Laghetto Moesola – Alpiner Bergsee am San-Bernardino-Pass
Auf 2.063 Metern Höhe, direkt auf der Passhöhe des San-Bernardino-Passes, liegt der idyllische Laghetto Moesola. Der Name „Laghetto“ bedeutet „kleiner See“ – und doch ist er ein echtes Naturjuwel inmitten der rauen Bergwelt Graubündens.
Lage und Natur
Der See erstreckt sich über gut 300 Meter Länge und 150 Meter Breite. Gespeist wird er von der Moesa, die wenige Meter oberhalb entspringt und weiter talabwärts das Misox durchquert, bevor sie in den Ticino mündet. Mehrere kleine Bäche, die vor allem von den steilen Hängen im Westen herunterkommen, füllen den See zusätzlich.
Eine Besonderheit sind die kleinen Inseln im Laghetto Moesola: Die größte erhebt sich bis zu sechs Meter aus dem Wasser und trägt sogar einen winzigen See in ihrem Inneren. Zusammen mit den umliegenden Rundhöckern, Felsformationen und weiteren Bergseen wirkt die Landschaft fast mystisch.
Wanderziel und Aussichtspunkt
Am östlichen Ufer führt ein Wanderweg vorbei, während die alte Passstraße am westlichen Ufer verläuft. Wer hier Halt macht, wird mit einem atemberaubenden Rundblick belohnt: Im Norden zeigen sich die Gipfel des Hinterrheins, im Süden öffnen sich die Täler bis ins Mesocina. Am Nordende des Sees lädt das historische San-Bernardino-Hospiz zur Einkehr ein – ein Ort, der seit Jahrhunderten Reisende bewirtet.
Geschichte
Auch geschichtlich ist der See von Bedeutung. Am 7. März 1799 kam es am Laghetto Moesola zu einem Gefecht zwischen französischen Truppen unter General Claude-Jacques Lecourbe und einer österreichisch-rätischen Miliz. Die Franzosen gewannen die Schlacht und rückten weiter ins Tal vor. Heute erinnert die friedliche Stille am See kaum mehr an jene kriegerischen Tage.
San-Bernardino-Pass – Tor zwischen Nord und Süd
Der San-Bernardino-Pass (2.066 m ü. M.) ist einer der wichtigen Alpenübergänge Graubündens. Er verbindet das nördliche Rheinwald mit dem südlichen Misox und markiert zugleich die europäische Wasserscheide: Nördlich fließt das Wasser in den Rhein, südlich in den Po. Zudem verläuft hier die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch.
Im Sommer ist der Pass eine reizvolle Panoramastraße mit sanften Steigungen und herrlichen Ausblicken, im Winter bleibt er gesperrt. Für viele Reisende ist der Laghetto Moesola dabei das stille Herz der Passhöhe – ein Platz zum Innehalten, Wandern und Genießen.
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