Ein Wahrzeichen hoch über dem Naturpark Obere Donau 

Man wandert auf einem schmalen Pfad, der sich durch den Naturpark Obere Donau windet, und hebt den Blick zu der markanten Giebelwand, die sich steil über dem Flusstal erhebt. Dort thront die Ruine Schloss Hausen im Tal, fast 200 Meter über der Donau, ein Ort, der von Jahrhunderten voller Geschichte, Macht und Wandel erzählt. 

Die Silhouette der Burgruine prägt das Tal wie ein steinernes Zeichen vergangener Zeiten. Wer hier verweilt, spürt den Atem des Mittelalters – und genießt zugleich eine der schönsten Aussichten im gesamten Donautal

Lage der Ruine Schloss Hausen im Tal – Aussichtspunkt mit Geschichte 

Die Ruine liegt nördlich des kleinen Ortes Hausen im Tal, einem Ortsteil von Beuron im Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg. Mit 792 Metern über Normalnull erhebt sie sich hoch über das Donauniveau von 593 Metern. 

Von diesem Aussichtspunkt öffnet sich ein Panorama, das Wanderer, Naturfreunde und Geschichtsinteressierte gleichermaßen fasziniert. Wer das Tal überblickt, versteht, warum die Burg einst so bedeutend war. 

Im Ort selbst lädt die Kirche St. Nikolaus zu einem Besuch ein. Ihre Epitaphien erinnern an die Herren von Hausen, die im Mittelalter über die Burg herrschten. 

Geschichte von Schloss Hausen – Von den Rittern bis zur Sanierung 

Die Ursprünge der Burg reichen ins 11. Jahrhundert zurück. Erste Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1094, als die Burg den edelfreien Herren von Hausen gehörte. Ab 1209 nannten sich die Ritter Ramsberger „von Hausen“ und bauten die Anlage weiter aus. 

Über die Jahrhunderte wurde das Schloss mehrfach erweitert, vor allem im 14. und 15. Jahrhundert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wechselte es häufig den Besitzer. Ab 1813 begann der Verfall – Mauern stürzten ein, das Schloss wurde zur Ruine. 

Ein besonderes Kapitel: 1944 plante der Philosoph Martin Heidegger, den markanten Turm als Rückzugsort zu restaurieren. Doch der Krieg und Materialmangel verhinderten das Vorhaben. 

Erst 2007 rettete eine aufwendige Sanierung die Giebelwand vor dem Einsturz. Die Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal investierte rund 50.000 Euro. Für dieses Engagement wurde Schloss Hausen 2008 von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet. 

Architektur und Besonderheiten der Spornburg 

Die ursprüngliche Spornburg bestand aus Kernburg, Palas, Saalbau, Bergfried, Zugbrücke, Vorwerk, Wartturm sowie innerem und äußerem Schlossgarten. Heute sind nur noch Ruinenreste erhalten, doch sie lassen die einstige Größe erahnen. 

Besonders eindrucksvoll sind die sichtbaren Buckelquader des Bergfrieds, die auf einen fünfeckigen Turm hinweisen – ein seltenes architektonisches Detail. 

Die Ruine steht im Privatbesitz des adeligen Hauses Douglas und wird vom Gräflich Douglas’schen Forstamt gepflegt. 

Wandern und Entdecken rund um die Ruine Schloss Hausen 

Die Ruine ist frei zugänglich und über gut gepflegte Wanderwege im Donautal erreichbar. Bänke laden zum Verweilen ein, während man den Blick über die Donau und die umliegenden Felsformationen schweifen lässt. 

Ob man sich für mittelalterliche Baukunst interessiert oder die Ruhe der Natur sucht – Schloss Hausen vereint beides. Die Kombination aus Naturerlebnis, Kulturgeschichte und Panorama macht diesen Ort zu einem besonderen Ziel im Naturpark Obere Donau.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team