Das Gasthaus »Zum Seppel« ist ein lebendiger Teil der Heidelberger Geschichte und ein beliebtes Ziel für Besucher, die die besondere Atmosphäre der Studentenromantik erleben möchten. Eingebettet in die charmante Hauptstraße, schräg gegenüber des Karlsplatzes, kann das Haus auf eine lange Tradition zurückblicken, die bereits im 17. Jahrhundert beginnt.

1714 wurde das heute bekannte Gasthaus in seiner jetzigen Form eröffnet und zunächst als »Zum Hirschgassenwirt« geführt. 1848 gab der Inhaber Josef Ditteney dem Lokal den Namen »Brauerei Ditteney«, bevor es schließlich als »Zum Seppel« bekannt wurde – abgeleitet von »Joseph«, dem Vornamen des damaligen Wirtshauses.

Besonders markant ist die Rolle des Seppel als Stammlokal der Heidelberger Studentencorps seit 1884. Die Aufschrift »Historisches Studentenlokal« und die Darstellung eines Burschenschaftlers an der Frontfassade zeugen von dieser traditionsreichen Verbindung.

Eine interessante Anekdote aus der Geschichte des Gasthauses erzählt von einem Konflikt zwischen dem Universitätssenat und den Studentencorps, der viele Studenten zur Abwanderung aus Heidelberg brachte und zu spürbaren Umsatzeinbußen für das Gasthaus führte. Der Wirt, ein leidenschaftlicher Befürworter seiner Gäste, setzte sich persönlich beim Großherzog von Baden für die Lösung des Konflikts ein. Zu aller Überraschung hatte er Erfolg und wurde bei seiner Rückkehr aus Karlsruhe von den Heidelberger Studenten in einem triumphalen Umzug zum Gasthaus begleitet.