Wandern im Naturpark der Vulkane auf Lanzarote: Caldera de los Cuervos, Montaña Negra und Montaña Colorada
Fakten
Tourencharakter
Diese reizvolle Wanderroute führt durch den Naturpark der Vulkane entlang der Grenze zum Naturschutzgebiet La Geria. Die beeindruckende Caldera de los Cuervos wird besucht, ebenso wie die Montaña Negra und die Montaña Colorada – wobei der Aufstieg zur Montaña Colorada aufgrund aktueller Sperrungen nicht möglich ist und der Berg daher umrundet wird.
Die Route verläuft überwiegend in der Gemeinde Tinajo, während der südliche und östliche Teil der Montaña Negra zur Gemeinde Tías gehört. Nach der Tour bietet sich ein Besuch des nahegelegenen Besucherzentrums Mancha Blanca an, das spannende Informationen zur Vulkanlandschaft und Natur der Region bereithält.
Diese Wanderung verbindet faszinierende Vulkanlandschaften mit abwechslungsreichen Ausblicken und ist ideal für Naturliebhaber, die die einzigartige Geologie Lanzarotes entdecken möchten. Es wird empfohlen, die aktuellen Hinweise und Sperrungen vor Ort zu beachten, um die Natur zu schützen und die Sicherheit zu gewährleisten.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Der Ausgangspunkt befindet sich am Straßenrand der LZ-56 zwischen Kilometer 4 und 5, nahe den Grenzsteinen, die die Gemeinden Tinajo und Tías zwischen der Caldera de los Cuervos und der Montaña Negra trennen. Von hier aus verläuft der Weg Richtung Süden zur Caldera de los Cuervos, auch Caldera de Las Lapas genannt. Nach etwa 400 Metern führt ein Abzweig nach rechts westwärts durch ein ausgedehntes Lavafeld (Malpaís) mit Blick auf die Montañas del Fuego im Nationalpark Timanfaya. Nach rund 500 Metern erreicht man den Rand der Caldera, wo mehrere Informationstafeln Einblicke in die Entstehung und Geologie bieten.
Caldera de los Cuervos
Die Caldera de los Cuervos ist ein 390 Meter hoher Vulkan, der im September 1730 entstand und den ersten Ausbruch im Eruptionszyklus von Timanfaya (1730–1736) darstellt. Die Lava bedeckte damals über 172 Quadratkilometer der Insel und veränderte die Landschaft grundlegend. Beim Rundgang gegen den Uhrzeigersinn um den Vulkan sind die breite Caldera, die einst einen Lavasee enthielt, sowie die Ablagerungen an den Innenwänden zu sehen. Im Inneren des Kraters wachsen Flechten und Pflanzen wie die Essigpflanze (Rumex lunaria), Ringelblume (Pelargonium capitatum) und Stechginster (Launacea arborescens). Der Besuch vermittelt den Eindruck, auf einem fremden Planeten zu wandeln.
Montaña Negra
Nach der Umrundung wird die Caldera verlassen und der Ausgangspunkt kurz erreicht. Die LZ-56 wird überquert, um zur Montaña Negra zu gelangen, die im Uhrzeigersinn erstiegen wird. Nach etwa 300 Metern am Hang führt ein Abzweig nach links zum Gipfel. Der Aufstieg über etwa 1,2 Kilometer und etwa 160 Höhenmeter erfolgt auf einem Ascheweg. Oben bietet sich ein beeindruckender 360°-Panoramablick auf den Nationalpark Timanfaya, die Ortschaften Asomadas und Tías, den Berg Guatisea sowie die Montaña Colorada. Am Gipfel befinden sich Kolonien der endemischen Pflanze Bejeque de Malpaís (Aeonium lanzarottense), die im Mai und Juni rosafarbene Blüten trägt.
Der Montaña Negra ist ein recht alter Vulkan, dessen schwarze Farbe von Vulkanasche und Lapilli stammt, die ihn während des Timanfaya-Ausbruchs bedeckten. Nach dem Rückweg vom Gipfel führt nach den ersten 600 Metern ein rechter Abzweig auf einen schmalen Pfad zur berühmten Vulkanbombe – einem etwa fünf Meter hohen und 30 Meter umfangreichen Lavabrocken nahe der Montaña Colorada. Das Verlassen der Wege ist jedoch mittlerweile verboten, um die Natur zu schützen.
Eigentlich darf man die Wege nicht mehr verlassen. Somit sind auch Selbstporträts mit der Lavabombe, wie sie früher gemacht wurden, prinzipiell nicht mehr erlaubt. Ob sich die Insel oder der Naturpark damit Freunde macht, bleibt umstritten. Im gesamten Naturpark gibt es Verbotsschilder. Eine Empfehlung wäre, attraktivere Wanderwege zu konzipieren, um aktive Menschen für die Insel zu begeistern.
Montaña Colorada
An der Informationstafel zur Vulkanbombe beginnt der Weg, der die Montaña Colorada (459 m) umrundet. Der Aufstieg ist derzeit gesperrt, weshalb der Berg auf dem Rundweg gegen den Uhrzeigersinn umwandert wird. Die rötliche Färbung der Hänge stammt vom hohen Eisenoxidgehalt der Lava. Auf dem Weg befinden sich weitere Informationstafeln, die die umliegenden Berge und die geologische Geschichte erläutern, darunter auch den Krater des Berges Ortiz.
Die Umrundung der Montaña Colorada erstreckt sich über etwa 2,3 Kilometer und endet an einer Weggabelung, an der rechts abgebogen wird, um zurück zur LZ-56 zu gelangen. Von dort sind es nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz am Ausgangspunkt.
Diese abwechslungsreiche Wanderung bietet faszinierende Einblicke in die vulkanische Geschichte Lanzarotes, beeindruckende Landschaften und eine reiche Pflanzenwelt. Die zahlreichen Informationstafeln entlang der Route machen die Tour zu einem lehrreichen Erlebnis für Natur- und Geologiebegeisterte. Die geltenden Wegegebote und Sperrungen zum Schutz des Naturparks sind zu beachten.
Hinweise + Tipps
Besuch im Besucherzentrum Mancha Blanca
Nach der Wanderung empfiehlt sich ein Abstecher zum Besucherzentrum Mancha Blanca, das sich an der Straße LZ-67 bei Kilometer 9,6 befindet. Das moderne Gebäude besticht durch seine gelungene Architektur, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt – dafür wurde es mehrfach ausgezeichnet.
Im Eingangsbereich befindet sich ein großer Ausstellungsraum mit einer Dauerausstellung, die anschaulich die vulkanologischen Besonderheiten der Kanarischen Inseln und des Nationalparks Timanfaya erklärt. Zudem werden Informationen über die vielfältige Flora, Fauna und die Küstenregion der Insel vermittelt.
Ein angrenzender audiovisueller Raum bietet etwa 30- bis 40-minütige Vorführungen, in denen die Geschichte des Nationalparks anhand von Fotomontagen und Videos lebendig dargestellt wird. Ein Besuch des Besucherzentrums Mancha Blanca stellt somit eine lohnenswerte Ergänzung zur Wanderung dar und vermittelt spannende Einblicke in die faszinierende Natur Lanzarotes.
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