Gebiete UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

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Sternenpark Rhön: Dunkler Himmel & Sternenbeobachtung im Biosphärenreservat

Hohe Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Der Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön schützt die natürlichen Nachtlandschaften der Rhön. Diese bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, ermöglichen gesunden Schlaf für Menschen und sind ein Paradies für Sternengucker. 

2014 wurde die Rhön von der Dark Sky Association als Internationaler Sternenpark ausgezeichnet. 

Besonderheiten der Rhön 

  • Dunkler Himmel: Geringe Lichtverschmutzung – viele Sterne sichtbar, einschließlich solcher, die in anderen Regionen kaum noch zu sehen sind. 

  • Natürliche Nachtlandschaften: Lebensraum für tag- und nachtaktive Tiere; Schutz vor künstlichem Licht nötig. 

  • Milchstraße & Sternenhimmel: Atemberaubende Sicht, besonders auf der Wasserkuppe, Schwarzen Mooren, Roten Mooren, Gebaberg

Aktivitäten im Sternenpark 

  • Sternenführungen: Geführte Touren mit Experten, astronomische Spaziergänge, Vollmondwanderungen. 

  • Sternenkino im Ulstertal: Audio-geführte Sternenbeobachtung auf drehbaren Wellenliegen. 

  • Standorte: 

  1. Wüstensachsen – Tretbecken 

  2. Hilders – Buchschirm 

  3. Tann – Hundbacher Weg 

  • Himmelsschauplätze: Optimal für Sternenbeobachtung, oft mit Liegen, Sternkarten, Infotafeln. 

  • Astronomischer Beobachtungsplatz Hohe Geba: Plattformen für Teleskope, ideal für professionelle Beobachtung. 

Tipps für Besucher 

  • Beste Beobachtungszeit: 1–1,5 Stunden nach Sonnenuntergang. 

  • Ausrüstung: Decke, wetterangepasste Kleidung, Verpflegung. 

  • Entspannung: Auf Wellenliegen liegen, Audio-Sternenführungen nutzen, Sternenfotos machen. 

Himmelsschauplätze in der Rhön 

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Stellberg Rhön: Naturerlebnis, Wandern & Sternenpark bei Wolferts

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Der Stellberg, mit seinen sanften 727 bis 730 Metern ü. NHN, erhebt sich stolz in der Milseburger Kuppenrhön. Man steht auf einem Berg, der östlich von Wolferts (Gemeinde Dipperz) und südlich von Kleinsassen (Gemeinde Hofbieber) liegt. Umgeben wird er von der Maulkuppe im Süden und der majestätischen Milseburg im Osten, getrennt durch das friedliche Tal der oberen Bieber. 

Hier spürt man die Verbindung von Natur, Ruhe und Geschichte, die jeden Schritt über die Wanderwege Stellberg zu einem kleinen Abenteuer werden lässt. 

Geologie des Stellbergs – Tertiärer Phonolith und Buntsandstein 

Beim Aufstieg bemerkt man, wie sich die Landschaft verändert. Der Gipfelbereich des Stellbergs besteht aus tertiärem Phonolith, dessen dunkelgraue Kuppen sich markant gegen den Himmel abheben. Am östlichen Rand stößt man auf Buntsandstein, während die unteren Hänge sich mal bewaldet, mal landwirtschaftlich genutzt präsentieren. 

Die Hänge sind gesprenkelt von Blockschutthalden, die wie stumme Zeugen vergangener Zeiten wirken. Sie verleihen dem Stellberg einen unverwechselbaren Charakter und machen ihn zu einem beliebten Ziel für Geologie-Interessierte und Wanderer gleichermaßen. 

Naturschutz & Flora – Buchenwälder und Kernzone des Biosphärenreservats 

Wer den Gipfel erreicht, betritt naturnahe Buchenwälder, die als Teil der Kernzone des Biosphärenreservats Rhön streng geschützt sind. Das Gelände ist als Naturschutzgebiet Stellberg ausgewiesen, und die Blockhalden im Gipfelbereich fügen sich harmonisch in diese geschützte Landschaft ein. 

Hier kann man die Rhöner Natur in ihrer ursprünglichen Form erleben – ein idealer Ort für Naturbeobachtung, Vogelbeobachtung und ruhige Momente mitten im Wald. 

Wandern auf dem Stellberg – Wege, Aussicht und Genuss 

Die Wanderwege Stellberg, erschlossen vom Rhönklub, laden ein zu ausgedehnten Touren. Vom Gipfel aus erstreckt sich die Aussicht majestätisch nach Westen zum Vogelsberg, und bei klarer Sicht öffnet sich sogar der Blick bis zum Taunus

Die unteren Hänge sind geprägt von idyllischen landwirtschaftlichen Wiesen, darunter Vorderstellberg, Hinterstellberg und Giegenberg – perfekte Fotomotive für Naturliebhaber und Wanderfreunde. 

Für Sternengucker ist der Stellberg ein Geheimtipp: In unmittelbarer Nähe liegt der Sternenpark Rhön, wo Nachthimmel, Milchstraße und Sternbilder unverfälscht zu bewundern sind. 

Wanderparkplatz Stellberg – Ausgangspunkt für Entdeckungstouren 

Der Wanderparkplatz Stellberg liegt ruhig zwischen dem Poppenhausener Ortsteil Steinwand und Wolferts in einem schattigen Waldstück. Von hier aus sind es nur etwa 1,6 km bis zum traditionellen Gasthaus Fuldaer Haus, ein idealer Startpunkt für kürzere Wanderungen oder längere Touren über den Stellberg. 

Wander-Highlights rund um den Stellberg 

  • Extratour zum Hochrhöner – Milseburg: Für ambitionierte Wanderer ein lohnender Abstecher. 

  • Rhönrundweg 2: Der Stellberg lässt sich perfekt in die beliebte Rhönrundweg-Route einbinden. 

Ob man die Natur genießen, den Sternenhimmel bewundern oder einfach nur die frische Rhöner Luft einatmen möchte – der Stellberg in der Hessischen Rhön bietet für jeden Besucher ein unvergessliches Erlebnis.

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Staatsbad Bad Brückenau: Gesundheit, Geschichte & barocke Pracht erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Ein Spaziergang durch barocke Pracht 

Du trittst ein in eine Welt, in der Geschichte und Natur miteinander verschmelzen. Der Schlosspark von Staatsbad Bad Brückenau breitet sich vor dir aus, durchzogen von blüten- und blumenreichen Wegen, die zum Verweilen einladen. Die historischen Gebäude erzählen Geschichten längst vergangener Zeiten – man fühlt sich fast wie Prinz oder Prinzessin beim Flanieren zwischen den prachtvollen Alleen. Kein Wunder, dass Bayerns König Ludwig I. hier seine Sommerresidenz liebte. 

Heilquellen – Kraft aus der Tiefe 

Im Staatsbad Bad Brückenau entspringen fünf der sieben Heilquellen, die der Region ihre besondere medizinische Bedeutung verleihen. Zwei weitere Quellen befinden sich direkt in der Stadt. Wer hier spaziert oder eine Pause einlegt, spürt förmlich die Lebenskraft der Heilquellen, die seit Jahrhunderten Gäste aus nah und fern anzieht. 

Natur und Abenteuer – Wanderungen und Aktivitäten 

Die Umgebung lädt zum Entdecken ein: 

  • Der zertifizierte Königsweg führt durch die sanfte Bayerische Rhön. 

  • Der Hochseilgarten am Volkersberg fordert Mut und Geschick. 

  • Das Regena-Sanatorium bietet traditionelle chinesische Medizin in harmonischer Umgebung. 

  • Die Therme Sinnflut verspricht Entspannung und Wellness. 

Hier vergeht kein Tag ohne neue Eindrücke – das Staatsbad ist ein Ort, an dem Natur, Gesundheit und Abenteuer aufeinander treffen. 

Historische Wurzeln des Kurortes 

Die älteste Erwähnung einer Mineralquelle stammt aus dem Jahr 1674. Die moderne Geschichte begann im Sommer 1747, als der Leibarzt des Fuldaer Fürstabtes eine Quelle mit wundersam klarem Wasser entdeckte – die heutige König-Ludwig-I.-Quelle. Unter Fürstbischof Heinrich von Bibra und später unter König Ludwig I. entwickelte sich Bad Brückenau zu einem glanzvollen Kurort mit Pavillonbauten, prachtvollen Alleen und einer gartenarchitektonischen Meisterleistung. 

Prachtvolle Gebäude und Gartenanlagen 

Die barocke Gartenanlage, entworfen von Andrea Gallasini, erstreckt sich entlang einer symmetrischen Mittelachse. Kastanien und Linden, seltene Baumarten wie die „tausendjährige Eiche“ oder die Gurkenmagnolie, prägen das Bild. König Ludwig I. ergänzte die Anlage mit englischen Gartenanlagen und klassischen Pavillons, sodass sich Geschichte, Architektur und Natur zu einem harmonischen Ganzen verbinden. 

Wichtige Bauwerke im Staatsbad 

  • Kursaalgebäude: Klassizistischer Saalbau mit prächtigen Deckenmalereien. Heute Bühne für Bälle, Konzerte und kulturelle Events. 

  • Schlosshotel Fürstenhof: Königlicher Aufenthaltsort mit Klinikbetrieb. 

  • Parkhotel und Vital Spa: Modernisierte Wellness-Oase im Jugendstil. 

  • Badhotel: Historischer Badbau von König Ludwig I. 

  • Elisabethenhof: Benannt nach Kaiserin Sissi, früher Logierhaus und Praxisgebäude des Badearztes Dr. Felix Schlagintweit. 

  • Wernarzer Quellentempel: Jugendstilbau von 1911, heute Teil der Wandelhalle. 

  • Haus Hirsch und Villa Schwan: Historische Pavillons und Jugendstilvillen, die das Flair des Kurorts bewahren. 

Die berühmten Badearzte 

  • Melchior Adam Weikard: Hofarzt der Zarin Katharina II., Verfasser der ersten Kurbeschreibungen. 

  • Konrad Anton Zwierlein: Modernisierte Damenmode für die Kur, initiierte 1792 den Damenkongress in Bad Brückenau. 

  • Dr. Felix Schlagintweit: International renommierter Urologe, behandelte Kaiser und Könige, machte Bad Brückenau weltberühmt als Heilbad für Nieren- und Blasenerkrankungen. 

Anreise und Klima 

Bad Brückenau liegt idyllisch im Tal der Sinn, umgeben von den waldreichen Ausläufern der Bayerischen Rhön. Die Stadt ist über die A7 und A66 bequem erreichbar. Das milde Reizklima, gepaart mit frischer Waldluft, macht das Staatsbad zu einem idealen Ort für Gesundheit, Erholung und Wellness.

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St. Martinskapelle Reulbach: Stille & Aussicht am Ehrenberg Rhön

Hohe Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Wenn man den Ehrenberg bei Reulbach hinaufsteigt, öffnet sich der Blick weit über die Rhön. Hier, auf 816 Metern Höhe, steht die St. Martinskapelle in Reulbach – ein stiller Ort des Friedens, des Erinnerns und des Staunens. Sie wurde in den Jahren 2003 bis 2005 von Familie Menz und vielen freiwilligen Helfern errichtet, als Erfüllung eines Herzenswunsches von Martin Menz. 

Das Motto „Tritt ein – find Frieden“ begleitet jeden Besucher, der den kleinen Kirchenraum betritt und für einen Moment den Alltag hinter sich lässt. 

Entstehungsgeschichte der St. Martinskapelle 

Martin Menz liebte es, durch die Berge zu wandern. Oft blieb er dort an idyllischen Plätzen stehen, wo kleine Kirchen und Kapellen Stille und Geborgenheit ausstrahlten. In seiner Heimat Reulbach gab es zwar die schöne St.-Jakobus-Kirche und eine nahe gelegene Mariengrotte, doch eine Kapelle im nahen Umkreis fehlte. 

Schon lange trug er den Wunsch in sich, auf dem Ehrenberg eine Kapelle zu errichten. Doch im Sommer 2000 verstarb er an einem Krebsleiden und konnte seinen Plan nicht mehr verwirklichen. Seine Familie griff diesen Gedanken auf – und so entstand zwischen 2003 und 2005 die St. Martinskapelle am Ehrenberg über Reulbach

Der Ort – Am Fuß des Ehrenbergs mit Blick über die Rhön 

Reulbach liegt am Fuße des Ehrenbergs, jenem Berg, der der Großgemeinde ihren Namen gab. Dort, wo früher eine kleine Kalkkiesgrube betrieben wurde, öffnet sich heute eine Nische im Fels – der Platz, den Martin Menz schon immer für die Kapelle vorgesehen hatte. 

Von hier aus fällt der Blick weit ins Tal, eingerahmt von den höchsten Bergen der hessischen Rhön: der Wasserkuppe (956 m), der Milseburg (835 m) und dem markanten Schafstein (832 m). Wer hier steht, versteht, warum dieser Ort wie geschaffen war, um ein geistliches Kleinod zu beherbergen. 

Architektur und Bauweise der Kapelle 

Die St. Martinskapelle Reulbach gründet auf einem massiven Betonfundament. Darauf ruht ein sorgfältig gezimmerter Fachwerkbau, dessen Fassade mit hitze-behandelten Brettern verkleidet ist – eine Technik, die Martin Menz selbst entwickelt hatte, um Holz ohne Chemie haltbarer zu machen. 

Das Dach, gedeckt mit roten Bieberschwanzziegeln, trägt einen kleinen Glockenturm. Innen überrascht die Kapelle mit hellem Putz, der die feine Ausstattung in den Vordergrund rückt. Auf nur vier mal sechs Metern entsteht ein Raum, der mehr ist als ein Bauwerk: eine kleine Kirche am Berg, schlicht und würdevoll zugleich. 

Ein Ort der Besinnung und des Friedens 

Heute ist die St. Martinskapelle am Ehrenberg ein Ort, an dem man Ruhe findet und den Blick über die Rhön schweifen lassen kann. Unterhalb der Kapelle liegt ein Fischweiher, der als Naturdenkmal ausgewiesen wurde – ein stilles Refugium, das den Charakter des Ortes unterstreicht. 

Hier, wo Natur und Glaube sich begegnen, spürt man, was die Worte am Eingang bedeuten: „Tritt ein – find Frieden.“ 

St. Martinskapelle Reulbach – Pilgerziel, Aussichtspunkt und Denkmal 

Ob Wanderer, Pilger oder Besucher der Rhön – wer die St. Martinskapelle in Reulbach erreicht, wird mit einem einzigartigen Zusammenspiel aus Architektur, Geschichte und Natur belohnt. Sie ist Denkmal, Erinnerungsort und spirituelle Raststätte zugleich. 

Die Kapelle am Ehrenberg lädt ein, innezuhalten, den weiten Blick zu genießen und vielleicht auch in sich selbst ein Stück Frieden zu finden.

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Schloss Bieberstein Rhön: Barockjuwel & Internat mit Aussichtspunkt

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Hoch über dem sanft geschwungenen Kugelberg im Hofbieberer Ortsteil Langenbieber thront Schloss Bieberstein. Schon von weitem zieht das imposante Barockschloss die Blicke auf sich. Wer hierher kommt, spürt die Geschichte, die in jedem Stein und jeder Fassadenlinie mitschwingt. 

Ein Schloss mit wechselvoller Geschichte 

Die Ursprünge von Schloss Bieberstein reichen zurück bis ins Jahr 1150. Abt Marquard von Fulda ließ die Burg erbauen, um die Region vor Raubrittern zu schützen, die damals die Rhön unsicher machten. Ein Jahrhundert später erweiterte Abt Heinrich IV. die Anlage. Doch die Unterhaltskosten waren hoch, und so wechselte die Burg zwischen 1350 und 1500 mehrfach die Besitzer: verschiedene Adelsgeschlechter, die das Bauwerk verpfändeten, bewachten nun das Schloss. 

Schon früh diente die Burg nicht nur als Schutz, sondern auch als Amt und Oberamt der Fürstabtei Fulda, für ganze 36 Ortschaften und 9 Einzelhöfe. Zwischen 1576 und 1602 bot die Burg dem Exil-Fürstabt Balthasar von Dernbach Zuflucht, der vor Fürstbischof Julius Echter aus Würzburg abgesetzt worden war. Erst Jahre später bestätigte Papst Clemens VIII. seine Rechte wieder. 

Vom Verfall zum barocken Glanz 

1602 wurde die Burg geräumt und fast ein Jahrhundert lang dem Verfall überlassen. Ihre Mauern bröckelten, bis Fürst Adalbert von Schleifras den fränkischen Baumeister Johannes Dientzenhofer aus Fulda mit einem prachtvollen Neubau im Barockstil beauftragte. Zwischen 1710 und 1723 entstand das Schloss, das bald für seine fröhlichen Feste und rauschenden Zusammenkünfte bekannt wurde. 

Mit der Säkularisation wechselte Schloss Bieberstein ab 1802 mehrfach seine weltlichen Besitzer: Oranien-Nassau, die französische Militärverwaltung, das Großherzogtum Frankfurt, Österreich und Preußen hielten zeitweise die Schlüssel zum Schloss. 1887 fiel es in den Besitz der Fuldaer Fabrikantenfamilie Bellinger, bevor 1904 Hermann Lietz das Anwesen erwarb und ein Landerziehungsheim gründete. 

Schloss Bieberstein heute – Internat und Aussichtspunkt 

Heute beherbergt Schloss Bieberstein die private Hermann-Lietz-Schule, ein Oberstufeninternat mit rund 120 Schülerinnen und Schülern. Die Innenräume sind daher der Öffentlichkeit nur nach vorheriger Anmeldung zugänglich. Doch der Schlosshof, die Außenanlagen und die Aussichtsplattform laden Besucher jederzeit ein, die unvergleichliche Sicht auf das Biebertal und die sanften Hügel der Rhön zu genießen. 

Wer den Blick über die weite Landschaft schweifen lässt, kann sich vorstellen, wie Fürstäbte, Adlige und Schüler über Jahrhunderte hinweg durch diese Hallen gingen – Schutzburg, Amtssitz, Sommerresidenz und Bildungsstätte in einem. Jeder Schritt auf den alten Wegen ist ein Schritt durch die Geschichte Hessens.

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Schloss Aschach Unterfranken: Museum, Geschichte & Schlosspark erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Das Schloss Aschach thront malerisch auf einer steil abfallenden Terrainerhöhung am Ufer der Saale, gleich am Süd-Ost-Ausgang des Marktes Aschach. Von hier aus öffnet sich ein Blick, der Vergangenheit und Gegenwart auf magische Weise verbindet. Wer das Schloss betritt, spürt sofort den Hauch vergangener Jahrhunderte – zwischen steinernen Mauern, historischen Räumen und einem kleinen, idyllischen Schlosspark. 

Zu Gast bei den Grafen von Luxburg 

Nur wenige Kilometer von Bad Kissingen entfernt erhebt sich eines der schönsten Baudenkmäler Unterfrankens: Schloss Aschach. Mit seinen drei faszinierenden Museen, dem grünen Schlosspark sowie dem einladenden Restaurant und Café lädt es zum Entdecken, Staunen und Genießen ein. 

Im Graf-Luxburg-Museum durchschreitet man die einstigen Wohnräume der gräflichen Familie von Luxburg, die das Schloss von 1874 bis 1967 bewohnte. Neben den prächtigen Räumen der Familie können Besucher auch die Arbeitsräume der Dienstboten erkunden. Interaktive Medien-, Hör- und Mitmachstationen machen jeden Besuch zu einem neuen Erlebnis – ideal für Kulturbegeisterte und Familien gleichermaßen. 

Rhöner Land und Leute im Volkskundemuseum 

Das Volkskundemuseum Schloss Aschach entführt in den Alltag der Rhöner Landbevölkerung zwischen 1850 und 1950. Hier sieht man, wie die Menschen lebten, wohnten und arbeiteten. Anhand sorgfältig ausgewählter Exponate erwachen alte Handwerkskünste und ländliche Traditionen zu neuem Leben – ein Fenster in die Geschichte der Rhön, das Besucher jeden Alters fasziniert. 

Die bewegte Geschichte von Schloss Aschach 

Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1165, begann die Geschichte von Aschach als Burg unter Graf Poppo VI. von Henneberg, Burggraf von Würzburg. Nach seinem Tod führte sein Sohn Poppo VII. den Bau weiter. Über Jahrhunderte hinweg wechselte das Anwesen zwischen den Henneberger Linien, den Bibra und schließlich dem Hochstift Würzburg, das das Schloss über 300 Jahre als Amtssitz nutzte. 

Zerstörungen und Wiederaufbau 

Im Bauernaufstand von 1525 wurde Schloss Aschach besetzt und beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte rasch, und 1530 prangte bereits ein neues Wappen am Innenhof. Später, im Markgräflerkrieg, brannte das Schloss erneut, und erst Bischof Friedrich von Wirsberg vollendete nach 20 Jahren den Neubau. Das heutige Schloss zeigt seine prägnante viergeschossige Front zur Saale hin, verziert mit einem imposanten Erker und kunstvollem Maßwerk. 

Glanzzeiten unter den Würzburger Fürstbischöfen 

Unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573–1617) wurde das Schloss zu einem Ort der Ruhe, des künstlerischen Schaffens und der Verwaltung. Hier residierten Amtmänner und Gäste, während außen die Geschichte mit Kriegen und politischen Umbrüchen weiterschrieb. Selbst während des Dreißigjährigen Krieges überstand Schloss Aschach die schweren Zeiten nahezu unversehrt. 

Von der Porzellanfabrik zum Museum 

1829 kaufte der Schweinfurter Industrielle Wilhelm Sattler das Schloss und nutzte es für eine Steingut- und Porzellanfabrik. Trotz wirtschaftlicher Rückschläge blieb das Anwesen erhalten. 1874 erwarb Graf Friedrich von Luxburg das Schloss, wandelte es in einen eleganten Familiensitz um und schuf den Grundstein für die heutige Kunstsammlung. Die Museen Schloss Aschach – Graf-Luxburg-Museum, Volkskundemuseum und Schulmuseum – erzählen diese Geschichten eindrucksvoll weiter. 

Schloss Aschach erleben – Kunst, Kultur und Genuss 

Heute lädt Schloss Aschach Besucher ein, durch die historischen Räume zu wandeln, im Park spazieren zu gehen und im kleinen Café zu verweilen. Regelmäßige Sonderausstellungen, das Flachsbrechhaus und das historische Backhaus machen jeden Besuch zu einem kulturellen Erlebnis. 

Adresse und Infos: 
Schloss Aschach, Bad Bocklet, Landkreis Bad Kissingen, Unterfranken 
Website: museen-schloss-aschach.de

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Mauerschädel bei Filke: Ruine der frühmittelalterlichen Kirchenburg

Fränkische Rhön
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Lage der Ruine Mauerschädel 

Die Ruine Mauerschädel befindet sich in einer sanften Talsenke nahe der Ortschaft Filke, einem Ortsteil der Gemeinde Willmars im Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Anlage liegt unmittelbar an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern und ist ein bedeutendes Zeugnis frühmittelalterlicher Kirchenbaukunst. 

Geschichte der Mauerschädel-Ruine 

Die Mauerschädel-Ruine gehört zu einer alten Kirchenburg, die einst zum Dorf namens Bischofs gehörte. Erste urkundliche Erwähnungen datieren um das Jahr 770 unter dem Namen „Biscofestat“. Dieses Dorf soll einst eine bedeutende Siedlung mit angeblich über 300 Bäckern gewesen sein. Die Kirche selbst wird auf das Jahr 1000 datiert und diente als letzte Zufluchtsstätte. 

Im Jahr 1334 existierte das Dorf Bischofs noch, doch etwa 100 Jahre später wurde es als „wüst“ bezeichnet. Die Gründe für die Aufgabe des Ortes sind nicht genau bekannt, jedoch werden Pest, Rechtsunsicherheit und mittelalterliche Wirtschaftskrisen als Ursachen angenommen. Eine Sage berichtet von einem verheerenden Angriff der Hunnen, die das Dorf zerstörten und ein Massaker anrichteten – eine dramatische Geschichte, die den Ort umgibt. 

Die Ruine zeigt heute noch den mächtigen Turmstumpf und die Umfassungsmauer mit Schießscharten, die den wehrhaften Charakter der Kirchenburg unterstreichen. Innerhalb der Mauern sind Reste von Gaden erkennbar, die einst der Vorratshaltung dienten. 

Historisch interessant ist auch, dass die innerdeutsche Grenze während der Teilung Deutschlands zwischen Altarraum und Kirchenschiff verlief. In den 1970er Jahren wurde die Ruine dem Freistaat Bayern zugeordnet. 

Anreise und Besuch 

Die Ruine Mauerschädel ist frei zugänglich und kann gut zu Fuß erkundet werden. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Dorf Filke, das über die Landstraßen von Willmars aus erreichbar ist. Besucher sollten festes Schuhwerk tragen, da das Gelände teilweise bewachsen und uneben ist. 

Die Kombination aus historischer Bedeutung, malerischer Lage und der Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze macht die Mauerschädel-Ruine zu einem spannenden Ziel für Wanderer, Geschichtsinteressierte und Naturfreunde.

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Osterburg Bischofsheim: Historische Ruine & Wanderziel in der Rhön

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die Osterburg erhebt sich als geheimnisvolle Ruine auf dem Gipfel des Osterbergs, westlich von Bischofsheim in der Rhön. Wer hierherwandert, spürt noch den Hauch vergangener Jahrhunderte – der Wind trägt Geschichten von Rittern, Schätzen und geheimnisvollen Gestalten durch die Bäume. 

Lage der Osterburg in der Rhön 

Auf 714 Metern Höhe thront die Burgruine Osterburg zwischen Bischofsheim und dem Kreuzberg. Vom Wanderparkplatz Osterburg, nahe dem Skiliftparkplatz Arnsberg, erreicht man die Ruine in nur etwa zehn Minuten. Schon der Aufstieg über den kurzen Rundwanderweg Nr. 1 offenbart herrliche Ausblicke auf die sanften Hügel und tiefen Wälder der Rhön

Die Lage der Osterburg war strategisch: Hoch über dem Land, schützte sie einst die Umgebung gegen feindliche Angriffe und überwachte die weitläufigen Wälder und Täler. Noch heute kann man sich vorstellen, wie stolz sie in längst vergangenen Zeiten ausgesehen haben muss. 

Geschichte der Osterburg 

Vom Jagdschloss zur Grenzfeste 

Im 6. Jahrhundert sollen Franken auf dem Gipfel ein Jagdschloss errichtet haben. Später, als der Salzforst Würzburger Fürstbischöfe gehörte, diente die Burg als Grenzfeste gegen die mächtigen Fuldaer Fürstäbte. 

Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert: Reinhold, Engelhard und Boto von Osterburg erscheinen als Zeugen und Lehensnehmer. Um 1270 dürfte die Burg bei der Zerstörung Bischofsheims durch Fuldaer Truppen stark beschädigt worden sein. Die Anlage verlor danach an Bedeutung und geriet über Jahrhunderte in Vergessenheit. 

Wiederentdeckung und Ausgrabungen 

1897 wurden bei Forstarbeiten die Mauerreste wiederentdeckt. Der Forstmeister Fuchs ließ die romanische Burgruine freilegen: 114 Meter lang und 70 Meter breit, bewohnt von mehreren Rittern in getrennten Höfen. Fundgegenstände der Ausgrabungen befinden sich heute in der Osterburgsammlung Bischofsheim

1909 wurde der Bergfried als Aussichtsturm ausgebaut, doch 1928 gesprengt, da Einsturzgefahr bestand. Heute stehen nur noch Grundmauern, Treppenreste und Spuren der einst mächtigen Ringmauer. 

Die Osterburg im Wandel der Zeit 

Kaum ein Ort ist von so vielen Sagen umwoben wie die Burgruine Osterburg. Der Wald hat sich die Ruine zurückerobert, Flechten und Moos überziehen die Mauerreste, und nur mit Fantasie lassen sich die alten Gemäuer der Burg erkennen. 

Sagenhafte Geschichten 

  • Der Schatz auf der Osterburg: Wanderer berichten von einer weißen Jungfrau, die nachts durch die Ruine schwebt und von einem verborgenen Schatz in den Gewölben erzählt. 

  • Die Jungfrau auf der Burg: Wenn Nebelschwaden vom Wald aufsteigen, soll die weinende Jungfrau erscheinen – ein Symbol der verlorenen Liebe eines Burgfräuleins. 

  • Die Entstehung der Burg: Ein treuer Knecht soll einst in einem unterirdischen Gang einen Schatz gefunden haben. Aus Dankbarkeit wurde die Osterburg errichtet, und der glückliche Finder wurde der erste Ritter der Burg. 

Architektur der Burgruine 

Die Osterburg war eine mittelalterliche Ganerbenburg mit vier Bauphasen. Überreste des Bergfrieds mit 10 Metern Durchmesser und drei Meter dicken Mauern sind noch sichtbar. Der originale Palas, freigelegt bei Restaurierungen, erzählt von der einstigen Pracht der Burg. 

Die Ruine liegt heute frei zugänglich und lädt zum Erkunden ein. Beeindruckende Basaltsäulen und Mauern lassen die imposante Struktur der Anlage erahnen. 

Wanderungen zur Osterburg 

Die Burgruine Osterburg ist ein beliebtes Wanderziel in der Rhön. Ausgangspunkt ist oft der Altstadtparkplatz am Bischofsheimer Friedhof. Verschiedene markierte Wanderwege, darunter der Hochrhöner-Zubringer und Rundwanderwege Nr. 1, 3 und 5, führen zur Ruine. 

Die Wege bieten nicht nur landschaftliche Reize, sondern auch historische Einblicke. Vom Gipfel hat man einen beeindruckenden Blick über Bischofsheim, Kreuzberg und die sanften Rhönhügel. 

Verein Freunde der Osterburg e.V. 

Seit 2005 engagiert sich der Verein Freunde der Osterburg e.V. für die Sanierung und Pflege der Ruine. Mitglieder und Helfer erhalten die historische Burgruine, organisieren Veranstaltungen und machen die Ruine für Besucher zugänglich. Mehr Informationen finden Sie unter: www.burgruine-osterburg.de

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Burgruine Ebersburg Rhön: Historische Höhenburg mit Aussichtsturm

Hessische Rhön
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Die Lage der Burgruine Ebersburg 

Die Burgruine Ebersburg befindet sich auf dem 689 Meter hohen Ebersberg, eingebettet in ein weitläufiges grünes Waldgebiet. Von diesem Standort aus bietet sich ein Überblick über die sanften Hügel der Rhön, das Fuldaer Land sowie die nahegelegene Wasserkuppe. Bereits von Eichenzell aus ist die markante Ruine sichtbar und zieht Wanderer sowie Geschichtsinteressierte in diese Region Hessens.

Die Ruine liegt eingebettet zwischen Waldwegen und naturbelassenen Lichtungen und eignet sich sowohl für Tagesausflüge als auch für längere Wanderungen. Ein kurzer Fußweg vom Wanderparkplatz führt direkt zum alten Burghof.

Geschichte der Ebersburg – Ritter, Fehden und Fluchtburg 

Die Burgruine Ebersburg wurde vermutlich um das Jahr 1100 von den Herren von Ebersberg errichtet. Sie gehörte zu einem Netz von Stauferzeit-Befestigungen in der Region, deren Ziel es war, das Land zu schützen und Macht zu demonstrieren. Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf 1396, als von der Errichtung einer Veste auf dem Ebersberg die Rede war. 

Die Burg diente einst als Wohnsitz von Rittern und Burgfrauen, die von den Türmen aus das umliegende Land und die Wälder der Rhön überwachten. Nach mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten verlor die Burg im 16. Jahrhundert ihre Funktion als Wohnsitz, da sie zu weit von Wasserquellen entfernt lag und militärisch an Bedeutung verlor. Im Dreißigjährigen Krieg diente sie jedoch als Fluchtburg und bot Schutz in unruhigen Zeiten. Im 19. Jahrhundert wurde der Südturm als Aussichtsturm hergerichtet und die Ruine restauriert.

Architektur der Ebersburg – Türme, Mauern und Burghof 

Die Burgruine Ebersburg zeichnet sich durch zwei erhaltene Türme aus:

  • Südturm: 16,5 Meter hoch, über eine alte Holztreppe begehbar, mit romanischer Gewölbedecke und Wehrplatte. 

  • Nordturm: Ein Rundturm mit Wehrplatte und Wasserspeier, der den alten Burghof überblickt. 

Zwischen den Türmen erstrecken sich Reste der Umfassungsmauern, die aus lokalem Phonolith-Bruchstein und Sandstein errichtet wurden. Die Burg war einst von einem Ringgraben und steilen Hängen geschützt. Eine niedrigere Terrasse markiert die Vorburg, auf der ein alter Eselstall und ein überdachter Rastplatz mit Tischen, Bänken und Lagerfeuerstelle zum Verweilen einladen. 

Die romantische Ruine Ebersburg erleben 

Wenn man über den Burghof schreitet, wird die Geschichte unter den Füßen spürbar. Die Mauerreste, die alten Türme, der Aussichtsturm Ebersburg – alles erzählt von längst vergangenen Zeiten. In der Sonne glitzert der Sandstein, im Wind flüstert der Wald Geschichten von Rittern, Fehden und verborgenen Schätzen. 

Der rechteckige Südturm lädt dich ein, hinaufzusteigen: Oben angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick über die Rhön, das Fuldaer Land und die umliegenden Wälder. Der perfekte Ort, um Fotos zu machen oder einfach die Stille zu genießen.  

Burgruine Ebersburg als Wanderziel 

Die Burgruine Ebersburg ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark Hessische Rhön. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege, darunter kurze Rundwege und längere Touren zur Wasserkuppe oder durch das Fuldaer Land, starten direkt an der Burg. Der Burghof und die Vorburg bieten Rastmöglichkeiten, während der Wald rundherum zum Erkunden einlädt. 

Seit 2009 ist die Ruine auch als außergewöhnlicher Ort für standesamtliche Trauungen zugelassen – ein romantisches Highlight für alle, die Geschichte und Natur verbinden möchten.

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Ostheim vor der Rhön: Sehenswürdigkeiten, Geschichte & Anreise

Fränkische Rhön
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Wenn man durch die sanften Hügel der Rhön fährt, taucht plötzlich ein Städtchen auf, das wirkt, als sei es einem Bilderbuch entsprungen: Ostheim vor der Rhön. Hier verweben sich Fachwerkcharme, mittelalterliche Wehrkunst und lebendige Kultur zu einem einzigartigen Erlebnis. Wer einmal durch die engen Gassen schlendert, spürt die jahrhundertealte Geschichte, die noch immer in Mauern und Plätzen atmet. 

Lage und Natur – Ostheim am Tor zur Rhön 

Man findet Ostheim im Landkreis Rhön-Grabfeld, eingebettet auf etwa 300 Metern Höhe in eine Landschaft, die sich ideal für Wanderungen, Fahrradtouren und Naturerlebnisse eignet. Von hier ist es nur ein Sprung zu den Höhenzügen der bayerischen Rhön, in den Sternenpark Rhön oder auf den berühmten Wanderweg Hochrhöner

Die Stadt selbst ist kompakt, fußläufig gut zu erkunden und bietet mit ihrer Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur einen perfekten Ausgangspunkt für Ausflüge. 

Geschichte von Ostheim vor der Rhön – Von fränkischer Siedlung zur Kulturstadt 

Die Ursprünge Ostheims reichen weit zurück: Um das Jahr 525 gegründet, wurde die Stadt bereits 804 erstmals urkundlich erwähnt. Später prägten die Grafen von Henneberg, die Reformation und die Wettiner das Leben. 1586 erhielt Ostheim Marktrecht, 1596 sogar das Stadtrecht. 

Berühmt war das kleine Rhönstädtchen einst für seinen Wein – in einem Atemzug genannt mit Würzburg und Klingenberg. Auch Goethe besuchte Ostheim in den 1780er Jahren. Später wechselte die Stadt mehrfach ihre Zugehörigkeit: Thüringen, dann Bayern – und noch heute spürt man diesen besonderen Grenzcharakter. 

Die Kirchenburg Ostheim – Deutschlands größte und besterhaltene 

Wenn man Ostheim besucht, führt kein Weg an ihr vorbei: der Kirchenburg Ostheim, dem Wahrzeichen der Stadt. Mit ihren fünf Türmen, sechs Bastionen und einer doppelten Ringmauer wirkt sie wie eine Mischung aus Festung und Dorf im Dorf. 

  • 1410 erstmals erwähnt, umfasst die Anlage rund 75 x 75 Meter. 

  • Mehr als 70 Gaden (Speicherhäuser) und Gewölbekeller zeugen vom Alltagsleben der Bürger, die hier einst ihre Vorräte in Sicherheit brachten. 

  • Im Zentrum erhebt sich die evangelische Stadtkirche St. Michael, erbaut zwischen 1615 und 1619 – eine der ersten evangelischen Predigtkirchen Mitteldeutschlands. 

Heute kann man die Kirchenburg frei besichtigen, an Führungen teilnehmen und im Kirchenburgenmuseum Geschichte zum Anfassen erleben. 

Weitere Sehenswürdigkeiten in Ostheim vor der Rhön 

Fachwerkaltstadt 

Man wandelt durch enge Gassen, vorbei an historischen Mühlen, Adelshöfen und dem malerischen Rathaus. Kleine Cafés und Gasthäuser laden zum Verweilen ein. 

Lichtenburg 

Nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt thront die Lichtenburg. Sie beherbergt heute Kulturveranstaltungen und bietet vom Rittersaal einen weiten Blick über die Landschaft. 

Orgelbaumuseum 

Ostheim ist bekannt für seine Orgelbautradition. Im Orgelbaumuseum erfährt man, wie Handwerkskunst und Musik seit Jahrhunderten zusammenfinden. 

Aktivitäten rund um Ostheim – Rhöner Natur genießen 

Von Ostheim aus erreicht man schnell beliebte Ziele wie die Thüringer Hütte, das Schwarze Moor oder die Höhenzüge der Langen Rhön. Wanderer, Radfahrer und Naturfreunde finden hier ein wahres Paradies. Besonders magisch ist ein Besuch im Sternenpark Rhön, wo man in klaren Nächten die Milchstraße über sich funkeln sieht. 

Anreise nach Ostheim vor der Rhön 

  • Mit dem Auto: Von Süden über die A71 (Abfahrt Mellrichstadt), von Norden über die A7 (Abfahrt Fulda Nord). 

  • Mit der Bahn: Nächstgelegener Bahnhof ist Mellrichstadt (Linie Würzburg–Erfurt), von dort Busverbindung nach Ostheim. 

  • Flughäfen: Frankfurt/Main und Nürnberg sind die nächstgelegenen internationalen Flughäfen. 

Vor Ort bewegt man sich bequem zu Fuß oder nutzt den öffentlichen Nahverkehr. 

Ostheim vor der Rhön – Ein Reiseziel für Kultur- und Naturliebhaber 

Man spürt es bei jedem Schritt: Ostheim vor der Rhön ist mehr als nur eine Stadt. Es ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt, an dem Kultur sich mit Natur verbindet und an dem man Zeit und Ruhe neu entdeckt. 

Ob man durch die Fachwerkaltstadt schlendert, die Kirchenburg Ostheim erkundet oder unter dem Sternenhimmel der Rhön steht – dieses kleine fränkische Juwel schenkt unvergessliche Eindrücke.

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Laurentiuskapelle Ulmenstein: Wanderziel mit Panoramablick in der Rhön

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die Laurentiuskapelle Ulmenstein wurde 1844 auf einem Bergrücken oberhalb von Mittelaschenbach errichtet und ist ein beliebtes Ausflugsziel auf der Extratour Ulmenstein, einem 8 Kilometer langen Rundwanderweg durch die reizvolle Landschaft der Rhön. Die Kapelle bietet Wanderern nicht nur einen spirituellen Ort, sondern auch einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegenden Rhönberge und das malerische Nüsttal

Die Laurentiuskapelle Ulmenstein ist ein idyllisches Wanderziel, das Natur, Geschichte und Kultur in der Rhön vereint. Ob bei einer Wanderung auf der Extratour Ulmenstein oder einem Besuch des nahegelegenen Basaltsees – die Kapelle bietet Ruhe, schöne Aussichten und ein Stück lebendige Geschichte. 

Lage und Umgebung 

Mittelaschenbach liegt am Zusammenfluss von Aschenbach und Elsbach und ist historisch bedeutsam, da ein frühgeschichtlicher Weg von Geisa nach Fulda hier vorbeiführte. Die Kapelle steht am Abhang des Linsberges westlich des Ortes und ist von einer kulturhistorisch geprägten Magerrasenlandschaft umgeben, die Zeugnis jahrhundertealter landwirtschaftlicher Nutzung ablegt. 

In unmittelbarer Nähe befindet sich der idyllische Basaltsee Ulmenstein, der sich hervorragend für eine kurze Rast oder einen Abstecher eignet. 

Die Extratour Ulmenstein 

Die Extratour Ulmenstein ist ein Rundwanderweg, der durch abwechslungsreiche Landschaften führt und besonders im Frühling und Herbst mit farbenprächtigen Naturerlebnissen begeistert. Die Laurentiuskapelle ist ein Highlight auf dieser Route und lädt zum Verweilen und Genießen ein. 

Historische Details zur Kapelle 

Die Laurentiuskapelle wurde 1844 erbaut und ist dem Heiligen Laurentius geweiht. Neben der Kapelle steht eine steinerne Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1860, die das Ensemble ergänzt und einen zusätzlichen historischen Reiz bietet. 

Vergleich: Laurentiuskapelle Brendlorenzen in Bad Neustadt 

Eine weitere bekannte Laurentiuskapelle befindet sich im Bad Neustädter Ortsteil Brendlorenzen. Diese Kapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist ein bedeutendes Baudenkmal im Übergangsstil von Romanik zur Gotik. Besonders bemerkenswert sind der massive quadratische Kirchturm mit Zeltdach, die erhaltenen romanischen Fenster und der Hochaltar mit der Darstellung des Heiligen Laurentius. 

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14-Nothelfer-Kapelle am Linsberg: Geschichte & Sehenswürdigkeiten

Vorderrhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die 14-Nothelfer-Kapelle am Linsberg: Ein Ort zwischen Himmel und Erde

Wer durch das Hünfelder Land rund um den Ulmenstein wandert, gelangt früher oder später an den Rand von Hofaschenbach. Dort öffnet sich ein Ort, der Himmel und Erde miteinander verbindet – der Himmelsschauplatz am Linsberg.

Sternenkino am Himmelsschauplatz und Romantik bei Tageslicht

Sobald die Nacht hereinbricht und der Himmel wolkenlos bleibt, verwandelt sich die Landschaft in ein natürliches Planetarium. Am Himmelsschauplatz erhebt sich das Firmament in all seiner Klarheit, und mit etwas Glück wabern sogar Polarlichter über die Nacht. Ein „Polarsternfinder“ hilft auch Laien dabei, den hell leuchtenden Nordstern zu erkennen. Wer einmal dort gestanden hat, spürt, wie klein der Mensch unter den Sternen ist – und zugleich, wie groß das Gefühl von Verbundenheit mit dem Kosmos sein kann.

Doch auch am Tag entfaltet der Linsberg seine Magie. Vom Aussichtspunkt führt der Blick hinauf zur 14-Nothelfer-Kapelle, die bereits seit über 275 Jahren das Landschaftsbild prägt. Überragt wird das Kirchlein von einer imposanten Sommerlinde, die wohl schon seit fast 90 Jahren an seiner Seite steht – eine stille Wächterin, die Schatten spendet und Geschichten zu erzählen scheint.

Ein Ort zum Verweilen und Schauen

Der Ort und die Kapelle laden ein, die Aussicht in Ruhe zu genießen. Der Rundumblick reicht weit über das Hünfelder Land und belohnt Wanderer nach dem Aufstieg mit Weite und Klarheit. Kaum jemand kann diesem Anblick widerstehen – der Fotoapparat oder das Smartphone finden fast automatisch den Weg aus der Tasche.

Innere Einkehr

Wer die Kapelle betritt, entdeckt mehr als nur den Charme eines Kleinods. Ein eingerahmtes Textblatt im Inneren bewegt Besucher immer wieder aufs Neue – Worte, die zur Besinnung einladen, Worte, die eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Himmel und Erde.

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Nordheim vor der Rhön: Fachwerk, Kirchenburg & Naturidylle erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Nordheim vor der Rhön ist eine Gemeinde im Tal der Streu im nördlichen Unterfranken. Die Gemeinde zählt rund 1.062 Einwohner (Stand 2023) und liegt auf etwa 340 Metern Höhe am Rande des Naturparks Rhön im Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern. Verwaltungstechnisch gehört Nordheim zur Verwaltungsgemeinschaft Fladungen. Zum Gemeindegebiet gehört auch der Ortsteil Neustädtles

Nordheim vor der Rhön ist ein idyllisches Dorf mit reicher Geschichte, das traditionelle fränkische Architektur und Naturidylle vereint. Ein lohnendes Ziel für Besucher, die das authentische Rhöner Lebensgefühl erleben möchten. 

Sehenswürdigkeiten in Nordheim vor der Rhön 

Besonders bekannt ist der Kirchenaufgang zur Pfarrkirche St. Johannes der Täufer mit den Gaden der historischen Kirchenburg. Die Kirche steht auf dem Platz der ehemaligen Burg der Herren von der Tann. Der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Kirche selbst wurde im 15. Jahrhundert erbaut und Ende des 17. Jahrhunderts erweitert. Die Seitenschiffe sind Neubauten aus den 1970er Jahren. 

Ein weiteres Highlight ist die alte steinerne Brücke über den Bach Streu, die zusammen mit der Nordheimer Kirche eine malerische Kulisse bildet. Die zahlreichen gut erhaltenen fränkischen Fachwerkhäuser verleihen dem Ort seinen besonderen Charme und spiegeln die traditionelle Rhöner Dorfkultur wider. 

Lage und Anreise 

Nordheim liegt verkehrsgünstig an der Bundesstraße B 285, zwischen Fladungen und Ostheim vor der Rhön. Die Gemeinde ist gut erreichbar: 

  • Mit dem Auto: 

  • Von Süden und Nordosten über die Autobahn A71 (Schweinfurt – Suhl), Ausfahrt Mellrichstadt, dann auf der B285 wenige Kilometer bis Nordheim. 

  • Von Westen und Norden über die Autobahn A7 (Kassel – Würzburg), Ausfahrt Fulda Nord, dann über Tann/Rhön, Meiningen und Fladungen nach Nordheim (ca. 43 km ab Autobahnabfahrt). 

  • Mit der Bahn:Der nächste Bahnhof ist Mellrichstadt an der Bahnlinie Würzburg – Erfurt. Von dort sind es ca. 5 km mit dem Bus bis Nordheim. 

  • Flughäfen:Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Frankfurt (154 km), Erfurt (83 km) und Nürnberg (185 km). 

Mobilität vor Ort 

Die Gemeinde ist kompakt und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Kostenlose Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Der öffentliche Nahverkehr wird vom ÖPNV Rhön-Grabfeld bedient.

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Noahs Segel Rhön: Aussichtsplattform & Erlebnisrutsche am Ellenbogen

Thüringer Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Noahs Segel ist eine markante, 21 Meter hohe Aussichtsplattform auf dem Berg Ellenbogen im Herzen der Rhön. Das segelähnliche Design symbolisiert eine Elle und einen Bogen und bietet Besuchern einen atemberaubenden Rundumblick über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön – das Land der offenen Fernen. 

Highlights von Noahs Segel 

  • Fantastischer Panoramablick: Auf knapp 840 Metern Höhe genießen Besucher einen Rundumblick über die Rhön von Thüringen bis Bayern und Hessen. 

  • Erlebnisrutsche: Spaß und Abenteuer bietet die Erlebnisrutsche, die direkt an der Plattform angebracht ist. 

  • Besucherzentrum: Das Ausstellungsgebäude ist barrierefrei zugänglich und informiert über Geologie, Geschichte, Flora und Fauna der Rhön. 

  • Wanderwege: Direkt vor den Toren von Noahs Segel verlaufen der Premiumwanderweg Hochrhöner und der 18 km lange Entdeckerpfad Hohe Rhön mit spannenden Stationen für Naturfreunde und Familien. Der neue Naturerlebnispfad von Thüringen Forst (3,6 km) bietet zusätzlich lehrreiche Wandererlebnisse. 

Anreise und Lage 

  • Anfahrt: Über die L1123, die Reichenhausen und Frankenheim verbindet. Die Anfahrt über Oberweid ist nicht möglich. 

  • Lage: Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, nahe Oberweid, etwa 1,5 Stunden von Erfurt, Frankfurt oder Würzburg entfernt. 

  • Zugang: Die Aussichtsplattform ist über eine Treppe erreichbar und täglich durch ein Drehkreuz zugänglich. 

Freizeit & Erlebnis 

Noahs Segel ist ein ideales Ausflugsziel für Tagesbesucher, die Natur, Abenteuer und Bildung verbinden möchten. Die Kombination aus spektakulärer Aussicht, Erlebnisrutsche und informativen Ausstellungen macht den Besuch unvergesslich.

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Meiningen Thüringen: Kultur, Natur & Geschichte erleben – Wandertipps

Thüringer Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Kaum setzt man den Fuß nach Meiningen, dieser lebendigen Kreisstadt im fränkisch geprägten Südwesten Thüringens, umfängt einen sofort die besondere Atmosphäre. Die größte Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch ein pulsierendes Kulturzentrum Südthüringens. 

Hier verschmelzen Geschichte, Natur und modernes Leben zu einem einzigartigen Erlebnis. Meiningen lädt ein, Geschichte zu atmen, Kultur zu genießen und Natur zu erleben – eine Stadt, die mit ihrem Charme jeden Besucher in den Bann zieht. 

Geographische Lage und Landschaft – Wo die Werra das Leben prägt 

Folgt man der Werra, die sich sanft durch das Werratal schlängelt, durchzieht sie die Stadt in ihrer ganzen Länge von Süden nach Norden. Zwischen bewaldeten Hügeln und fruchtbaren Tälern eingebettet, liegt Meiningen am Ostrand der Rhön auf Höhen zwischen 280 und 470 Metern. 

Im Norden und Osten breitet sich das Vorland des Thüringer Waldes aus, während im Westen die markanten Basaltkuppen der Rhön den Horizont säumen. Die Lage im Dreiländereck zwischen Bayern, Hessen und Thüringen macht Meiningen zu einem Schnittpunkt von Kulturen und Landschaften. 

Historisches Flair – Zwischen Fachwerk, Wassergräben und klassizistischer Pracht 

Beim Schlendern durch die Altstadt spürt man den Atem vergangener Jahrhunderte. Noch heute sind Teile der mittelalterlichen Wassergräben erhalten, die einst die Stadtbefestigung umgaben. 

Fachwerkhäuser, stolze Bürgerhäuser und klassizistische Fassaden erzählen von Meiningens Geschichte, während das eklektizistische Stadtviertel neugierig macht, weiter zu entdecken. 

Meiningen – Geschichte und Bedeutung einer Residenzstadt 

Man spürt die Vergangenheit in jedem Stein. 982 erstmals urkundlich erwähnt, war Meiningen einst fränkisches Königsgut, später über 500 Jahre Teil des Hochstifts Würzburg. Ab 1583 Verwaltungssitz des Henneberger Landes und ab 1680 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen, entwickelte sich hier ein Zentrum der Kultur. 

Die Blütezeit der Meininger Hofkapelle und die Theaterreform unter Herzog Georg II. machten die Stadt weit über Thüringen hinaus berühmt. Noch heute gilt Meiningen als Wiege des modernen Regietheaters. 

Natur und Geologie – Faszinierende Landschaften rund um Meiningen 

Die Umgebung verführt zum Entdecken. Muschelkalk-Plateaus, tiefe Täler und Basaltkuppen wie der Dolmar (739 m) und der Gebaberg (751 m) prägen das Landschaftsbild. 

Ein besonderes Naturwunder ist die Goetz-Höhle, Europas größte begehbare Kluft- und Spalthöhle. Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist sie ein Muss für Naturfreunde. 

Meiningen in Thüringen – Kulturgenuss und Naturerlebnis vereint 

Ein Wochenende in Meiningen verspricht Erholung und Inspiration zugleich. Spaziergänge durch romantische Parks, Wanderungen in den Wäldern oder ein Konzertabend im traditionsreichen Staatstheater – hier findet man die perfekte Mischung aus Naturidylle und Kulturgenuss. 

Ob Thüringer Gemütlichkeit bei deftigen Spezialitäten, ein Dinner im Schloss oder eine stille Stunde in den Parks: Meiningen bietet jedem Besucher seine eigene Bühne. 

Englische Parks und kulturelle Denkmäler – Theaterstadt Meiningen entdecken 

Beim Flanieren durch die im englischen Stil angelegten Parks begegnet man Denkmälern, die großen Künstlern gewidmet sind. Herzog Georg II. machte Meiningen im 19. Jahrhundert zu einem kulturellen Zentrum Deutschlands. 

Die „Meininger“ schrieben Theatergeschichte: Ihre Reformen gelten bis heute als Meilenstein. Kein Wunder, dass Meiningen als Theaterstadt Thüringens bekannt ist. 

Schloss Elisabethenburg und die Meininger Museen – Geschichte zum Anfassen 

Das barocke Schloss Elisabethenburg thront über der Stadt. In seinen Räumen erzählen die Meininger Museen von Theaterkunst, Musik und Geschichte. 

Hier entdeckt man illusionistische Bühnenbilder, erlebt die Tradition der Hofkapelle – einst unter Hans von Bülow, Max Reger und mit Gästen wie Johannes Brahms – und taucht tief ein in die Kulturgeschichte der Residenzstadt. 

Kulinarische Traditionen – Thüringer Klöße und Bratwürste 

Wer Meiningen besucht, kommt am Genuss nicht vorbei. Die berühmten Thüringer Klöße, hier auch „Hütes“ genannt, haben ihren Ursprung im Meininger Schlundhaus. 

Beim jährlichen „Hütesfest“ feiert die Stadt ihre kulinarische Ikone. Dazu gesellt sich die legendäre Thüringer Bratwurst, die im Süden des Rennsteigs traditionell ohne Kümmel serviert wird. Beides zusammen ist Thüringer Genusskultur pur. 

Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ – Ein Blick hinter die Bühne 

Das Theatermuseum entführt in die Welt historischer Bühnenbilder und Inszenierungen. Wer die „Zauberwelt der Kulisse“ betritt, spürt, wie eng Meiningen mit der Entwicklung des modernen Theaters verbunden ist. 

Architektur und Stadtbild – Residenzstadt mit Flair 

Die Herzöge von Sachsen-Meiningen prägten das Stadtbild mit großzügigen Bauprojekten. Heute begegnet man einem reizvollen Mix aus fränkischem Fachwerk, klassizistischen Fassaden und repräsentativen Straßen, die vom Glanz der Residenzzeit erzählen. 

Naturparadies Thüringer Rhön – Ausgangspunkt für Wanderfreunde 

Meiningen, auch „Porta Franconia“ genannt, ist das Tor zu zwei einzigartigen Landschaften: dem Thüringer Wald und der Rhön. 

Während der Thüringer Wald mit seinen Wanderwegen und Wintersportmöglichkeiten lockt, bietet die Rhön weite Fernsichten, Vulkankuppen und eine artenreiche Natur – ein Paradies für Entdecker.

Wandertipp: Drei abwechslungsreiche Wanderungen rund um Meiningen 

Meiningen ist nicht nur eine Stadt voller Geschichte und Kultur, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der malerischen Landschaft Thüringens und der Rhön. Ob man Kultur und Natur verbinden, Geschichte erleben oder vulkanische Landschaften entdecken möchte – hier findet jeder die passende Route. 

1. Extratour „Meininger Schloss Elisabethenburg – Habichtsburg“ →

Länge: ca. 15 km | Dauer: ca. 4 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel 

Diese Wanderung verbindet kulturelle Highlights mit idyllischer Natur. Man startet direkt im Stadtzentrum bei Schloss Elisabethenburg, dem prachtvollen Herzstück der Stadt. Von dort aus führt der Weg durch stille Wälder, über offene Felder und hinauf zur Habichtsburg, deren Ruinen mit einer herrlichen Aussicht ins Werratal locken. 

Zwischendurch öffnet sich immer wieder der Blick auf die Flusslandschaft – eine perfekte Mischung aus Naturerlebnis und historischem Flair. Die Route ist angenehm zu gehen und eignet sich sowohl für Genießer als auch für sportlich Aktive. 

Highlights: 

  • Schloss Elisabethenburg als Start- und Zielpunkt 

  • Panoramablicke ins Werratal 

  • Historische Habichtsburg mit Ruinenromantik 

  • Vielfältige Natur zwischen Wald und Feld 

2. Extratour „Point Alpha Weg – Wandern und Geschichte erleben“ → 

Länge: ca. 12 km | Dauer: ca. 3,5 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel 

Auf dieser Tour wandert man entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens und spürt hautnah ein Stück deutsche Geschichte. Der Point Alpha Weg verbindet Natur und Zeitgeschichte auf eindrucksvolle Weise. 

Startpunkt ist das Grenzlandmuseum Point Alpha, wo man sich über die deutsche Teilung informieren kann. Von dort aus geht es durch stille Wälder, über Wiesen und zu Aussichtspunkten mit weitem Blick über die Rhön und das Werratal. Gedenkstätten und Tafeln laden unterwegs zum Innehalten ein – eine Wanderung, die bewegt und berührt. 

Highlights: 

  • Grenzlandmuseum Point Alpha als historischer Startpunkt 

  • Spannende Einblicke in die deutsche Teilung 

  • Wald- und Wiesentrails voller Ruhe 

  • Weitreichende Ausblicke über Rhön und Werratal 

3. Rundwanderung „Gangolfsberg – Basaltsee“ in der Rhön → 

Länge: ca. 10 km | Dauer: ca. 3 Stunden | Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel 

Diese familienfreundliche Rundwanderung führt durch die faszinierende Vulkanlandschaft der Rhön. Der markante Gangolfsberg mit seinem geheimnisvollen Basaltsee ist ein wahres Naturjuwel. 

Man wandert durch abwechslungsreiche Wälder, vorbei an bizarren Basaltformationen und erreicht schließlich den klaren Basaltsee – ein Relikt vulkanischer Aktivität, das heute still zwischen den Felsen liegt. Ideal für Naturfreunde und Fotoliebhaber, die Ruhe und Ursprünglichkeit suchen. 

Highlights: 

  • Vulkanrelikt Basaltsee am Gangolfsberg 

  • Beeindruckende Basaltformationen 

  • Ruhige Waldwege und Natur pur 

  • Familienfreundliche Strecke mit sanften Steigungen 

Praktische Tipps für Wanderungen rund um Meiningen 

  • Anreise: Alle Touren sind bequem mit dem Auto erreichbar. Parkmöglichkeiten gibt es direkt an den Startpunkten. 

  • Ausrüstung: Festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und ausreichend Wasser sind empfehlenswert. 

  • Einkehr: In Meiningen und den umliegenden Orten laden Gasthäuser und Cafés zur gemütlichen Rast ein. 

  • Kombination: Die Wanderungen lassen sich hervorragend mit weiteren Ausflügen in die Rhön oder den Thüringer Wald verbinden – ideal für ein verlängertes Wochenende. 

Wandern in Meiningen – Natur, Geschichte und Kultur erleben 

Ob auf der kulturellen Extratour mit Schlossblick, dem geschichtsträchtigen Grenzweg Point Alpha oder der entspannten Basaltsee-Runde in der Rhön – rund um Meiningen erwartet dich eine Vielfalt an Wanderungen, die Natur, Geschichte und Landschaftsgenuss vereinen. 

Die Highlights und Tipps für Meiningen 

Wie viele Tage sollte man einplanen? 

Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Meiningen sind 2 bis 3 Tage ideal. Wer Wanderungen und Ausflüge in die Rhön oder den Thüringer Wald unternehmen möchte, sollte etwas mehr Zeit einplanen. 

6 Dinge, die man in Meiningen unbedingt erleben sollte 

  1. Fachwerkhäuser und Schloss Elisabethenburg entdecken 

  2. Lange Wanderungen im Thüringer Wald unternehmen 

  3. Eine Inszenierung im Staatstheater Meiningen erleben 

  4. Thüringer Klöße und Bratwürste genießen 

  5. Im Englischen Garten entspannen 

  6. Sehenswürdigkeiten in der Umgebung erkunden 

Nützliche Tipps für die Reise nach Meiningen 

  • Anreise: Mit dem Auto bequem über Autobahnen, mit dem Zug aus Erfurt (1h 40min) oder Frankfurt (ca. 3h). 

  • Vor Ort mobil: Am flexibelsten ist man mit Auto oder Fahrrad. 

  • Beste Reisezeit: Frühling bis Herbst für Wanderungen, Winter für Skilanglauf und Wintersport. 

Fazit – Meiningen, die Theaterstadt im Werratal 

Meiningen verbindet Geschichte, Kultur, Natur und Kulinarik auf einzigartige Weise. Ob beim Bummel durch die Fachwerkstraßen, bei einer Aufführung im Staatstheater oder auf einer Wanderung durch die Rhön – die Stadt begeistert mit ihrem Facettenreichtum und bleibt unvergesslich. 

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Ruine Aura bei Bad Kissingen – Unvollendete Wallfahrtskirche & Ausflugsziel

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die Ruine Aura erhebt sich malerisch auf einer kleinen Anhöhe zwischen Bad Kissingen und dem Ort Aura an der Fränkischen Saale. Sie zählt zu den ältesten und faszinierendsten Kirchenruinen Deutschlands und zieht Besucher mit ihrem besonderen morbiden Charme an. 

Die Ruine Aura ist ein faszinierendes Ausflugsziel mit reicher Geschichte und besonderer Atmosphäre. Ihre unvollendete Bauweise und die Verbindung zu bedeutenden Persönlichkeiten machen sie zu einem lohnenden Ziel im Tal der Fränkischen Saale. 

Geschichte der Ruine Aura 

Im Jahr 1618 beauftragte der Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried I. von Aschhausen den Bau einer Wallfahrtskirche an dieser Stelle. Geplant war eine frühbarocke Kirche mit zwei Westtürmen, einem einschiffigen Langhaus, einem schmalen Querschiff und einer halbrunden Apsis im Osten. 

Doch der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der Tod des Fürstbischofs und finanzielle Schwierigkeiten führten dazu, dass der Bau 1622 eingestellt und nie vollendet wurde. Diese Unvollständigkeit verleiht der Ruine ihren besonderen Reiz und macht sie zu einem einzigartigen Zeugnis vergangener Zeiten. 

Ruine Aura als Ausflugsziel 

Die Ruine ist frei zugänglich und von Wald und Wiesen umgeben – ein idealer Ort für Ruhe und Besinnung. Im Jahr 1900 wurde neben der Ruine eine Gastwirtschaft errichtet, die später mit einem weiteren Gebäude im Inneren der Ruine verbunden wurde. Bis 2017 diente das Gebäude als Restaurant, heute ist es das Kinderhaus Aura. 

Historisch bekannte Persönlichkeiten wie Reichskanzler Otto von Bismarck, der Maler Adolph von Menzel und Bundespräsident Theodor Heuss besuchten die Ruine und schätzten die stille Atmosphäre. 

Lage und Umgebung 

Die Ruine liegt im Landkreis Bad Kissingen, eingebettet in die sanfte Landschaft der südlichen Rhön. Von hier aus bieten sich schöne Wander- und Spazierwege entlang der Fränkischen Saale an, die Natur- und Kulturliebhaber gleichermaßen begeistern.