Wandern durch die Schlucht des Río Bailón im Naturpark Sierras Subbéticas: vom Tal La Nava Polje nach Zuheros
Tourencharakter
Die Wanderung am Río Bailón zählt zu den eindrucksvollsten Routen im Naturpark Sierras Subbéticas und führt auf rund 13,5 Kilometern von der Ermita Nuestra Señora de la Sierra bei Cabra bis ins weiße Dorf Zuheros. Für die Tour ist eine Genehmigung erforderlich, die sich leicht online beantragen lässt.
Man folgt dem Pfad durch ursprüngliche Steineichenwälder, vorbei an Quellen und Wasserfällen, begleitet vom Rauschen des verborgenen Fuenseca-Bachs. Bereits zu Beginn öffnet sich das weite Tal La Nava Polje, eingerahmt von schroffen Gebirgszügen, auf deren Wiesen Schafherden grasen. Hier beginnt das Erlebnis einer Landschaft, die von Licht, Stille und uralter Erdgeschichte erzählt.
Ein erstes Highlight sind die Wasserfälle von Las Chorreras, wo sich nach Regenfällen das Wasser spektakulär über Felsen stürzt – ein Naturwunder aus Stein und Bewegung. Weiter führt der Weg zur Fuente de Fuenfría, gesäumt von westgotischen Nekropolen und einer uralten Doline, die vor über 145 Millionen Jahren aus den Gewässern des Tethysmeeres entstand. In ihrer Nähe entdeckt man glänzende Ammonitenfossilien – Spiralen aus Stein, Relikte einer längst versunkenen Welt. Die Sierras Subbéticas sind berühmt für diese Fossilien, die von der geologischen Vergangenheit Andalusiens künden.
Je näher man Zuheros kommt, desto dichter wird der Wald. Ein grünes Gewölbe aus Eichen, Moos und Flechten verwandelt den Weg in einen Zauberwald, bevor sich die dramatische Schlucht des Río Bailón öffnet. Zwischen Höhlen wie der geheimnisvollen Cueva del Fraile rauscht der Wind durch die Felsen. Schließlich erreicht man Zuheros, das leuchtend über der Schlucht thront – ein Ort, an dem sich Natur, Geschichte und Stille zu einem unvergesslichen Erlebnis verweben.
Höhenprofil
Routenbeschreibung
Man beginnt diese Wanderung in Andalusien rund einen Kilometer vor der Einsiedelei Nuestra Señora de la Sierra, nahe des weißen Dorfes Cabra. Von dort führt der 13,5 Kilometer lange Wanderweg – als mittelschwer eingestuft – bis in das malerische Zuheros, eines der schönsten Dörfer Andalusiens.
Der Pfad zieht sich durch ursprüngliche Steineichenwälder, vorbei an Quellen, Wasserfällen und hinein in die markante Schlucht des Río Bailón. Wer diesen Weg beschreitet, taucht tief ein in eine Landschaft, die nach Erde und Harz duftet, durchzogen vom leisen Rauschen verborgener Bäche.
Das Tal La Nava Polje – Weite und Stille
Schon zu Beginn öffnet sich das Tal La Nava Polje: eine weite, grüne Ebene, umrahmt von schroffen Gebirgszügen. Man sieht Schafherden über die Wiesen ziehen, während am Horizont das Licht flimmert. Der Weg folgt dem historischen Vereda de Merchaniega, wo alte Quellen und Tränken Geschichten vergangener Jahrhunderte erzählen.
Bald begleitet einen der Fuenseca-Bach – meist ein stilles Rinnsal und im Sommer ausgetrocknet, das nach einem kurzen Anstieg zum ersten Höhepunkt führt.
Die Wasserfälle von Las Chorreras – Naturwunder aus Wasser und Stein
Nach etwa einem Kilometer erreicht man Las Chorreras, ein verborgenes Paradies aus mehreren Wasserfällen, die sich nach Regenfällen tosend über Felsen stürzen. Der Weg dorthin folgt dem Lauf des Arroyo de Fuenseca, dessen Klang die Stille erfüllt.
Zwischen dem unteren und oberen Wasserfall liegen rund 300 Meter. Hier atmet man feuchte, kühle Luft, das Plätschern des Wassers mischt sich mit dem Gesang der Vögel – ein Ort, an dem die Natur ihre ganze Kraft zeigt.
Folgt man dem Bach weiter, stößt man auf seine Quelle. In der Nähe entspringt eine weitere Wasserquelle, die das Leben der umliegenden Vegetation im Winter und im Frühjahr nährt.
Historische Spuren und geologische Wunder
Auf dem Weg zur Fuente de Fuenfría begegnet man den Spuren der Geschichte: westgotische Nekropolen aus dem 5.–8. Jahrhundert liegen still im Gras, steinerne Zeugen vergangener Zeiten.
Daneben öffnet sich eine Doline, die vor über 145 Millionen Jahren aus den flachen Gewässern des alten Tethysmeeres entstand – ein Fenster in die Urzeit. Nahe der Doline entdeckt man Ammonitenfossilien, uralte Spuren von Meereslebewesen, deren spiralige Formen im Gestein glänzen wie versteinerte Schneckenhäuser.
Die Sierras Subbéticas sind berühmt für ihre Ammoniten, die in den Kalksteinfelsen erhalten geblieben sind. Sie erzählen von einer Zeit, als hier das Tethysmeer rauschte – eine geologische Schatzkammer, die den Ursprung dieser Landschaft begreifbar macht.
Die Fuente de Fuenfría selbst ist schlicht: ein rechteckiger Pfeiler, aus dem ein einzelner Strahl Wasser sprudelt. In Trockenzeiten versiegt er, doch das Wissen um seine Kraft bleibt.
Der Zauberwald von Zuheros – ein Märchen aus Moos und Licht
Je näher man Zuheros kommt, desto dichter wird der Wald. Eichen, überzogen von Moos und Flechten, bilden ein grünes Gewölbe. Das Licht fällt gefiltert auf den Boden – wie in einem Märchenwald.
Dieser geheimnisvolle Abschnitt, oft als »Zauberwald von Zuheros« bezeichnet, ist ein Höhepunkt der gesamten Wanderroute durch die Sierras Subbéticas. Nach etwa einem Kilometer öffnet sich der Wald, und der Weg mündet in die dramatische Schlucht des Río Bailón.
Die Schlucht des Río Bailón – Felsen, Höhlen und das Flüstern der Tiefe
In der Río Bailón Schlucht wird die Landschaft rauer. Der Pfad schlängelt sich entlang der Felsen, überquert den Fluss mehrfach. Nach Regenfällen kann das Wasser tief stehen, während es in trockenen Zeiten durch den Kalksteinboden der Sierras Subbéticas verschwindet.
Hier begegnet man den Höhlen von Zuheros, darunter die berühmte Cueva del Fraile – eine Höhle voller Geschichte und prähistorischer Wandmalereien. Selbst wenn der Fluss versiegt, bleibt sein unterirdisches Rauschen lebendig – man spürt, dass das Wasser nie ganz fort ist.
Ankunft in Zuheros – das weiße Dorf über der Schlucht
Die letzten Kilometer führen vorbei an den Klippen des Cerro del Zumacal, bevor der Pfad steil in die Bailón-Schlucht abfällt. Unten liegt Zuheros, leuchtend weiß im Sonnenlicht, ein Ort zwischen Himmel und Fels.
Hier endet die Schluchtenwanderung in Andalusien – eine Tour durch Zeit und Natur, durch Wasser und Stein. Wer diesen Weg geht, spürt, dass man nicht nur wandert, sondern in die Seele Andalusiens eintaucht.
Hinweise + Tipps
Achtung: Genehmigungspflichtige Wanderung! Der Río Bailón liegt im Parque Natural Sierras Subbéticas, einem streng geschützten Naturraum. Daher ist für die Wanderungen eine offizielle Genehmigung erforderlich. Diese ist kostenlos und kann online beantragt werden.
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