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Ponte Tibetano Carasc – Hängebrücke bei Bellinzona im Tessin

Tessiner Alpen
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Die Ponte Tibetano Carasc ist eine spektakuläre tibetische Hängebrücke im Schweizer Kanton Tessin, nahe Bellinzona. Sie überspannt das Tal zwischen den Gemeinden Monte Carasso und Sementina und liegt auf etwa 700 m über Meereshöhe. Die Brücke verbindet die Höhenorte Curzùtt und San Bernardo auf einer Länge von 270 Metern und schwebt 130 Meter über dem Boden.

Konstruktion der Ponte Tibetano Carasc

Die Ponte Tibetano Carasc beeindruckt nicht nur durch ihre spektakuläre Lage und Länge, sondern auch durch ihre durchdachte Konstruktion und hohe Sicherheitsstandards. Die Hängebrücke wurde aus robustem Stahlseil gefertigt, das nicht nur die enorme Spannweite von 270 Metern ermöglicht, sondern auch starken Wind- und Wetterbedingungen im Tessin standhält. Die Gehfläche besteht aus Holzbrettern aus Lärchenholz. Zusätzlich sind seitliche Geländer angebracht, die mit Netzen versehen sind, um ein sicheres Gefühl zu vermitteln und gleichzeitig die atemberaubende Aussicht nicht zu verdecken. 

Für Besucher ist die Brücke somit nicht nur ein Highlight für Abenteuerlustige, sondern auch ein sicherer Weg, um die spektakuläre Landschaft zwischen Monte Carasso und Sementina hautnah zu erleben. Die von der Curzùtt-S. Barnàrd-Stiftung erbaute tibetische Brücke ermöglicht die Überquerung eines unwegsamen Tals und ist ein einzigartiges Erlebnis im Tessin.

Wanderungen im Umfeld der Ponte Tibetano Carasc

Die Region rund um die Ponte Tibetano Carasc bietet eine Vielzahl lohnender Wandermöglichkeiten für unterschiedliche Ansprüche – von gemütlichen Spaziergängen bis zu sportlichen Bergtouren. 

Besonders beliebt ist die Rundwanderung von Curzùtt über die Ponte Tibetano nach Sementina und zurück nach Monte Carasso. Diese abwechslungsreiche Tour verbindet Naturerlebnis mit Kultur: Unterwegs passiert man die romanische Kirche San Barnárd, überquert die spektakuläre Hängebrücke und besichtigt die historischen Fortini della Fame, eine Befestigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert. Mit einer Gehzeit von etwa 3 bis 4 Stunden und einer Streckenlänge von rund 7 Kilometern eignet sich diese Runde ideal für Tagesausflüge.

Von San Defendente aus führt eine entspannte Route vorbei am historischen Oratorium durch Weinberge und Kastanienwälder hinab nach Sementina. 

Für ambitionierte Wanderer bietet sich der Aufstieg zum Capanna Mognone an. Der Weg führt steil bergauf auf etwa 1.463 Metern Höhe. Dort wartet ein echtes alpines Erlebnis mit beeindruckender Aussicht über Magadinoebene und die Südtessiner Berge – ideal für alle, die gerne abseits der Touristenpfade unterwegs sind.

Geschichte

Eröffnet wurde die Brücke im Jahr 2015 auf Initiative der Stiftung Curzùtt-S. Barnárd. Ziel war es, die Region nachhaltig touristisch zu erschließen und die alten Verbindungswege zwischen den historischen Siedlungen wiederzubeleben. Die Ponte Tibetano Carasc ist ausschließlich für Wanderer konzipiert und steht als Symbol für sanften Tourismus sowie die kulturelle Aufwertung der Region.

Anreise

Die bequemste Anreise erfolgt über Bellinzona. Von dort bringt ein Bus Besucher zur Talstation der Seilbahn Monte Carasso. Nach einer kurzen Fahrt mit der Seilbahn bis zur Mittelstation Curzùtt beginnt die Wanderung zur Brücke. Alternativ ist die Region auch über gut markierte Wanderwege erreichbar.

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Bellinzona – Tessiner Hauptstadt mit Burgen und Geschichte

Tessiner Alpen
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Bellinzona ist ein faszinierendes Reiseziel, das Geschichte, Kultur und eine attraktive Lage in den Alpen vereint. Die Stadt besticht besonders durch ihre drei mittelalterlichen Burgen. Dank ihrer Lage im Herzen des Tessintals, an der Schnittstelle wichtiger Alpenpässe wie Gotthard, Lukmanier und San Bernardino, fungiert Bellinzona als Tor zwischen dem nördlichen Alpenraum und dem mediterranen Süden der Schweiz. Diese geografische Position macht die Stadt sowohl historisch als auch heute zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt.

Geschichte

Die Geschichte Bellinzonas reicht bis in die Antike zurück. Schon die Römer schätzten die strategische Lage am Eingang zu den Alpenpässen. Im Mittelalter wurde die Stadt zum Streitpunkt zwischen verschiedenen Mächten, was zum Bau der drei imposanten Burgen Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro führte. Diese Festungen gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und prägen das historische Stadtbild.

Wanderungen im Umfeld von Bellinzona

Die Umgebung von Bellinzona bietet Wanderfreunden eine große Vielfalt an Touren, die Kultur, Natur und Bewegung ideal verbinden. Besonders reizvoll ist der Burgenrundweg, der die drei mittelalterlichen Festungen Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro miteinander verbindet. Diese UNESCO-geschützten Bauwerke thronen über der Stadt und lassen sich auf einer aussichtsreichen Rundwanderung erkunden. Der Weg ist etwa 5,5 Kilometer lang und dauert rund 2 bis 3 Stunden – ideal, um Geschichte und Panorama zu verbinden.

Ein echtes Highlight in der Region ist die Wanderung zur Ponte Tibetano Carasc, einer 270 Meter langen Hängebrücke, die das Tal zwischen Monte Carasso und Sementina überspannt. Die abwechslungsreiche Tour führt durch Kastanienwälder, vorbei an der romanischen Kirche San Barnárd und über die schwebende Brücke. Für den Rundweg sollte man etwa 3,5 bis 4 Stunden einplanen.

Ambitionierte Wanderer finden ihre Herausforderung beim Aufstieg zum Motto della Croce. Der aussichtsreiche Gipfel in 1.294 Metern Höhe bietet einen herrlichen Blick auf den Lago Maggiore und eine fantastische Fernsicht über das Tessin. Die rund 12,5 Kilometer lange Tour mit über 1.000 Höhenmetern verlangt eine gute Kondition, wird aber mit einem alpinen Erlebnis belohnt.

Ob kulturreiche Stadtwanderung oder naturnahe Bergtour – rund um Bellinzona kommen Wanderfreunde voll auf ihre Kosten.

Anreise

Die Anreise nach Bellinzona ist unkompliziert: Mit der Gotthardbahn ist die Stadt optimal an das Schweizer und europäische Bahnnetz angebunden, und über die Autobahn A2 ist sie auch mit dem Auto leicht erreichbar. Vor Ort lädt die kompakte Altstadt mit ihrem charmanten Flair, den gemütlichen Cafés, Boutiquen und traditionellen Wochenmärkten zum Verweilen und Entdecken ein.

Ob für Kulturinteressierte, Naturliebhaber oder Genießer – Bellinzona bietet eine perfekte Kombination aus Geschichte, Alpenpanorama und mediterranem Lebensgefühl. Ein Besuch lohnt sich!

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Seilbahn Monte Carasso–Mornera: Abenteuer zwischen Curzùtt & Ponte Tibetano

Tessiner Alpen
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Die Seilbahn Monte Carasso–Mornera befindet sich in der Gemeinde Monte Carasso in der Nähe von Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin. Sie überwindet in nur wenigen Minuten mehr als 1.000 Höhenmeter und verbindet das auf rund 250 m ü. M. gelegene Tal mit der auf etwa 1.340 m ü. M. gelegenen Bergstation Mornera. Die Seilbahn befördert maximal 8 Personen pro Kabine.

Auf dem Weg dorthin gibt es zwei Zwischenstationen. Die erste ist Curzútt auf 600 Metern Höhe. Die zweite Zwischenstation ist Pientina auf circa 1.000 Metern Höhe. Curzútt ist ein liebevoll restauriertes, historisches Bergdorf mit einer Kapelle, zahlreichen Wanderwegen und Zugang zur berühmten Ponte Tibetano Carasc. 

Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1966 wurde die Seilbahn mehrfach modernisiert. Sie ist heute nicht nur ein wichtiges Verkehrsmittel für Einheimische und Ausflügler, sondern auch Teil eines nachhaltigen Tourismuskonzepts. Von der Bergstation aus eröffnet sich ein weitläufiges Wandergebiet mit herrlichen Ausblicken auf die Magadino-Ebene, die Tessiner Alpen und den Lago Maggiore. 

Wanderungen ab Seilbahn Monte Carasso – Morena

Die Seilbahn Monte Carasso – Mornera ist der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in der Region Bellinzona. Durch die zentrale Lage und die schnelle Erreichbarkeit erschließt sie ein vielseitiges Wandergebiet mit beeindruckender Natur und kulturellen Highlights.

Eine der bekanntesten Touren ist die Wanderung von Curzùtt zur Ponte Tibetano Carasc. Die 270 Meter lange Hängebrücke überspannt das Tal zwischen Monte Carasso und Sementina. Die Wanderung führt über die Brücke und durch Kastanienwälder sowie an alten Kirchen und Wehranlagen vorbei zurück ins Tal. Auf diese Weise werden Natur und Geschichte ideal verbunden. Die gesamte Runde dauert etwa 3,5 bis 4 Stunden.

Von der Bergstation Mornera aus kann man eine Rundwanderung zur Berghütte Capanna Albagno starten. Die Hütte liegt auf 1.864 Metern und bietet eine fantastische Aussicht über den Lago Maggiore und die umliegenden Gipfel. Diese Route eignet sich hervorragend als Tagestour mit gemütlicher Einkehr.

Auch kürzere Wanderungen ab Curzùtt bieten viel Abwechslung. So führt beispielsweise ein kulturhistorischer Themenweg an der romanischen Kirche San Barnárd vorbei und weiter zu den Verteidigungsanlagen Fortini della Fame.

Anreise

Die Talstation der Seilbahn ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Ab Bellinzona fährt ein Bus direkt zur Haltestelle »Monte Carasso, Funivia«, die sich in der Nähe der Seilbahn befindet. Vor Ort stehen Parkplätze zur Verfügung. Die Tickets können vor Ort oder online erworben werden. Fahrplan und Tickets: mornera.ch

Die Seilbahn Monte Carasso–Mornera ist somit ein idealer Ausgangspunkt für Natur- und Wanderfreunde, die das Tessin von seiner schönsten Seite erleben möchten.

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Curzùtt: Entdecke das historische Tessiner Bergdorf bei Bellinzona

Tessiner Alpen
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Curzùtt ist ein historisches Bergdorf oberhalb von Monte Carasso bei Bellinzona im Schweizer Tessin. Es liegt auf rund 600 Metern über dem Meeresspiegel und ist nur zu Fuß oder mit der Seilbahn Monte Carasso–Mornera erreichbar. Umgeben von Kastanienwäldern, Trockenmauern, terrassenförmig angelegten Getreidefeldern und Weinbergen ist Curzùtt ein eindrucksvolles Beispiel für die traditionelle Tessiner Bauweise und Kulturlandschaft.

Der historische Dorfkern ist geprägt von charakteristischen Steinhäusern. Ursprünglich wurde Curzùtt im Mittelalter als Sommer- und Zwischenstation der Bauernfamilien genutzt. Nach Jahrhunderten der Abwanderung verfiel das Dorf langsam, wurde jedoch ab den 1990er-Jahren durch die Stiftung Curzùtt – San Barnárd sorgfältig restauriert. 

Heute dient Curzùtt als Ort für Bildung, Kultur und nachhaltigen Tourismus. Sehenswert sind neben dem Dorf selbst vor allem die romanische Kirche San Barnárd mit ihren gut erhaltenen Fresken aus dem 15. Jahrhundert und die an der Talflanke oberhalb von Monte Carasso gelegene Siedlung Puncètè.

Für Besucher bietet Curzùtt zudem ein Restaurant, eine Gästeherberge (»Ostello«) mit 40 Betten, Tagungsräume und einen Spielplatz – ideale Angebote für Gruppen, Familien und Schulklassen. So verbindet Curzùtt authentisches Tessiner Kulturerbe mit modernen Angeboten für Erholung und Bildung.

Wanderungen rund um Curzùtt

Die Umgebung von Curzùtt eignet sich hervorragend für abwechslungsreiche Wanderungen, bei denen Natur, Kultur und beeindruckende Ausblicke aufeinandertreffen. Dank der günstigen Lage oberhalb von Monte Carasso und der direkten Anbindung durch die Seilbahn lassen sich zahlreiche Touren unternehmen – von gemütlichen Spaziergängen bis zu ausgedehnten Tagestouren in die Bergwelt des Tessins.

Eine der beliebtesten Routen führt von Curzùtt zur berühmten Ponte Tibetano Carasc. Nach einem kurzen Anstieg durch den Kastanienwald erreicht man die 270 Meter lange Hängebrücke, die spektakulär das Tal zwischen Monte Carasso und Sementina überspannt. Nach der Überquerung verläuft der Weg hinab zu den Fortini della Fame, alten Verteidigungsanlagen aus dem 19. Jahrhundert. Diese kulturhistorisch geprägte Route eignet sich hervorragend für eine angenehme Halbtagestour.

Wer sich mehr für Geschichte interessiert, kann von Curzùtt zur romanischen Kirche San Barnárd spazieren, deren gut erhaltene Fresken aus dem 15. Jahrhundert stammen. Die archäologische Stätte Puncètè ist nur zehn Minuten vom Zentrum von Curzútt entfernt. Der Weg dorthin ist ausgeschildert.

Für Wanderfreudige mit guter Kondition bietet sich ein Aufstieg über die Bergstation Mornera zur Capanna Albagno an. Die Tour führt stetig bergauf durch bewaldetes Gebiet bis auf fast 1.900 Meter Höhe. Die Hütte bietet nicht nur Einkehrmöglichkeiten, sondern auch fantastische Panoramablicke über das Tessiner Alpenvorland. Auf der einfachen Strecke ab Curzùtt sind über 1.300 Höhenmetern zu bewältigen.

Ob gemütlich, kulturell oder sportlich – die Wander- und Spazierwege rund um Curzùtt bieten für jeden Geschmack das passende Erlebnis.

Anreise

Curzùtt ist ausschließlich zu Fuß oder mit der Seilbahn Monte Carasso – Mornera erreichbar. Die Seilbahn startet in Monte Carasso und führt in wenigen Minuten zur Mittelstation auf 600 m, Curzùtt genannt. Alternativ kann das Dorf über gut markierte Wanderwege erreicht werden.

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Entdecke die romanische Kirche San Barnárd bei Curzùtt im Tessin

Tessiner Alpen
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Die Kirche San Barnárd liegt oberhalb von Monte Carasso im Tessin, unweit des mittelalterlichen Bergdorfs Curzùtt, eingebettet in eine malerische Kulturlandschaft auf rund 600 Metern Höhe. Die Kirche ist umgeben von Kastanienhainen und nur zu Fuß oder per Seilbahn Monte Carasso – Mornera erreichbar.

San Barnárd ist eine der bedeutendsten romanischen Kirchen der Region. Sie wurde zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert erbaut und im 15. Jahrhundert mit eindrucksvollen Fresken ausgeschmückt, die biblische Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Besonders bemerkenswert ist das gut erhaltene Jüngste Gericht an der Apsisrückwand, dass Besuchern einen einzigartigen Einblick in die religiöse Kunst jener Zeit bietet.

Lange Zeit war die Kirche verlassen, bis sie im Rahmen des Projekts der Stiftung Curzùtt – San Barnárd umfassend restauriert und öffentlich zugänglich gemacht wurde. Heute ist San Barnárd nicht nur ein stiller Ort der Besinnung, sondern auch ein wichtiger Teil des kulturhistorischen Wanderwegs zwischen Monte Carasso, Curzùtt und der Ponte Tibetano Carasc.

San Barnárd verbindet auf einzigartige Weise Geschichte, Kunst und Naturerlebnis und ist somit ein unverzichtbarer Teil jeder Entdeckungstour durch die Region. Abseits vom Straßennetz und nur mit der Seilbahn oder zu Fuß über teils unebene Wege erreichbar, war dieses wichtige Denkmal lange Zeit eher unbekannt und wurde von den Tessinerinnen und Tessinern kaum besucht.

Historischer Hintergrund und künstlerische Schätze

Rund um die eindrückliche Kirche, die in den letzten Jahren sorgfältig restauriert wurde, lagen mehrere Weiler, in denen die Bewohner von Monte Carasso bis etwa 1700 dauerhaft ansässig waren. Obwohl schriftliche Belege fehlen, wird angenommen, dass die Kirche im 11. und 12. Jahrhundert errichtet wurde. Im Verlauf der Jahrhunderte erfolgten zwei größere Umbauten:

  • Im 15. Jahrhundert wurde die Fläche der Kirche verdoppelt, ein Bogengang und ein Glockenturm hinzugefügt.
  • Im 16. Jahrhundert entstand die Kapelle San Nicola, die Apsis wurde verändert und die Sakristei gebaut.

Die ältesten Fresken stammen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und zeigen unter anderem die „Madonna del Latte“ und „San Cristoforo“. An der Nordwand finden sich Gemälde aus dem Jahr 1427, darunter „Allegoria dei mesi“, „Adorazione dei Magi“, „Crocifissione“ und „Gruppo di Santi“. Nach der Erweiterung im 15. Jahrhundert wurden die neuen Wände mit Fresken von Cristoforo und Nicolao da Seregno bemalt, zwei Künstlern aus der Brianza-Region, die im Tessin wirkten. Das „Letzte Abendmahl“ ist ein Werk von Cristoforo. Die Malereien in der Kapelle und der Apsis stammen vom Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts.

Die Kirche wurde vermutlich erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts geweiht, da Barnárd da Chiaravalle 1153 starb und 1174 heiliggesprochen wurde. Ursprünglich war San Barnárd ein kleines romanisches Oratorium mit einem Schiff und einer halbrunden Apsis, die durch ein Holzgitter getrennt waren. Nach der Erweiterung im 15. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre heutige Größe und Form.

Heute bietet San Barnárd nicht nur einen Einblick in die reiche Geschichte und Kunst der Region, sondern auch einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegende Landschaft. 

Anreise

Die Kirche ist nur zu Fuß erreichbar. Der einfachste Weg führt über die Seilbahn Monte Carasso – Mornera zur Mittelstation Curzùtt. Von dort ist es ein gut ausgebauter, rund 15-minütiger Spaziergang zur Kirche. Die Strecke ist einfach zu gehen, familienfreundlich und gut ausgeschildert. Alternativ gelangt man auch über Wanderwege von Monte Carasso oder Sementina zur Kirche – zum Beispiel als Teil der beliebten Rundwanderung zur Ponte Tibetano Carasc.

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Hungertürme - Fortini della Fame bei Sementina: Eine Zeitreise im Tessin

Tessiner Alpen
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Die Fortini della Fame (»Hungertürme«) sind drei kleine Festungstürme oberhalb von Sementina im Kanton Tessin, westlich von Bellinzona. Sie befinden sich entlang eines historischen Wanderwegs zwischen Sementina, Curzùtt und Monte Carasso, inmitten bewaldeter Hänge mit Blick auf das Tal des Ticino.

Die Fortini wurden im Jahr 1853 vom Schweizer Militär errichtet – während einer Zeit großer wirtschaftlicher Not im Tessin. Ziel war es, arbeitslosen Tessinern Lohn und Beschäftigung zu bieten, weshalb die Befestigungen auch den Beinamen »Hungertürme« erhielten. Sie dienten als Teil einer Verteidigungslinie zum Schutz gegen mögliche Angriffe aus Italien, wurden aber nie aktiv genutzt.

Heute bilden die Fortini della Fame ein kulturhistorisch bedeutsames Ensemble, das über einen gut ausgeschilderten Themenweg verbunden ist. Informationstafeln erklären die Geschichte der Türme, die strategische Bedeutung des Geländes und das soziale Elend jener Zeit. Besonders lohnend ist die Wanderung in Kombination mit dem Dorf Curzùtt, der Kirche San Barnárd und der Ponte Tibetano Carasc. Die Lage inmitten bewaldeter Hänge bietet zudem einen schönen Ausblick auf das Tal des Ticino.

Anreise

Der einfachste Zugang erfolgt über den Wanderweg ab Monte Carasso oder Sementina. Alternativ kann man die Seilbahn Monte Carasso – Mornera nutzen und von der Mittelstation Curzùtt aus absteigen. Die Route lässt sich ideal in eine Rundwanderung mit kulturellen Highlights einbinden.

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Val Sementina: Natur, Wanderwege und historische Highlights

Tessiner Alpen
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Das Val Sementina, auch Sementina-Graben genannt, ist ein abgelegenes Seitental im Kanton Tessin. Es erstreckt sich oberhalb des Ortes Sementina zwischen den Städten Bellinzona und Monte Carasso.  Das Tal wird vom Riale di Sementina durchflossen, einem Bergbach, der aus den Höhenlagen südlich des Val Morobbia stammt und in die Magadinoebene mündet.

Die wildromantische Landschaft mit dichten Kastanienwäldern, schroffen Felswänden und alten Terrassenfeldern prägt das Tal, das früher ein wichtiger Standort für die alpine Alpwirtschaft und den Holztransport war. Heute ist es weitgehend unbesiedelt und wurde von der Natur zurückerobert.

Historisch spielte das Val Sementina vor allem in militärstrategischer Hinsicht eine Rolle – etwa durch die Errichtung der Fortini della Fame im 19. Jahrhundert. Heute zieht das Val Sementina vor allem Wanderer und Naturfreunde an, die Sehenswürdigkeiten wie die Ponte Tibetano Carasc, die Capanna Albagno oder die höher gelegenen Almen besuchen möchten. Die Kombination aus Natur, Geschichte und beeindruckenden Ausblicken macht das Tal zu einem besonderen Ausflugsziel im Tessin.

Anreise

Das Tal ist zu Fuß erreichbar – entweder ab Sementina, Monte Carasso oder mit der Seilbahn Monte Carasso – Mornera. Von der Mittelstation Curzùtt führen gut markierte Wanderwege oberhalb des Tals in Richtung Alpe Mognone oder Capanna Albagno.

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Rheinfall Schaffhausen: Größter Wasserfall Mitteleuropas & Top-Ausflugsziel

Hochrhein
, Rheintal , Schweiz
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Rheinfall – Lage, Anfahrt und Erlebnisse am größten Wasserfall Mitteleuropas

Wenn man die sanften Landschaften rund um Schaffhausen durchquert, öffnet sich der Blick auf ein unvergleichliches Naturschauspiel: den Rheinfall. Nur 20 Kilometer westlich des Bodensees und rund 40 Kilometer östlich von Waldshut stürzt der mächtige Rhein in donnernden Wassermassen über die schroffen Felsen.

Zwischen den Kantonen Schaffhausen und Zürich gelegen, gehört der Rheinfall zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Schweiz und zu den imposantesten Naturwundern Europas.

Anfahrt zum Rheinfall – Auto, Bahn und Bus

Den Rheinfall erreicht man bequem mit dem Auto über die Autobahn A81 oder die Bundesstraße B34. Von Waldshut aus führt die B34 direkt zum Naturwunder am Rhein. Schon beim Näherkommen verrät das Dröhnen des Wassers das bevorstehende Erlebnis.

Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Rheinfall leicht erreichbar: Direkt am Wasserfall liegt eine Bushaltestelle, und Züge bringen Besucher nach Schaffhausen oder Neuhausen am Rheinfall.

Das Naturschauspiel Rheinfall – einer der größten Wasserfälle Europas

Vor einem breitet sich ein überwältigendes Panorama aus: Über 150 Meter breit stürzen die Wassermassen des Rheins 23 Meter in die Tiefe. Zwischen 250 und 600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde rauschen – je nach Jahreszeit – über die Felsen.

Wer hier steht, spürt die Kraft der Natur mit allen Sinnen: das donnernde Tosen, die sprühende Gischt, die feuchte Luft auf der Haut. Kein Wunder, dass jährlich mehr als eine Million Besucher den Rheinfall in Schaffhausen erleben wollen.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten rund um den Rheinfall

Man kann den Rheinfall zu Fuß umrunden, die Brücke oberhalb überqueren und hinauf zum Schloss Laufen gelangen, das majestätisch über dem Fluss thront. Von hier führt ein Pfad zur Aussichtsplattform „Känzeli“ – ein Punkt, der so nah am Wasser liegt, dass man das Donnern hautnah erlebt.

Für Abenteuerlustige gibt es Bootsfahrten am Rheinfall, die Besucher direkt an die tosenden Fluten heranbringen. Einige Boote legen sogar am Rheinfallfelsen an, der nur über diesen Weg erreichbar ist.

Infrastruktur und Veranstaltungen am Rheinfall

Rund um den Rheinfall finden sich zahlreiche Parkplätze für Autos und Busse. Gastronomie, Souvenirshops und Besucherzentren sorgen für eine komfortable Infrastruktur.

Ein besonderes Highlight ist der Schweizer Nationalfeiertag am 1. August, wenn der Wasserfall im Lichterglanz eines spektakulären Feuerwerks erstrahlt.

Historische Nutzung der Wasserkraft

Seit dem 11. Jahrhundert wurde die Kraft des Rheins am Rheinfall genutzt: zunächst von Mühlen, später durch eine Eisenhütte im 19. Jahrhundert – die erste industrielle Eisenverarbeitung am Wasserfall. Später folgten Aluminiumproduktion und weitere Industrien. Heute liefert das Rheinkraftwerk Neuhausen mit 4,4 MW noch immer Energie aus der unerschöpflichen Kraft des Wassers.

Geschichte des Tourismus am Rheinfall

Seit der Anbindung an das Eisenbahnnetz im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Rheinfall zu einem beliebten Reiseziel. Historische Hotels wie das Hotel Bellevue (1862), Hotel Weber (1844) und Hotel Schweizerhof (1861) empfingen Reisende aus aller Welt.

Schon damals boten Parkanlagen und Spazierwege ungestörte Blicke auf das tosende Wasser – ein Erlebnis, das sich bis heute mit Geschichte, Natur und Gastfreundschaft verbindet.

Entstehung des Rheinfalls – ein Naturdenkmal aus der Eiszeit

Steht man am Fallrand, spürt man die Jahrtausende, die hier eingeschrieben sind. Harte Malmkalkfelsen und weiches Schotterbett erzählen von Gletschervorstößen, Eiszeiten und der Umlenkung des Rheins. Vor rund 14.000 bis 17.000 Jahren entstand der Rheinfall in seiner heutigen Form.

Die markanten Rheinfallfelsen, darunter der „Seelentanzstein“, sind Relikte dieser geologischen Geschichte – stille Zeugen einer Landschaft im ewigen Wandel.

Besuch am Rheinfall – Tipps für Reisende und Naturliebhaber

Wer den Rheinfall besucht, sollte auch das Schlösschen Wörth am Becken des Wasserfalls erkunden. Von hier starten viele Bootstouren zum Rheinfallfelsen.

Auf der Zürcher Seite bietet Schloss Laufen nicht nur einen einzigartigen Blick auf das Naturwunder, sondern auch eine Jugendherberge und ein Besucherzentrum.

Am Abend verwandelt die Lichtillumination des Rheinfalls das Schauspiel in eine magische Szene aus Wasser und Licht – ein unvergesslicher Moment für alle Besucher.

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Schloss Laufen am Rheinfall: Geschichte & Naturgewalt in der Schweiz

Hochrhein
, Rheintal , Schweiz
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Hoch über dem Rheinfall – die Lage von Schloss Laufen 

Man steht auf einem Felsen und spürt, wie die Erde unter den Füßen vibriert. Vor einem brechen sich Wassermassen, stürzen donnernd über steile Kanten und verwandeln sich in Gischt, die wie feiner Nebel in der Luft tanzt. Schloss Laufen am Rheinfall thront auf diesem Felsvorsprung am linken Ufer des Rheins im Norden des Kantons Zürich. Wer den Aufstieg wagt, blickt hinab auf Europas größten Wasserfall – den Rheinfall in der Schweiz – und wird Zeuge eines Naturschauspiels, das seinesgleichen sucht. 

Ein Panoramaweg, der Belvedere-Weg, führt vom Schloss direkt an die tosenden Wassermassen heran. Am berühmten «Känzeli» glaubt man fast, die Kraft des Wassers greifen zu können. Zurück bringt einen der gläserne Panorama-Lift – ein Erlebnis, das Technik und Natur miteinander verbindet. 

Geschichte von Schloss Laufen – über 1000 Jahre Kultur 

Schon im Jahr 858 n. Chr. findet man die erste Erwähnung von Schloss Laufen. Damals diente es den Freiherren von Laufen als Stammsitz, während die Grundherrschaft beim Bischof von Konstanz lag. Später kam die Anlage 1544 in den Besitz der Stadt Zürich, die umfangreiche Umbauten vornahm. 

Die Zeiten des Mittelalters gingen, doch Schloss Laufen blieb. Im 18. und 19. Jahrhundert zog es Künstler an: Johann Heinrich Bleuler und sein Sohn Louis Bleuler machten die Burg zu einem Atelier und einer Malschule. Heute gehört das Schloss dem Kanton Zürich und ist ein lebendiges Kulturerbe am Rheinfall – ein Ort, an dem Geschichte, Kunst und Natur verschmelzen. 

Rheinfall – das Herzstück von Schloss Laufen 

Breit, gewaltig, unaufhaltsam: Über 150 Meter stürzt das Wasser des Rheins in die Tiefe. Wer den Rheinfall besucht, erlebt rohe Naturkraft. Vom Schloss aus führen Wege und Plattformen wie das «Fischetz» oder das «Känzeli» direkt in die Nähe des donnernden Wassers. Mutige nehmen das Boot zum mittleren Felsen und erklimmen ihn über eine steile Treppe – ein Abenteuer, das man nicht vergisst. 

Gastronomie & Erlebnis im Schloss 

Doch nicht nur der Wasserfall zieht in Bann. Im Inneren von Schloss Laufen öffnet sich eine Welt voller Möglichkeiten. Drei Restaurants erwarten den Besucher: 

  • Das Tagesrestaurant Castello mit Terrasse und Blick auf den Rheinfall. 

  • Der Bleulersaal, in dem regionale Spezialitäten bei Kerzenschein serviert werden. 

  • Das romantische Candle-Light-Dinner im Glaslift, bei dem man über den erleuchteten Rheinfall schwebt. 

Hier genießt man Kulinarik inmitten jahrhundertealter Mauern – und der Abend endet im flackernden Licht des Wasserfalls. 

Veranstaltungen & Feiern im Schloss Laufen 

Wer nach einem außergewöhnlichen Ort für eine Feier sucht, findet in Schloss Laufen den perfekten Rahmen. Vom Turmzimmer bis zum prunkvollen Rittersaal – das Schloss bietet Platz für Hochzeiten, Firmenfeiern oder Seminare mit bis zu 200 Personen. In diesen historischen Mauern wird jede Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

Besucherzentrum und Historama 

Das moderne Besucherzentrum ist die zentrale Anlaufstelle für alle, die den Rheinfall entdecken wollen. Hier erwarten einen ein Souvenir-Shop, Ticketing, ein Snack-Restaurant und das interaktive Historama, das die Geschichte des 1200 Jahre alten Schlosses erzählt. Familien freuen sich über den Spielplatz, und dank rollstuhlgängiger Wege ist der Zugang für alle möglich. 

Fazit – Schloss Laufen am Rheinfall erleben 

Man spürt die Kraft der Natur, wenn man am Rheinfall steht. Man atmet Geschichte, wenn man durch die Gemäuer von Schloss Laufen wandelt. Zusammen bilden sie ein Gesamterlebnis aus Naturwunder, Schweizer Kulturgeschichte und kulinarischem Genuss

Ob als Ausflugsziel, Hochzeitslocation oder Ort der Stille – Schloss Laufen am Rheinfall ist mehr als ein Schloss: Es ist ein Symbol dafür, wie Natur und Mensch seit Jahrhunderten miteinander verbunden sind.

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Castel Grande Bellinzona – Geschichte, Mauern & Panorama erleben

Tessiner Alpen
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Auf dem mächtigen Felsrücken des San Michele-Hügels thront das Castel Grande, die älteste und größte der drei Burgen von Bellinzona im Tessin. Seit Jahrtausenden besiedelt, erzählt die Anlage eine Geschichte von strategischer Bedeutung, wechselnden Herrschaften und architektonischer Meisterleistung. Heute gehört das Castel Grande zusammen mit dem Castello di Montebello, dem Castello di Sasso Corbaro und der Wehrmauer Murata zum UNESCO-Welterbe und ist ein kulturelles Juwel der Schweiz. 

Geschichte und Entwicklung des Castel Grande 

Die Besiedlung des Hügels reicht zurück bis in die Jungsteinzeit (5.500–5.000 v. Chr.). Im 4. Jahrhundert n. Chr. entstand die erste belegte Festung. Im Mittelalter war das Castel Grande die einzige Burg Bellinzonas und wurde im 14. Jahrhundert als Castel Magnum erstmals schriftlich erwähnt. Die Burg diente als Fluchtburg und militärischer Stützpunkt, wechselte mehrfach den Besitzer zwischen Como, Mailand und den Eidgenossen. 

Im 15. Jahrhundert bauten die Mailänder Herzöge das Castel Grande im sogenannten „mailändischen“ Stil aus, dessen heutiges Erscheinungsbild auf diese Zeit zurückgeht. Nach der Unterwerfung Bellinzonas durch die Eidgenossen 1500 wurde die Burg von den Urnern als Garnison genutzt. Im 19. Jahrhundert diente sie als Gefängnis und Zeughaus, bevor umfangreiche Restaurierungen in den 1980er Jahren unter Architekt Aurelio Galfetti die Burg in neuem Glanz erstrahlen ließen. 

Architektur und Bauwerke 

Der Felsrücken aus Gneis erhebt sich knapp 40 Meter über der Altstadt und bietet eine natürliche Verteidigung. Die Burganlage ist in Terrassen gegliedert und von einer mächtigen Zinnen-Ringmauer umgeben, die in drei Abschnitte unterteilt ist. Von einem Abschnitt führen Mauerausläufer bis in die Stadt, einst verbunden mit der Murata, der langen Wehrmauer bis zum Ticino-Fluss. 

Besonders markant sind die beiden Aussichtstürme: 

  • Torre Bianca (Weißer Turm): 27 Meter hoch, erbaut im 13. Jahrhundert, heute als Panoramaturm mit 360°-Blick zugänglich.

  • Torre Nera (Schwarzer Turm): 28 Meter hoch, aus dem frühen 14. Jahrhundert, diente als Gefängnis mit besonderem Freilassungsrecht gegen Denkleistung. 

Im Inneren gliedert sich das Burgareal in drei Höfe, umgeben von historischen Gebäuden wie der Redoute (ehemalige Bischofsresidenz) und dem Südtrakt mit archäologischen Funden und einem Museum. Das ehemalige Zeughaus beherbergt heute ein Restaurant und einen Veranstaltungsraum. 

Besuch und Erleben 

Der Zugang erfolgt über steile Gässchen von der Piazza Collegiata oder der Piazza Nosetto. Für weniger mobile Besucher steht ein Lift von der Piazzetta della Valle zur Verfügung. Im Museum erwarten Sie archäologische Sammlungen und kunsthistorische Ausstellungen, darunter Deckenmalereien. Im „Sala Arsenale“ finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen und Messen statt. 

Nach dem Rundgang lädt das Ristorante Castelgrande mit regionalen Spezialitäten zum Verweilen ein. Das nahegelegene Grotto S. Michele bietet auf seiner Terrasse einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge. 

Öffnungszeiten 2025/2026 

05.04.2025 – 09.11.2025: 10:00 – 18:00 Uhr  
10.11.2025 – 27.03.2026: 10:30 – 16:00 Uhr 

Fazit: Ein kulturelles und historisches Highlight im Tessin 

Das Castel Grande ist mehr als eine mittelalterliche Festung – es ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte Bellinzonas und ein Ort, an dem Architektur, Kultur und Natur zu einem unvergesslichen Erlebnis verschmelzen. Ein Besuch lohnt sich für alle, die Geschichte spüren und atemberaubende Ausblicke genießen möchten.

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Castello di Montebello Bellinzona – UNESCO-Burg & Museum erleben

Tessiner Alpen
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Hoch über Bellinzona auf einem felsigen Vorsprung bei 313 Metern Höhe thront das Castello di Montebello, eine der drei berühmten Burgen von Bellinzona und Teil des UNESCO-Welterbes seit dem Jahr 2000. Zusammen mit Castelgrande und Castello di Sasso Corbaro bildet Montebello ein beeindruckendes Verteidigungssystem und bietet einen spektakulären Blick auf die Altstadt und die umliegenden Hügel des Tessins. 

Geschichte der Burg Montebello 

Erbaut im späten 13. Jahrhundert von der Comer Adelsfamilie Rusca, ergänzte das Castello di Montebello das Castelgrande als strategischer Schutzpunkt. Die Burg wechselte mehrfach den Besitzer: 

  • 1335 unter die Herrschaft der Visconti von Mailand 

  • 1506 in den Besitz des eidgenössischen Standes Schwyz 

  • 1803 Eigentum des neu gegründeten Kantons Tessin 

Im Mittelalter war Montebello Teil eines ausgeklügelten Verteidigungssystems mit tiefen Gräben, starken Wehrmauern und runden Flankierungstürmen, das die Stadt Bellinzona schützte. 

Architektur und Bauweise 

Die Burganlage ist leicht länglich und rautenförmig. Der Kernbau stammt aus dem 13. Jahrhundert, ergänzt durch einen Zinnenturm und eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, geweiht dem Heiligen Martin. Zwischen 1462 und 1490 erhielt Montebello seine heutige Gestalt mit massiven Ringmauern, spitzwinkligen Vorwerken und einem tiefen Halsgraben zum Schutz gegen Angriffe von Osten. 

Museo civico e archeologico Montebello 

Heute beherbergt die Burg das archäologische Stadtmuseum von Bellinzona, das Funde aus der Region zeigt und die Geschichte der Rusca-Familie sowie der strategischen Bedeutung der Burgen vermittelt. Interaktive Ausstellungen machen das Museum besonders für Familien und Schulgruppen spannend. 

Ein Erlebnis für alle Sinne 

Ein Rundgang durch Montebello verbindet Geschichte, Architektur und Natur. Vom Burghof aus genießen Besucher den Ausblick auf die Stadt und das Castelgrande. Ein Spielplatz und Picknickbereiche laden zum Verweilen ein. Besonders beliebt ist die traditionelle Salami-Herstellung in den Burgkellern, die Kultur und Kulinarik lebendig werden lässt. 

Anreise und Öffnungszeiten 

Erreichbarkeit: 

  • Zu Fuß von der Piazza Collegiata oder dem Quartier Nocca 

  • Mit dem Auto über die Viale Stazione 

  • Mit dem kleinen Zug Artù oder öffentlichen Verkehrsmitteln 

Öffnungszeiten 2025/2026: 

05.04. – 09.11.: 10:00 – 18:00 Uhr  
10.11. – 27.03.: geschlossen (Winterbesuch nur Innen- und Außenhöfe möglich) 

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Ascona am Lago Maggiore – Mediterranes Paradies im Tessin entdecken

Tessiner Alpen
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Ein mediterranes Paradies im Tessin 

Kaum in Ascona am Lago Maggiore angekommen, ist die Leichtigkeit des Südens spürbar. Während sich die Palmen im warmen Wind wiegen, ziehen die pastellfarbenen Häuser entlang der Seepromenade von Ascona die Blicke auf sich. Das ehemalige Fischerdorf, heute die tiefstgelegene Ortschaft der Schweiz, vereint Geschichte, Kultur und Natur zu einem harmonischen Ganzen – ein mediterraner Sehnsuchtsort im Herzen des Tessins. 

Geografische Lage und Naturerlebnisse 

Man steigt vom Seeufer hinauf zum bewaldeten Corona di Pinz, der mit 1293 Metern eine grandiose Aussicht eröffnet. Die Gemeinde Ascona erstreckt sich über rund fünf Quadratkilometer und umfasst neben dem historischen Ortskern auch San Materno, San Michele, Moscia und den legendären Monte Verità. Besonders dieser Hügel fasziniert – mit seiner Naturidylle ebenso wie mit seiner bewegten Vergangenheit. 

Geschichte und kulturelles Erbe 

Schon in der Bronzezeit lebten Menschen hier. Neolithische Funde zeugen davon, wie lange Ascona bereits besiedelt ist. Im Mittelalter erhob sich die Burg San Michele, deren Ruinen noch heute von alten Zeiten erzählen. Man schlendert durch enge Altstadtgassen, vorbei an der Kirche Santi Pietro e Paolo mit ihren Fresken von Giovanni Serodine oder der spätgotischen Santa Maria della Misericordia, die mit einem der reichsten Freskenzyklen der Schweiz beeindruckt. 

Monte Verità – Hügel der freien Geister 

Oberhalb von Ascona erhebt sich der Monte Verità, ein mythischer Ort. Um 1900 fanden hier Aussteiger, Künstler und Denker ihre Heimat. Sie lebten in „Licht-Luft-Hütten“, predigten Vegetarismus, freie Liebe und neue Gesellschaftsmodelle. Noch heute erinnert das modernistische Albergo Monte Verità an diese Epoche der Avantgarde – ein Stück gelebter Kulturgeschichte mitten im Tessin. 

Kultur und Veranstaltungen in Ascona 

Die Kulturstadt Ascona lebt weiter von ihrer Vielfalt. Konzerte, Ausstellungen und vor allem das internationale JazzAscona Festival verwandeln die Seepromenade jedes Jahr in eine Bühne voller Lebensfreude. Für zehn Tage zieht der Klang von New Orleans durch die engen Gassen – eine Verschmelzung von mediterranem Ambiente und musikalischem Weltniveau. 

Flanieren im autofreien Ortskern 

Im historischen, autofreien Zentrum wartet die Piazza Giuseppe Motta – Herzstück der Stadt. Hier flaniert man entlang der Seepromenade, genießt den Blick auf den Lago Maggiore und entdeckt Boutiquen, Cafés und historische Bauwerke wie das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, die Casa Serodine oder das Collegio Papio mit seinem Renaissancehof. 

Sport und Freizeit am Lago Maggiore 

Wer Bewegung sucht, findet sie in Hülle und Fülle: Ein 18-Loch-Golfplatz, die älteste Minigolfanlage der Welt und das Strandbad Lido Ascona mit Sprungtürmen und Rutsche bieten Abwechslung. Auf dem See tobt man sich beim Bananenbootfahren aus oder genießt die Sonne beim Schwimmen – das mediterrane Klima macht es leicht, aktiv zu sein. 

Auszeichnungen und Zukunft 

2025 erhielt Ascona den Titel „Schweizer Dorf des Jahres“. Damit wird sein unverwechselbarer Charakter geehrt: mediterraner Charme, Authentizität und die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne. Ein Prädikat, das Ascona endgültig als erstklassige Destination im Tessin bestätigt. 

Highlights in und um Ascona 

Seepromenade von Ascona: Treffpunkt, Fotomotiv und Ort für Märkte und das Jazzfestival. 

Altstadt von Ascona: Verwinkelte Gassen, Kunsthandwerk, Souvenirs und die Piazza Motta. 

Ausflüge ab Ascona: Mit dem Schiff zu den Brissago-Inseln, mit der Centovalli-Bahn nach Locarno oder zu Fuß ins Verzascatal. 

Ticino Ticket: Kostenloser ÖV im Tessin ab der ersten Übernachtung und Rabatte bei touristischen Partnern. 

Fazit – Ascona entdecken und genießen 

Man verlässt Ascona mit dem Gefühl, in einem Ort gewesen zu sein, der Geschichte atmet und doch lebendig und modern bleibt. Zwischen Seepromenade, Monte Verità und Altstadt verbindet Ascona Kultur, Natur und mediterranes Lebensgefühl. Ob beim Flanieren, beim Sonnenuntergang am Lago Maggiore oder beim Erkunden der Hügel – Ascona ist ein Ort, an dem man das Leben mit allen Sinnen genießt. 

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Bosco Gurin Tessin – Walserdorf mit Traditionen & Legenden

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Das höchstgelegene Dorf im Tessin 

Man betritt Bosco Gurin, das auf über 1500 Metern gelegene Bergdorf im Tessin, und fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt. 1253 von Walsern aus dem Oberwallis gegründet, hat sich hier eine einzigartige Kultur erhalten. Die typischen Holzhäuser, die architektonisch deutlich vom restlichen Tessin abweichen, und die alte Sprache Ggurijnartitsch – ein Schweizerdeutscher Walserdialekt – verleihen Bosco Gurin einen unverwechselbaren Charakter. 

Walserkultur und lebendige Tradition 

Man hört nicht nur Italienisch oder Tessiner Dialekt, sondern auch das Ggurijnartitsch, das die Bewohner bis heute pflegen. Im Walsermuseum Guriner Haus erfährt man, wie bescheiden die Siedler lebten, welchen Bräuchen sie folgten und wie das Dorf über die Jahrhunderte bestand. Ein kulturelles Highlight ist die Hommage an den Künstler Hans Tomamichel, der die Figuren Knorrli und den Fip-Fop-Kinderclub erschuf und damit Generationen von Kindern prägte. 

Naturerlebnisse und Legenden aus dem Wald 

Die Wälder rund um Bosco Gurin sind reich an Flora und Fauna – und voller Geschichten. Man erzählt sich von den Weltu, kleinen Waldwesen mit umgekehrten Füßen, die bei Schnee oder schlechtem Wetter das Vieh der Bauern hüten. Wer durch Lärchen- und Fichtenwälder wandert, spürt diese Mystik in der klaren Bergluft. Jede Wanderung wird hier zur Begegnung mit Natur und Legende. 

Ganzjähriges Reiseziel für Natur- und Sportfreunde 

Ob Sommer oder Winter – Bosco Gurin ist ein Dorf für alle Jahreszeiten. Im Sommer locken Wanderungen, Biketouren und eine reiche alpine Flora. Im Winter verwandelt sich der Ort in ein charmantes Skigebiet mit 30 Pistenkilometern, Schneeschuhtrails und einem liebevoll gestalteten Kinderland. Die neue Rodelbahn sorgt das ganze Jahr über für Spaß und Abwechslung – für Familien ebenso wie für Abenteurer. 

Kuriositäten und Dorfleben heute 

Man entdeckt hier das kleinste Coop der Schweiz, ein Treffpunkt für die rund 60 Einwohner. Beim jährlichen Herbstfest Måtzufåmm wird eine Suppe aus regionalem Gemüse des ProSpecieRara-Gartens für alle gekocht – ein Symbol für Gemeinschaft und Tradition. 

Trotz seiner tiefen Verwurzelung ist Bosco Gurin offen für Neues: Eine Zipline, ein Wellnessangebot und moderne Outdoor-Erlebnisse sind geplant. 2018 wurde sogar ein Flugzeug von Edelweiss Air auf den Namen „Bosco Gurin“ getauft und trägt seither den Dorfnamen in die Welt hinaus. 

Geografische Lage und Geschichte 

Bosco Gurin liegt im oberen Maggiatal, nahe der italienischen Grenze. Die Gemeinde umfasst 22 km² alpine Landschaft mit Gipfeln wie dem Wandfluhhorn, mit Wäldern, Wiesen und hochalpinen Wegen. Jahrhunderte war das Dorf isoliert, bis 1927 die erste Straße erbaut wurde. Diese Abgeschiedenheit hat dazu beigetragen, dass Kultur und Sprache der Walser bis heute lebendig geblieben sind. 

 

Aktivitäten und Ausflugstipps in Bosco Gurin 

Wer Bosco Gurin im Tessin besucht, entdeckt eine Vielfalt an Wegen und Orten, die Geschichte, Natur und Abenteuer miteinander verbinden. 

Der Walserweg „Sentiero Walser“ führt wie ein roter Faden durch die Vergangenheit. Man wandert entlang traditioneller Holzhäuser und erfährt auf Infotafeln mehr über die Kultur und das Leben der Walser, die hier seit dem 13. Jahrhundert ihre Spuren hinterlassen haben. 

Der Lago di Bosco liegt eingebettet zwischen Almwiesen und Bergflanken – ein stiller Bergsee, der im Sommer zum Verweilen einlädt. Wer den Weg hierher auf sich nimmt, wird mit kristallklarem Wasser, duftenden Alpenblumen und eindrucksvollen Ausblicken belohnt. 

Die Grossalp erhebt sich als Tor zu winterlichen Abenteuern. Von hier aus startet man Schneeschuhwanderungen, Skitouren oder genießt einfach die verschneite Stille. Für Familien bietet das Skigebiet sanfte Hänge und viel Platz zum Spielen im Schnee. 

Der Ggurijnar Sentiero schließlich ist ein Erlebnisweg, der Geschichte und Natur spielerisch verbindet. Vor allem für Kinder wird der Spaziergang zu einer Entdeckungsreise, bei der man auf spannende Stationen trifft und gleichzeitig die uralte Walsertradition lebendig spürt. 

Praktische Informationen 

  • Adresse Infopoint: 6685 Bosco Gurin 

  • Telefon: +41 91 759 02 02 

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Cascata del Soladino – Magische Wasserfall-Idylle im Tessin

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Man steht am Rande des Valle Maggia, umgeben von der unberührten Natur des Tessins, und hört das ferne Rauschen eines Wasserfalls. Die Cascata del Soladino ist kein gewöhnlicher Wasserfall – sie ist ein Doppelfall, der sich aus zwei versetzten Höhlen in die Tiefe stürzt und dabei eine Gesamthöhe von beeindruckenden 100 bis 160 Metern erreicht. Ein Ort, an dem die Natur ihre Kraft und Schönheit in vollendeter Harmonie zeigt. 

Anreise und erster Eindruck 

Man parkt sein Auto entlang der Hauptstraße oder nutzt die Parkplätze kurz nach der Ausfahrt „Someo“. Gleich hinter dem VW-Autohaus beginnt der Weg, der zur Someo-Hängebrücke führt. Das leichte Schwanken der Brücke unter den Füßen lässt die Vorfreude wachsen. Am Ende der Brücke biegt man rechts ab, folgt dem Pfad durch das grüne Tal und nach etwa einem Kilometer – zehn bis fünfzehn Minuten – erreicht man eine kleine Brücke, die den Blick auf den Wasserfall freigibt. 

Die Schönheit des Doppelfalls 

Die Cascata del Soladino zeigt sich in zwei Kaskaden, die sich aus zwei Höhlen versetzt in die Tiefe stürzen. Das Wasser fällt mit einer Kraft, die den Atem raubt, und erzeugt dabei einen feinen Nebel, der die Luft mit Frische und Lebendigkeit füllt. Das Licht spielt auf den Wassermassen, bricht sich in kleinen Regenbögen und malt ein lebendiges Bild von Bewegung und Stille zugleich. 

Naturpfade und weitere Wasserfälle im Vallemaggia 

Das Valle Maggia ist ein Paradies für Wasserfall-Liebhaber. Neben dem Soladino laden weitere imposante Wasserfälle in der Umgebung zum Entdecken ein. Besonders in Riveo gibt es gleich zwei spektakuläre Fälle, die das Tal mit ihrem tosenden Wasser verzaubern. Die Wanderwege sind gut ausgeschildert, führen durch dichte Wälder, vorbei an moosbedeckten Steinen und plätschernden Bächen – ein Erlebnis für alle Sinne. 

Ein Ort für Ruhe und Abenteuer 

Man kann hier nicht nur die Kraft des Wassers spüren, sondern auch die Stille der Berge genießen. Die Kombination aus wildem Wasser und sanfter Natur schafft eine Atmosphäre, die zum Verweilen und Nachdenken einlädt. Für Wanderer und Naturliebhaber bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten, die Landschaft zu erkunden, sei es auf kurzen Spaziergängen oder längeren Trekkingtouren. 

Tipps für den Besuch der Cascata del Soladino 

Parken an den ausgewiesenen Parkplätzen bei Someo  

Plane etwa 10 bis 15 Minuten Fußweg von der Hängebrücke bis zum Wasserfall ein. 

Trage festes Schuhwerk, da die Wege teils uneben sind. 

Besuche auch die weiteren Wasserfälle im Valle Maggia, besonders in Riveo. 

Fazit: Ein Naturerlebnis im Tessin 

Die Cascata del Soladino ist ein Ort, an dem man die Kraft der Natur hautnah erlebt, wo Wasser, Fels und Licht zu einem faszinierenden Schauspiel verschmelzen. Wer das Valle Maggia besucht, sollte diesen Wasserfall unbedingt in seine Entdeckungstour aufnehmen – ein unvergessliches Erlebnis in der Schweizer Natur. 

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Cascata delle Sponde – Baden & Wandern im Vallemaggia Tessin

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Man folgt dem Riale delle Sponde, einem kleinen Gebirgsbach im Valle Maggia im Tessin, und entdeckt eine zauberhafte Welt aus Wasserfällen und erfrischenden Badestellen. Die Cascata delle Sponde bestehen aus drei Kaskaden – dem unteren, mittleren und oberen Wasserfall – die sich über beeindruckende Höhen von 95 und 20 Metern in die Tiefe stürzen. Diese Wasserfälle sind im Sommer zwar eher zart im Volumen, doch ihre Schönheit und die Umgebung machen sie zu einem beliebten Ziel für Einheimische und Besucher. 

Anreise und Lage 

Von Locarno aus fährt man ins Vallemaggia, passiert Maggia und Someo und erreicht kurz hinter Someo das kleine Dorf Riveo. Dort, in einer scharfen Linkskurve, liegt auf der rechten Straßenseite ein kleiner Parkplatz mit Platz für etwa zehn Autos, einem WC und einem Wanderwegweiser. Von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum unteren Wasserfall. 

Zwei Badestellen – Natur pur erleben 

Der untere Wasserfall mündet in ein großes Wasserbecken mit einem feinen Kies- und Sandstrand – ein perfekter Ort zum Schwimmen und Sonnenbaden. Das Wasser fließt in breiten, dünnen Kaskaden über die Felsen und erwärmt sich in der Sommersonne auf angenehme 20 Grad. Hier kann man herrlich baden, planschen oder einfach die Atmosphäre genießen. 

Wer es lieber ruhiger mag, findet am oberen Wasserfall ein kleineres, privateres Becken zum Baden. Beide Badestellen bieten eine wunderbare Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und sich an heißen Sommertagen zu erfrischen. 

Wanderung entlang der Wasserfälle 

Die Wanderung entlang des Riale delle Sponde ist kurz, aber intensiv. Vom Parkplatz führt ein gut markierter Weg etwa 100 Meter durch die Natur bis zum Wasserfall. Die imposante Felswand, über die das Wasser fließt, lädt zum Staunen ein. Die Aussicht auf die Wasserfälle und das plätschernde Wasser schaffen eine friedliche und zugleich kraftvolle Atmosphäre. 

Picknick und Erholung am Wasserfall 

Neben dem Strand befinden sich Holzbänke und eine Feuerstelle, die zu gemütlichen Picknicks einladen. Viele Besucher nutzen diesen Platz, um ihr Mittag- oder Abendessen im Freien zu genießen – mit dem beruhigenden Klang des fallenden Wassers im Hintergrund. Ein Ort, an den man gerne mit Familie oder Freunden zurückkehrt. 

Tipps für den Besuch der Cascata delle Sponde 

Parken Sie am ausgewiesenen Parkplatz nahe Riveo 

Der kurze Fußweg zum Wasserfall ist gut begehbar, festes Schuhwerk wird empfohlen. 

Nutze die Feuerstelle für ein Picknick und bringen Grillgut mit 

Badesachen nicht vergessen – das Wasser ist im Sommer angenehm warm. 

Fahrradtouren über den Maggiadamm nach Someo sind eine schöne Alternative. 

Fazit: Ein Ausflug im Valle Maggia 

Die Cascata delle Sponde sind ein idyllisches Ausflugsziel im Tessin, das Natur, Erholung und Abenteuer perfekt verbindet. Ob Baden im klaren Wasser, Wandern entlang der Kaskaden oder entspanntes Picknicken – hier erlebt man die Schönheit des Vallemaggia in all ihren Facetten.

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Cascata La Froda – Naturparadies und Wasserfall im Tessin

Tessiner Alpen
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Ein Erlebnis im Tessin 

Man erreicht das verträumte Dorf Sonogno, das Tor zum Valle Verzasca im Tessin, und spürt sofort die Ruhe, die diese Landschaft prägt. Eingebettet in das wildromantische Tal offenbart sich die Cascata La Froda, ein Wasserfall von beeindruckender Schönheit. Tosendes Wasser trifft hier auf friedliche Stille – ein Ort, der sofort in den Bann zieht. 

Der Weg zur Cascata La Froda – eine Wanderung voller Magie 

Vom großen Parkplatz vor Sonogno startet man die kurze Wanderung zum Wasserfall. Etwa 20 Minuten folgt man Naturpfaden, die sich durch Wälder und Wiesen schlängeln. Das Rauschen des Wassers wird Schritt für Schritt lauter, während sich weite Blicke auf Berge und Täler öffnen. 

Man folgt dem Fluss Redorta flussaufwärts, überquert die erste Brücke und erreicht bald den Fuß des Wasserfalls. Dort lädt ein kleiner, glasklarer Teich zum Verweilen ein – ein perfekter Ort, um die Natur auf sich wirken zu lassen. 

Ein Wasserfall von Kraft und Anmut 

Die Cascata La Froda im Valle Verzasca stürzt über 70 Meter in die Tiefe. Breite Kaskaden gleiten über moosbewachsene Felsen, feiner Sprühnebel legt sich über die Landschaft und lässt Sonnenstrahlen in tausend Farben tanzen. 

Im späten Frühjahr und Frühsommer, wenn die Schneeschmelze den Fluss speist, zeigt der Wasserfall seine ganze Kraft. Doch auch an heißen Sommertagen bleibt er ein erfrischender Rückzugsort. 

Natur, Kultur und Tessiner Lebensgefühl 

Die Umgebung ist reich an Flora und Fauna: bunte Alpenblumen, seltene Pflanzen und das Zwitschern der Vögel begleiten den Wanderer. Im nahen Sonogno taucht man ein in das Tessiner Dorfleben. Traditionelle Steinhäuser, enge Gassen und freundliche Bewohner verleihen dem Ort eine besondere Authentizität. 

Wer den Tag abrunden möchte, kehrt im Restaurant „La Froda“ ein und genießt regionale Spezialitäten mit Blick auf die Berge. 

Tipps für den Besuch der Cascata La Froda 

  • Früh am Morgen erlebt man die ganze Ruhe und Einsamkeit. 

  • Festes Schuhwerk und lange Kleidung sind empfehlenswert. 

  • Eine Kamera sollte im Rucksack nicht fehlen – die Aussichten sind spektakulär. 

  • Picknickplätze laden zum Verweilen am Wasserfall ein. 

  • Wetterbedingungen vorher prüfen – für eine sichere Wanderung 

Abenteuer am Wasserfall – kurz, aber eindrucksvoll 

Die Wanderung zur Cascata La Froda ist nicht lang, doch der letzte Abschnitt verlangt Trittsicherheit. Über Felsen und kleine Leitern geht es hinauf, bis man schließlich vor dem donnernden Wasserfall steht. Ein Moment, der alle Mühen vergessen lässt. 

Ein Ort zum Innehalten 

Der Nebel des Wasserfalls kühlt die Luft, belebt die Sinne und schafft eine Atmosphäre der Gelassenheit. Ob man ein Picknick genießt, die Kamera zückt oder einfach dem Wasser lauscht – hier findet jeder seinen Ruhepol. 

Weitere Wasserfälle im Tessin entdecken 

Das Tessin ist ein wahres Paradies für Wasserfall-Liebhaber. Neben der Cascata La Froda lockt die berühmte Cascata di Foroglio im Maggiatal, ebenso wie viele kleinere Wasserfälle mit kristallklaren Naturpools. Wer das Tessin bereist, findet hier unzählige Plätze zum Staunen, Schwimmen und Verweilen.

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Kirche Beata Vergine Assunta Maggia – Historisches Gotteshaus

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Im malerischen Ortsteil Moghegno von Maggia im Tessin erhebt sich die Parrocchiale della Beata Vergine Assunta, ein bedeutendes religiöses Bauwerk mit einer Geschichte, die bis ins späte 16. Jahrhundert zurückreicht. Erstmals 1597 in historischen Dokumenten erwähnt, wurde die Kirche im 17. und 18. Jahrhundert umfassend umgebaut und erhielt 1873 ihren charakteristischen halbrunden Chorraum. 

Architektur und Bauweise 

Die Kirche besticht durch ihren klaren Grundriss mit einem einzigen, weitläufigen Schiff, das von mehreren Kapellen flankiert wird. Das Tonnengewölbe überspannt den Innenraum und verleiht dem Gotteshaus eine besondere Atmosphäre von Weite und Erhabenheit. Die schlichte, aber elegante Gestaltung spiegelt die barocke Baukunst des Tessins wider und lädt Besucher zum Innehalten und Gebet ein. 

Historische Bedeutung 

Als zentrales Gotteshaus in Moghegno ist die Kirche der Beata Vergine Assunta ein bedeutendes Zeugnis der religiösen und kulturellen Entwicklung der Region. Die Umbauten im 17. und 18. Jahrhundert zeigen die Anpassung an liturgische und architektonische Strömungen jener Zeit, während der Chorraum aus dem Jahr 1873 den letzten großen architektonischen Eingriff markiert. 

Besuch und Lage 

Die Kirche liegt im Herzen von Moghegno, einem Ortsteil von Maggia, umgeben von der idyllischen Landschaft des Tessins. Sie ist ein lohnendes Ziel für Kulturinteressierte, Wanderer und Pilger, die die ruhige Atmosphäre und die historische Architektur genießen möchten. 

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Foroglio Val Bavona – Märchenhaftes Dorf & spektakulärer Wasserfall

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Man betritt das Val Bavona, eines der wildesten und ursprünglichsten Täler der Schweiz, und spürt sofort die besondere Magie dieses Ortes. Im Herzen dieses Tessiner Paradieses liegt Foroglio, ein kleiner Weiler, der mit seinen urigen Steinhäusern und der spektakulären Naturkulisse Besucher in seinen Bann zieht. Über allem thront der majestätische Cascata di Foroglio, ein Wasserfall, der sich über 110 Meter in die Tiefe stürzt und zu den schönsten Wasserfällen der Schweiz zählt. 

Foroglio: Ein Ort voller Geschichte und Ursprünglichkeit 

Foroglio erzählt von einer bäuerlichen Vergangenheit, die eng mit der Natur verbunden ist. Die traditionellen Steinhäuser, erbaut aus lokalem Gestein, und die hölzernen Ställe auf Stelzen zeugen von einem einfachen Leben, das sich über Generationen im Tal entwickelte. Die kleine Kirche aus dem 15. Jahrhundert bildet das kulturelle Zentrum des Dorfes und vermittelt den Charme vergangener Zeiten. 

Der Cascata di Foroglio – Ein Naturwunder im Tessin 

Der Wasserfall der Calneggia stürzt hier mit voller Kraft über die Felsen und erzeugt eine beeindruckende Wassersymphonie. Besonders im Frühjahr und Frühsommer, wenn das Schmelzwasser die Fluten verstärkt, zeigt sich der Wasserfall in seiner ganzen Pracht. Ein Spaziergang entlang der Pfade rund um den Wasserfall bietet unvergessliche Ausblicke und Momente der Stille. 

Die Katastrophe von 2024 – Erinnerung und Neubeginn 

Im Juni 2024 erschütterte ein verheerendes Unwetter das Val Bavona. Besonders der Weiler Fontana wurde von einem gewaltigen Murgang getroffen, der Häuser und Kulturlandschaft zerstörte und Menschenleben forderte. Das Tal blieb fast ein Jahr für Besucher gesperrt. Seit April 2025 ist die Zufahrtsstraße wieder offen, doch der mächtige Geröllkegel erinnert eindringlich an die Naturgewalten und mahnt zur Demut. 

Wandern und Natur erleben im Val Bavona 

Die Wanderung im Val Bavona auf dem Sentiero Cristallina zählt zu den eindrucksvollsten Erlebnissen im Tessin. Von San Carlo führt der Weg durch eines der wildesten Täler der Schweiz, vorbei an steilen Felsflanken, rauschenden Wasserfällen und malerischen Weilern mit uralten Rustici. Erste Stationen sind der verlassene Weiler Cioss und die kleine Kirche Oratorio della Natività di Gannariente. In Sonlerto scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: enge Gassen, alte Steinhäuser und das ehemalige Grotto Bavona, heute Mate y Moka, laden zum Verweilen ein. Wer Mut hat, wagt ein Bad im eiskalten Naturpool des Flusses. Weiter geht es über Faedo und Roseto, wo Steinmauern und Ausblicke auf Gipfel über 2.500 Meter das Panorama prägen. Ziel der Wanderung ist Foroglio mit seinem berühmten Cascata di Foroglio, einem über 100 Meter hohen Wasserfall. Ob von oben an der Kante oder unten am Fuß – dieser Anblick macht das Wandern im Tessin unvergesslich. 

Foroglio Wasserfall hautnah erleben 

Zwei Wege führen zum Wasserfall: Der obere Pfad bringt einen dicht an die Kante, wo die Gischt des Wassers den Wind trägt – ein Regenschutz ist hier empfehlenswert. Der untere Weg führt direkt ans Wasser, wo eine Schaukel von Swing the World zum Schwingen über dem Wasserfall einlädt – ein magischer Moment voller Adrenalin und Naturgenuss. 

Das Val Bavona – Ein Natur- und Kulturerbe 

Das Tal mit seinen zwölf kleinen Weiler, den sogenannten Terri, bewahrt seine Ursprünglichkeit dank strenger Schutzbestimmungen. Die Bewohner leben meist saisonal in ihren traditionellen Häusern, viele Orte sind nur zu Fuß erreichbar und nicht ans Stromnetz angeschlossen. Diese Abgeschiedenheit macht das Val Bavona zu einem einzigartigen Rückzugsort. 

Anreise und praktische Tipps 

  • Anreise mit dem Postauto bis San Carlo, dem Talende des Val Bavona. 

  • Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind empfehlenswert. 

  • Genügend Zeit für Wanderungen und Pausen einplanen. 

  • Rücksicht auf die Natur und lokale Traditionen nehmen. 

  • vor dem Besuch über aktuelle Wetter- und Wegbedingungen informieren.

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Funicolare Locarno–Madonna del Sasso – Historische Bergbahn

Tessin
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Die Funicolare Locarno–Madonna del Sasso verbindet die lebendige Innenstadt von Locarno mit der berühmten Wallfahrtskirche Madonna del Sasso oberhalb von Locarno in der Gemeinde Orselina. Diese historische Standseilbahn, kurz FLMS, ist nicht nur ein praktisches Verkehrsmittel, sondern auch ein architektonisches und technisches Schmuckstück, das seit über einem Jahrhundert Besucher begeistert. 

Geschichte und Entwicklung 

Die Bahn wurde 1906 eröffnet, im Zuge der touristischen Erschließung der Region durch den Stadtpräsidenten Francesco Balli und die Vereinigung Pro Locarno e Dintorni. Sie ist Teil eines Netzwerks von Schmalspurbahnen im Locarnese, zu denen auch die Maggiatalbahn, die städtische Trambahn Locarno und die Centovallibahn gehören. 

Die Talstation wurde aus einer ehemaligen Druckerei an der Via alla Ramogna umgebaut und besticht durch eine historische Halle mit Gusseisensäulen. Die Bergstation in Orselina, erbaut im Stil der Wiener Sezession, beeindruckt mit ihrem Flachdachbau und einem farbigen Oberlicht, das Tageslicht in die Wagenhalle bringt. 

Technische Details 

  • Streckenlänge: 0,811 km 

  • Höhendifferenz: 173 m 

  • Maximale Neigung: 300 ‰ 

  • Geschwindigkeit: 3,5 m/s (ca. 12,6 km/h) 

  • Spurweite: 1000 mm (Meterspur) 

Die Bahn fährt auf einer eleganten Linienführung, die dem Bach Ramogna folgt und mehrere kunstvolle Bauwerke wie eine Steinbogenbrücke und eine Stahlfachwerkbrücke überquert. Die Wagen stammen aus dem Jahr 1958 und verfügen über formschöne Karosserien im typischen Stil der Zeit. 

Stationen und Haltepunkte 

Die Strecke verfügt über mehrere Haltepunkte auf Verlangen: 

  • Locarno Funicolare (Talstation) 

  • Locarno Grand Hôtel (derzeit nicht bedient, Wiedereröffnung 2026 geplant) 

  • Muralto Belvedere 

  • Orselina Madonna del Sasso 

  • Orselina Funicolare (Bergstation) 

An der Bergstation besteht Anschluss an die Luftseilbahn, die weiter auf die Locarneser Hausberge Cardada und Cimetta führt. 

Erlebnis und Nutzung 

Die Funicolare ist der romantische und bequeme Weg, um den Sacro Monte Madonna del Sasso zu besuchen und Ausgangspunkt für herrliche Spaziergänge mit Panoramablick oberhalb von Locarno. Die Fahrt bietet nicht nur eine praktische Verbindung, sondern auch ein Erlebnis historischer Technik und Architektur. 

Kontakt und Informationen 

Adresse: Viale Balli 2, 6600 Locarno 

Telefon: +41 91 751 11 23 

Webseite: www.funicolarelocarno.ch

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Brissago-Inseln – Botanischer Garten & Naturjuwel am Lago Maggiore

Tessin
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Geographie und Klima – Wo die Schweiz fast mediterran wirkt 

Mitten im Lago Maggiore liegen die beiden Brissago-Inseln – kleine grüne Juwelen im Herzen des Tessins. Die größere Insel, San Pancrazio oder Isola Grande, beherbergt den berühmten Botanischen Garten der Isole di Brissago. Die kleinere Schwester, die Isola di Sant’Apollinare (auch Isolino oder Isola Piccola genannt), ist weitgehend naturbelassen – ein stiller Rückzugsort für Pflanzen und Vögel. 

Dank des insubrischen Klimas herrschen hier außergewöhnliche Bedingungen: viele Sonnenstunden, reichlich Regen und eine Jahresmitteltemperatur von rund 14 °C. Kein einziger Eistag stört die Vegetation – deshalb gedeihen auf den Inseln Palmen, Bambus, Kamelien und zahllose exotische Pflanzenarten, die man sonst auf Schweizer Boden kaum findet. 

Geschichte – Von Römern, Baroninnen und Kunstsammlern 

Schon die Römer siedelten auf den Inseln, im Mittelalter standen hier Kirchen. Später gehörten die Brissago-Inseln kurzzeitig selbstbewussten Dorfgemeinschaften, bis ab 1885 die deutsch-russische Baronin Antoinette de Saint Léger das Eiland in ein exotisches Refugium verwandelte. Künstler, Musiker und Schriftsteller folgten ihrer Einladung und machten die Isola Grande zu einem lebendigen Kulturtreffpunkt. 

Doch 1927 musste die Baronin ihre Insel verkaufen. Der Hamburger Warenhausmagnat Max Emden übernahm, ließ die alten Gebäude abtragen und durch eine neoklassizistische Villa, ein römisches Bad und prachtvolle Gärten ersetzen. 1949 schließlich ging das Eiland an den Kanton Tessin über, der es als botanischen Garten für die Öffentlichkeit öffnete – ein Geschenk, das bis heute unzählige Besucher verzaubert. 

Die Isola Grande – Botanischer Garten mit Pflanzen aus aller Welt 

Wer auf der Isola Grande an Land geht, betritt ein subtropisches Paradies. Über 1.600 Pflanzenarten aus allen Kontinenten entfalten hier ihre Farbenpracht. 

Asien: Bambus, Ginkgo, Kamelien, japanische Bananen 

Afrika: Protea, Gazania, Agapanthus, Löwenschweif 

Amerika: Agave, Yucca, Amberbaum, Opuntie 

Australien & Neuseeland: Eukalyptus, Keulenlilie, Strauchveronica 

Mittelmeerraum: Rosmarin, Salbei, Erdbeerbaum, Korkeiche, Pinien 

Besonders eindrucksvoll ist die Sumpfzypresse, deren Wurzeln seit über 30 Jahren direkt aus dem Wasser des Lago Maggiore ragen – ein lebendiges Naturdenkmal. 

Die Isola di Sant’Apollinare – Ein stilles Naturidyll 

Ganz anders wirkt die Isola Piccola: Hier herrscht stille Ursprünglichkeit. Dichte Vegetation überzieht den Boden, und die Überreste einer alten Kapelle erzählen leise Geschichten von der Vergangenheit. Für Besucher bleibt sie zwar unzugänglich, doch ihr Anblick vom Boot aus regt die Fantasie an. 

Besuch & Erlebnis – Ein Ausflugsziel im Tessin 

Ein Besuch der Brissago-Inseln gehört zu den schönsten Erlebnissen im Tessin. Von Brissago oder Ronco sopra Ascona bringt ein Shuttle-Boot Besucher von April bis Oktober auf die Inseln. Familien entdecken die botanische Vielfalt bei einer Schatzsuche, während Naturliebhaber durch die duftenden Wege schlendern und Fotografen magische Motive finden. 

Praktische Informationen 

Adresse: 6614 Brissago e Isole 

Webseite: www.isoledibrissago.ch

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Lavertezzo Tessin – Historisches Dorf & Naturparadies im Verzascatal

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Lavertezzo, eingebettet im wildromantischen Verzascatal, ist ein malerisches Dorf, das mit seiner berühmten Ponte dei Salti und der smaragdgrünen Verzasca beeindruckt. Die doppelt geschwungene mittelalterliche Steinbrücke überspannt den Fluss und bietet einen spektakulären Blick auf die jahrtausendealten, farbenfrohen Felsen und das kristallklare Wasser. 

Geografie und Gemeindeentwicklung 

Lavertezzo liegt auf 536 Metern Höhe und umfasst neben dem Hauptort auch die Weiler Aquino, Rancone und Sambugaro. Bis zur Fusion im Oktober 2020 war Lavertezzo eine eigenständige Gemeinde, heute gehört es zur Gemeinde Verzasca. Die Gemeinde grenzt an Cugnasco-Gerra, Locarno, Gordola und weitere Nachbarorte. 

Geschichte und Kultur 

Erstmals 1327 als Laverteze erwähnt, zeugen Funde wie ein Bronzebeil von 1913 von einer langen Besiedlungsgeschichte. Im Mittelalter gehörte Lavertezzo zur großen vicinia Verzasca. Die Bevölkerung wechselte ihren Wohnsitz zwischen Lavertezzo und dem Gebiet Terricciuole, das unter gemeinsamer Gerichtsbarkeit stand. 1920 wurde Terricciuole teilweise Lavertezzo eingegliedert. 

Die Ponte dei Salti – Wahrzeichen von Lavertezzo 

Die Ponte dei Salti ist eine zweibogige Steinbrücke aus dem Mittelalter, die oft fälschlich als „Römerbrücke“ bezeichnet wird. Nach einer teilweisen Zerstörung 1868 wurde sie 1960 originalgetreu wiederaufgebaut. Neben der Brücke steht eine barocke Kapelle aus dem 18. Jahrhundert. Unter der Brücke laden natürliche Liegebetten und Whirlpools zum Baden und Tauchen ein – ein Paradies für Naturliebhaber und Fotografen. 

Natur und Freizeit im Verzascatal 

Das Verzascatal ist bekannt für sein smaragdgrünes Wasser und die beeindruckende Landschaft. Der Sentierone, ein Kultur-Wanderweg von Lavertezzo nach Brione, verbindet Natur und Kunst mit 17 Kunstwerken entlang des Weges. Von Lavertezzo aus führen zudem Ausflüge in die Seitentäler Pincascia, Carecchio, Agro und Orgnana. 

Bade- und Tauchstellen in Lavertezzo 

Beliebte Badestellen befinden sich direkt im Dorf und in Brione Verzasca. Die bekanntesten Tauchstellen sind der Pozzo della Misura und der Pozzo dei Salti. Das kristallklare Wasser lädt zum Schwimmen ein, birgt jedoch auch Gefahren – bitte beachten Sie die Hinweisschilder vor Ort.

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Madonna del Sasso Locarno – Wallfahrtskirche mit Panoramablick

Tessin
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Wallfahrtskirche auf dem Felsen von Orselina 

Die Madonna del Sasso thront majestätisch auf einem malerischen Felsvorsprung in Orselina, oberhalb von Locarno im Tessin, auf 370 Metern Höhe. Die Wallfahrtskirche ist Teil des Sacro Monte, eines Komplexes aus Kirche, Kapellen, Kreuzwegstationen und Kloster. Besucher erreichen die Kirche bequem mit der historischen Standseilbahn Locarno–Madonna del Sasso oder über die malerische Via Crucis zu Fuß. 

Legende und Geschichte 

Ende des 15. Jahrhunderts zog sich der Franziskaner Fra Bartolomeo Piatti als Einsiedler auf den Felsen zurück. Einer Legende zufolge erschien ihm die Jungfrau Maria, und der Kult der Madonna del Sasso Locarno begann. Die erste Kirche wurde 1502 geweiht, nachdem Papst Alexander VI. die Schenkung des Felsens an die Franziskaner bestätigt hatte. 

Im 16. und 17. Jahrhundert entstand die heutige Anlage, inklusive zahlreicher Kapellen entlang des Kreuzwegs, die die Leidensgeschichte Christi und die Mysterien des Rosenkranzes darstellen. Terrakottastatuen von Francesco Silva und anderen Künstlern schmücken die Kapellen. 

Architektur und Kunstschätze 

Die Kirche Santa Maria Assunta und die Kapellen begeistern durch ihre Neurenaissance-Fassade und reich verzierte Innenräume: 

Wundertätige Holzstatue der Madonna del Sasso (Ende 15. Jh., Raffaele Casciaro zugeschrieben) 

Kreuzabnahme (Beweinung), Werkstatt der Gebrüder De Donati 

Grablegung mit acht Holzstatuen von Martino Benzoni 

Altarbild „Flucht nach Ägypten“ von Bramantino (1520) 

Altarbild „Christus wird zum Grab gebracht“ von Antonio Ciseri (1870) 

„Verkündigung“ für den Rusca-Altar von Bernardino de Conti (ca. 1502) 

Zahlreiche Votivtafeln zeugen von der tiefen Frömmigkeit der Pilger und machen die Kirche zu einem spirituellen Schatz des Tessins. 

Spirituelles Erlebnis und Aussicht 

Der Aufstieg über die Via Crucis führt an meditativen Kapellen vorbei. Oben angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender Blick über Lago Maggiore, die Stadt Locarno und das Maggia-Delta. Die Kombination aus religiöser Bedeutung, Kunst und spektakulärer Landschaft macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

Praktische Informationen 

Ort: Orselina, Gemeinde Locarno, Tessin 

Erreichbarkeit: Standseilbahn Locarno–Madonna del Sasso oder Wanderwege (Kapellenstrasse, Kreuzweg) 

Besonderheiten: Wallfahrtskirche, Kreuzwegkapellen, Kapuzinerkloster, Kunstwerke 

Öffnungszeiten: Je nach Saison und Veranstaltungen – bitte vor Ort oder online prüfen 

Kontakt: Tel: +41 91 743 62 65, E-Mail: madonnadelsasso@cappuccini.ch

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Ponte dei Salti – Historische Steinbrücke im Verzascatal

Tessiner Alpen
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Ein postkartenreifes Erlebnis in Lavertezzo 

Man tritt auf die Ponte dei Salti und sieht, wie die beiden Bögen sich elegant über das türkisgrüne Wasser der Verzasca wölben. Die Steinbrücke aus dem 17. Jahrhundert zieht Besucher aus aller Welt an: Einige fotografieren das postkartenreife Motiv, andere springen mutig ins erfrischende Wasser und genießen die Sonne auf den glatten Granitfelsen. 

Wer mit dem Auto durch das grüne Verzascatal fährt, kann die Brücke kaum übersehen. Ihre Doppelbögen bilden einen spannenden Kontrast zur wilden Natur des Tals und laden Wanderer, Badegäste und Naturfreunde gleichermaßen ein. Neben dem Badeplatz beeindruckt auch die nahegelegene Kirche Beata Vergine degli Angeli, die das Dorf architektonisch ergänzt. 

Geschichte und Architektur der Brücke 

Die Ponte dei Salti, oft als „Römerbrücke“ bezeichnet, wurde im 17. Jahrhundert gebaut und ist ein geschütztes Kulturgut regionaler Bedeutung. Ihre Bögen sind jeweils 14 Meter weit, der Fußweg nur breit genug für zwei Personen. Die niedrigen Brüstungsmauern erinnern daran, dass einst Esel Lasten über die Brücke trugen. 

1868 stürzte ein Bogen ein, doch 1960 erhielt die Brücke ihren ursprünglichen Steinbogen zurück. Heute strahlt sie historische Eleganz und technische Meisterschaft aus – ein Zeugnis der Handwerkskunst vergangener Jahrhunderte. 

Naturerlebnis und Wassersport 

Unter der Brücke erstreckt sich ein bis zu 9 Meter tiefes Becken. Hier tummeln sich Taucher, Badegäste und Kletterer, fasziniert von den abgeschliffenen Granitfelsen und dem smaragdgrünen Wasser. Vorsicht ist geboten: Die Strömung kann selbst bei niedrigem Wasserstand gefährlich sein, Hochwasser macht das Baden lebensgefährlich. 

Beliebte Schwimm- und Tauchstellen im Verzascatal sind der Pozzo della Misura und der Pozzo dei Salti, die durch die kristallklare Wasserfarbe und die alpine Kulisse zu unvergesslichen Naturerlebnissen werden. 

Fototipp und Besuchserlebnis 

Die beste Perspektive für Fotos bietet sich vom Flussufer südlich der Brücke. Hier vereinen sich Bögen, leuchtendes Wasser und das charmante Dorf Lavertezzo zu einem perfekten Motiv. Wer ungestörte Momente genießen will, sollte früh morgens kommen, bevor die ersten Besucher eintreffen. 

Anreise zur Ponte dei Salti 

Mit dem Auto: Über die A2 bis Bellinzona Süd, weiter Richtung Locarno durchs Verzascatal bis Lavertezzo. Parkplätze etwa 500 Meter oberhalb, Parkgebühr ca. 2,50 CHF/Stunde (EasyPark möglich). 
Mit Zug und Bus: Fahrt nach Locarno, dann Postbus 321 bis Lavertezzo, Paese. Nur wenige Schritte bis zur Brücke. Mit dem Ticino Ticket sind die öffentlichen Verkehrsmittel im Tessin kostenlos.

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Laghetto Moesola – Idyllischer Bergsee am San-Bernardino-Pass

Graubünden
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Auf 2.063 Metern Höhe, direkt auf der Passhöhe des San-Bernardino-Passes, liegt der idyllische Laghetto Moesola. Der Name „Laghetto“ bedeutet „kleiner See“ – und doch ist er ein echtes Naturjuwel inmitten der rauen Bergwelt Graubündens. 

Lage und Natur 

Der See erstreckt sich über gut 300 Meter Länge und 150 Meter Breite. Gespeist wird er von der Moesa, die wenige Meter oberhalb entspringt und weiter talabwärts das Misox durchquert, bevor sie in den Ticino mündet. Mehrere kleine Bäche, die vor allem von den steilen Hängen im Westen herunterkommen, füllen den See zusätzlich. 

Eine Besonderheit sind die kleinen Inseln im Laghetto Moesola: Die größte erhebt sich bis zu sechs Meter aus dem Wasser und trägt sogar einen winzigen See in ihrem Inneren. Zusammen mit den umliegenden Rundhöckern, Felsformationen und weiteren Bergseen wirkt die Landschaft fast mystisch. 

Wanderziel und Aussichtspunkt 

Am östlichen Ufer führt ein Wanderweg vorbei, während die alte Passstraße am westlichen Ufer verläuft. Wer hier Halt macht, wird mit einem atemberaubenden Rundblick belohnt: Im Norden zeigen sich die Gipfel des Hinterrheins, im Süden öffnen sich die Täler bis ins Mesocina. Am Nordende des Sees lädt das historische San-Bernardino-Hospiz zur Einkehr ein – ein Ort, der seit Jahrhunderten Reisende bewirtet. 

Geschichte 

Auch geschichtlich ist der See von Bedeutung. Am 7. März 1799 kam es am Laghetto Moesola zu einem Gefecht zwischen französischen Truppen unter General Claude-Jacques Lecourbe und einer österreichisch-rätischen Miliz. Die Franzosen gewannen die Schlacht und rückten weiter ins Tal vor. Heute erinnert die friedliche Stille am See kaum mehr an jene kriegerischen Tage. 

San-Bernardino-Pass – Tor zwischen Nord und Süd 

Der San-Bernardino-Pass (2.066 m ü. M.) ist einer der wichtigen Alpenübergänge Graubündens. Er verbindet das nördliche Rheinwald mit dem südlichen Misox und markiert zugleich die europäische Wasserscheide: Nördlich fließt das Wasser in den Rhein, südlich in den Po. Zudem verläuft hier die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch. 

Im Sommer ist der Pass eine reizvolle Panoramastraße mit sanften Steigungen und herrlichen Ausblicken, im Winter bleibt er gesperrt. Für viele Reisende ist der Laghetto Moesola dabei das stille Herz der Passhöhe – ein Platz zum Innehalten, Wandern und Genießen.

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Sonogno – Verstecktes Bergdorf & Naturparadies im Verzascatal

Tessiner Alpen
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Fährt man das wilde, enge Verzascatal bis zu seinem Ende hinauf, gelangt man nach Sonogno – einem Bergdorf, das wirkt, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Auf 919 Metern Höhe, wo die klaren Gebirgsbäche aus dem Val Redòrta und dem Val Vegornèss zusammenfließen, liegt es wie eingebettet in eine Mulde, umgeben von Kastanienhainen, Wiesen und den schroffen Felswänden der Tessiner Alpen. Über allem erhebt sich majestätisch der Monte Zucchero (2.735 m) – ein stiller Wächter des Tals. 

Ein Dorf voller Geschichte und Tradition 

Die Wurzeln von Sonogno im Tessin reichen bis ins Mittelalter zurück. Bereits um 1200 wird es als Sornono erwähnt. Später als Senognio bekannt, lebte man hier vom kargen, bäuerlichen Alltag. Ein besonders eindrucksvolles Zeugnis dieser Vergangenheit ist das Museo di Val Verzasca, untergebracht in der historischen Casa Genardini. Es erzählt von Traditionen, vom Leben mit der Natur und von den Kaminfegerkindern (spazzacamini), die einst in Norditalien arbeiteten. Auch heute noch sind Relikte dieser Geschichte sichtbar – vom alten Brotbackofen bis zu Fresken, die das Dorf schmücken. 

Natur, Wandern und Erlebnisse in Sonogno 

Sonogno ist ein Paradies für Wanderungen im Verzascatal. Von hier führen alte Saumpfade durch die Täler, vorbei an Wasserfällen wie der Cascata della Froda, hinauf zu Almen oder bis zum tiefblauen Lago Barone auf 2.391 m. Im Sommer locken blühende Wiesen und der Duft von Kräutern, im Winter verwandelt sich die Landschaft in ein stilles, weißes Märchen. Dann schnallt man sich die Langlaufskier an oder zieht Schlittschuhe über – immer mit Blick auf die Gipfel rundum. 

Dorfkern von Sonogno – Authentisches Tessin erleben 

Im Ortskern von Sonogno scheint das Tessin vergangener Jahrhunderte lebendig: Steinhäuser, enge Gassen, blumengeschmückte Balkone und die kleine Piazza, auf der von Mai bis Oktober ein Markt mit regionalen Produkten stattfindet. Hier entdeckt man auch die Casa della lana, wo Frauen noch heute Schafwolle zu Handwerksstücken verarbeiten. Kleine Grotti und Restaurants in Sonogno laden nach einer Wanderung zu Tessiner Spezialitäten ein. 

Praktische Tipps für den Besuch 

Sonogno ist das letzte Dorf im Valle Verzasca und seit 2020 Teil der Gemeinde Verzasca, bewahrt aber seine Eigenständigkeit und Ursprünglichkeit. Erreichbar ist es bequem mit dem PostAuto 321 ab Locarno, was gerade in der Hochsaison die beste Wahl ist. Für Besucher ist Sonogno sowohl ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen als auch ein Ort der Ruhe, der weit entfernt vom touristischen Trubel authentisches Tessin erleben lässt. 

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Cevio – Herz des Maggiatals & Tor zum wilden Val Bavona

Tessiner Alpen
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Wo das Maggiatal seine Seele zeigt 

Wer von Locarno aus nordwärts ins Maggiatal (Vallemaggia) fährt, erreicht nach rund 23 Kilometern Cevio. Auf 421 Metern Höhe, umgeben von Wäldern, wilden Schluchten und Bergen, schlägt hier das Herz des oberen Maggiatals. Es ist ein Ort, an dem Geschichte, Natur und Tradition zu einem einzigartigen Geflecht verschmelzen – ursprünglich, bodenständig und voller Geschichten. 

Landschaft und Natur rund um Cevio 

Cevio liegt auf dem breiten Talboden der Maggia, deren Flusslauf das Tal seit Jahrtausenden prägt. Die Landschaft rund um den Ort ist so unberührt, dass sie als Auenschutzgebiet von nationaler Bedeutung geschützt wird. 

Von Cevio führt der Weg weiter ins wilde Val Bavona, ein Seitental, das wie ein Naturtheater wirkt. Weiler wie Foroglio mit seinem berühmten Wasserfall, Sonlerto, San Carlo oder Roseto sind kleine, zeitlose Inseln im Rhythmus der Alpen. Wanderer und Naturliebhaber finden hier ein Stück Tessin, das seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. 

Geschichte und Kultur von Cevio 

Cevio wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt und spielte schon früh eine zentrale Rolle im oberen Maggiatal. Später bildete es mit Cavergno, Bignasco und den Gemeinden des Campo-Tals die Comunità Rovana superior

Noch heute erinnert das Vogteigebäude am Hauptplatz an diese Geschichte: Es war einst der Sitz der Landvögte. Besonders eindrucksvoll ist das Familienwappen mit den Namen von 159 Vögten, das bis ins Jahr 1513 zurückreicht. 

Die Piazza von Cevio zählt zu den größten des Maggiatals. Umgeben von jahrhundertealten Steinhäusern spürt man hier noch immer den Geist vergangener Zeiten. 

Die Grotti von Cevio – steinerne Zeitzeugen 

Ein besonderes Erlebnis sind die Grotti von Cevio Vecchio. Folgt man dem alten Steinweg „Cevio e i Grotti“, wandert man wie ein Archäologe durch die Spuren eines prähistorischen Erdrutsches. Rund sechzig alte, belüftete Keller liegen hier verborgen – seit Jahrhunderten unverändert. 

Zwischen den Felsblöcken findet man steinerne Tische, an denen früher Wein und Käse gelagert und genossen wurden. Heute kann man hier ein Picknick mit regionalen Spezialitäten genießen – Salametti, Tessiner Käse, lokaler Wein – und zugleich eine jahrhundertealte Tradition lebendig halten. 

Museen und Kulturgüter 

Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, besucht das Museum Valmaggia im alten Franzoni-Haus. Es dokumentiert das Leben der Bauernbevölkerung, die Arbeit in Steinbrüchen und die Entwicklung des Maggiatals. 

Daneben besitzt Cevio zahlreiche geschützte Kulturgüter, darunter: 

  • die Brücke über die Maggia, 

  • die Pfarrkirche San Giovanni Battista, 

  • die Kapelle Madonna del Monte, 

  • das Oratorium Beata Vergine, 

  • sowie alte Kornspeicher und historische Wohnhäuser. 

Feste und Traditionen 

Ein kultureller Höhepunkt ist das jährlich im Juli stattfindende Magic Blues Festival. Nationale und internationale Künstler bringen Bluesmusik in die Weiler des Vallemaggia – eine Mischung aus hochkarätiger Musik und einzigartiger Bergkulisse. 

Auch kleinere Dorffeste und kirchliche Feiern prägen den Jahresrhythmus und geben Besuchern Einblicke in die lebendige Tradition der Region. 

Wandern und Aktivitäten 

Mit über 800 Kilometern markierten Wanderwegen ist das Maggiatal ein wahres Paradies für Outdoor-Fans. Von leichten Spaziergängen entlang der Maggia bis zu alpinen Gipfeltouren über 3000 Meter ist alles möglich. 

Im Winter locken kleine Skigebiete wie Bosco Gurin mit 30 Pistenkilometern. Schneeschuhwanderungen und Winterspaziergänge eröffnen stille Seiten der Region. Auch Mountainbiker finden abwechslungsreiche Strecken zwischen Talboden und Alpwiesen. 

Übernachten und Anreise 

Cevio ist gut von Locarno aus erreichbar. Vor Ort gibt es Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen sowie über 35 Campingplätze im Tal. Die Mischung aus alpiner Ursprünglichkeit und gastfreundlicher Tessiner Kultur macht Cevio zu einem idealen Ausgangspunkt für Ferien im Maggiatal. 

Fazit: Cevio – ein Stück Tessin in seiner reinsten Form 

Ob man durch die engen Gassen von Cevio spaziert, die steinernen Grotti entdeckt, das wilde Val Bavona erkundet oder einfach dem Lauf der Maggia folgt – hier erlebt man Tessin, wie es einmal war: ursprünglich, authentisch und voller Leben. 

Cevio ist kein touristischer Hotspot, sondern ein lebendiges Stück alpiner Kultur – ein Ort, an dem Geschichte, Landschaft und Genuss in einzigartiger Weise zusammenfinden.

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Lago di Vogorno – Staumauer, James Bond & Natur im Verzascatal

Tessiner Alpen
, Zentralalpen Schweiz , Schweiz
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Ein See zwischen Bergen und Geschichte 

Wenn man von Locarno ins Verzascatal fährt, öffnet sich nach wenigen Kilometern ein stilles Band aus Wasser: der Lago di Vogorno. Auf 470 Metern über Meer, eingebettet zwischen steilen Hängen und uralten Dörfern, liegt dieser 5,5 Kilometer lange Stausee. Sein Wasser wird von der Verzasca gespeist – demselben Fluss, der wenige Kilometer später in den Lago Maggiore mündet. 

Die Verzasca-Staumauer – Architektur und Abenteuer 

Am Südufer des Sees erhebt sich die Diga di Contra, eine 220 Meter hohe Bogenstaumauer aus Beton – die vierthöchste Staumauer der Schweiz. Zwischen 1961 und 1965 erbaut, ist sie zugleich ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und ein Ort, der in die Popkultur einging. 

Im Film „James Bond 007 – GoldenEye“ sprang Pierce Brosnan (bzw. sein Stuntdouble Wayne Michaels) von dieser Mauer – ein Stunt, der als einer der spektakulärsten der Filmgeschichte gilt. Heute können Mutige selbst den Sprung wagen: Die Staumauer ist eine der bekanntesten Bungee-Jumping-Anlagen Europas. 

Lago di Vogorno als Kraftquelle 

Der Stausee ist Teil des hydroelektrischen Komplexes der Verzasca SA. Mit seinen Turbinen produziert er jährlich rund 230 Gigawattstunden Strom – genug, um zehntausende Haushalte zu versorgen. Doch er ist nicht nur eine technische Anlage, sondern auch ein Ort, an dem sich Natur und Energie auf besondere Weise begegnen. 

Ein Blick in die Vergangenheit 

Im Winter 2021/22 wurde der Lago di Vogorno für Wartungsarbeiten abgelassen. Was zum Vorschein kam, faszinierte Hunderte von Schaulustigen: die alte Talstraße, Terrassenweinberge und jahrhundertealte Brücken, die sonst tief im Wasser verborgen liegen. Ein kurzer Blick in eine Vergangenheit, die sonst unter der glitzernden Oberfläche des Sees ruht. 

Wandern rund um den Lago di Vogorno 

Wer den See erleben möchte, kann ihn auf einem rund 13 Kilometer langen Wanderweg umrunden. Die Route führt entlang des Ufers, durch Kastanienwälder und kleine Dörfer wie Mergoscia, Vogorno oder Corippo – letzteres gilt als eines der schönsten Tessiner Dörfer. 

Die Wege öffnen immer wieder weite Blicke über das Wasser, die Staumauer und die Berglandschaft des Verzascatals. Besonders im Herbst, wenn die Wälder in warmen Farben leuchten, verwandelt sich der Lago di Vogorno in eine lebendige Postkarte. 

Anreise und Besuch 

Der Lago di Vogorno ist leicht erreichbar: 

Mit dem Auto über die Straße ins Verzascatal, Parkplätze gibt es direkt beim Staudamm. 

Mit dem Postauto, das am Ostufer entlang bis ins hinterste Tal fährt. 

Ein kurzer Halt an der Staumauer gehört fast schon zum Pflichtprogramm – egal, ob man auf dem Weg ins Tal ist oder nur einen Moment verweilen möchte. 

Fazit: Lago di Vogorno – See, Staumauer und Symbol 

Der Lago di Vogorno ist weit mehr als ein Speichersee. Er ist ein Eingangstor ins Verzascatal, eine technische Meisterleistung, ein Naturraum und ein Kultort der Filmgeschichte. Ob man wandert, die Staumauer bestaunt, sich ins Abenteuer Bungee Jumping stürzt oder einfach nur die Stille des Wassers betrachtet – hier erlebt man Tessin von seiner eindrucksvollsten Seite.