Man steht am Fuß des Taschachferners, einem der bedeutendsten Talgletscher der Ötztaler Alpen in Tirol. Hoch oben am Ende des Pitztals, nördlich der majestätischen Wildspitze (3.768 m) – dem höchsten Berg Nordtirols – erstreckt sich dieser Gletscher über eine Länge von etwa fünf Kilometern (Stand 2018) und eine Fläche von rund 5,71 km² (östlicher Teil, 2006). Wer hier wandert oder auf Hochtour geht, spürt sofort die Kraft und Ruhe der alpinen Gletscherwelt. 

Zwei Gesichter eines Gletschers 

Der Taschachferner gliedert sich in zwei Hauptteile: einen großen östlichen Bereich nördlich der Wildspitze und einen zerfallenden westlichen Abschnitt. Petersenspitze (3.472 m) und ihr Nordostgrat bilden die natürliche Grenze zwischen beiden Gletscherabschnitten. Durch den fortschreitenden Gletscherschwund haben die beiden Bereiche Ende des 20. Jahrhunderts den direkten Kontakt verloren. 

Am Zungenende des östlichen Taschachferners entstand seit 2003 ein malerischer Gletschersee, der eindrucksvoll die Veränderungen in der Landschaft widerspiegelt. Die Gletscherzunge endet heute auf etwa 2.200 Metern Höhe, unmittelbar in der Nähe des Taschachhauses, einer bekannten Alpenvereinshütte. 

Wandertipp: Fuldaer Höhenweg – Von der Riffelseehütte zum Taschachhaus 

Die Wanderung auf dem Fuldaer Höhenweg beginnt an der Riffelseehütte und führt durch die beeindruckende Bergwelt der Ötztaler Alpen. Auf gut ausgebauten Pfaden schlängelt sich der Weg durch alpine Landschaften, vorbei an glasklaren Bergseen, und eröffnet immer wieder spektakuläre Panoramablicke auf die umliegenden Gipfel

Strecke und Dauer 

In etwa 3 Stunden erreicht man das Taschachhaus, einen zentralen Stützpunkt für Bergsteiger und Wanderer im Pitztal. Unterwegs begegnet man der Vielfalt der alpinen Flora und Fauna, kann die Ruhe der Berge genießen und an ausgewählten Rastplätzen die Natur in vollen Zügen erleben. 

Für wen geeignet? 

Der Fuldaer Höhenweg eignet sich besonders für Wanderer, die eine Kombination aus landschaftlicher Schönheit und moderater Herausforderung suchen. Die Strecke ist gut markiert und bietet zahlreiche Möglichkeiten für individuelle Pausen, Fotomotive oder einfach zum Staunen über die alpine Umgebung. 

Tipp für die Planung 

  • Startpunkt: Riffelseehütte 

  • Ziel: Taschachhaus 

  • Dauer: ca. 3 Stunden 

  • Besonderheiten: Panorama-Ausblicke, Bergseen, alpine Flora & Fauna 

Für eine detaillierte Wegbeschreibung und weitere Infos zur Tour: Fuldaer Höhenweg in den Ötztaler Alpen – Wandern zwischen Riffelseehütte und Taschachhaus → 

Rückzug und Klimawandel 

Seit 1970 hat sich die Gletscherzunge um über 250 Meter zurückgezogen, allein zwischen 2004 und 2005 betrug der Rückgang 104 Meter – ein Rekord unter den Ostalpengletschern. Das schnelle Abschmelzen führte zum fast vollständigen Verschwinden des einstigen unteren Eisbruchs und zeigt eindrucksvoll die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ötztaler Alpen Gletscher

Historisches Relikt: Das B-17-Wrack 

Am Taschachferner erinnert auch ein historisches Ereignis an vergangene Zeiten: Während des Zweiten Weltkriegs stürzte eine amerikanische Boeing B-17 in das Eis. Mit dem Rückgang des Gletschers kommen seit einigen Jahren Teile des Wracks wieder zum Vorschein, in unmittelbarer Nähe des Taschachhauses und des ehemaligen Gletscherabbruchs. 

Faszinierende Gletscherlandschaft in Tirol 

Der Taschachferner ist mehr als nur ein Gletscher – er ist ein lebendiges Beispiel für die Dynamik der alpinen Natur. Eingebettet in die spektakuläre Landschaft der Ötztaler Alpen, bietet er Wanderern, Bergsteigern und Naturinteressierten einmalige Einblicke in die Veränderungen von Eis und Fels. Wer ihn besucht, erlebt die Schönheit der Berge und gleichzeitig die Herausforderungen des Klimawandels hautnah.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team