Rundwanderweg Tessin – Giro delle Rovine del Castelliere
Fakten
Tourencharakter
Der Rundwanderweg Tessin – Giro delle Rovine del Castelliere verbindet Wandern und Geschichte auf einzigartige Weise. Die Rovine del Castelliere oberhalb von Tegna sind archäologische Stätten mit Funden aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und Römerzeit. Der Weg startet in Ponte Brolla, wo die Maggia eine beeindruckende Schlucht geformt hat. Durch schattige Kastanienwälder führt die Route vorbei an historischen Rustici und klaren Brunnen. Nach einem Anstieg von rund 316 Höhenmetern erreicht man das Plateau mit den Ruinen und einem spektakulären Blick über das Maggiatal, Lago Maggiore und das Melezzatal. Der Abstieg führt durch das charmante Dorf Tegna zurück nach Ponte Brolla. Diese Wanderung bietet Natur, Kultur und grandiose Ausblicke inmitten der Tessiner Landschaft.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Geschichte zum Anfassen: Die Rovine del Castelliere
Die Ruinen oberhalb von Tegna sind weit mehr als ein Wanderziel. Archäologische Funde belegen, dass hier schon in der Jungsteinzeit Menschen siedelten. Keramik und Alltagsgegenstände aus der Bronzezeit sowie Mauerreste aus der Römerzeit erzählen von einer langen Geschichte.
Durch ihre strategische Lage hoch über dem Maggiatal und der Ebene von Locarno blieb die Anhöhe bis ins Mittelalter ein bedeutender Siedlungs- und Verteidigungsplatz. Heute ist das Plateau ein Ort, an dem sich Wandern im Tessin und Geschichte auf eindrückliche Weise verbinden.
Wer den Weg hierher findet, wird nicht nur mit einem grandiosen Ausblick bis zum Lago Maggiore und das das Melezzatal belohnt, sondern auch mit dem Gefühl, an einem Ort zu stehen, der seit Jahrtausenden Menschen fasziniert.
Highlights, Einkehrmöglichkeiten & Sehenswertes rund um die Rovine del Castelliere
Das Tessin – mediterranes Flair in der Schweiz
Reist man ins Tessin, spürt man sofort das südliche Lebensgefühl. Italienische Sprache, Palmen, Zypressen und die Wärme der Sonne verleihen dieser Region einen fast mediterranen Zauber. Malerische Seen, enge Gassen und eine Küche voller Aromen machen den südlichsten Kanton der Schweiz zu einem Ort, den man nicht mehr vergessen will.
Valle Maggia – wildromantisches Tal im Herzen des Tessin
Folgt man der Maggia, so taucht man ein in eine Welt aus rauschenden Flüssen, schroffen Granitfelsen und grünen Wäldern. Das Valle Maggia gehört zu den schönsten Tälern im Tessin. Man wandert vorbei an traditionellen Steindörfern, trifft auf einsame Kapellen und spürt die Ursprünglichkeit einer Landschaft, die kaum verändert scheint. Wer das Wandern im Valle Maggia sucht, findet hier Natur pur.
Ponte Brolla – Tor zum Maggiatal
Am Eingang des Tals liegt Ponte Brolla, wo die Maggia sich tief ins Gestein gegraben hat. Spektakuläre Felsformationen, glasklare Naturpools und das Licht, das über die Granitwände spielt, machen den Ort zu einem beliebten Ziel für Badegäste, Wanderer und Kletterer. Schon beim ersten Blick fühlt man sich hier mitten im Tessin angekommen.
Tegna – malerisches Dorf im Valle Maggia
Steigt man hinab nach Tegna, so entdeckt man ein Dorf voller Charme. Sonnige Terrassen, enge Gassen, alte Steinhäuser und die Nähe zu beliebten Kletterfelsen machen den Ort zu einem idealen Ziel für Wanderer. Hier verweilt man gern, sei es bei einem Glas Merlot oder beim Bummel durch die schmalen Straßen.
Routenbeschreibung
Start in Ponte Brolla: Wo die Maggia die Felsen teilt
Beginnt man die Rundwanderung in Ponte Brolla, so steht man gleich zu Beginn an einem Ort, der von Wasser und Stein geformt wurde. Die Maggia hat hier eine tiefe Schlucht in den Granit gemeißelt, eine dramatische Kulisse, die man nicht so schnell vergisst. An manchen Tagen stürzen sich wagemutige Klippenspringer bei internationalen Cliff Diving Meisterschaften von den Felsen – mehr als 20 Meter in die Tiefe.
Man selbst aber stürzt sich lieber ins Abenteuer dieser Rundwanderung im Tessin. Über die Brücke führt der Weg zur Grotto America, wo ein Wegweiser mit der Aufschrift Giro delle Rovine del Castelliere wartet. Kurz folgt man dem Wasserkanal, der das Elektrizitätswerk in Ponte Brolla speist. Sobald die Felswände hinter einem liegen, darf man den Abzweig nicht verpassen, der über den Kanal hinüberführt – und hinein ins Grün.
Wandern im Tessiner Kastanienwald
Bald umfängt einen der Wald. Alte Kastanienbäume, Buchen, Eichen und Birken bilden ein Dach aus Schatten. Der Weg steigt sanft an, vorbei an Rustici, die mit ihren Steinmauern und Schindeldächern Geschichten vergangener Jahrhunderte erzählen.
Auf Höhe von Avegno, drüben auf der anderen Talseite, trifft man auf eine weitere Ansammlung kleiner Steinhäuser. Ein Brunnen plätschert, kühl und klar – einer von vielen entlang des Weges, an denen man seine Flasche füllen kann.
Aufstieg zu den Rovine del Castelliere
Nun beginnt der eigentliche Anstieg: gut 300 Höhenmeter warten. Steinstufen tragen einen hinauf, während die Sonne in goldenen Strahlen durch die Baumkronen fällt. An manchen Stellen winden sich Wurzeln über den Pfad, die etwas Trittsicherheit verlangen. Doch Schritt für Schritt steigt man höher, und mit jedem Meter wächst die Vorfreude.
Plateau mit Ausblick über das Maggiatal
Nach 30 bis 40 Minuten Gehzeit erreicht man die Abzweigung, die zum Plateau hinaufführt. Oben weitet sich der Blick: die Rovine del Castelliere, sanierte Überreste alter Mauern, liegen zwischen Wiesen und Felsen. Einst stand hier ein Turm, der Wacht hielt über das Valle Maggia, das Centovalli und den Fluss Melezza.
Eine Bank mit Tisch lädt zur Rast ein. Wer hier verweilt, lässt den Blick schweifen: über Tegna und Ponte Brolla hinweg nach Losone, Ascona und hinab zum Lago Maggiore. Der Ausblick ist majestätisch, fast zeitlos. Nur wenige Schritte weiter liegt ein kleiner Aussichtspunkt, von dem man die Weite noch intensiver spürt.
Abstieg ins charmante Dorf Tegna
Unterhalb des Plateaus befinden sich die Überreste eines zweiten Turms. Doch für den Rückweg folgt man der Beschilderung hinunter nach Tegna.
Am Wegesrand tauchen erneut verfallene Rustici auf. Bald erreicht man den Weiler Forcola, wo gut erhaltene Steinhäuser inmitten der Landschaft ein fast malerisches Bild ergeben. Weiter unten wird der Wald lichter, das Sonnenlicht begleitet einen über zahllose Steinstufen hinab. Schließlich tauchen die ersten Wohnhäuser auf, enge Gässchen führen zum Piazza Don Gottardo Zurini, wo ein Brunnen zur Erfrischung bereitsteht.
Von hier geht es über die Via Cantonale und die Caraa Longa zurück nach Ponte Brolla. Dort reiht sich ein Restaurant ans nächste, und vielleicht entdeckt man beim Blick in die Felswände oberhalb sogar Kletterer – sofern die Hitze des Sommers den Stein nicht zum Glühen bringt.
Hinweise + Tipps
Familienfreundliche Rundwanderung
Die Tour zur Rovine del Castelliere ist auch für Familien geeignet. Kinder finden hier einen abwechslungsreichen Weg mit Wald, Stufen und spannenden Ausblicken. Ganz alleine sollte man sie jedoch nicht gehen lassen – an manchen Stellen verlangt der Weg Aufmerksamkeit. Doch gemeinsam wird die Wanderung zu einem Erlebnis, das Klein und Groß begeistert.
TIPP: Kulinarische Einkehr: Ristoranti im Tessin
Nach einer Wanderung darf man sich auf regionale Spezialitäten freuen.
Grotto America: Rustikale Steinmauern, ein schattiger Garten und die herzhafte Tessiner Küche mit Polenta, Brasato und regionalem Wein schaffen eine Atmosphäre, in der man stundenlang verweilen möchte. Hier erlebt man das Tessin mit allen Sinnen.
Ristorante alla Cantina: ein Lokal mit rustikalem Charme, authentischen Gerichten und dem Geschmack des Tessins auf dem Teller.
Ristorante Da Enzo in Ponte Brolla: gemütlich, traditionell, mit Klassikern der Tessiner Küche – ein Ort, an dem man sich nach einer Wanderung stärken und den Tag ausklingen lassen kann.
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