Malerischer Bergrücken zwischen Schlern und Seiser Alm 

Man steht am Fuß des mächtigen Schlern, dem Wahrzeichen von Südtirol, das schon von Bozen aus die Landschaft prägt. Von diesem Tafelberg zieht sich nach Osten ein bogenförmiger Bergrücken – der nördliche Teil des Rosengarten-Massivs (Catinaccio)

Hier erhebt sich die Roterdspitze (Cima di Terrarossa), eingebettet zwischen sanften Almwiesen und zerklüfteten Felsen. Als höchster Gipfel des nördlichen Grates ist sie ein stiller, aber eindrucksvoller Berg. 

Roterdspitze – Wanderziel mit Dolomiten-Panorama 

Die Roterdspitze erhebt sich stolz inmitten des Kamms. 
Nach Westen fallen ihre Flanken sanft zum Schlernplateau, während sich nach Osten die Rosszähne (Denti di Terrarossa) erheben. 

Über den Grat verläuft der bekannte Maximilianweg, ein einfacher, aber spektakulärer Klettersteig, der Wanderern unvergleichliche Ausblicke schenkt. 

Charakter des Gipfels – Wanderberg und Winterziel 

Das brüchige Gestein macht die Roterdspitze für Kletterer weniger attraktiv. Doch gerade für Wanderer und Skitourengeher entfaltet der Berg seine ganze Faszination. 

Im Sommer lockt er als Teil einer Rundwanderung ab der Seiser Alm (Alpe di Siusi). Im Winter verwandelt er sich in ein Ziel für anspruchsvolle Skitouren. So zeigt der Gipfel zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht. 

Aussicht von der Roterdspitze – Dolomiten in alle Richtungen 

Am Gipfel eröffnet sich ein weites Panorama: 

  • nach Westen und Norden über die sanften Wiesen der Seiser Alm, der größten Hochalm Europas 

  • nach Osten zur markanten Langkofelgruppe (Sassolungo) 

  • nach Süden zu den steilen Wänden des Rosengartens (Catinaccio) 

Ein Blick, der die Weite der Dolomiten sichtbar macht und in seiner Stille tief berührt. 

Ein Kultort mit uralter Geschichte 

Seit Jahrtausenden übt die Region um Schlern und Roterdspitze eine besondere Faszination auf Menschen aus. Archäologische Funde – Schmuck, Keramik, verkohlte Tierknochen – belegen uralte Kultstätten. 

Auf dem Schlernplateau wurden Tiere geopfert, und auch an der Roterdspitze entdeckte man Spuren solcher Rituale. Noch heute ranken sich Legenden um diese Berge – Geschichten, die weit älter sind als das Christentum. 

Anreise zur Roterdspitze – Ausgangspunkte und Routen 

Die meisten Wanderer starten auf der Seiser Alm (Compatsch, 1.800 m). Von hier erreicht man die Roterdspitze über den Touristensteig oder den Maximilianweg

Weitere Zugänge: 

  • von San Cipriano (Weisslahnbad / Lavina Bianca) im Norden 

  • von Campitello im Fassatal im Süden 

  • für Mountainbiker: über die Tierser-Alpl-Hütte (2.440 m), die sich ideal mit einer anschließenden Wanderung kombinieren lässt 

Beliebte Aufstiegsrouten zur Roterdspitze 

  • Maximilianweg: Start an der Tierser-Alpl-Hütte, über die Rosszähne (2.653 m) bis zum Gipfel. Klettersteig (Schwierigkeit B), ca. 2 Stunden. 

  • Grödener Höhenweg: Von der Tierser-Alpl-Hütte über Südhänge und Roterdscharte (2.435 m). Dauer ca. 1:45 Stunden. 

  • Touristensteig: Von Compatsch über die Saltnerhütte und die Schlern-Hochebene zum Gipfel. Beliebt für Kombitouren mit dem Schlern. 

  • Gamssteig: Längerer, steiler Aufstieg von Seis, ca. 4 Stunden bis zum Schlern, weitere 1,5 Stunden zur Roterdspitze. 

  • Bärenfalle (Buca d’Orso): Von Weisslahnbad (1.200 m) über die Schlern-Hochebene. Ca. 4 Stunden. 

Berghütten rund um die Roterdspitze 

  • Saltnerhütte (1.850 m): 30 Minuten von Compatsch 

  • Tierser-Alpl-Hütte (2.440 m): 2,5 Stunden von Compatsch, auch mit Bike erreichbar 

  • Schlernhaus / Rifugio Bolzano (2.457 m): direkt unterhalb des Schlerngipfels 

Diese Hütten machen die Roterdspitze zum idealen Ziel für eine Hüttenwanderung im Naturpark Schlern-Rosengarten

Naturschutz – Wandern im Naturpark Schlern-Rosengarten 

Die Roterdspitze liegt im geschützten Naturpark Schlern-Rosengarten (Parco Naturale Sciliar-Catinaccio). Besucher werden gebeten, die markierten Wege einzuhalten, die Natur zu achten und keine Spuren zu hinterlassen. 

So bleibt dieser stille Gipfel auch für kommende Generationen ein Ort der Ruhe und Ursprünglichkeit.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team