Wandern zum Pass der Tripiti-Schlucht und optionaler Aufstieg zum Gigilos
Fakten
Tourencharakter
Die Wanderung zum Pass der Tripiti-Schlucht zählt zu den spektakulärsten Touren in den Weißen Bergen (Lefka Ori) auf Kreta. Ausgangspunkt ist das fruchtbare Omalos Plateau auf 1.100 Metern, wo man den Blick auf die berühmte Samaria-Schlucht genießen kann. Der markierte Weg führt über den gut befestigten Steinpfad des E4 Fernwanderwegs bergauf, vorbei an beeindruckenden Felsformationen, uralten Pinien und der sprudelnden Linoseli-Quelle, einem idealen Rastplatz mit freiem Blick auf den mächtigen Gigilos.
Der Aufstieg zum Afchenas-Sattel erfolgt über ein weites Geröllfeld, bevor sich am Pass der Tripiti-Schlucht ein atemberaubendes Panorama auf das Libysche Meer öffnet. Von hier aus zweigt eine anspruchsvolle, kaum begehbare Route ab, während der gut markierte Pfad zum Gipfel des Gigilos weiterführt. Der Aufstieg zum 1.964 Meter hohen Gipfel erfordert leichte Kraxelei und Trittsicherheit auf scharfkantigem Karstgestein.
Der Blick vom Gigilos-Gipfel reicht weit über die Tripiti-Schlucht, das Libysche Meer und bis zur Insel Gavdos. Für erfahrene Bergsteiger bietet die erweiterte Route zum benachbarten, weniger begangenen Volakias eine zusätzliche Herausforderung mit weglosen Passagen und Kletterstellen (Schwierigkeitsgrad I+).
Diese Wanderung verbindet alpine Natur, wilde Felslandschaften und stille Quellen zu einem unvergesslichen Abenteuer in den Lefka Ori – ein Muss für alle Bergliebhaber auf Kreta.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Ausgangspunkt: Omalos Plateau und Blick zur Samaria-Schlucht
Der Pass der Tripiti-Schlucht ist einer der spektakulärsten Aussichtspunkte in den Weißen Bergen (Lefka Ori) auf Kreta. Schon von weitem thront der Gigilos, dessen Name „große Konzentration von Felsen“ bedeutet, wie ein gewaltiges Bollwerk über der Landschaft.
Die Anreise führt durch die fruchtbaren Hänge nördlich der Lefka Ori, wo Zitrushaine und Kastanienwälder das Bild bestimmen. Auf dem Omalos Plateau (1.100 m) lohnt sich eine kurze Pause – ein Ort, um den Blick schweifen zu lassen und vielleicht einen kleinen Snack zu genießen.
Von hier fällt der Blick auf den Eingang der berühmten Samaria-Schlucht, bevor man den markierten Wanderweg betritt. Am Straßenende weist eine Hinweistafel „Gigilos“ nach rechts bergauf. Ein gut befestigter Steinpfad des E4 Fernwanderwegs zieht sich in Kehren hinauf, später quert man felsiges Gelände und steigt sanft wieder ab.
Spektakuläre Felsformationen und die Linosele-Quelle
Unterwegs begleiten bizarre Felsbögen, steinerne Türmchen und uralte Pinien (Pinus brutia) den Weg – Baumgestalten, die vom Wind geformt knapp unterhalb der Baumgrenze überdauern.
Durch ein Felstor gelangt man in ein Kar, wo die Linoseli-Quelle sprudelt. Sie führt ganzjährig frisches Trinkwasser und ist nach rund 60 bis 90 Minuten Gehzeit erreicht. Von hier öffnet sich eine eindrucksvolle Frontalansicht auf den Gigilos – ein idealer Rastplatz.
Von der Linoseli-Quelle zum Afchenas-Sattel
Nach einer kurzen Pause beginnt der Aufstieg ins Geröll. In zahlreichen Kehren zieht sich der gut ausgetretene Pfad steil bergauf durch ein weites Geröllfeld. Schritt für Schritt steigt man höher, bis man den Afchenas-Sattel erreicht.
Am Pass der Tripiti-Schlucht
Hinter dem Sattel eröffnet sich eine neue Welt: Der Pass der Tripiti-Schlucht liegt vor einem. Tief unten glitzert das Libysche Meer.
Eine alte Variante des E4 Wanderwegs zweigt hier nach rechts ab. Die einst mit Drahtseilen versicherte Route ist heute kaum noch begehbar, die Markierungen sind verblasst. Nur erfahrene Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung sollten diesen Abschnitt wagen. Der markierte Steinpfad nach links dagegen führt weiter hinauf zum Gipfel des Gigilos.
Optional: Aufstieg zum Gigilos
Ab hier wird der Weg alpiner. Leichte Kraxelei (Schwierigkeitsgrad I) ist nötig, doch rote Markierungen weisen den Weg sicher. Bald erreicht man den Vorgipfel des Gigilos (1.964 m).
Zum Hauptgipfel führt ein kurzer, aber fordernder Abschnitt. Riesige, chaotisch geschichtete Felsblöcke verlangen volle Aufmerksamkeit. Der Untergrund besteht aus scharfkantigem Karstgestein mit Spalten und Schächten – bei Schneelage muss man sich besonders eng an die Markierungen halten oder darauf verzichten.
Der Blick vom Gigilos-Gipfel reicht weit über die Tripiti-Schlucht, das Libysche Meer und bis zur Insel Gavdos. Ein Panorama, das den Aufstieg mehr als belohnt.
Erweiterte Gipfelroute zum Volakias
Weniger begangen, aber nicht minder eindrucksvoll ist der benachbarte Volakias. Der Gipfel wird nur selten bestiegen, da seine Pfadspuren undeutlich sind und teilweise wegloses Gelände durchquert werden muss ist Umsicht und Erfahrung hier unverzichtbar.
Vom Vorgipfel des Gigilos führen Steinmänner über eine Karstmulde und durch leichtes Klettergelände (SG I+). Gelbe Punkte und Pfeile leiten den Weg über einen felsigen Sattel. Schließlich erreicht man über Steinpyramiden und ein flaches Kar den Hauptgipfel des Volakias, erkennbar an einer umgefallenen Steinsäule.
Fazit: Ein Abenteuer in den Lefka Ori
Die Wanderung zum Pass der Tripiti-Schlucht, kombiniert mit dem Aufstieg zum Gigilos oder gar weiter zum Volakias, ist eine der eindrucksvollsten Bergtouren Kretas. Sie vereint wilde Felsformationen, stille Quellen, alpine Pfade und weite Blicke bis zum südlichsten Ende Europas.
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