Die Osterburg erhebt sich als geheimnisvolle Ruine auf dem Gipfel des Osterbergs, westlich von Bischofsheim in der Rhön. Wer hierherwandert, spürt noch den Hauch vergangener Jahrhunderte – der Wind trägt Geschichten von Rittern, Schätzen und geheimnisvollen Gestalten durch die Bäume. 

Lage der Osterburg in der Rhön 

Auf 714 Metern Höhe thront die Burgruine Osterburg zwischen Bischofsheim und dem Kreuzberg. Vom Wanderparkplatz Osterburg, nahe dem Skiliftparkplatz Arnsberg, erreicht man die Ruine in nur etwa zehn Minuten. Schon der Aufstieg über den kurzen Rundwanderweg Nr. 1 offenbart herrliche Ausblicke auf die sanften Hügel und tiefen Wälder der Rhön

Die Lage der Osterburg war strategisch: Hoch über dem Land, schützte sie einst die Umgebung gegen feindliche Angriffe und überwachte die weitläufigen Wälder und Täler. Noch heute kann man sich vorstellen, wie stolz sie in längst vergangenen Zeiten ausgesehen haben muss. 

Geschichte der Osterburg 

Vom Jagdschloss zur Grenzfeste 

Im 6. Jahrhundert sollen Franken auf dem Gipfel ein Jagdschloss errichtet haben. Später, als der Salzforst Würzburger Fürstbischöfe gehörte, diente die Burg als Grenzfeste gegen die mächtigen Fuldaer Fürstäbte. 

Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert: Reinhold, Engelhard und Boto von Osterburg erscheinen als Zeugen und Lehensnehmer. Um 1270 dürfte die Burg bei der Zerstörung Bischofsheims durch Fuldaer Truppen stark beschädigt worden sein. Die Anlage verlor danach an Bedeutung und geriet über Jahrhunderte in Vergessenheit. 

Wiederentdeckung und Ausgrabungen 

1897 wurden bei Forstarbeiten die Mauerreste wiederentdeckt. Der Forstmeister Fuchs ließ die romanische Burgruine freilegen: 114 Meter lang und 70 Meter breit, bewohnt von mehreren Rittern in getrennten Höfen. Fundgegenstände der Ausgrabungen befinden sich heute in der Osterburgsammlung Bischofsheim

1909 wurde der Bergfried als Aussichtsturm ausgebaut, doch 1928 gesprengt, da Einsturzgefahr bestand. Heute stehen nur noch Grundmauern, Treppenreste und Spuren der einst mächtigen Ringmauer. 

Die Osterburg im Wandel der Zeit 

Kaum ein Ort ist von so vielen Sagen umwoben wie die Burgruine Osterburg. Der Wald hat sich die Ruine zurückerobert, Flechten und Moos überziehen die Mauerreste, und nur mit Fantasie lassen sich die alten Gemäuer der Burg erkennen. 

Sagenhafte Geschichten 

  • Der Schatz auf der Osterburg: Wanderer berichten von einer weißen Jungfrau, die nachts durch die Ruine schwebt und von einem verborgenen Schatz in den Gewölben erzählt. 

  • Die Jungfrau auf der Burg: Wenn Nebelschwaden vom Wald aufsteigen, soll die weinende Jungfrau erscheinen – ein Symbol der verlorenen Liebe eines Burgfräuleins. 

  • Die Entstehung der Burg: Ein treuer Knecht soll einst in einem unterirdischen Gang einen Schatz gefunden haben. Aus Dankbarkeit wurde die Osterburg errichtet, und der glückliche Finder wurde der erste Ritter der Burg. 

Architektur der Burgruine 

Die Osterburg war eine mittelalterliche Ganerbenburg mit vier Bauphasen. Überreste des Bergfrieds mit 10 Metern Durchmesser und drei Meter dicken Mauern sind noch sichtbar. Der originale Palas, freigelegt bei Restaurierungen, erzählt von der einstigen Pracht der Burg. 

Die Ruine liegt heute frei zugänglich und lädt zum Erkunden ein. Beeindruckende Basaltsäulen und Mauern lassen die imposante Struktur der Anlage erahnen. 

Wanderungen zur Osterburg 

Die Burgruine Osterburg ist ein beliebtes Wanderziel in der Rhön. Ausgangspunkt ist oft der Altstadtparkplatz am Bischofsheimer Friedhof. Verschiedene markierte Wanderwege, darunter der Hochrhöner-Zubringer und Rundwanderwege Nr. 1, 3 und 5, führen zur Ruine. 

Die Wege bieten nicht nur landschaftliche Reize, sondern auch historische Einblicke. Vom Gipfel hat man einen beeindruckenden Blick über Bischofsheim, Kreuzberg und die sanften Rhönhügel. 

Verein Freunde der Osterburg e.V. 

Seit 2005 engagiert sich der Verein Freunde der Osterburg e.V. für die Sanierung und Pflege der Ruine. Mitglieder und Helfer erhalten die historische Burgruine, organisieren Veranstaltungen und machen die Ruine für Besucher zugänglich. Mehr Informationen finden Sie unter: www.burgruine-osterburg.de

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team