Wanderung zur Ponte Tibetano Carasc - Ein luftiges Abenteuer hoch über dem Val Sementina
Fakten
Tourencharakter
Die Wanderung zur Ponte Tibetano Carasc im Tessin startet praktisch in Bellinzona. Von dort aus gelangt man mit dem Auto oder dem Bus zur Talstation der Seilbahn nach Monte Carasso. Mit dieser fährt man bis zur Mittelstation Curzùtt. Schon hier eröffnen sich charmante, rustikale Gassen, Kastanienwälder und die romanische Kirche San Barnárd, die einen ersten Einblick in die kulturelle Umgebung bieten.
Von Curzùtt aus führt ein befestigter Weg, der teilweise über Treppenabschnitte verläuft, rund 1,5 Kilometer bis zur spektakulären tibetischen Hängebrücke. Die beeindruckende Brücke ist 270 Meter lang, 130 Meter hoch und wiegt etwa 50 Tonnen. Der hölzerne Fußboden mit Abständen zwischen den Brettern erlaubt atemberaubende Tiefblicke ins Tal, während die Brücke sanft schwingt – ein Nervenkitzel und ein atemberaubendes Panoramaerlebnis zugleich.
Nach der Überquerung der Brücke führt der Weg zunächst bergauf und anschließend überwiegend bergab in Richtung Fortini della Fame, den Überresten einer historischen Festungsanlage aus dem 19. Jahrhundert. Während des Abstiegs eröffnen sich immer wieder schöne Ausblicke auf Monte Carasso, Bellinzona und die umliegenden Weinberge. Bevor man zur Seilbahn zurückkehrt, passiert man die kleine Kirche Santi Trinità und genießt ein letztes Mal den imposanten Blick auf die Brücke.
Die gesamte Wanderung umfasst etwa 5,6 Kilometer mit einem Anstieg von 401 Metern und einem Abstieg von 718 Metern. Die Gehzeit beträgt rund 2,5 - 3,5 Stunden. Die Tour ist als leichte Rundwanderung konzipiert und eignet sich hervorragend für Familien sowie für alle, die ein kleines Abenteuer in der Natur suchen.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Idyllisches Bergdorf und mittelalterliches Curzútt
Nur wenige Schritte von der Seilbahn-Mittelstation entfernt liegt das charmante Dorf Curzútt auf 612 m Höhe oberhalb von Monte Carasso im Tessin. Der historische Dorfkern mit seinen steinernen Mauern, den traditionellen Rusticos und den engen Gassen wurde ab 1998 von der Stiftung Curzútt‑San Barnárd liebevoll restauriert und wiederbelebt. Eingebettet in Kastanienwälder und Weinberge besticht das kleine Bergdorf durch seine besondere, ruhige Atmosphäre. Bereits kurz nach der Ankunft spürt man die wohltuende Stille, die hier oben herrscht. Zwischen den wenigen Häusern trifft man nur selten auf andere Wanderer, die meist das gleiche Wanderziel verfolgen.
Ein besonderes Highlight von Curzútt ist der großzügige Spielplatz, der fast so groß wie das Dorf selbst ist. Unter schattenspendenden Bäumen laden vielfältige Spielgeräte Kinder zum ausgelassenen Spielen und Toben ein. Währenddessen können Erwachsene die Ruhe genießen und den herrlichen Ausblick auf die umliegende Landschaft schweifen lassen. Die Spielplätze in der Schweiz hinterlassen insgesamt einen sehr positiven Eindruck.
San Barnárd – Ein Schatz der romanischen Baukunst
Die romanische Kirche San Barnárd aus dem 11./12. Jahrhundert liegt abseits des Hauptwegs bei Monte Carasso und ist nur zu Fuß oder per Seilbahn erreichbar. Der gut ausgebaute Pfad führt zu diesem restaurierten Kleinod mit bedeutenden Fresken aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, darunter Werke von Cristoforo und Nicolao da Seregno. Ursprünglich ein kleines Oratorium, wurde die Kirche im 15. und 16. Jahrhundert erweitert. Besonders sehenswert sind die Fresken „Madonna del Latte“, „Crocifissione“ und das „Letzte Abendmahl“. Umgeben von einst bewohnten Weilern bietet San Barnárd nicht nur kunsthistorischen Reichtum, sondern auch einen weiten Ausblick ins Ticinotal – ein idealer Ort für kulturelle Rast auf dem Weg zur Ponte Tibetano.
Routenbeschreibung
Von der charmanten Kirche San Barnárd aus führt ein rund 1,5 Kilometer langer, gut ausgebauter Wanderweg zur spektakulären Hängebrücke Ponte Tibetano Carasc. Der abwechslungsreiche Pfad verläuft teils über Fels, teils über Naturtreppen, bleibt aber auch für Familien gut begehbar. Besonders an warmen Tagen spendet der dichte Kastanienwald angenehmen Schatten. Nach dem anfänglichen Anstieg von etwa 200 Höhenmetern lichten sich allmählich die Bäume – erste Blicke auf die Brücke tauchen zwischen den Ästen auf, bevor sie sich in voller Pracht vor dem Besucher erhebt.
Die 270 Meter lange Ponte Tibetano Carasc schwebt in 130 Metern Höhe über dem tief eingeschnittenen Sementina-Graben. Ihre filigrane Konstruktion aus Stahl, Holz und Beton vermittelt Leichtigkeit und Stabilität zugleich. Über den hölzernen Brückenboden, dessen Zwischenräume spektakuläre Tiefblicke erlauben, wird jeder Schritt zum Erlebnis. Der schwankende Gang, der Wind in den Seilen und das atemberaubende Panorama lassen Herz und Sinne höherschlagen – ein Moment zwischen Nervenkitzel und Staunen, zwischen Natur und Technik.
Rückweg über die Fortini della Fame
Wer den Rundweg wählt, setzt seine Wanderung nach der Brücke auf der gegenüberliegenden Seite fort. Der Weg steigt zunächst leicht an, führt dann aber überwiegend bergab in Richtung Tal. Gut gesichert, mit Holzgeländern und gelegentlich steinigen Passagen, schlängelt er sich durch einen weitläufigen Kastanienwald, der besonders im Herbst in goldenen Farben leuchtet.
Nach etwa 1,5 Kilometern treten erste Gebäude ins Blickfeld, und der Blick öffnet sich hinab auf Monte Carasso und das darunterliegende Bellinzona. Inmitten von kleinen Rebbergen tauchen die Fortini della Fame auf – Überreste einer historischen Verteidigungslinie aus dem 19. Jahrhundert. Der Weg führt an einem markanten Rundturm vorbei durch eine alte Burgmauer mit Aussichtspunkt – ein spannender Abstecher für alle, die sich für Geschichte begeistern.
Bevor der Startpunkt bei der Seilbahn Monte Carasso erreicht wird, passiert man noch die idyllisch gelegene Kirche Chiesa della Santi Trinità oberhalb des Flusses Sementina. Kurz danach führt die Route über eine Brücke an der Hauptstraße. Wer hier noch einmal nach links in die Schlucht blickt, entdeckt die Ponte Tibetano Carasc aus der Ferne – ein letzter eindrucksvoller Blick auf ein architektonisches Meisterwerk mitten in der Natur
Hinweise + Tipps
Highlights und Einkehrmöglichkeiten der Tour
Die Wanderung beginnt im malerischen Ortsteil Monte Carasso, der zur Gemeinde Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin gehört. Von hier aus führt die Tour weiter mit der Seilbahn, die in nur wenigen Minuten bequem hinauf nach Curzútt bringt. Dieses idyllische, liebevoll restaurierte ehemalige Bergdorf oberhalb von Monte Carasso besticht durch seine besondere Atmosphäre und lädt zum Verweilen ein.
In Curzútt bietet das rustikale Ristorante Ostello Curzútt in einem charmanten Steinhaus eine ideale Gelegenheit für eine gemütliche Einkehr. Direkt in der Nähe befindet sich ein großer, schattiger Spielplatz, der mit vielfältigen Spielmöglichkeiten Kinderherzen höherschlagen lässt.
Nicht zuletzt führt die Route an den Fortini delle Fame di Sementina vorbei – den Überresten einer militärischen Verteidigungslinie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Diese geschichtsträchtige Sehenswürdigkeit rundet das abwechslungsreiche Wandererlebnis ab.
ANREISE: Seilbahn Monte Carasso: Der gelungene Auftakt zur Ponte Tibetano Carasc
Der Beginn der Wanderung zur Ponte Tibetano Carasc wird durch die Fahrt mit der Seilbahn von Monte Carasso zur Mittelstation Curzùtt zu einem kleinen Abenteuer. Diese bequeme Alternative zum Aufstieg spart nicht nur wertvolle Kräfte, sondern bietet auch eine malerische Aussicht auf die umliegende Landschaft. Die Talstation der Seilbahn ist etwas versteckt gelegen, sodass das Finden eines Parkplatzes eine Herausforderung sein kann. Direkt an der Talstation und in der nahegelegenen Via Pedmúnt stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Empfehlenswert ist daher der große öffentliche Parkplatz an der Via Pierino Tatti in Bellinzona, von dem aus ein kurzer Fußweg zur Talstation führt. Diese Kombination aus Seilbahnfahrt und anschließendem Wanderweg macht den Start besonders angenehm und motiviert dazu, die spektakuläre Hängebrücke voller Vorfreude zu erreichen. So beginnt das Abenteuer nicht erst auf dem Pfad selbst, sondern schon mit der ersten Etappe.
Die Anreise gelingt bequem mit dem Bus der Linie 2 oder zu Fuß in etwa 15 Minuten zur Talstation. Wer sein Ticket noch nicht hat, kann es unkompliziert am Schalter erwerben. Die Seilbahn zur Mittelstation kostet 8 CHF für eine Einzelfahrt und ist in wenigen Minuten zurückgelegt. Besonders reizvoll ist die Fahrt in der Kabine für bis zu acht Personen, die einen beeindruckenden Ausblick auf den sich serpentinenartig hinaufziehenden Wanderweg bietet.
An der Mittelstation angekommen, steigt die Spannung: Im Personalbetrieb hält die Seilbahn automatisch, im Automatikmodus muss man selbst den Ausstieg per Knopfdruck aktivieren. Der Ausstieg am Seilbahnpfeiler erfordert Mut – besonders für Menschen mit Höhenangst – denn zunächst fehlt ein Geländer an der schmalen metallenen Plattform. Erst an der anschließenden Treppe mit etwa 20 Stufen nach unten beginnt ein sicheres Geländer. Wer diese kleine Herausforderung meistert, ist bereit für die weitere Tour.
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