englische Bau – Symbol des Heidelberger Schlosses
der Englische Bau hinter dem Schlossgraben des Heidelberger Schlosses
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Der Englische Bau – Ein Symbol des Heidelberger Schlosses

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Direkt zwischen dem „Dicken Turm“ und dem Fassbau erhebt sich der charmante „Englische Bau“, den Friedrich V. eigens für seine geliebte Elisabeth errichten ließ. Dieser trapezförmige Bau mit seinen filigranen Kreuzgewölben schmiegt sich an die alten Wehranlagen und bietet nicht nur architektonische Besonderheiten, sondern auch einen einzigartigen Blick über Heidelberg.

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Der Englische Bau: Palast für die Winterkönigin

Der Englische Bau, zwischen 1612 und 1614 für die Winterkönigin Elisabeth Stuart erbaut, stellt ein faszinierendes Beispiel für Renaissance-Architektur dar. Er thront majestätisch auf dem Nordwall und bietet einen atemberaubenden Blick auf Heidelberg und das Neckartal. Die klare, klassische Formensprache, inspiriert von Andrea Palladio, verleiht dem Bau eine zeitlose Eleganz. Besonders beeindruckend ist die Fassade zur Stadtseite, die durch eine achtachsige Kolossalordnung besticht. Die monumentalen Rechteckvorlagen eröffnen sich unter dem oberen Sims zu prächtigen Kapitellen und schaffen einen eindrucksvollen Anblick.

Im Inneren wartet Reste der kunstvollen Stuckdekorationen. Diese zeugen von der einstigen Pracht des Palastes. Der Englische Bau ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Ort voller Geschichte und Geschichten. Dieser besondere Teil der Heidelberger Schlossanlage lädt zur Inspiration und Entdeckung ein.

Beim Hinaufsteigen der Wendeltreppe des „Dicken Turms“ wird die Schönheit der umliegenden Landschaft sichtbar. Die Reste der Stuckverzierungen zeugen von der einstigen Pracht und lassen die opulente Atmosphäre vergangener Zeiten spüren.

Die Hofkultur und der Dicke Turm
Er wurde 1533 von Kurfürst Ludwig V. errichtet und befindet sich angrenzend an den Englischen Bau. Friedrich V. ließ auf dessen Unterbau einen 16-eckigen Raum mit großen Fenstern errichten.

Zerstörung und heutige Nutzung
Der Englische Bau wurde während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) sowie durch Schlossbrände im Jahr 1764 stark beschädigt. Heute ist er eine Ruine, deren erhaltene Außenmauern die einstige Pracht erahnen lassen. In der Ruine finden Empfänge und Aufführungen der Schlossfestspiele statt. Sie bietet etwa 300 Sitzplätze.

Das Abenteuer beginnt hier!

Ob das Interesse der spannenden Geschichte des Dicken Turms gilt oder einfach der Wunsch besteht, einen herrlichen Blick auf Heidelberg zu genießen, dieser Ort bietet für jeden etwas. Ein Besuch des Heidelberger Schlosses ist eine Gelegenheit, sich von der Faszination der Geschichte verzaubern zu lassen!

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Schlossgraben des Heidelberger Schlosses
der Hirschgraben am Heidelberger Schloss
Seltenleer und Torturm am Heidelberger Schloss
Hexenbiss - Klopfring am Tor des Heidelberger Schlosses
Innenhof des Heidelberger Schlosses
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Ein Gang durch die Geschichte zum Innenhof des Schlosses Heidelberg

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Hier beginnt der Spaziergang über den „Hirschgraben“ in Richtung des beeindruckenden Innenhofs des Heidelberger Schlosses. Dieser Weg führt durch das historische Haus des Brückenwärters, das mit seiner zweistöckigen Architektur eine faszinierende Geschichte erzählt. 

Das Haus des Brückenwärters

Direkt am Rande des großen Schlossgrabens erhebt sich das Haus des Brückenwärters. Bis 1689 führte eine breite Zugbrücke zu den Toren des Schlosses, deren alte Löcher für die Kette am Eingangstor noch heute sichtbar sind. Neben dieser Zugbrücke existierte auch eine kleinere für Fußgänger. Im Erdgeschoss befand sich der Wachtraum, wo die Wachen das Geschehen im Auge behielten.

Über den „Hirschgraben“

Der Weg führt weiter über den „Hirschgraben“. Geschichtsschreiber berichteten von den Plänen der Kurfürsten, diesen großen Graben in Kriegszeiten mit Wasser zu füllen. Ob dies je realisiert wurde, bleibt ungewiss. 

Vermutlich wurde nur ein Teil des Grabens zu einem Fischweiher aufgestaut, was weniger aus Verteidigungszwecken geschah. Eigentlich diente der Graben einst als Lebensraum für Tiere. Im 17. Jahrhundert hielt man hier Bären und andere Tiere, insbesondere Hirsche, was dem Graben seinen Namen gab.

Blick auf den „Seltenleer“

An der südwestlichen Ecke des Grabens steht die Ruine des Turms „Seltenleer“. Dieser ehrwürdige Turm erinnert an seine frühere Funktion als Gefangenenturm und fügt dem historischen Ambiente des Schlosses eine weitere spannende Facette hinzu.

Durch den Torturm

Nun wird der große Graben über die steinerne Brücke überquert, um zum viereckigen Torturm zu gelangen, der sich hoch aus dem Burggraben erhebt. Interessanterweise blieb dieser Turm in den Kriegszeiten als einziges Bauwerk unversehrt. Die heute sichtbare Brücke weist auf ihre Vergangenheit als Zugbrücke hin; wurde sie hochgezogen, hatte niemand Zugang zum Innenschloss. Im Torturm konnte im Bedarfsfall ein Fallgatter herabgelassen werden, was eine effektive Verteidigungsmaßnahme darstellte. Schließlich wird das imposante Holztor erreicht, in das ein kleines Pförtchen eingeschnitten ist. Dieses ermöglichte es einzelnen Besuchern, das Schloss zu betreten, ohne das große Tor zu öffnen. Um die Wachen auf sich aufmerksam zu machen, wurde ein dicker eiserner Klopfer genutzt.

Der Hexenbiss – Eine mystische Legende Heidelbergs

Eine spannende Legende rankt sich um den Klopfring am Tor: Wer diesen durchbeißt, soll das Schloss mit allem, was darin ist, geschenkt bekommen. Zahlreiche Besucher haben es versucht, jedoch blieb bis jetzt niemand stark genug, um diese Herausforderung zu meistern. Die Geschichte dieser Herausforderung ist als die Sage vom „Hexenbiss“ bekannt und setzt einen geheimnisvollen Akzent auf den Rundgang.

Ankunft im Schlosshof

Nach all diesen faszinierenden Stationen wird schließlich der Schlosshof erreicht. Hier finden im Laufe des Jahres die berühmten Schlossfestspiele statt, die Besucher aus nah und fern anziehen. Umgeben von neun Palastbauten, die verschiedene Epochen widerspiegeln, bietet der Schlosshof eine inspirierende Kulisse, die die Schönheit und den historischen Reichtum des Heidelberger Schlosses eindrucksvoll hervorhebt. Willkommen an einem Ort, wo Geschichte lebendig wird!

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Gasthaus »Zum Seppel« in Heidelberg
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Gasthaus »Zum Seppel«: Ein Stück Heidelberger Studentenromantik

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Das Gasthaus »Zum Seppel« ist ein lebendiger Teil der Heidelberger Geschichte und ein beliebtes Ziel für Besucher, die die besondere Atmosphäre der Studentenromantik erleben möchten. Eingebettet in die charmante Hauptstraße, schräg gegenüber des Karlsplatzes, kann das Haus auf eine lange Tradition zurückblicken, die bereits im 17. Jahrhundert beginnt.

1714 wurde das heute bekannte Gasthaus in seiner jetzigen Form eröffnet und zunächst als »Zum Hirschgassenwirt« geführt. 1848 gab der Inhaber Josef Ditteney dem Lokal den Namen »Brauerei Ditteney«, bevor es schließlich als »Zum Seppel« bekannt wurde – abgeleitet von »Joseph«, dem Vornamen des damaligen Wirtshauses.

Besonders markant ist die Rolle des Seppel als Stammlokal der Heidelberger Studentencorps seit 1884. Die Aufschrift »Historisches Studentenlokal« und die Darstellung eines Burschenschaftlers an der Frontfassade zeugen von dieser traditionsreichen Verbindung.

Eine interessante Anekdote aus der Geschichte des Gasthauses erzählt von einem Konflikt zwischen dem Universitätssenat und den Studentencorps, der viele Studenten zur Abwanderung aus Heidelberg brachte und zu spürbaren Umsatzeinbußen für das Gasthaus führte. Der Wirt, ein leidenschaftlicher Befürworter seiner Gäste, setzte sich persönlich beim Großherzog von Baden für die Lösung des Konflikts ein. Zu aller Überraschung hatte er Erfolg und wurde bei seiner Rückkehr aus Karlsruhe von den Heidelberger Studenten in einem triumphalen Umzug zum Gasthaus begleitet.

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das Heidelberger Rathaus
Glockenspiel am Heidelberger Rathaus
das Heidelberger Rathaus vor dem Schloss
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Das Heidelberger Rathaus: Ein Symbol barocker Pracht

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Das Heidelberger Rathaus, das die leicht geschwungene Hauptstraße flankiert, ist ein herausragendes Beispiel barocker Architektur und ein zentraler Bestandteil des Marktplatzes. Mit seiner majestätischen Fassade und geschichtsträchtigen Bedeutung prägt es das Stadtbild Heidelbergs und zieht Besucher aus aller Welt an.

Geschichte und Architektur

Das heute sichtbare Rathaus erhielt seine charakteristische Gestalt seit 1701 in mehreren Ausbauphasen. Der Vorgängerbau wurde 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen vollständig zerstört. Der Wiederaufbau des Rathauses erfolgte an derselben Stelle, wobei Oberingenieur Flemal die Pläne für den Mittelbau entwarf.

Die barocke Fassade des Rathauses besticht durch kunstvolle Bauplastiken, die von dem ungarischen Bildhauer Heinrich Charrasky, der von 1710 bis 1720 in Heidelberg tätig war, gefertigt wurden. Diese Details, einschließlich der Masken und das kurfürstliche Wappen, verleihen dem Gebäude eine eindrucksvolle Eleganz.

Einen besonderen Blickfang bildet das Rokokogitter des Balkons, das 1751 mit den Initialen des Kurfürsten Karl Theodor ergänzt wurde. Hinter diesem Balkon befand sich von 1703 bis 1914 der Rathaussaal, der für wichtige städtische Anlässe genutzt wurde.

Wie bei vielen historischen Gebäuden war auch das Heidelberger Rathaus nicht von Bränden und Zerstörungen verschont. Ein bedeutender Brand im Jahr 1908 erforderte eine umfassende Renovierung, bei der die damals noch südlich des Rathauses stehenden Gebäude abgerissen und durch einen neuen Bauteil ersetzt wurden, um Platz für die Erweiterungen zu schaffen.

Moderne Ergänzungen

Ein besonders sehenswertes Merkmal ist der Anbau von 1961 an der Ostseite des Rathauses, der ein charmantes Türmchen mit einem Glockenspiel trägt. Das Glockenspiel besteht aus 26 Bronzeglocken und spielt unter anderem das beliebte Lied „Alt Heidelberg, du feine“, das vielen Heidelbergern und Besuchern eine nostalgische Verbindung zur Stadt gibt.

Der Marktplatz

Das Heidelberger Rathaus steht an der Ostseite des Marktplatzes und bildet zusammen mit der gegenüberliegenden Heiliggeistkirche ein eindrucksvolles Ensemble, das die historische Bedeutung dieser Location unterstreicht. Der Marktplatz selbst ist ein lebendiger Ort, der regelmäßig für Märkte, Feste und Veranstaltungen genutzt wird und den Herzen der Heidelberger Kultur und Gemeinschaft bildet.

Ein Besuch des Heidelberger Rathauses ist nicht nur ein Blick auf ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch eine Reise in die Geschichte der Stadt. Hier erleben Sie die gelungene Verbindung von Geschichte, Architektur und Stadtleben, die Heidelberg zu einem einzigartigen Ziel macht. Ob Sie die Fassade bewundern, den Marktplatz erkunden oder das Glockenspiel erleben möchten – das Rathaus ist ein wichtiger Bestandteil jeder Heidelberg-Entdeckungstour.

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die Alte Universität Heidelberg
Löwenbrunnen vor der Alten Universität Heidelberg
Alte Universität Heidelberg in der Heidelberger Altstadt
Alte Universität Heidelberg - älteste Universität Deutschlands
Aula der Alten Universität Heidelberg
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Alte Universität Heidelberg: Domus Wilhelmiana

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Das historische Hauptgebäude der im Jahr 1386 gegründeten Universität Heidelberg wird als »Domus Wilhelmiana« bezeichnet, zu Ehren von Kurfürst Johann Wilhelm, unter dessen Herrschaft das Gebäude errichtet wurde. Um das Jahr 1700 entstand der Bedarf für einen Neubau, da im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs alle vorherigen Universitätsgebäude zerstört worden waren.

Geschichte und Bau

Der direkte Vorgänger des heutigen Alten Hauptgebäude war das Collegium Casimiranum, das 1591 unter Kurfürst Johann Casimir erbaut worden war. Eine Gedenktafel im Treppenhaus der Alten Universität erinnert an diesen früheren Bau und dessen Bedeutung für die akademische Geschichte Heidelbergs.

Die finanziellen Mittel für den Bau des neuen Alten Universitätsgebäudes verzögerten sich, sodass der Grundstein erst am 24. Juni 1712 gelegt werden konnte. Für die Bauarbeiten wurde der Architekt Johann Adam Breuning engagiert, der das Gebäude im barocken Stil entwarf. Der Leitspruch »Semper apertus« – »stets offen soll hier das Buch der Lehre sein« empfängt Besucher im Foyer der Alten Universität und spiegelt das Engagement für Bildung und Wissenschaft wider, das bis heute von der Universität getragen wird.

Universitätsmuseum und Alte Aula

Im Erdgeschoss der Alten Universität finden Besucher das Universitätsmuseum, das eine ständige Ausstellung zur Geschichte der ältesten Universität Deutschlands bietet und darüber hinaus verschiedene wechselnde Ausstellungen zeigt. Hier wird die reiche akademische Tradition Heidelbergs greifbar und zeigt die Entwicklung der Universität über die Jahrhunderte.

Im ersten Obergeschoss befindet sich die besonders eindrucksvolle »Alte Aula« der Universität, die anlässlich des Universitätsjubiläums 1886 einen neuen, prunkvollen Innenraum erhielt.

Die Aula besticht durch ihre historische Ausstattung: In der Mitte der Stirnwand thront eine Büste des Großherzogs Friedrich von Baden, dem eine zentrale Rolle in der Förderung der Universität zukam. Links von der Büste befindet sich ein Portrait von Kurfürst Ruprecht I., dem Begründer der Universität Heidelberg, und rechts davon sehen wir das Portrait des Markgrafen Karl Friedrich von Baden, der die Universität besonders unterstützte, als Heidelberg ab dem 19. Jahrhundert zu Baden gehörte. Diese beiden bedeutenden Persönlichkeiten gaben der Universität ihren Namen: Ruprecht-Karls-Universität (lateinisch Ruperto-Carola).

Ein eindrucksvolles Bild, das den Einzug der Pallas Athene, der Göttin der Weisheit, in Heidelberg darstellt, zieht die Blicke in der Aula auf sich. Die weithin erkennbare schwarz-weiß-rote Fahne des Deutschen Reiches symbolisiert zusätzlich die hohe Bedeutung und den Einfluss, den die Universität Heidelberg für Deutschland hatte und weiterhin hat.

Öffnungszeiten & Eintritt

Museum (April–Oktober): Di–So, 10:00–18:00 Uhr
Museum (Nov.–Mrz.): Di.–Sa., 10:00–16:00 Uhr 

Montag geschlossen. Letzter Einlass: 45 Minuten vor Schließung

Eintrittspreis
Kombi-Ticket: Museum + Karzer (+ Aula, sofern keine Veranstaltung)
Ein Einzel-Karzer-Ticket ist erhältlich, wenn das Museum geschlossen ist.

Eintritt

Kombiticket „Unimuseum, Sonderausstellung, Karzer“
Erwachsene 6,00 EUR
Ermäßigte 4,50 EUR

Sonderticket „Karzer“ (gilt nur, wenn das Universitätsmuseum geschlossen und somit kein Kombiticket erhältlich ist)
Erwachsene 4,00 EUR
Ermäßigte 3,50 EUR

Audioguides in Deutsch und Englisch stehen am Eingang oder vorab digital kostenlos zur Verfügung.

Geschichte der Universität Heidelberg: Von der Gründung bis zur Gegenwart

Die Universität Heidelberg, gegründet 1386 durch Kurfürst Ruprecht I., ist die älteste Universität Deutschlands und hat eine bewegte Geschichte, die geprägt ist von Tradition, Wissenschaft und sozialen Umwälzungen.

Gründung und frühe Jahre

Das Gründungsjahr 1386 markiert den Beginn einer akademischen Tradition, die bis heute fortbesteht. Ein Jahr zuvor hatte Kurfürst Ruprecht I. die Erlaubnis zur Errichtung einer Universität von Papst Urban VI. erhalten. Bereits im ersten Jahr nachdem die Universität ihre Pforten eröffnet hatte, begannen 500 Studenten ihr Studium. Hintergrund und Gestalt der frühen Universität waren jedoch bescheiden: Es gab kein eigenes Gebäude mit Lehrsälen, und die Veranstaltungen fanden oft in den Wohnungen der Dozenten oder an verschiedenen Orten in der Stadt statt.

Die ersten Gebäude der Universität entstanden etwa zehn Jahre nach der Gründung, und eine bemerkenswerte Tradition war die öffentliche Lesung der Universitätsverfassung am 1. November in der Heiliggeistkirche, bei der den Studenten und Lehrenden Freizügigkeiten und Zoll- und Steuerfreiheit zugesichert wurden.

Kriegszeiten und Neugründung

Die Universität erlitt im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Rückschläge, insbesondere während des Dreißigjährigen Krieges und des Pfälzischen Erbfolgekriegs, was zu einem massiven Rückgang des Hochschulbetriebs führte. 1805 kam es zur Neugründung der Universität durch Markgraf Karl Friedrich von Baden, der eine neue Ära einleitete. In Anerkennung ihrer Gründer wurde die Universität unter dem Namen "Ruperto Carola" bekannt.

Bedeutende Persönlichkeiten und intellektuelle Blüte

Im Laufe der Zeit prägten viele bedeutende Persönlichkeiten die Geschichte der »Ruperto Carola«. Zu den herausragenden Geistern zählen der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der Chemiker Robert Bunsen, der Physiker Hermann von Helmholtz, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Max Weber sowie der Philosoph Karl Jaspers.

Besonders während der Weimarer Republik entwickelte sich Heidelberg zu einer Hochburg des demokratischen Geistes, als zahlreiche prominente Professoren wie Karl Jaspers und Gustav Radbruch an der Universität lehrten. Die Widmung »Dem lebendigen Geist« von Friedrich Gundolf wurde zum Symbol für die Offenheit und den intellektuellen Diskurs dieser Zeit.

Schatten der Vergangenheit: Nationalsozialismus

Die dunklen Jahre des Nationalsozialismus führten jedoch zu einem massiven Verlust an akademischer Freiheit. Viele Dozenten wurden entlassen oder emigrierten, während andere dem Regime nahestanden. Das einstige Motto »Dem lebendigen Geist« wurde durch »Dem deutschen Geist« ersetzt, und die Athena, symbolisch für Wissen und Weisheit, wurde durch den Adler des Dritten Reiches ersetzt. Diese Entwicklungen führten dazu, dass die Universität als braune Universität verrufen war.

Geistige Erneuerung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Universität äußerlich unversehrt, doch ihr intellektuelles Leben benötigte eine grundlegende Erneuerung. Unter der Führung von Karl Jaspers wurde eine neue Satzung erarbeitet, in der sich die Universität zur Dienstleistung "dem lebendigen Geist der Wahrheit, Gerechtigkeit und Humanität" verpflichtete. Der Chirurg Karl Heinrich Bauer wurde der erste Rektor der Nachkriegszeit und leitete die Wiederbelebung der Universität.

Die Universität in der jüngeren Vergangenheit

In den 1960er Jahren begann die Universität zudem mit der Auslagerung einiger ihrer Einrichtungen in das Neuenheimer Feld, was eine weitere Modernisierung und Anpassung an die Bedürfnisse der Zeit darstellte. Diese Entwicklung symbolisiert den fortwährenden Wandel der Universität Heidelberg, die sich sowohl ihrer historischen Wurzeln als auch den Herausforderungen der Zukunft stellt.

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Studentenkarzer in Heidelberg
Eingang zum Studentenkarzer in Heidelberg
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Studentenkarzer Heidelberg: Ein Fenster in die Geschichte des Studentendaseins

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Auf der Rückseite der Alten Universität, in der Augustinergasse, befindet sich der Eingang zum historischen Studentenkarzer, der heute eine der Hauptattraktionen für Touristen darstellt. Zwischen 1712 und 1914 wurde dieser Ort genutzt, um Studenten für Verstöße gegen die öffentliche Ordnung zu bestraften.

Ursprünge und Alltägliches im Studentenkarzer

Die Gründe für eine Inhaftierung im Studentenkarzer waren vielfältig und reichten von heftigen Mensuren und nächtlichen Ruhestörungen bis hin zu Trunkenheit und grobem Unfug. Viele der Vergehen, oft als „feucht-fröhliche Streiche“ betrachtet, wurden von den Studenten selbst als Kavaliersdelikte angesehen – Teil des unverwechselbaren Lebensstils, der mit dem Studium verbunden war. In dieser Zeit besaß die Universität ihre eigene Gerichtsbarkeit, was bedeutete, dass ein zur Universität gehörender Amtsmann die Karzerstrafen verhängen konnte.

Die Dauer des Arrests variierte je nach Schwere des Vergehens und konnte von drei Tagen bis zu vier Wochen reichen. Während der ersten zwei bis drei Tage waren die Studenten in der Regel auf Wasser und Brot beschränkt. Danach war es ihnen erlaubt, Verpflegung von außen entgegenzunehmen. Zudem durften sie während ihrer Haftzeit weiterhin ihre Vorlesungen besuchen, mussten jedoch nach den einzelnen Vorlesungen ihre Zeit im Karzer absitzen. Dieses ungewöhnliche Arrangement machte den Karzer zu einem Ort, an dem sich akademisches und unkonventionelles Leben auf interessante Weise kreuzten.

Die Wandkunst des Studentenkarzer

Eines der auffälligsten Merkmale des Studentenkarzers sind die zahlreichen Inschriften, Zeichnungen und Graffiti, die die Häftlinge während ihrer Zeit in der Zelle hinterließen. Diese "Kunstwerke" aus einem anderen Jahrhundert geben Einblicke in das Leben und die Gedanken der damaligen Studenten und veranschaulichen ihre kreativen Ausdrücke, während sie ihre Zeit absitzen mussten. Die Wände sind gespickt mit Konterfeis, Lebensweisheiten und humorvollen Sprüchen, die nicht nur die Erfahrungen der Studenten dokumentieren, sondern auch eine ganz besondere Atmosphäre schaffen.

Eine Attraktion für Touristen

Heute zieht der Studentenkarzer zahlreiche Besucher an, die von der einzigartigen Geschichte und dem besonderen Charme dieses Ortes fasziniert sind. Die vorbeigeschrittenen Jahre haben dem Karzer eine kulturelle Bedeutung verliehen, die über die ursprüngliche Funktion hinausgeht. Statt als Ort der Strafe ist er nun zu einem Symbol des Studentenlebens geworden, das die Leichtigkeit und den Humor widerspiegelt, die trotz mancher Schwierigkeiten in der akademischen Laufbahn oft vorherrschten.

Ein Rundgang durch den Studentenkarzer bietet nicht nur eine spannende Verbindung zur Geschichte der Universität Heidelberg, sondern auch die Möglichkeit, einen Blick auf die gesellschaftlichen Normen und Werte der Studierenden vergangener Zeiten zu werfen. Hier wird der Geist des studentischen Lebens in einer Zeit lebendig, als Disziplin und Spaß nebeneinander existierten.

Ein Besuch des Studentenkarzers ist somit ein absolutes Muss für jeden, der die Heidelberger Universität und ihre facettenreiche Geschichte erkunden möchte.

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der Hexenturm ist Teil der Neuen Universität Heidelberg
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Der Hexenturm: Ein historisches Denkmal Heidelbergs

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Der Hexenturm, heute Teil des Gebäudekomplexes der »Neuen Universität«, ist ein faszinierendes Relikt der Heidelberger Geschichte. Der Zugang erfolgt durch den Innenhof der »Neuen Universität«, und seine historische Bedeutung reicht bis zur westlichen Stadtbefestigung der Ur-Altstadt Heidelbergs zurück, bis er 1392 in die Stadtmauern integriert wurde. Der Turm war eine der Begrenzungen von Alt-Heidelberg und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Geschichten erzählt.

Ursprung des Namens und Nutzung

Der Name »Hexenturm« legt nahe, dass er einst als Gefängnis für vermeintliche Hexen genutzt wurde. Historische Belege dafür sind jedoch nicht eindeutig. Es ist bekannt, dass der Turm zeitweise als Gefängnis diente, möglicherweise auch für Frauen, doch der breite Begriff »Hexe« könnte in diesem Kontext irreführend sein. Möglicherweise war die Nutzung als Gefängnis mehr mit der allgemeinen Gefangenschaft als mit Hexenverfolgungen verbunden.

Der Turm wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) teilweise zerstört. Vor den Zerstörungen hatte er ein charakteristisches mittelalterliches Spitzdach. Beim Wiederaufbau war das Walmdach in der Architektur der Zeit besonders modern, was eine der bemerkenswerten Veränderungen des Turms darstellt, die seine ursprüngliche Form veränderten.

Integration in die Neue Universität

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Hexenturm in das neu errichtete Gebäude der sogenannten »Neuen Universität« integriert. Der Bau der „Neuen Universität“ fand in den Jahren 1930/31 statt, und die Verbindung von historischem und modernem Bauwerk schafft eine spannende harmonische Konversation zwischen verschiedenen Epochen.

Die Finanzierung für diesen Neubau wurde maßgeblich durch den damaligen US-Botschafter Jacob Gould Schurman ermöglicht, der selbst ein ehemaliger Student der Universität Heidelberg war. Seine Verbindung zur Universität und zur Stadt ist ein weiterer Beweis für die internationalen Beziehungen, die die Institution prägen.

Gedenkstätte und zeitgenössische Bedeutung

Im ersten Obergeschoss des Hexenturms wurde 1932/33 eine Gedenkstätte für die Dozenten und Beamten der Heidelberger Universität eingerichtet, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Diese Gedenkstätte dient als Erinnerung an die Verbindung von Bildung und Opferbereitschaft und wahrt das Andenken jener, die für ihr Land kämpften.

Über dem Hauptportal der Neuen Universität erblickt man eine Skulptur der Göttin Athena, die weithin als Symbol für Weisheit verehrt wird. Diese Darstellung unterstreicht die Bildungsmission der Universität und erweckt den historischen Geist der akademischen Tradition Heidelbergs.

Fazit

Der Hexenturm ist nicht nur ein architektonisches Erbe Heidelbergs, sondern auch ein Zeugnis für die wechselvolle Geschichte der Stadt und ihrer Institutionen. Seine Position innerhalb der Neuen Universität symbolisiert die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tradition und Zukunft. Ein Besuch des Hexenturms bietet daher nicht nur Einsichten in die Geschichte Heidelbergs, sondern auch in die Entwicklung einer der ältesten Universitäten Deutschlands.

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Turm des Marstall Heidelberg
Heidelberger Marstall am Neckar
Eidechsenfigur am Marstall in Heidelberg
Mensa im Heidelberger Marstall
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Der Marstall Heidelberg: Ein historisches Gebäude mit neuem Leben

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Der Marstall in Heidelberg hat eine faszinierende Geschichte und spielt auch heute eine zentrale Rolle im studentischen Leben. Ursprünglich diente das Gebäude als Zeughaus des Schlosses und entstand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts am Neckarufer. Diese strategische Lage ermöglichte es anliefernden Schiffen, direkt vor dem Zeughaus anzulegen, was die Logistik der damaligen Zeit erheblich erleichterte.

Architektur und Historie des Marstall in Heidelberg

Der Marstall ist nicht nur funktional, sondern auch architektonisch ansprechend gestaltet. Mit einem Zufahrtstor im Innenhof auf der Westseite, das bis heute erhalten ist, war das Gebäude von einer gewissen Wehranlage umgeben. An allen vier Ecken des Marstalls standen Wehrtürme, die der Sicherheit dienten. Der Name „Marstall“ stammt vom nicht mehr erhaltenen Südflügel der Hofanlage, wo im Erdgeschoss Stallungen untergebracht waren, während im Obergeschoss Wohnungen für Bedienstete existierten.

Im späten 17. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Marstall zerstört, und im 19. Jahrhundert folgte der Bau eines neuen klassizistischen Gebäudes, entworfen von dem Architekten Friedrich Weinbrenner. Dieses neue Gebäude diente zunächst als Kaserne und später als Krankenhaus, bevor es schließlich die Funktion eines studentischen Zentrums übernahm.

Heutige Nutzung

Heute ist der Marstall ein lebendiger Ort des Zusammenkommens für Studierende:

  • Zeughaus Mensa: Im Erdgeschoss befindet sich die beliebte und renommierte Mensa, die vom Studierendenwerk Heidelberg betrieben wird. Hier können Studierende in einer einladenden Umgebung eine abwechslungsreiche Auswahl an Speisen genießen.
  • Zeughaus Bar: Direkt neben der Mensa lädt die Zeughaus Bar ein. Sie fungiert nicht nur als Bar, sondern auch als Lounge und kultureller Treffpunkt mit wechselnden Ausstellungen, Konzerten und Übertragungen wichtiger Fußballspiele.
  • Marstallcafé: Im Innenhof begeistert das Marstallcafé, insbesondere im Sommer, mit einem großen Außengelände. Hier haben Studierende die Möglichkeit, an Jam-Sessions, Filmabenden und Tatort-Montagen teilzunehmen, was zu einer lebendigen und geselligen Atmosphäre beiträgt.
  • Verwaltungsräume: Auch die Verwaltungsräume des Studierendenwerks sind im Marstall untergebracht, was die zentrale Rolle des Gebäudes im Universitätsbetrieb unterstreicht.

Sanierung & Zukunft des Marstall in Heidelberg

Ab 2025 wird der Marstall für umfassende Brandschutz- und Denkmalschutzsanierungen vorübergehend geschlossen. Die voraussichtliche Dauer der Arbeiten beträgt 3 bis 4 Jahre, möglicherweise bis zum Wintersemester 2028/29 – ein Zeitraum, der aufgrund der oft unvorhersehbaren Dauer von Bauarbeiten auch länger ausfallen könnte.

Geplant sind unter anderem:

  • Behindertengerechte Umbauten
  • Moderne Küchentechnik und Kühlzellen
  • Neue Fenster
  • Erneuerung des Cafés und eines Lesecafés

In der Zwischenzeit sind Ausweichstandorte für den Mensabetrieb, verschiedene Veranstaltungen und Lernräume in der Triplex Mensa und auf dem Campus Bergheim geplant, um die Bedürfnisse der Studierenden auch während der Umbauarbeiten zu erfüllen.

Fazit

Der Marstall ist nicht nur ein historisches Gebäude mit architektonischem Charme, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt für die Studierenden Heidelbergs. Mit seinen vielseitigen Angeboten und Veranstaltungen trägt der Marstall maßgeblich zur lebendigen Universitätskultur bei. 

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Heidelberger Stadthalle
Eingang zur Heidelberger Stadthalle
Heidelberger Stadthalle am Neckar
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Die Heidelberger Stadthalle: Ein architektonisches Juwel am Neckarufer

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Die Heidelberger Stadthalle, ein kunstvolles rotes Gebäude am malerischen Neckarufer, wurde zwischen 1901 und 1903 von den Architekten Henkenhaf und Ebert errichtet. Dieses markante Bauwerk ist ein herausragendes Beispiel des frühen 20. Jahrhunderts und spiegelt die kulturelle Blütezeit Heidelbergs wider.

Architektur und künstlerische Details der Heidelberger Stadthalle

Über dem Haupteingang thront eine eindrucksvolle Skulptur, die die »Heidelberga«, die Personifikation der Stadt Heidelberg, darstellt. Diese Figur ist ein Symbol für die Identität und den Stolz der Stadt und lässt Besucher sofort die Verbindung zu ihrem kulturellen Erbe spüren.

Die Fassade der Stadthalle ist mit verschiedenen Komponistenköpfen geschmückt, darunter berühmte Persönlichkeiten wie Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart. Diese Darstellungen ehren die musikalische Tradition und die Wertschätzung der Künste, die im 19. Jahrhundert besonders ausgeprägt war.

Ein literarisches Element findet sich oberhalb des südöstlichen Seiteneingangs, wo die erste Strophe von Joseph Victor von Scheffels Gedicht „Alt-Heidelberg, du feine“ eingemeißelt ist. Die zweite Strophe des berühmten Liedes ziert den nordöstlichen Seiteneingang, was die Verbindung der Stadthalle zur berühmten literarischen Geschichte Heidelbergs verdeutlicht.

Bedeutende Persönlichkeiten

An den Fensterbögen der Stadthalle sind Porträts von bedeutenden Persönlichkeiten zu sehen, die für Heidelberg von großer Wichtigkeit sind. Dazu zählen Karl Josef Anton Mittermaier (1787–1867), einer der bekanntesten deutschen Juristen des 19. Jahrhunderts; Albert Mays (1818–1893), der höchste Anerkennung als Erforscher der pfälzischen Geschichtegenoss; und Karl Gottfried Nadler (1809–1849), der berühmte pfälzische Heimat- und Mundartdichter, der vor allem durch seine Liedersammlung „Fröhlich Palz, Gott erhalt's!“ bekannt wurde.

An der Ostfassade befinden sich die Büsten von Otto von Bismarck, dem damaligen Reichskanzler, sowie von Helmuth Graf von Moltke, einem bedeutenden Militärstrategen. Diese Darstellungen sind testamentarisch für die historische Bedeutung, die diese Figuren in der deutschen Geschichte einnehmen.

Zusätzlich sind an der Nord- und Südfassade die Wappen der acht größten Städte Badens angebracht, was die regionalen Verbindungen und den stolzen Charakter der Stadt Heidelberg unterstreicht.

Nutzungsmöglichkeiten

So facettenreich wie die Architektur und die künstlerische Gestaltung der Fassade sind auch die Nutzungsmöglichkeiten der Heidelberger Stadthalle. Sie steht für eine Vielzahl von Veranstaltungen zur Verfügung, darunter Seminare, Kongresse, Konzerte, Gala-Dinner und Bälle. Die Stadthalle ist somit nicht nur ein bedeutendes Geschichtsdenkmal, sondern auch ein lebendiger Ort kultureller Aktivität und gesellschaftlicher Zusammenkünfte.

Fazit

Die Heidelberger Stadthalle ist ein beeindruckendes architektonisches Erbe und ein wichtiger Bestandteil der Kultur- und Veranstaltungsszene der Stadt. Ihr vielfältiges Angebot und die geschichtsträchtigen Details machen sie zu einem Anziehungspunkt für Einwohner und Besucher gleichermaßen. Ein Besuch dieser eindrucksvollen Stadthalle bietet nicht nur Einsichten in die Geschichte Heidelbergs, sondern auch in die lebendige Gegenwart der Stadt.

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die Heuscheuer in Heidelberg
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Die Heuscheuer: Ein Blick in die Geschichte Heidelbergs

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Die städtische »Zehntscheuer«, besser bekannt als die Heuscheuer, ist ein faszinierender Ort, der an die bewegte Geschichte Heidelbergs erinnert. Hier an der Stelle des ehemaligen »Mantelturms«, der einst als Frauengefängnis diente und von den Einheimischen als »Käfig« bezeichnet wurde, erzählt jedes Mauerwerk von vergangenen Zeiten. Nach der Zerstörung Heidelbergs im Jahr 1693 wurde die Heuscheuer mit einem barocken Krüppelwalmdach neu errichtet. 

Ursprünglich diente sie bis 1824 zur Aufbewahrung von Heu für den benachbarten Marstall und war gleichzeitig ein städtisches Lagerhaus für die Naturalsteuern, die die Stadt erhob. Diese Steuern waren nicht nur eine Abgabe, sondern auch eine bedeutende Nahrungsmittelreserve, die in Krisenzeiten unabdingbar war. In unmittelbarer Nähe befand sich die »Pfistermühle«, die für die Verarbeitung der Getreidevorräte zuständig war und somit eine zentrale Rolle in der Nahrungsmittelversorgung Heidelbergs spielte. Die Heuscheuer ist nicht nur ein architektonisches Zeugnis, sondern auch ein Symbol für den Überlebenswillen der Stadt und ihrer Bewohner.

Die Heuscheuer: Ein Fenster zur Geschichte Heidelbergs

Die Heuscheuer, ein beeindruckendes Beispiel für die gelungene Integration historischer Gebäude in das moderne Stadtbild Heidelbergs, lädt dich ein, auf eine spannende Zeitreise zu gehen. Bei den Renovierungen im Jahr 1963 entdeckten Arbeiter Aufgänge zu ehemaligen Wehrtürmen, die Teil der alten Stadtbefestigung waren. Heute kannst du einen dieser geheimnisvollen Aufgänge besichtigen und einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Stadtverteidigung erhalten. Doch die Heuscheuer bietet noch mehr: Die Abgüsse eines römischen Grabmals aus dem 3. Jahrhundert zeugen von der langen und bewegten Geschichte der Region und der einstigen römischen Präsenz.

Die vielseitige Nutzung der Heuscheuer – vom Gefängnis über die Lagerung von Nahrungsmitteln bis hin zur heutigen Bildungsstätte – macht sie zu einem bedeutenden Zeitzeugen Heidelbergs. Ein Besuch hier ist nicht nur lehrreich, sondern auch ein Erlebnis, das die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart lebendig werden lässt. 

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Haus Zum Riesen - Barockpalais in Heidelberg
Friedrich von Venningen am Haus Zum Riesen in Heidelberg
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Haus Zum Riesen: Ein historisches Barockpalais in Heidelberg

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Das Haus »Zum Riesen« ist nicht nur ein eindrucksvolles Beispiel barocker Architektur, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte Heidelbergs. Erbaut im Jahr 1707 durch Friedrich Freiherr von Venningen, einem prominenten Generalleutnant, spiegelt das Palais die opulente Bauweise seiner Zeit wider. Besonders bemerkenswert ist die Verwendung von Steinen aus dem zerstörten »Dicken Turm« des Heidelberger Schlosses, die Baumeister Johann Adam Breunig geschickt in das Design integrierte. Diese Verbindung zur Vergangenheit verleiht dem Gebäude eine einzigartige historische Tiefe.

Ein weiteres Highlight ist die überlebensgroße Statue von Friedrich von Venningen, die majestätisch an der Fassade prangt. Geschaffen vom ungarischen Bildhauer Heinrich Charassky, symbolisiert sie nicht nur den Bauherrn selbst, sondern auch die enge Verknüpfung zwischen der Architektur und der Geschichte Heidelbergs. 

Wenn man vor diesem beeindruckenden Barockpalais steht, wird man nicht nur von der Schönheit der Fassade angezogen, sondern spürt auch den Hauch vergangener Zeiten, der in jedem Stein des Hauses lebendig wird.

Das Haus Zum Riesen: Ein Ort wissenschaftlicher Innovation

Das Haus »Zum Riesen« in Heidelberg ist nicht nur ein bedeutendes historisches Gebäude, sondern auch ein Schauplatz herausragender wissenschaftlicher Entdeckungen. Zwischen 1797 und 1819 diente es als Gasthaus sowie als Bierbrauerei und Brennerei, was die lebendige Kultur und Wirtschaft der Stadt widerspiegelt. Ab etwa 1850 wurde das Gebäude der Universität Heidelberg übergeben und verwandelte sich in ein Zentrum der Forschung. Hier arbeiteten Größen wie Gustav Kirchhoff und Robert Bunsen zusammen und entwickelten die Spektralanalyse – ein Eckpfeiler der modernen Chemie und Physik. An der Fassade erinnert eine Gedenktafel an diese bahnbrechenden Errungenschaften.

Doch das ist noch nicht alles: Hermann Helmholtz schuf im »Zum Riesen« den Augenspiegel, ein Instrument, das bis heute in der Augenheilkunde Anwendung findet. Auch Wilhelm Salomon-Calvi trug zur Wissenschaft bei, indem er eine Radium-Solequelle am Neckarufer entdeckte und Pläne für die Wasserversorgung Ankaras entwickelte. Diese beeindruckende Geschichte zeigt, wie das Haus »Zum Riesen« zur Förderung von Innovationen und zur Ausbildung künftiger Wissenschaftler beigetragen hat.

Das Haus »Zum Riesen« ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk des Barock, sondern auch ein lebendiger Zeuge der Verbindung zwischen Geschichte und moderner Wissenschaft. Heute wird es vom Institut für Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaften der Universität Heidelberg genutzt, was zeigt, wie traditionsreiche Gebäude in die zeitgenössische Bildungslandschaft integriert werden können. 

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der Friedrichsbau in Heidelberg
Bunsen Denkmal am Friedrichsbau in Heidelberg
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Friedrichsbau: Ein historisches Zentrum für Naturwissenschaften in Heidelberg

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Gegenüber des Hauses »Zum Riesen« befindet sich der dreiflügelige Friedrichsbau (Hauptstraße 47–51), ein repräsentativer Bau, der nach dem damals regierenden Großherzog Friedrich I. von Baden benannt wurde. Dieser Bau ist ein bedeutendes Zeugnis für die Wertschätzung, die man den Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert entgegenbrachte.

Historische Hintergründe

Das Gelände des Friedrichsbaus war einst Standort eines Dominikanerklosters, das hier im Laufe der Jahrhunderte errichtet wurde. Bereits 1804 erwarb der Großherzog Karl Friedrich von Baden das Grundstück, doch es sollte noch einige Zeit vergehen, bis der Friedrichsbau in seiner heutigen Form entstanden ist.

Von 1861 bis 1864 ließ sein Nachfolger, Großherzog Friedrich I., das naturwissenschaftliche Institutsgebäude nach den Plänen des Bezirksbauinspektors Wilhelm Waag errichten. Der Bau verkörperte den gestiegenen Stellenwert der Naturwissenschaften, der damals in der Gesellschaft und insbesondere an der Universität immer mehr Anerkennung fand.

Wissenschaftliche Bedeutung des Friedrichsbau  

Im Laufe der Jahre wurden die Institute für Mathematik, Physik, Mineralogie, Technologie und Physiologie im Friedrichsbau untergebracht. Das Gebäude wurde damit zu einem Zentralpunkt für die naturwissenschaftliche Lehre und Forschung an der Universität Heidelberg. Unter den berühmten Professoren, die hier lehrten und wohnten, befanden sich Größen wie Hermann Helmholtz und Gustav Kirchhoff, die nicht nur bedeutende wissenschaftliche Arbeiten geleistet haben, sondern auch in ihren Dienstwohnungen mit ihren Familien lebten, wodurch das Gebäude und die Institution noch persönlicher geprägt wurden.

Gegenwärtige Nutzung

Heute beherbergt der Friedrichsbau das Psychologische Institut der Universität Heidelberg. Dies ist ein Beispiel dafür, wie historische Gebäude auch in der modernen Wissenschaftslandschaft weiterhin eine bedeutende Rolle spielen können, indem sie sich an die aktuellen Bedürfnisse der Forschung und Lehre anpassen.

Der Anatomiegarten im Friedrichsbau 

Vor dem dreiflügeligen Gebäude liegt der als Anatomiegarten bekannte Platz, der mit Bäumen bepflanzt und gut gepflegt ist. Dieser schöne Außenraum bietet nicht nur einen angenehmen Aufenthaltsort für Studierende und Mitarbeitende, sondern beherbergt in der Mitte ein überlebensgroßes Denkmal für Robert Bunsen. Bunsen, zusammen mit Gustav Kirchhoff, ist bekannt für die Entwicklung der Spektralanalyse an der Heidelberger Universität, was eine Meilensteinleistung in der Chemie und Physik darstellt.

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Blick durch die Schiffgasse zum Wormser Hof
Erker am Wormser Hof in Heidelberg
der Wormser Hof in Heidelberg
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Wormser Hof: Ein historisches Gebäude mit vielfältiger Vergangenheit

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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An der Stelle, an der die Theaterstraße in die Hauptstraße einmündet, steht das markante Gebäude des ehemaligen Wormser Hofs (Hauptstraße 110). Dieses geschichtsträchtige Stadthaus war einst der Sitz der Wormser Bischöfe und diente als Verwaltungszentrum für deren Besitzungen in und um Heidelberg.

Historische Bedeutung

Das genaue Entstehungsdatum des Wormser Hofs ist bis heute unbekannt, doch die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1409. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts war der Wormser Bischof Johann von Dalberg, der gleichzeitig kurfürstlicher Kanzler und Kurator der Universität war, maßgeblich an der Nutzung des Gebäudes beteiligt. Er empfing dort bedeutende Humanisten, darunter den berühmten Gelehrten Rudolf Agricola, was das Haus zu einem Zentrum der intellektuellen und kulturellen Begegnung machte.

Im Jahr 1610 erwarb Kurfürst Friedrich IV. das Anwesen und ließ am Gebäude ein eindrucksvolles Renaissance-Portal errichten, das bis heute sichtbar ist und den hohen Stellenwert des Gebäudes in der damaligen Zeit verdeutlicht.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg ging das Anwesen in den Besitz des Engländers Lord Craven über, woraufhin es den Spitznamen „Englisches Haus“ erhielt. Diese Namensgebung unterstreicht die internationale Verbindung und Bedeutung des Ortes.

Nutzung im 19. und 20. Jahrhundert

Im 19. und 20. Jahrhundert diente der Wormser Hof als Sitz der Bürgergesellschaft „Harmonie“. Diese Vereinigung unterhielt im Gebäude einen Lesesaal und eine Bibliothek, wodurch das Haus eine wichtige Rolle im kulturellen Leben Heidelbergs spielte. Die Bürgergesellschaft förderte die Bildung und den Austausch unter den Bürgern der Stadt.

  • Erwähnt seit 1409: Ursprüngliches Stadthaus der Bischöfe von Worms, später Universitätsresidenz.
  • Humanistische Bedeutung: Treffpunkt für Gelehrte wie Rudolf Agricola im 15. Jahrhundert unter Dompropst Johann XX. von Dalberg.
  • Renaissanceportal: Das prachtvolle Portal entstand um 1610 und ist noch heute sichtbar.
  • Barocker Wiederaufbau: Nach Zerstörungen 1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Gebäude barock umgebaut und als „English House“ bekannt.
  • Funktionen im 18./19. Jahrhundert: Das Gebäude diente als Apotheke, Heilbad und später als Vereinsgebäude der „Harmonie“.
  • Kino Harmonie: Von 1956 bis 2013 diente das Gebäude als Kino „Harmonie“, bevor es einer Kernsanierung unterzogen wurde.

Architektur & Gestaltung

Das Gebäude des ehemaligen Wormser Hofs weist einige markante architektonische Merkmale auf:

  • Drei Stockwerke mit Mansarddach: Das Gebäude ruht auf stabilen Kellergewölben.
  • Renaissanceportal: Das Portal wird von einem Dreiecksgiebel auf Säulen geziert, was die Mittelachse des Gebäudes betont.
  • Eckerker: An der Ecke von Hauptstraße und Theaterplatz befindet sich ein frühgotischer/renaissancezeitlicher Erker mit geschwungener Haube.
  • Barockes Treppenhaus: Im Inneren sind die originalen Deckengewölbe erhalten, die Einblicke in die Baukunst vergangener Epochen gewähren.

Fazit

Das historische Gebäude des Wormser Hofs ist nicht nur ein architektonisches Schmuckstück in der Heidelberger Altstadt, sondern auch ein bedeutendes Kulturdenkmal mit einer reichen Geschichte. Vom Sitz der Wormser Bischöfe über ein Zentrum der Bildung und Bürgergesellschaft bis hin zu einem Kino verbindet der Wormser Hof Vergangenheit und Gegenwart auf faszinierende Weise. Ein Besuch dieses Hauses ermöglicht Einblicke in die vielschichtige Geschichte Heidelbergs und das kulturelle Erbe der Region.

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Jesuitenquartier in der Heidelberger Altstadt
Jesuitenquartier und Jesuitenkirche in der Altstadt von Heidelberg
Jesuitenquartier und Jesuitenkirche in Heidelberg
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Gebäude des Jesuitenquartiers: Ein historisches Erbe in Heidelberg

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, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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In der wechselvollen Religionsgeschichte Heidelbergs spielten die Jesuiten im 17. und 18. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Unter den katholischen Kurfürsten der Linie Pfalz-Neuburg, die nach 1686 die Aktivitäten der Jesuiten in Heidelberg forcierten, entwickelte sich das Jesuitenquartier zu einem bedeutenden kulturellen und religiösen Zentrum. Dieser Baukomplex stellt das wichtigste architektonische Ensemble Heidelbergs im 18. Jahrhundert dar und hat bis heute sein beeindruckendes Äußeres bewahrt. Als herausragendes Barockensemble in der Altstadt erfüllt das Jesuitenquartier heute vielfältige akademische und kirchliche Funktionen. Die prächtigen Barockfassaden und die Anordnung um den historischen Innenhof vermitteln anschaulich die städtebauliche Vision der Gegenreformation in der Kurpfalz.

Jesuitenkolleg

Im Herzen des Jesuitenquartiers befindet sich das Jesuitenkolleg, das im Jahr 1700 auf Initiative von Kurfürst Johann Wilhelm errichtet wurde. Für den Bau verwendete man unter anderem Steine vom „Dicken Turm“ des Heidelberger Schlosses, was die enge Verbindung zwischen kirchlicher und weltlicher Architektur in der Stadt verdeutlicht. Im Kolleg lebten etwa 40 Jesuiten, darunter Universitätslehrer, Seelsorger, Studenten und Laienbrüder, die in einem engen Gemeinschaftsleben verbunden waren.

Jesuitenkirche

Unmittelbar neben dem Kollegium steht die Jesuitenkirche, deren Bau von 1712 bis 1759 dauerte. Diese Kirche ist nicht nur ein architektonisches Highlight des Jesuitenquartiers, sondern auch ein bedeutender Ort der Anbetung und spirituellen Praxis für die Gemeinde sowie die Jesuiten. Die Gestaltung der Kirche und ihre sakralen Funktionen sind zentrale Aspekte des kulturellen Lebens im Quartier.

Jesuitengymnasium

Ebenfalls Teil des Jesuitenquartiers ist das Jesuitengymnasium, das zwischen 1715 und 1717 erbaut wurde. Dieses Gymnasium bot eine breitgefächerte Bildung in geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern, was die akademische Vielfalt und den hohen Bildungsanspruch der Jesuiten widerspiegelt. Es war ein bedeutender Ort der intellektuellen Ausbildung, der eine zentrale Rolle in der Bildungsgeschichte Heidelbergs spielte.

Seminarium Carolinum

In den Jahren von 1750 bis 1765 wurde das Seminarium Carolinum errichtet, das sich durch seine schlossartige Architektur auszeichnet. Dieser Bau gilt als der schönste der Jesuitenbauten in Heidelberg. Hier verfolgte man das Ziel, aktive Katholiken zu Laienaposteln auszubilden, ein Ansatz, der unter dem Begriff „Marianische Kongregation“ bekannt ist. 

Und was kommt nach dem Jesuitenviertel? Welchen anderen Ort in Heidelberg sollte man noch entdecken?

Es gibt so vieles, aber was sollte eine Sightseeing-Tour in Heidelberg beinhalten? Mehr dazu im Magazinartikel „Heidelbergs versteckte Schätze entdecken: Ein Tag in Heidelberg”.

Ideen und Vorschläge für das individuelle Heidelberg Erlebnis gibt es hier. Dazu gibt es verschiedene GPS-gestützte Rundgänge mit Routenbeschreibung und GPX-Daten für Apple und viele Apps.

Wandern von der Heidelberger Altstadt zum Stift Neuburg 
Kleine Tour unterhalb des Schlosses in Heidelberg 
Rundgang durch den Heidelberger Altstadtkern 
Stadtrundgang durch die Neckargassen in Heidelberg 
Heidelberger Stadtrundgang durch die Vorstadt 

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Haus Meder in der Heidelberger Altstadt
Madonnenfigur am Haus Meder in Heidelberg
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Haus Meder: Ein historisches Bürgerhaus mit kunstvollem Charme

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Das Haus Meder (Hauptstraße 168) ist ein reich dekoriertes Bürgerhaus, das im Jahr 1721 durch den Baumeister Johann Adam Breuning als Stadtpalais für einen wohlhabenden katholischen Kaufmann namens Meder errichtet wurde. Dieses Gebäude ist ein eindrucksvolles Beispiel für die architektonische Pracht und den künstlerischen Anspruch der Barockzeit in Heidelberg.

Architektur und Dekoration des Haus Meder

Die Fassade des Hauses ist bemerkenswert gestaltet und zieht die Blicke der Passanten auf sich. Ein besonders sehenswertes Element ist die Muschelnische in Höhe des ersten Obergeschosses. In dieser Nische befindet sich eine exquisite Madonnenfigur mit dem Jesuskind, die vom Bildhauer Peter van den Branden geschaffen wurde. Van den Branden ist ebenfalls bekannt für die Kornmarkt-Madonna, was seine reputierte Position in der sakralen Kunst dieser Zeit unterstreicht.

Unter dem Mittelfenster des zweiten Obergeschosses findet man ein weiteres bedeutendes Relief, das die Heilige Dreifaltigkeit darstellt. Dies vermittelt nicht nur das religiöse Engagement des ursprünglichen Bauherrn, sondern auch die zentrale Rolle des Glaubens im Leben der Bürger Heidelbergs während des 18. Jahrhunderts.

Religiöse Symbolik und die Muttergottes auf der Weltkugel

Eine Inschrift unter dem Relief verkündet: „Wer Gott verdraut, hatt wohl gebaudt.“ Diese Worte, die übersetzt so viel bedeuten wie „Wer auf Gott vertraut, hat gut gebaut“, deuten darauf hin, dass der Bauherr eine tiefe religiöse Überzeugung hatte. Die gesamte Ausgestaltung der Hausfassade spricht somit für einen sehr gläubigen und frommen Menschen, der den Glauben nicht nur in seinem Leben, sondern auch in der Architektur seines Wohnhauses zum Ausdruck bringen wollte.

Die Madonna am Haus Meder: Ein Symbol der Frömmigkeit

Die Madonna am Haus Meder (Hauptstraße 168) entstand, wie das von Johann Adam Breuning errichtete Gebäude selbst, um das Jahr 1720. Diese kunstvolle Figur, die die Muttergottes auf der Weltkugel darstellt, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die religiöse Symbolik und den künstlerischen Stil der Barockzeit.

Die Madonna wird in einem prachtvollen Sternenkranz dargestellt, der ihre herausragende Stellung als heilige Figur unterstreicht. In ihren Armen hält sie das Jesuskind, das mit einem Kreuz in der Hand abgebildet ist, was die Verbindung zwischen dem Kind und dem zukünftigen Opfer Jesu symbolisiert. Zu ihren Füßen windet sich eine Schlange um die Weltkugel, was eine tiefere Bedeutung hat: Sie steht oft für das Böse oder den Teufel, und ihre Darstellung in dieser Position kann als Machtüberwindung und den Sieg Gottes über das Böse gedeutet werden.

Das Haus Meder ist nicht nur ein architektonisches Schmuckstück in der Heidelberger Altstadt, sondern auch ein Zeugnis der kulturellen und religiösen Identität seiner Zeit. 

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Palais Rischer in der Heidelberger Altstadt
Palais Rischer in Heidelberg
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Palais Rischer: Ein historisches Gebäude mit wechselvoller Geschichte

Badischer Odenwald
, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald , Deutschland
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Das Palais Rischer befindet sich in der Unteren Straße und hat eine interessante Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. An dieser Stelle lag einst der Sinsheimer Klosterhof, der jedoch im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört wurde. Der Barockarchitekt und -baumeister Johann Jakob Rischer erwarb eines der Trümmergrundstücke, auf dem die erhalten gebliebenen Keller noch vorhanden waren, und errichtete 1711 darauf sein Privathaus, das heute den Namen Palais Rischer trägt und nach ihm benannt ist.

Johann Jakob Rischer: Ein bedeutender Architekt

Rischer ist in Heidelberg bekannt für seine Rolle als Architekt verschiedener barocker Stadtpalais. Zu seinen weiteren bekannten Werken zählen unter anderem die Häuser Jungwirth, Buhl und Neukirch sowie die Kurpfälzische Hofapotheke. Darüber hinaus war Rischer am Wiederaufbau der im Kurpfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten Alten Brücke und des Mitteltorturms beteiligt. Sein größtes Bauprojekt in Heidelberg war das St.-Anna-Spital, das seine bedeutende Stellung in der Stadt unterstreicht.

Wandel des Palais Rischer

Nach Rischers Tod wechselte das Palais mehrfach den Besitzer, und seine Nutzung änderte sich im Laufe der Zeit. Um ca. 1820 diente das Gebäude der Universität als Fechtboden, was die vielfältige Funktionalität des Anwesens zeigt. Später erwarb ein Bäcker das Haus, um für seine Bäckerei im Nachbarhaus eine größere Backstube zu bauen. Dazu nutzte er den damals sehr großen inneren Hof des Palais.

Gegenwart: Ein Wohnheim für Studenten

Im Jahr 1959 kaufte die nichtschlagende, nicht farbentragende Akademisch Musische Vereinigung Stauffia im SV das Gebäude. Seitdem wird das Palais von deren Studenten als Wohnheim genutzt. Es bietet den Studierenden eine charaktervolle und historisch bedeutsame Unterkunft inmitten der Heidelberger Altstadt, was die Verbindung von Geschichte, Kultur und akademischem Leben in dieser Stadt nochmals verstärkt.

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