Man erreicht die Paul-Preuss-Hütte (2.243 m) – auch Preusshütte oder Rifugio Paul Preuss genannt – nach einem Anstieg, der einen Schritt für Schritt in die stille Welt der Rosengartengruppe führt. 

Hoch über der Gardeccia-Mulde, an den Felsen der Porte Neigre gelegen, eröffnet sich ein eindrucksvolles Panorama. Direkt gegenüber ragen die berühmten Vajolet-Türme in den Himmel, flankiert von der markanten Emmaspitze

Errichtet 1913 vom legendären Bergführer Tita Piaz, widmete man die Schutzhütte dem Freikletter-Pionier Paul Preuss. Bis heute wird sie von der Familie Piaz mit Herz geführt – ein Ort, an dem Geschichte, Natur und Gastfreundschaft zusammentreffen. 

Gemütlichkeit und alpine Einfachheit 

Die kleine Schutzhütte im Rosengarten verfügt über nur zehn Betten – ein intimes Refugium für alle, die Stille und Ursprünglichkeit suchen. 

Von Juni bis Oktober empfängt sie ihre Gäste mit warmer Küche aus den Dolomiten, serviert auf der sonnigen Terrasse mit Blick auf die Felsriesen. Abends, wenn die Gipfel im letzten Licht erglühen, kehrt eine wohltuende Ruhe ein, die nur das Knistern der Berge kennt. 

Auch Familien und Tagesgäste schätzen die bequeme Erreichbarkeit zu Fuß oder mit dem Mountainbike. 

Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettertouren 

Von der Paul-Preuss-Hütte starten unzählige Unternehmungen – für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer: 

  • Aufstieg zu den berühmten Vajolet-Türmen über die Gartlhütte und den Santnerpass 

  • Klettersteige: der luftige Santnerpass-Klettersteig und der anspruchsvolle Scalette-Klettersteig 

  • Sportklettern am Hausfelsen Guglia del rifugio direkt vor der Hütte 

  • Zweitägige Alpinski-Rundtour am Kesselkogel 

  • Winterexkursionen zur Larsechspitze (2.891 m) 

Die Preusshütte Dolomiten ist damit ein wahres Basislager für Abenteuer im Herzen des Rosengartens. 

Anreise und Aufstieg zur Paul-Preuss-Hütte 

Die Hütte ist nur zu Fuß erreichbar – doch genau das macht ihren besonderen Zauber aus. 

  • Von Pera di Fassa führt die Dolomitenstraße SS 48 zu Parkplätzen. Zwischen Mai und Oktober verkehren Shuttlebusse ins Vajolet-Tal oder zum Sessellift Pera–Ciampedie. Die Straße bleibt für den öffentlichen Verkehr gesperrt – Ruhe garantiert. 

  • Von Vigo di Fassa nimmt man den Sessellift zur Ciampedie-Hütte. Von dort geht es auf Weg Nr. 540 in ca. 45 Minuten zur Gardeccia-Hütte. Anschließend folgt man dem breiten Weg Nr. 546 in rund einer Stunde bis zur Paul-Preuss-Hütte, die man schon früh hoch oben am Felsen leuchten sieht. 

Beliebte Nachbarhütten – Ideale Etappen für Hüttentouren 

Die Preusshütte im Rosengarten eignet sich perfekt als Teil einer Dolomiten-Hüttentour. In der Umgebung locken viele Hütten als nächste Etappen: 

  • Grasleitenpass-Hütte – ca. 1 h 

  • Tierser-Alpl-Hütte – 3,5–4,5 h 

  • Schlernhaus – ca. 4,5 h 

  • Antermoia-Hütte (Rifugio Antermoia) – ca. 2,5 h 

  • Rotwandhütte – 2,5–3,5 h 

  • Santnerpass-Hütte – ca. 1,5 h 

  • Gartlhütte – ca. 1 h 

  • Gardeccia-Hütte – ca. 45 min 

  • Ciampedie-Hütte – ca. 1,5 h 

Fazit: Paul-Preuss-Hütte – Kleinod im Dolomitenfels 

Die Paul-Preuss-Hütte im Rosengarten ist mehr als eine einfache Schutzhütte. Sie ist ein Ort der Geschichte, ein Refugium der Stille und ein Tor zu den eindrucksvollsten Gipfeln der Dolomiten. 

Wer hier einkehrt, spürt die Leidenschaft vergangener Pioniere und entdeckt zugleich die unverfälschte Schönheit der Berge – ein Kleinod, das sich tief im Gedächtnis verankert.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team