Potamon-See auf Kreta – Ein Stausee voller Leben, Natur und Geschichte
Der Potamon-See – Kretas größter Süßwasser-Stausee
Man steht am Ufer des Potamon-Sees, der sich wie ein stiller Spiegel im Herzen Kretas ausbreitet. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2008 versorgt dieser See die Stadt Rethymno und die Umgebung mit lebenswichtigem Wasser.
Mit einer Fläche von rund 16 Quadratkilometern und einer Tiefe von bis zu 54 Metern ist er der größte Süßwassersee Kretas. Der Potamon-Staudamm, auch Amari-Damm genannt, erhebt sich 55 Meter hoch und staut 22,5 Millionen Kubikmeter Wasser – ein Meisterwerk moderner Ingenieurskunst.
Lage und landschaftlicher Zauber im Amari-Tal
Etwa 14 Kilometer südöstlich von Rethymno liegt der See eingebettet in das fruchtbare Amari-Tal. Olivenhaine, Weinberge und Obstgärten schmiegen sich an die Hügel, während im Hintergrund die Gipfel des Ida-Gebirges (Psiloritis) thronen.
Kleine, traditionsreiche Dörfer wie Gerakari, Ano Meros oder Thronos erzählen von der tiefen Kulturgeschichte Kretas. Hier verbindet sich die grüne Landschaft mit jahrtausendealter Kultur.
Der Staudamm von Potamon – Technik trifft Natur
Zwischen 1996 und 2005 erbaut, ist der Amari-Staudamm ein beeindruckendes Bauwerk: 265 Meter lang, 10 Meter breit, errichtet als Erdaufschüttung.
Zu 75 % von der Europäischen Union gefördert, kostete das Projekt rund 50 Millionen Euro. Heute bewässert der Damm die fruchtbaren Felder des Amari-Tals und sichert die Trinkwasserversorgung von Rethymno.
Flora, Fauna und ein Hauch von Abenteuer
Doch der See ist mehr als Technik – er ist ein lebendiges Feuchtgebiet im Mittelmeerraum. Zahlreiche Vogelarten, darunter Reiher, Kormorane und Greifvögel, haben hier ihren Lebensraum gefunden.
2014 rückte der Potamon-See sogar weltweit in die Schlagzeilen: Ein zwei Meter langes Krokodil, liebevoll „Sifis“ genannt, schwamm monatelang durch den Stausee. Fotografen und Kamerateams reisten an, um den ungewöhnlichen Gast zu sehen. Im Winter 2015 wurde Sifis tot aufgefunden – ein kurioses, fast schon mythisches Kapitel der Potamon-See-Geschichte.
Freizeit und Naturerlebnis am Potamon-See
Am Potamon-See kann man wandern, picknicken oder angeln – und dabei die Ruhe genießen, die nur das Zusammenspiel von Wasser und Natur schenkt.
Da der See zur Trinkwasserversorgung dient, ist Baden und Wassersport nicht erlaubt. Dafür bietet die Umgebung stille Buchten, grüne Hügel und Beobachtungsplätze für Vogel- und Naturfreunde.
Historische Schätze im Amari-Tal
Ein Ausflug zum Potamon-See lässt sich wunderbar mit Kultur verbinden:
Das Kloster Arkadi, Symbol des kretischen Widerstands.
Die minoische Ausgrabungsstätte Apodoulou, Zeugnis uralter Siedlungen.
Byzantinische Kapellen und alte Dörfer, die Einblicke in das ursprüngliche Kreta geben.
So verbindet der Besuch Natur, Geschichte und Erholung auf einzigartige Weise.
Rundfahrt durch das Amari-Tal – Von Rethymno zum Stausee
Wer den Potamon-See besucht, entdeckt zugleich die Schönheit des Amari-Tals. Die Route führt von Georgioupolis über Prassies, Patsos, Agia Fotini, Gerakari, Ano Meros, Vizari, Asomatos bis nach Thronos – eine 140 km lange Rundfahrt durch ein ländliches, grünes Kreta.
Man spaziert durch Schluchten, verkostet Kirschlikör und kretische Spezialitäten, besucht frühchristliche Basiliken – und schließlich wartet der See selbst mit seiner stillen Weite und der Erinnerung an „Sifis, das Krokodil“.
Fazit: Potamon-See – Ein Natur- und Kulturerlebnis im Herzen Kretas
Der Potamon-See bei Rethymno ist mehr als ein Stausee: Er ist ein Symbol für die Verbindung von Mensch, Technik und Natur. Hier erlebt man Stille, Weite und Geschichten, die vom antiken Erbe bis hin zu modernen Kuriositäten reichen.
Wer das Amari-Tal besucht, wird nicht nur mit eindrucksvollen Landschaften belohnt, sondern auch mit Momenten, die man so nur auf Kreta findet.
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