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Stellberg Rhön: Naturerlebnis, Wandern & Sternenpark bei Wolferts

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Der Stellberg, mit seinen sanften 727 bis 730 Metern ü. NHN, erhebt sich stolz in der Milseburger Kuppenrhön. Man steht auf einem Berg, der östlich von Wolferts (Gemeinde Dipperz) und südlich von Kleinsassen (Gemeinde Hofbieber) liegt. Umgeben wird er von der Maulkuppe im Süden und der majestätischen Milseburg im Osten, getrennt durch das friedliche Tal der oberen Bieber. 

Hier spürt man die Verbindung von Natur, Ruhe und Geschichte, die jeden Schritt über die Wanderwege Stellberg zu einem kleinen Abenteuer werden lässt. 

Geologie des Stellbergs – Tertiärer Phonolith und Buntsandstein 

Beim Aufstieg bemerkt man, wie sich die Landschaft verändert. Der Gipfelbereich des Stellbergs besteht aus tertiärem Phonolith, dessen dunkelgraue Kuppen sich markant gegen den Himmel abheben. Am östlichen Rand stößt man auf Buntsandstein, während die unteren Hänge sich mal bewaldet, mal landwirtschaftlich genutzt präsentieren. 

Die Hänge sind gesprenkelt von Blockschutthalden, die wie stumme Zeugen vergangener Zeiten wirken. Sie verleihen dem Stellberg einen unverwechselbaren Charakter und machen ihn zu einem beliebten Ziel für Geologie-Interessierte und Wanderer gleichermaßen. 

Naturschutz & Flora – Buchenwälder und Kernzone des Biosphärenreservats 

Wer den Gipfel erreicht, betritt naturnahe Buchenwälder, die als Teil der Kernzone des Biosphärenreservats Rhön streng geschützt sind. Das Gelände ist als Naturschutzgebiet Stellberg ausgewiesen, und die Blockhalden im Gipfelbereich fügen sich harmonisch in diese geschützte Landschaft ein. 

Hier kann man die Rhöner Natur in ihrer ursprünglichen Form erleben – ein idealer Ort für Naturbeobachtung, Vogelbeobachtung und ruhige Momente mitten im Wald. 

Wandern auf dem Stellberg – Wege, Aussicht und Genuss 

Die Wanderwege Stellberg, erschlossen vom Rhönklub, laden ein zu ausgedehnten Touren. Vom Gipfel aus erstreckt sich die Aussicht majestätisch nach Westen zum Vogelsberg, und bei klarer Sicht öffnet sich sogar der Blick bis zum Taunus

Die unteren Hänge sind geprägt von idyllischen landwirtschaftlichen Wiesen, darunter Vorderstellberg, Hinterstellberg und Giegenberg – perfekte Fotomotive für Naturliebhaber und Wanderfreunde. 

Für Sternengucker ist der Stellberg ein Geheimtipp: In unmittelbarer Nähe liegt der Sternenpark Rhön, wo Nachthimmel, Milchstraße und Sternbilder unverfälscht zu bewundern sind. 

Wanderparkplatz Stellberg – Ausgangspunkt für Entdeckungstouren 

Der Wanderparkplatz Stellberg liegt ruhig zwischen dem Poppenhausener Ortsteil Steinwand und Wolferts in einem schattigen Waldstück. Von hier aus sind es nur etwa 1,6 km bis zum traditionellen Gasthaus Fuldaer Haus, ein idealer Startpunkt für kürzere Wanderungen oder längere Touren über den Stellberg. 

Wander-Highlights rund um den Stellberg 

  • Extratour zum Hochrhöner – Milseburg: Für ambitionierte Wanderer ein lohnender Abstecher. 

  • Rhönrundweg 2: Der Stellberg lässt sich perfekt in die beliebte Rhönrundweg-Route einbinden. 

Ob man die Natur genießen, den Sternenhimmel bewundern oder einfach nur die frische Rhöner Luft einatmen möchte – der Stellberg in der Hessischen Rhön bietet für jeden Besucher ein unvergessliches Erlebnis.

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Staatsbad Bad Brückenau: Gesundheit, Geschichte & barocke Pracht erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Ein Spaziergang durch barocke Pracht 

Du trittst ein in eine Welt, in der Geschichte und Natur miteinander verschmelzen. Der Schlosspark von Staatsbad Bad Brückenau breitet sich vor dir aus, durchzogen von blüten- und blumenreichen Wegen, die zum Verweilen einladen. Die historischen Gebäude erzählen Geschichten längst vergangener Zeiten – man fühlt sich fast wie Prinz oder Prinzessin beim Flanieren zwischen den prachtvollen Alleen. Kein Wunder, dass Bayerns König Ludwig I. hier seine Sommerresidenz liebte. 

Heilquellen – Kraft aus der Tiefe 

Im Staatsbad Bad Brückenau entspringen fünf der sieben Heilquellen, die der Region ihre besondere medizinische Bedeutung verleihen. Zwei weitere Quellen befinden sich direkt in der Stadt. Wer hier spaziert oder eine Pause einlegt, spürt förmlich die Lebenskraft der Heilquellen, die seit Jahrhunderten Gäste aus nah und fern anzieht. 

Natur und Abenteuer – Wanderungen und Aktivitäten 

Die Umgebung lädt zum Entdecken ein: 

  • Der zertifizierte Königsweg führt durch die sanfte Bayerische Rhön. 

  • Der Hochseilgarten am Volkersberg fordert Mut und Geschick. 

  • Das Regena-Sanatorium bietet traditionelle chinesische Medizin in harmonischer Umgebung. 

  • Die Therme Sinnflut verspricht Entspannung und Wellness. 

Hier vergeht kein Tag ohne neue Eindrücke – das Staatsbad ist ein Ort, an dem Natur, Gesundheit und Abenteuer aufeinander treffen. 

Historische Wurzeln des Kurortes 

Die älteste Erwähnung einer Mineralquelle stammt aus dem Jahr 1674. Die moderne Geschichte begann im Sommer 1747, als der Leibarzt des Fuldaer Fürstabtes eine Quelle mit wundersam klarem Wasser entdeckte – die heutige König-Ludwig-I.-Quelle. Unter Fürstbischof Heinrich von Bibra und später unter König Ludwig I. entwickelte sich Bad Brückenau zu einem glanzvollen Kurort mit Pavillonbauten, prachtvollen Alleen und einer gartenarchitektonischen Meisterleistung. 

Prachtvolle Gebäude und Gartenanlagen 

Die barocke Gartenanlage, entworfen von Andrea Gallasini, erstreckt sich entlang einer symmetrischen Mittelachse. Kastanien und Linden, seltene Baumarten wie die „tausendjährige Eiche“ oder die Gurkenmagnolie, prägen das Bild. König Ludwig I. ergänzte die Anlage mit englischen Gartenanlagen und klassischen Pavillons, sodass sich Geschichte, Architektur und Natur zu einem harmonischen Ganzen verbinden. 

Wichtige Bauwerke im Staatsbad 

  • Kursaalgebäude: Klassizistischer Saalbau mit prächtigen Deckenmalereien. Heute Bühne für Bälle, Konzerte und kulturelle Events. 

  • Schlosshotel Fürstenhof: Königlicher Aufenthaltsort mit Klinikbetrieb. 

  • Parkhotel und Vital Spa: Modernisierte Wellness-Oase im Jugendstil. 

  • Badhotel: Historischer Badbau von König Ludwig I. 

  • Elisabethenhof: Benannt nach Kaiserin Sissi, früher Logierhaus und Praxisgebäude des Badearztes Dr. Felix Schlagintweit. 

  • Wernarzer Quellentempel: Jugendstilbau von 1911, heute Teil der Wandelhalle. 

  • Haus Hirsch und Villa Schwan: Historische Pavillons und Jugendstilvillen, die das Flair des Kurorts bewahren. 

Die berühmten Badearzte 

  • Melchior Adam Weikard: Hofarzt der Zarin Katharina II., Verfasser der ersten Kurbeschreibungen. 

  • Konrad Anton Zwierlein: Modernisierte Damenmode für die Kur, initiierte 1792 den Damenkongress in Bad Brückenau. 

  • Dr. Felix Schlagintweit: International renommierter Urologe, behandelte Kaiser und Könige, machte Bad Brückenau weltberühmt als Heilbad für Nieren- und Blasenerkrankungen. 

Anreise und Klima 

Bad Brückenau liegt idyllisch im Tal der Sinn, umgeben von den waldreichen Ausläufern der Bayerischen Rhön. Die Stadt ist über die A7 und A66 bequem erreichbar. Das milde Reizklima, gepaart mit frischer Waldluft, macht das Staatsbad zu einem idealen Ort für Gesundheit, Erholung und Wellness.

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St.-Marien-Kirche Wismar: Backsteingotik-Wahrzeichen der Hansestadt

Wismar
, Ostseeküste , Deutschland
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Über der Altstadt Wismars erhebt sich der Turm der St.-Marien-Kirche, mehr als 80 Meter hoch, weithin sichtbar und ein Symbol der Hansestadt. Einst ragte die Kirche als mächtige Backsteingotik-Basilika in den Himmel, errichtet nach Plänen des Baumeisters Johann Grote zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Heute erzählt allein der Turm von der einstigen Pracht, während das Kirchenschiff nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nur noch in der Erinnerung existiert. 

Die Anfänge der St.-Marien-Kirche 

Die erste Erwähnung einer Pfarrkirche St. Marien datiert auf 1250. Vermutlich stand zunächst ein bescheidener Holzbau an dieser Stelle, der zwischen 1260 und 1280 durch Ziegel ersetzt wurde. Bereits in dieser frühen Zeit zeugt der Bau von der Bedeutung Wismars als blühende Hansestadt. 

Von 1339 bis 1508 wurde die Kirche nach dem Vorbild der Lübecker Marienkirche zu einer siebenjochigen, querschifflosen Basilika umgebaut. Die erhaltenen Unterbauten mit zweijochigen Seitenkapellen lassen erahnen, wie monumental die einstige Kirche war. 

Architektur und Bauelemente der Marienkirche 

Die Backsteinarchitektur von St. Marien beeindruckt durch reich verzierte Glasurstein-Giebel auf den sich kreuzenden Satteldächern. 1539 zerstörte ein Blitz den ursprünglichen achteckigen Turmhelm, 1661 riss ein Orkan den darauf folgenden Dachreiter hinweg. 

Zwischen 1978 und 1981 wurden Turmdach und Uhrenanlage umfassend rekonstruiert. Das Glockenspiel der Marienkirche erklingt täglich um 12:00, 15:00 und 19:00 Uhr mit einem der 14 Choräle – ein akustisches Erlebnis mitten in der Hansestadt. 

Die Innenausstattung wurde größtenteils zerstört, doch einige Kostbarkeiten, wie das Taufbecken mit Teufelsgitter aus Bronze und der Krämeraltar, konnten gerettet und in der St.-Nikolai-Kirche Wismar untergebracht werden. 

Der Turm – Wahrzeichen der Hansestadt 

Der imposante Turm, errichtet in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, ist das einzige erhaltene Bauwerk der einst mächtigen Kirche. Er diente nicht nur als Kirchturm, sondern auch als Seezeichen für ankommende Schiffe. 

Das Untergeschoss und die seitlichen Kapellen stammen aus der Zeit um 1280/90, der Chor und das Langhaus wurden zwischen 1310 und 1375 neu errichtet. Die Turmhöhe und der Backsteinbau der Basilika machten St. Marien doppelt so groß und hoch wie die ursprüngliche Hallenkirche – ein Meisterwerk norddeutscher sakraler Backsteingotik

Glocken, Uhr und Turmbesuch 

Alle 15 Minuten verkünden die zwölf Glocken der Kirche die Zeit. Dreimal täglich, um 12:00, 17:00 und 19:00 Uhr, erklingt das Glockenspiel über einen der 14 Choräle. Die imposanten Ziffernblätter der Turmuhr haben einen Durchmesser von fünf Metern und sind selbst vom Boden aus gut sichtbar. 

Heute ist der Turm der St.-Marien-Kirche eines der bedeutendsten historischen Wahrzeichen Wismars und zieht Besucher aus aller Welt an. 

St.-Marien-Kirche Wismar – Ort der Geschichte und Architektur 

Die Marienkirche, gelegen zwischen Marktplatz und Fürstenhof, war Hauptpfarrkirche und Ratskirche der Hansestadt. Bis zum Luftangriff 1945 galt sie als eine der schönsten Backsteinkirchen Norddeutschlands. Eine 3D-Filmpräsentation zeigt die Entstehung und Techniken des gotischen Backsteinbaus, während Besucher in der Ziegelscheune selbst Ziegel herstellen können – vom Lehm zum fertigen Mauerwerk.

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St. Martinskapelle Reulbach: Stille & Aussicht am Ehrenberg Rhön

Hohe Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Wenn man den Ehrenberg bei Reulbach hinaufsteigt, öffnet sich der Blick weit über die Rhön. Hier, auf 816 Metern Höhe, steht die St. Martinskapelle in Reulbach – ein stiller Ort des Friedens, des Erinnerns und des Staunens. Sie wurde in den Jahren 2003 bis 2005 von Familie Menz und vielen freiwilligen Helfern errichtet, als Erfüllung eines Herzenswunsches von Martin Menz. 

Das Motto „Tritt ein – find Frieden“ begleitet jeden Besucher, der den kleinen Kirchenraum betritt und für einen Moment den Alltag hinter sich lässt. 

Entstehungsgeschichte der St. Martinskapelle 

Martin Menz liebte es, durch die Berge zu wandern. Oft blieb er dort an idyllischen Plätzen stehen, wo kleine Kirchen und Kapellen Stille und Geborgenheit ausstrahlten. In seiner Heimat Reulbach gab es zwar die schöne St.-Jakobus-Kirche und eine nahe gelegene Mariengrotte, doch eine Kapelle im nahen Umkreis fehlte. 

Schon lange trug er den Wunsch in sich, auf dem Ehrenberg eine Kapelle zu errichten. Doch im Sommer 2000 verstarb er an einem Krebsleiden und konnte seinen Plan nicht mehr verwirklichen. Seine Familie griff diesen Gedanken auf – und so entstand zwischen 2003 und 2005 die St. Martinskapelle am Ehrenberg über Reulbach

Der Ort – Am Fuß des Ehrenbergs mit Blick über die Rhön 

Reulbach liegt am Fuße des Ehrenbergs, jenem Berg, der der Großgemeinde ihren Namen gab. Dort, wo früher eine kleine Kalkkiesgrube betrieben wurde, öffnet sich heute eine Nische im Fels – der Platz, den Martin Menz schon immer für die Kapelle vorgesehen hatte. 

Von hier aus fällt der Blick weit ins Tal, eingerahmt von den höchsten Bergen der hessischen Rhön: der Wasserkuppe (956 m), der Milseburg (835 m) und dem markanten Schafstein (832 m). Wer hier steht, versteht, warum dieser Ort wie geschaffen war, um ein geistliches Kleinod zu beherbergen. 

Architektur und Bauweise der Kapelle 

Die St. Martinskapelle Reulbach gründet auf einem massiven Betonfundament. Darauf ruht ein sorgfältig gezimmerter Fachwerkbau, dessen Fassade mit hitze-behandelten Brettern verkleidet ist – eine Technik, die Martin Menz selbst entwickelt hatte, um Holz ohne Chemie haltbarer zu machen. 

Das Dach, gedeckt mit roten Bieberschwanzziegeln, trägt einen kleinen Glockenturm. Innen überrascht die Kapelle mit hellem Putz, der die feine Ausstattung in den Vordergrund rückt. Auf nur vier mal sechs Metern entsteht ein Raum, der mehr ist als ein Bauwerk: eine kleine Kirche am Berg, schlicht und würdevoll zugleich. 

Ein Ort der Besinnung und des Friedens 

Heute ist die St. Martinskapelle am Ehrenberg ein Ort, an dem man Ruhe findet und den Blick über die Rhön schweifen lassen kann. Unterhalb der Kapelle liegt ein Fischweiher, der als Naturdenkmal ausgewiesen wurde – ein stilles Refugium, das den Charakter des Ortes unterstreicht. 

Hier, wo Natur und Glaube sich begegnen, spürt man, was die Worte am Eingang bedeuten: „Tritt ein – find Frieden.“ 

St. Martinskapelle Reulbach – Pilgerziel, Aussichtspunkt und Denkmal 

Ob Wanderer, Pilger oder Besucher der Rhön – wer die St. Martinskapelle in Reulbach erreicht, wird mit einem einzigartigen Zusammenspiel aus Architektur, Geschichte und Natur belohnt. Sie ist Denkmal, Erinnerungsort und spirituelle Raststätte zugleich. 

Die Kapelle am Ehrenberg lädt ein, innezuhalten, den weiten Blick zu genießen und vielleicht auch in sich selbst ein Stück Frieden zu finden.

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Berger Hang & Enkheimer Ried: Naturparadiese am Stadtrand Frankfurts

Berger Rücken
, Wetterau , Deutschland
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Wenn man den Lärm der Frankfurter Innenstadt hinter sich lässt, taucht man am Berger Hang und im Enkheimer Ried in eine andere Welt ein – eine Welt, in der blütenreiche Wiesen, stille Teiche und seltene Tierarten den Ton angeben. Beide Naturschutzgebiete in Frankfurt gehören zu den kostbarsten Rückzugsorten der Region. 

Berger Hang – Blütenreiche Wiesen über Frankfurt 

Man steht auf dem Berger Rücken, schaut hinaus über das Tal – und plötzlich liegt die Welt einem zu Füßen. An klaren Tagen reicht der Blick bis nach Bayern und über den Landkreis Dieburg hinaus. Der Berger Hang ist nicht nur ein beliebter Ort für die Naherholung, sondern auch ein Rückzugsort für Flora und Fauna. 

Seit 1954 steht das rund zehn Hektar große Naturschutzgebiet Berger Hang unter Schutz. Hier findet man ein wahres Mosaik aus Streuobstwiesen, Orchideenarten, Primeln und alten Obstbäumen – ein Naturraum, der zu den größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebieten Hessens gehört. 

Die Wiesen sind nicht frei zugänglich, denn sie dienen als wertvoller Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Wer den Hang besucht, spürt dennoch die Ruhe, die von dieser Landschaft ausgeht – ein stiller Gegensatz zum geschäftigen Frankfurt. 

Mühlbachtal – Relikt vergangener Zeiten 

Unweit des Berger Hangs liegt das Naturschutzgebiet Mühlbachtal. Hier gräbt sich der Enkheimer Mühlbach tief in den Hang, und am Ufer gedeiht der seltene Riesenschachtelhalm – ein Überbleibsel uralter Bachauenwälder. Einst wurden hier Weinreben gepflegt, später Obstbäume. Heute hat sich die Natur das Tal fast vollständig zurückgeholt. 

Enkheimer Ried – Teichlandschaft und Lebensraum seltener Arten 

Das Enkheimer Ried ist ein anderes Gesicht Frankfurts. Hier, wo der große Riedteich glitzert, liegt ein Rückzugsort für viele bedrohte Arten. Seit über 80 Jahren steht das Gebiet unter Naturschutz, der seit den 1970er-Jahren stetig ausgeweitet wurde. 

Zwischen Röhrichten und Feuchtwiesen leben Orchideenarten, seltene Vögel und sogar die Europäische Sumpfschildkröte. Wer Glück hat, entdeckt mit dem Fernglas die Vielfalt der Tierwelt, ohne den sensiblen Lebensraum zu stören. 

Ein Aussichtspunkt eröffnet den Blick über Teich und Ried, während der Grüngürtel-Radrundweg die Region für Wanderer und Radfahrer erschließt. Das Betreten des Teichufers bleibt jedoch tabu – zum Schutz der Arten, die hier ihre Heimat gefunden haben. 

Berger Rücken – Frankfurts höchste Erhebung 

Der Berger Rücken ist die geologische Bühne, auf der sich diese Landschaft entfaltet. Mit seinen sanften Nordhängen, steilen Südhängen und fruchtbaren Lössböden bildet er eine der spannendsten Natur- und Kulturlandschaften im Rhein-Main-Gebiet. 

Am höchsten Punkt erhebt sich die Berger Warte, ein Wartturm aus dem 16. Jahrhundert. Umgeben von Streuobstwiesen, Magerrasen und alten Weinstöcken erzählt er von der langen Geschichte des Gebietes – und von der engen Verbindung zwischen Mensch und Natur. 

Natur erleben am Stadtrand 

Ob man die Orchideenwiesen am Berger Hang bestaunt, durch das stille Enkheimer Ried streift oder den Ausblick von der Berger Warte genießt – diese Orte sind mehr als Naherholungsgebiete. Sie sind Naturparadiese mitten in Frankfurt, die den Besucher daran erinnern, wie wertvoll unberührte Landschaften sind.

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Schloss Wernigerode Harz: Neuschwanstein des Nordens & Schlossmuseum

Naturpark Harz
, Harz , Deutschland
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Über den Dächern von Wernigerode thront ein Bauwerk, das wie aus einem Märchen entsprungen scheint: Schloss Wernigerode. Türme, Zinnen und der weitläufige Schlosskomplex verleihen ihm den Glanz eines Märchenschlosses im Harz, das den Beinamen „Neuschwanstein des Nordens“ trägt. 

Von der mittelalterlichen Burg zum romantischen Schloss 

Bereits im 12. Jahrhundert entstand hier die erste Burg Wernigerode, errichtet als Stützpunkt für deutsche Kaiser auf ihren Jagdausflügen in die Wälder des Harzes. Sie galt als eine der stärksten Festungen der Region. 

Im Laufe der Jahrhunderte veränderte das Bauwerk mehrfach sein Gesicht: Erweiterungen im Stil der Spätgotik, der Umbau zur Renaissancefestung im 16. Jahrhundert und schwere Schäden während des Dreißigjährigen Krieges prägten seine Gestalt. Schließlich wurde die Burg in ein barockes Residenzschloss verwandelt, bevor sie im 19. Jahrhundert zu einem Leitbau des norddeutschen Historismus wurde. 

Die Grafen zu Stolberg und der große Umbau 

Besonders eng ist die Geschichte von Schloss Wernigerode mit der Familie der Grafen zu Stolberg-Wernigerode verbunden. Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode, ein bedeutender Politiker des Kaiserreichs, ließ das alte Barockschloss zwischen 1862 und 1885 in eine prächtige Residenz verwandeln. 

Entstanden ist ein Schloss mit rund 250 Räumen, kunstvollen Kassettendecken, geschnitzten Holzvertäfelungen und prunkvollen Sälen. Der neugotische Stil, Türme und Treppenaufgänge machen den Komplex bis heute zu einem architektonischen Juwel. 

Schlossmuseum Wernigerode – Zeitreise in den Adel des 19. Jahrhunderts 

Heute beherbergt das Schloss eines der bedeutendsten Museen in Sachsen-Anhalt. Im Schlossmuseum Wernigerode warten rund 50 original eingerichtete Räume auf Besucher. 

Im festlich gedeckten Speisesaal zeigt sich die Tafelkultur des Adels, Möbel aus vier Jahrhunderten erzählen von Kunsthandwerk und Stilgeschichte. Ergänzt wird die Ausstellung durch thematische Räume zur Familie Stolberg-Wernigerode und zum Deutschen Kaiserreich

Schloss Wernigerode – Höhepunkt jeder Harz-Reise 

Der Blick vom Agnesberg über die Stadt und die Harzlandschaft verleiht dem Schloss eine einzigartige Ausstrahlung. Bei Sonnenschein glänzt es wie ein Palast, im Nebel wirkt es wie eine verwunschene Burg. Dieses Wechselspiel macht Schloss Wernigerode zu einer der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten im Harz und zu einem unvergesslichen Ziel für Geschichtsinteressierte, Kulturfreunde und Familien.

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Burg und Schloss Werenwag: Historisches Wahrzeichen im Donautal

Naturpark Obere Donau
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Wie eine steinerne Krone erhebt sich Burg Werenwag hoch über dem Oberen Donautal. Der Felssporn, auf dem sie thront, lässt das Bauwerk zugleich wehrhaft und erhaben wirken. Wind und Wetter umspielen die Mauern, die seit Jahrhunderten Geschichten von Macht, Adel und Kultur bewahren. 

Heute kennt man die Anlage meist als Schloss Werenwag, das sich im Besitz des Hauses Fürstenberg befindet. Öffentlich zugänglich ist es nicht, und doch übt der Anblick von außen eine fast magische Anziehungskraft aus. 

Ursprung im Hochmittelalter 

Die Ursprünge der Burg Werenwag reichen in das frühe 12. Jahrhundert zurück. Um 1100 war sie im Besitz der Edelfreien von First, ehe sie bald darauf an das Kloster Sankt Georgen gelangte. 

Seit 1220 prägte eine Ministerialenfamilie die Geschicke der Burg: die Herren von Werenwag. Sie standen im Dienst der Grafen von Zollern und Hohenberg. Unter ihnen findet sich auch ein berühmter Name der Literaturgeschichte – der Minnesänger Hugo von Werenwag

Vom Minnesänger bis zu den Habsburgern 

Mit der Grafschaft Hohenberg fiel die Lehenshoheit 1381 an Österreich. Nach dem Aussterben der Herren von Werenwag im frühen 16. Jahrhundert gelangte die Burg an die Familie von Laubenberg, später an das Haus Fürstenberg

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer mehrfach – von den Freiherren von Ulm zu Erbach bis zurück zum Haus Fürstenberg im Jahr 1830. Noch heute ist Schloss Werenwag Wohnsitz dieser alten Adelsfamilie. 

Architektur von Burg und Schloss Werenwag 

Der mittelalterliche Bergfried aus dem 12. Jahrhundert überragt den Zugang, flankiert von buckelquaderverstärkten Kanten. Die Burganlage entstand auf einem schmalen Felssporn, gesichert durch Halsgraben und Mauern. 

Die Gebäude, wie man sie heute sieht, stammen überwiegend aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Sie gruppieren sich um einen langgestreckten Schlosshof, dessen Atmosphäre bis heute von Wehrhaftigkeit und Adelstradition geprägt ist. 

Besonders hervorzuheben ist die kleine Schlosskapelle, geweiht dem Heiligen Alexius, die vom geistlichen Erbe der Anlage zeugt. 

Schloss Werenwag in der Neuzeit 

Auch die Neuzeit hat ihre Spuren hinterlassen: 1891 verwüstete ein Brand Teile des Schlosses. Beim schweren Albstadt-Erdbeben 1911 zeigten Turm und Treppenhaus Risse, und herabstürzende Steinplatten beschädigten das Dach. 

Trotz dieser Katastrophen blieb Schloss Werenwag ein bedeutendes Zeugnis der Burgen- und Schlosskultur im Donautal. Bis heute dient es dem Fürstenhaus als privater Wohnsitz. 

Heraldik – Das Wappen der Herren von Werenwag 

Im Wappen der Herren von Werenwag prangt ein markanter schwarzer Zickzackbalken auf goldenem Grund. Die Helmzier zeigt den Brackenrumpf, ebenfalls mit dem Zickzack versehen. 

Dieses Symbol lebt bis heute fort: Die Gemeinden Schwenningen, Kolbingen sowie die Ortschaften Hartheim und Unterdigisheim führen es noch in ihren Wappen. 

Burg und Schloss Werenwag – Juwel im Donautal 

Obwohl das Schloss nicht besichtigt werden kann, fasziniert es Besucher durch seine Lage und Geschichte. Hoch über dem Donautal erscheint es wie eine schützende Burg, ein Ort von Poesie, Geschichte und gelebter Tradition. 

Für Wanderer, Fotografen und Geschichtsliebhaber ist der Blick hinauf auf Burg Werenwag ein unvergesslicher Moment – ein Märchenschloss im Herzen des schwäbischen Donautals.

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Alte Mainbrücke Würzburg: Historische Steinbogenbrücke & Wahrzeichen

Würzburg
, Maintal , Deutschland
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Wer die Alte Mainbrücke in Würzburg betritt, spürt sofort, wie Geschichte und Gegenwart ineinanderfließen. Zwischen barocken Heiligenfiguren öffnet sich der Blick auf den Main, die Türme der Würzburger Altstadt und die mächtige Festung Marienberg. Seit Jahrhunderten ist die steinerne Brücke Wahrzeichen, Begegnungsort und lebendige Kulisse der Stadt am Main. 

Ursprung der Alten Mainbrücke – von der Fähre zum Steinbogen 

Schon um 1120 entstand an dieser Stelle die erste steinerne Brücke über den Main, unter Stadtbaumeister Enzelin. Zuvor setzte eine einfache Fähre die Menschen ans andere Ufer. Hochwasser und schwimmende Holzstämme setzten der frühen Konstruktion immer wieder zu, bis sie nach rund 350 Jahren durch einen Neubau ersetzt wurde. 

1476 begann man mit der heutigen Alten Mainbrücke, deren Pfeiler aus Muschelkalk schon bald im Strom verankert waren. Erst viele Jahre später folgten die charakteristischen Steinbogen, die bis heute das Bauwerk tragen. 

Eine Brücke der Macht, des Handels und der Religion 

Bis ins 18. Jahrhundert war die Steinbrücke über den Main nicht nur Verkehrsweg, sondern auch militärisch befestigt und von Buden gesäumt. Am westlichen Ende erhob sich ein Torbau, geschmückt mit Wappen und Figuren. 

Ab den 1720er-Jahren erhielt die Brücke ihre berühmten Heiligenstatuen, erschaffen von Bildhauern wie Johann Sebastian Becker, Volkmar Becker und Claude Curé. Sie stehen in direkter Tradition zur Prager Karlsbrücke und zur Engelsbrücke in Rom. Wer heute über das Pflaster geht, wandelt also in einer europäischen Kulturgeschichte aus Stein und Sandsteinfiguren. 

Zerstörung und Wiederaufbau – das 20. Jahrhundert 

Am 2. April 1945 sprengten deutsche Truppen zwei Bögen der Brücke, um den Vormarsch der Alliierten zu behindern. Amerikanische Pioniere errichteten eine provisorische Behelfsbrücke, bis die Alte Mainbrücke Würzburg zwischen 1950 und 1954 wiederaufgebaut wurde. 

Heute ist sie für Autos gesperrt – ein Glücksfall für Fußgänger und Radfahrer, die die Brücke in aller Ruhe genießen können. 

Architektur – Stein, Bögen und Muschelkalk 

Die Alte Mainbrücke ist eine eindrucksvolle Steinbogenbrücke mit acht Öffnungen und einer Länge von 185 Metern. Ihre Bögen spannen sich bis zu 17,5 Meter weit über den Fluss. Gebaut wurde sie aus Muschelkalk, gewonnen aus Steinbrüchen bei Eibelstadt. 

Bis heute verleiht ihr das gleichmäßige Quadermauerwerk Würde und Dauerhaftigkeit. Wer über die Brücke geht, läuft über Geschichte – festgehalten in Stein. 

Heiligenfiguren – barocke Wächter über dem Main 

Zwölf barocke Heilige und Herrscher flankieren den Weg über die Brücke. Darunter finden sich bekannte Figuren wie der heilige Kilian, Stadtpatron von Würzburg, oder Kaiser Karl der Große. 

Die Originale litten über die Jahrhunderte unter Wind und Wetter, sodass heute Kopien das Bild prägen. Doch die Wirkung ist ungebrochen: Bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Sandsteinfiguren vergoldet, verwandelt sich die Alte Mainbrücke in eine Bühne zwischen Himmel und Erde. 

Die Alte Mainbrücke heute – Treffpunkt und Wahrzeichen 

Heute ist die Alte Mainbrücke Würzburg weit mehr als ein Bauwerk: Sie ist Treffpunkt für Einheimische und Gäste, Ort für Spaziergänge, Begegnungen und Fotomotive. Mit einem Glas Frankenwein in der Hand genießt man hier den Blick auf die Altstadt, den Main und die umliegenden Weinberge. 

Kein Wunder, dass sie auch im Film eine Rolle spielt: von Lammbock bis Die drei Musketiere diente die Brücke als Kulisse.

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Schlosspark Rauischholzhausen: Englischer Landschaftspark & Ausflugsziel Hessen

Vorderer Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Wer den Schlosspark Rauischholzhausen betritt, taucht ein in eine Welt, in der Natur und Geschichte zu einem lebendigen Gesamtkunstwerk verschmelzen. Rund um das prächtige Schloss Rauischholzhausen entfaltet sich ein 32 Hektar großer Englischer Landschaftspark, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde und bis heute zu den bedeutendsten Gartenanlagen in Hessen zählt. 

Geschichte des Schlossparks Rauischholzhausen 

1871 erwarb Ferdinand Eduard von Stumm, Spross einer Industriellenfamilie und Diplomat, die Ländereien in Rauischholzhausen. Mit Schloss und Park wollte er ein repräsentatives Gegenstück zu den Herrensitzen seiner Brüder schaffen. 

Zwischen 1873 und 1876 gestaltete der Frankfurter Gartenkünstler Heinrich Siesmayer die Anlage im Stil eines Englischen Landschaftsgartens. Schon damals wurden ausgewachsene Bäume verpflanzt, um dem Park sofort ein vollendetes Erscheinungsbild zu verleihen. 

Zu jener Zeit war der Park streng abgeschirmt, der Zutritt nur selten erlaubt – etwa zur alljährlichen Dahlienschau. Heute dagegen ist die Anlage frei zugänglich und lädt zum Spazieren, Staunen und Entdecken ein. 

Der Schlosspark als Kulturerbe 

2009 wurde der Schlosspark Rauischholzhausen in die Europäische Themenroute des European Garden Heritage Network aufgenommen. Damit zählt er zu den bedeutenden Gartenkunst-Denkmälern Europas

Seit Oktober 2023 befindet sich der Schlossbezirk im Eigentum des Landes Hessen. Die Parkanlage bleibt ein öffentlicher Ort der Begegnung, der Naturfreunde und Kulturliebhaber gleichermaßen begeistert. 

Parklandschaft – Natur in malerischen Bildern 

Sanft zieht sich der Park über rund einen Kilometer in Nord-Süd-Richtung. Durchflossen wird er vom Rülfbach und einem Mühlgraben, die kleine Teiche speisen und das Landschaftsbild gliedern. 

Auf weiten Wiesenflächen erheben sich mächtige Baumriesen: Stieleichen, Buchen, Ahorn, Douglasien und exotische Nadelhölzer. Besonders eindrucksvoll sind eine über 40 Meter hohe Douglasie sowie ein Riesenlebensbaum, der scheinbar direkt aus der Schlossmauer wächst. 

Im Norden breitet sich der Burgteich aus, während im Süden Wege durch lichte Wälder und alte Baumgruppen führen. Dazwischen öffnen sich immer wieder Sichtachsen auf das Schloss und die umgebende Landschaft des Ebsdorfergrundes. 

Architektonische Elemente und besondere Orte 

Neben der Natur prägen kunstvolle Formschnitte aus Buchsbaum und Eiben, Laubengänge aus Hainbuchen und prachtvolle Alleen das Bild. 

Eine Allee aus Rosskastanien führt zum Bismarck-Denkmal, das im Grünen ruht. Alte Huteeichen und exotische Gehölze verleihen dem Park einen unverwechselbaren Charakter. 

So vereint der Schlosspark Rauischholzhausen Ziergärten, Landschaftselemente und historische Denkmale zu einem lebendigen Ensemble.  

Schloss Rauischholzhausen – Herzstück der Anlage 

Zwischen 1871 und 1878 entstand das Schloss Rauischholzhausen im englischen Tudorstil nach den Plänen von Carl Schäfer. Seit 1949 dient es als Tagungshotel der Justus-Liebig-Universität Gießen, doch seine Pracht und Lage machen es auch zu einem beliebten Ausflugsziel. 

Sonntags öffnen sich die Türen für öffentliche Veranstaltungen, und in der Nähe laden das Storchennestcafé und das Gasthaus Stern zur Einkehr ein.  

Schlosspark Rauischholzhausen erleben 

Heute ist der Schlosspark in Rauischholzhausen ein Ort der Ruhe und Inspiration. Spaziergänge führen vorbei an Baumdenkmälern, verschlungenen Wegen und plätschernden Wasserläufen. Im Wechselspiel von Natur und Architektur entsteht eine Atmosphäre, die den Geist zur Ruhe kommen lässt. 

Wer sich für Parkanlagen in Hessen, historische Gärten oder romantische Ausflugsziele bei Marburg interessiert, findet hier ein Kleinod, das weit mehr ist als ein Park: ein Ort, der Geschichte atmet und Natur fühlbar macht.

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Schloss Ramholz Spessart: Historismus-Juwel & Landschaftspark Hessen

Kuppenrhön
, Naturpark Hessischer Spessart , Deutschland
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Wer den Spessart bereist, stößt auf ein verborgenes Kleinod: das Schloss Ramholz in Schlüchtern-Vollmerz, umgeben von einem weitläufigen Landschaftspark im Stil englischer Gärten. Das Schloss, das man heute nur noch von außen bestaunen kann, liegt wie ein verwunschenes Märchenschloss im Tal, umrahmt von alten Baumriesen, verschlungenen Wegen und kleinen architektonischen Schmuckstücken. 

Die Geschichte von Schloss Ramholz 

Schon im Jahr 1167 taucht das Schloss erstmals in den Urkunden auf – damals als Herrenhof der Familie von Steckelberg. Später ging es in den Besitz der Familie von Hutten über, die 1501 das sogenannte Huttenschloss errichten ließ. 

Seine prächtigste Form erhielt das Anwesen jedoch im späten 19. Jahrhundert: Der Industrielle Hugo von Stumm erwarb das Gut und ließ zwischen 1893 und 1896 einen imposanten Neubau anfügen. Die Münchner Architekten Emanuel und Gabriel von Seidl vereinten dabei Elemente aus Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus und Jugendstil zu einem einzigartigen Ensemble des Historismus

So entstand ein Schloss mit 80 Zimmern, flankiert vom „Englischen Höfchen“, das einst den Bediensteten vorbehalten war. Die reich verzierte Dachlandschaft, die Türme, Erker und Giebel lassen die Fassade wie eine Kulisse aus verschiedenen Epochen wirken. 

Der Schlosspark Ramholz – ein Meisterwerk der Gartenkunst 

Der rund 80 Hektar große Schlosspark Ramholz gehört zu den bedeutendsten Landschaftsparks des Historismus in Deutschland. Er wurde von Jens Person Lindahl und dem Obergärtner Felix Schnetzer gestaltet – in enger Anlehnung an die Tradition englischer Landschaftsgärten. 

Man wandelt hier über verschlungene Wege, vorbei an uralten Linden, exotischen Baumarten und kleinen Parkarchitekturen. Besonders eindrucksvoll ist die im Jugendstil bemalte Gruftkapelle, die wie ein verstecktes Heiligtum im Wald ruht. Auch ein Pavillon des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann wurde in den Park versetzt und verleiht der Anlage eine besondere Aura. 

Die Natur und Architektur verschmelzen hier zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk, das in seiner Zeit Maßstäbe setzte. 

Schloss Ramholz heute 

Das Schloss Ramholz befindet sich seit 2014 in Privatbesitz und ist für Besucher leider nicht zugänglich. Doch der Schlosspark mit seinen weiten Wiesen, stillen Wegen und alten Bäumen ist teilweise öffentlich begehbar. 

Von hier aus kann man sogar hinauf zur nahen Burg Steckelberg spazieren – ein Ausflug, der Natur, Geschichte und Romantik vereint. 

Ein Ausflugsziel mit besonderer Atmosphäre 

Wer das Schloss Ramholz bei Schlüchtern besucht, begibt sich auf eine Zeitreise in die Epoche der Industriepioniere und Gartenkünstler. Man wandelt durch einen der größten historischen Parks Hessens, lässt den Blick über das Märchenschloss schweifen und spürt, wie hier Geschichte und Natur eine Symbiose eingehen.

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Schloss Lichtenstein Württemberg: Märchenschloss & Ausflugsziel in der Schwäbische Alb

Biosphärengebiet Schwäbische Alb
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Wie ein Traum aus Stein erhebt sich das Schloss Lichtenstein hoch über dem Echaztal. Auf 817 Metern thront es am Albtrauf der Schwäbischen Alb, dort, wo der Fels steil ins Tal abfällt. Wer den Weg hinauf nach Honau in der Gemeinde Lichtenstein nimmt, steht plötzlich vor einem Bauwerk, das wie direkt aus einem Märchenbuch entstiegen wirkt. Nicht umsonst nennt man es das „Märchenschloss Württembergs“. 

Die Lage – ein Schloss über den Wolken 

Das Schloss liegt auf einem schmalen Felssporn, scheinbar schwerelos über den Baumwipfeln. Unterhalb sprudelt die Echaz, ein Nebenfluss des Neckars, tief eingeschnitten ins Tal. Nur wenige Schritte weiter stößt man auf die Ruine Alt-Lichtenstein, die von der ursprünglichen Burg erzählt, zerstört im Schwäbischen Städtekrieg von 1381. 

Hier oben ist die Aussicht überwältigend: Das Auge schweift weit über die Schwäbische Alb, Wälder, Felsen und Täler. Schon der erste Blick lässt erahnen, warum man Schloss Lichtenstein als Ausflugsziel Schwäbische Alb so sehr schätzt. 

Die Geschichte – vom Ritterort zum romantischen Schloss 

Die Ursprünge reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, als die neue Burg Lichtenstein als eine der wehrhaftesten Festungen des Spätmittelalters galt. Mit der Zeit verfiel sie, wurde Forsthaus, Jagdsitz – und schließlich Ruine. 

Erst die Romantik hauchte dem Ort neues Leben ein. Inspiriert durch den Roman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff ließ Graf Wilhelm von Württemberg, später Herzog von Urach, zwischen 1840 und 1842 ein neues Schloss errichten. 

Nach den Plänen von Carl Alexander Heideloff entstand ein Bauwerk, das wie eine mittelalterliche Ritterburg wirkt – doch zugleich ganz dem Historismus verpflichtet ist. Türme, Zugbrücke, Wehrmauern und Kanonen versetzen einen in eine andere Zeit. Wer durch das Tor schreitet, glaubt fast, ein Echo alter Heldensagen zu hören. 

Schloss Lichtenstein innen erleben 

Bei einer Schlossführung öffnet sich die Tür in eine Welt vergangener Jahrhunderte. Man wandelt durch die Waffenhalle, bestaunt Rüstungen und alte Hiebwaffen, betritt die Schlosskapelle mit leuchtenden Glasfenstern aus dem 15. und 16. Jahrhundert. 

Die Trinkstube lädt mit Wandmalereien, Jagdszenen und alten Sprüchen zum Verweilen ein. Im Obergeschoss erwartet einen das prächtig bemalte Königszimmer, das Wappenzimmer mit Gemälden alter Meister und der große Rittersaal mit seinen geschnitzten Täfelungen und Deckenmalereien. 

Wer aufmerksam ist, entdeckt auch den berühmten „Schützen vom Lichtenstein“ im Treppenhaus – und vielleicht sogar das Schlossgespenst Alfons, das den Erzählungen nach noch immer durch die Flure streift. 

Schloss Lichtenstein als Drehort und Hochzeitskulisse 

Die romantische Anziehungskraft dieses Ortes blieb auch der Filmwelt nicht verborgen. 2009 wurde Schloss Lichtenstein zum Drehort für Dornröschen in der ARD/SWR-Neuverfilmung. 

Doch nicht nur für Märchenfilme öffnet das Schloss seine Tore: Im romantischen Standesamtszimmer kann man eine Märchenhochzeit auf Schloss Lichtenstein feiern – und den Bund fürs Leben inmitten dieser einzigartigen Kulisse schließen. 

Wilhelm Hauff Museum – Literatur trifft Architektur 

Direkt beim Schloss befindet sich das Wilhelm Hauff Museum, das dem Schriftsteller gewidmet ist, ohne den es das Schloss in seiner heutigen Form nicht gäbe. Hauffs Roman „Lichtenstein“ weckte die Begeisterung für Rittertum und Mittelalter neu und inspirierte Graf Wilhelm, hier ein Denkmal des Hauses Württemberg zu errichten. 

Im Museum entdeckt man Hauffs Märchen wie „Zwerg Nase“, „Der kleine Muck“ oder „Das kalte Herz“ neu – Geschichten, die ebenso wie das Schloss selbst eine Welt der Fantasie heraufbeschwören. 

Ein Ausflugsziel voller Magie 

Ob als Tagesausflug auf die Schwäbische Alb, als Station einer Märchenreise oder als romantische Kulisse für Hochzeiten – das Schloss Lichtenstein bei Reutlingen ist ein Ort, an dem Geschichte und Fantasie Hand in Hand gehen. 

Man steht auf den Mauern, blickt ins Tal hinab und begreift, warum man es mit Recht das „Märchenschloss Württembergs“ nennt.

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Schauinsland Freiburg: Natur, Panorama & Geschichte erleben

Südlicher Schwarzwald
, Schwarzwald , Deutschland
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Vom Schauinsland, dem Freiburger Hausberg, breitet sich auf 1.284 Metern Höhe ein atemberaubender Blick aus: die weite Oberrheinebene, die Vogesen, die Schwarzwaldberge mit Hornisgrinde, Feldberg, Belchen und Blauen.  

Insbesondere während Inversionswetterlagen im Herbst eröffnet sich vom Schauinsland aus ein beeindruckender Fernblick, der bis in die Alpen reicht: Tödi, Titlis, Eiger, Jungfrau, Weißhorn, Bietschhorn, Grand Combin und Mont Blanc sind zu sehen. 

Namensherkunft und Geographie  

Der Name „Schauinsland“ stammt vermutlich aus dem Mittelalter und bedeutet so viel wie „Blick ins Land“. 1347 taucht erstmals der Name „Schouwesland“ auf – ein passender Name für einen Berg, der mit seiner Höhe und Lage einen wunderbaren Rundblick bietet. Aufgrund des Silberbergbaus wurde er früher auch „Erzkasten“ genannt. 

Geografisch liegt der Schauinsland südlich von Freiburg im Breisgau und ist Teil des südlichen Schwarzwalds. Seine sanften Hänge und dichten Wälder prägen das Landschaftsbild und machen ihn zu einem beliebten Ziel für Naturfreunde und Wanderer.  

Naturparadies im Schwarzwald – Windbuchen, Wälder und stille Pfade 

Der Schauinsland ist ein grünes Refugium, umgeben von dichten Fichten-, Tannen- und vor allem den charakteristischen Windbuchen: knorrige Bäume, die den starken Winden trotzen. Der überwiegend aus westlichen Richtungen wehende Wind ist für ihre bizarren Formen verantwortlich.  

Wanderwege führen durch blühende Wiesen, vorbei an moosbedeckten Felsen und plätschernden Bächen. Entlang der Wege begegnet man Ziegen- und Kuhherden. Im Frühling und Sommer erwacht die Natur in voller Pracht, seltene Pflanzen blühen und mit etwas Glück kann man heimische Wildtiere beobachten. 

Der Schauinsland stellt ein stark frequentiertes Naherholungsziel für Freiburg und die umliegende Region dar. Outdooraktivitäten wie Wandern, Mountainbiken, Rollerabfahrten und Gleitschirmfliegen machen den Berg das ganze Jahr über attraktiv.  

Im Winter verwandelt sich der Schauinsland in ein beliebtes Ziel für Skifahrer, Schneeschuhwanderer und Winterliebhaber. 

Atemberaubendes Panorama – Blick vom Eugen-Keidel-Turm 

Vom Gipfel des Schauinslands eröffnet sich ein grandioses Panorama. Der Eugen-Keidel-Turm, auch Schauinslandturm genannt, erhebt sich stolz und bietet eine Aussichtsplattform mit Blick über die Oberrheinebene, die Vogesen, den Hochschwarzwald mit dem Feldberg und die Schweizer Alpen.  

Die Schauinslandbahn – Deutschlands längste Kabinen-Umlauf-Seilbahn 

Neben dem Eugen-Keidel-Turm lockt die Schauinslandbahn, die Besucher bequem zum Gipfel bringt. Die Schauinslandbahn wurde im Jahr 1930 als erste Personenseilbahn der Welt, die nach dem Umlaufprinzip funktioniert, in Betrieb genommen. Sie überwindet auf einer Länge von 3.600 Metern einen Höhenunterschied von 746 Metern. Pro Stunde können 37 schaffnerlose Kabinen bis zu 700 Personen von Freiburg (Stadtteil Horben) transportieren.  

Auf dem Berg warten gemütliche Gasthäuser, ein Abenteuerspielplatz für Familien sowie zahlreiche Wanderwege für alle Schwierigkeitsgrade. 

Bergbaugeschichte und Kultur – lebendige Vergangenheit im Museumsbergwerk erleben 

Der Schauinsland war einst ein bedeutendes Bergbaugebiet im Schwarzwald. Über Jahrhunderte wurden hier Silber, Zink und Blei gefördert. Heute erinnert das Besucherbergwerk an diese spannende Epoche. Alte Stollen und Schächte erzählen von harter Arbeit und technischem Fortschritt und laden zu faszinierenden Entdeckungen ein. 

Bauernhofmuseum Schniederlihof 

Der im Jahr 1593 errichtete Schniederlihof zählt zu den ältesten noch erhaltenen Schwarzwaldhöfen. Er befindet sich auf einer Höhe von 1.050 Metern oberhalb des Ortes Hofsgrund am Schauinsland. 

Der Schniederlihof repräsentiert den Haustyp des sogenannten „Schauinslandhauses“ und veranschaulicht, wie sich die Bauweise der Schwarzwaldhäuser an die topografischen Gegebenheiten anpasste. Die Gebäude waren eher klein und eng an den Hang gebaut. Die Zugänge für Menschen und Tiere befanden sich auf der wettergeschützten Ostseite. Unter einem großen Walmdach befanden sich Wohn-, Vieh- und Wirtschaftsräume. 

Das Bauernhausmuseum kann von Mai bis Oktober besichtigt werden. Es vermittelt Einblicke in das Leben der Bergbauern am Schauinsland in früheren Zeiten. 

Engländerdenkmal – Mahnmal und Aussichtspunkt 

Das 1938 errichtete Denkmal erinnert daran, dass am 17. April 1936 fünf Jungen einer Londoner Jungenschule während einer Wanderung über den Schauinsland nach Todtnauberg im Schneesturm ums Leben kamen. Obwohl Wintereinbruch, starker Sturm und Schneefall vorab angekündigt worden waren, ignorierte der Lehrer sämtliche Warnungen. Er führte die Gruppe von 27 Schülern durch tiefen Neuschnee auf den östlichen Kamm des Schauinslands. Aufgrund des heftigen Schneesturms und des dichten Nebels verlor die Gruppe ihre Orientierung. Eine nächtliche Rettungsaktion brachte die meisten der über den südlichen Berghang verstreuten Jungen in Sicherheit, doch fünf Schüler starben an Erschöpfung. Die nationalsozialistische Diktatur nutzte das Unglück für eine umfangreiche Propagandakampagne. 

Vom Engländerdenkmal aus hat man eine schöne Aussicht auf den Feldberg. 

Anreise und Erreichbarkeit – bequem zum Schwarzwaldgipfel 

Der Schauinsland ist von Freiburg aus leicht erreichbar. Mit dem Auto gelangt man über gut ausgebaute Straßen zur Bergstation der Schauinslandbahn.  

Alternativ bringt die Seilbahn Besucher direkt vom Freiburger Stadtteil Günterstal auf den Gipfel – eine Fahrt mit spektakulären Ausblicken.  

Für Wanderfreunde starten zahlreiche Pfade direkt in Freiburg und führen durch die malerische Schwarzwaldlandschaft hinauf zum Berg.

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Schloss Laubach Hessen: Historisches Kulturerbe & Schlossbibliothek erleben

Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Das Schloss Laubach erhebt sich majestätisch inmitten der historischen Stadt Laubach in Hessen. Es ist eine der wenigen Residenzen in Deutschland, die noch heute von der ursprünglichen gräflichen Familie zu Solms-Laubach bewohnt, gepflegt und bewirtschaftet wird. Beim Betreten des Schlosses spürt man die Jahrhunderte alte Geschichte, die sich in jedem Stein und jeder Wand manifestiert. 

Geschichte und Bedeutung von Schloss Laubach 

Die Wurzeln des Laubacher Schlosses reichen bis ins Jahr 786 zurück, als Laubach erstmals im Verzeichnis der Besitzungen des Klosters Hersfeld erwähnt wurde. Über Jahrhunderte hinweg wechselten die Besitzer, bis das Schloss 1418 endgültig in den Besitz der Grafen von Solms gelangte. 

Mit seiner mittelalterlichen Architektur, den hufeisenförmigen Teilbauten und den charakteristischen Rundtürmen erzählt das Schloss Laubach von einer wechselvollen Geschichte zwischen Wehrbau und prunkvoller Residenz. Besonders beeindruckend sind der runde Bergfried von 1288, die barocken Hauben der Rundtürme und der Ostflügel mit seinen kunstvollen Erkern. 

Schlossbibliothek – Ein Schatz für Kultur- und Geschichtsinteressierte 

Ein wahrer Schatz des Schlosses ist die Schlossbibliothek Laubach, eine der größten privaten Bibliothekssammlungen Europas. Hier können Besucher historische Handschriften, seltene Bücher und Dokumente aus mehreren Jahrhunderten bestaunen. Als Präsenzbibliothek ist sie fast das ganze Jahr über für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet ein einmaliges Erlebnis für Literatur- und Geschichtsfreunde

Schloss Laubach als kulturelles Zentrum 

Neben seiner historischen Bedeutung ist Schloss Laubach ein lebendiger Ort kultureller Veranstaltungen. Jährlich zieht die Oper Schloss Laubach zahlreiche Besucher an. Junge, talentierte Sängerinnen und Sänger werden hier in Meisterkursen gefördert und zeigen bei Abschlusskonzerten ihr Können. Die Förderung künstlerischen Schaffens ist tief in der Tradition der Familie verankert – bereits in früheren Jahrhunderten wurden Künstler von den Grafen unterstützt und gefördert. 

Architektur und Anlage – Ein harmonisches Gesamtkunstwerk 

Die heutige Schlossanlage besteht aus drei hufeisenförmig ineinander verzahnten Teilbauten, umgeben von historischen Nebengebäuden, Wirtschaftsgebäuden und einem weitläufigen Schlossgarten. Die Mischung aus mittelalterlicher Burg, barocken Umbauten und neugestalteten Elementen des 18. und 19. Jahrhunderts macht das Schloss zu einem einzigartigen Beispiel deutscher Architekturgeschichte. 

Besonders sehenswert sind: 

  • Der Nassauer Bau mit kunstvoller Stuckdecke und Musikempore 

  • Der Hauptbau mit gewölbtem Keller, historischer Küche und Hofstube 

  • Die barocke Schlossgartenanlage mit Teichen, Forellenbach und altem Baumbestand 

  • Der Gartentempel mit orientalischem Stil 

Ein Schloss für Besucher – Museum, Führungen und Veranstaltungen 

Im Schloss-Museum Laubach erhalten Besucher bei einer Führung tiefe Einblicke in das Leben der gräflichen Familie und die bewegte Geschichte der Residenz. Von der prächtigen Innenarchitektur bis zu den alten Wandmalereien von Michael Sommerstein im 16. Jahrhundert – jeder Raum erzählt seine eigene Geschichte. 

Das Schloss bietet zudem Raum für Veranstaltungen aller Art: Hochzeiten, Firmenfeiern oder Seminare finden hier in einem stilvollen, historischen Rahmen von 2 bis 200 Personen statt. 

Schloss Laubach entdecken – Ein Erlebnis für Kultur- und Naturfreunde 

Mit seiner Mischung aus historischem Kulturerbe, beeindruckender Architektur, weitläufigem Schlossgarten und lebendiger Kultur bietet Schloss Laubach ein einzigartiges Erlebnis. Besucher können auf den Spuren von Jahrhunderten wandeln, die Schlossbibliothek entdecken, an Konzerten teilnehmen oder einfach die Atmosphäre der Residenz genießen. 

Schloss Laubach in Hessen ist weit mehr als nur ein historisches Gebäude: Es ist ein lebendiger Ort, an dem Geschichte, Kultur und Natur auf harmonische Weise miteinander verschmelzen.

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Heideschleifen Lüneburger Heide – 12 Qualitätsrundwanderwege am Heidschnuckenweg

Naturpark Lüneburger Heide
, Lüneburger Heide , Deutschland
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Seit Herbst 2021 laden zwölf neue Heideschleifen Wanderer dazu ein, die landschaftliche Vielfalt der Lüneburger Heide noch intensiver zu erleben. Diese Rundwanderwege mit Streckenlängen zwischen 1,4 km (barrierefrei) und 20,9 km bieten für jeden Geschmack und jede Kondition passende Tagestouren.  

Die Heideschleifen bieten eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt der Lüneburger Heide auf abwechslungsreichen Rundwanderungen zu entdecken – ideal für Tagesausflüge, Familien und alle, die den Heidschnuckenweg flexibel erleben möchten. 

Rundtouren mit flexiblem Einstieg 

Die Heideschleifen sind als Rundwege konzipiert, Start- und Zielpunkt sind identisch. Ein Einstieg ist jedoch auch „unterwegs“ möglich, was die Organisation der An- und Abreise erleichtert. Teilweise verlaufen die Schleifen auf dem Heidschnuckenweg oder kreuzen ihn, sodass Wanderer ihre Tour flexibel verlängern oder verkürzen können. 

Vielfalt der Touren 

Länge: 1,4 bis 20,9 Kilometer 

Dauer: ca. 0,5 bis 5,5 Stunden 

Schwierigkeitsgrad: Von leicht bis anspruchsvoll, für Einsteiger und erfahrene Wanderer geeignet 

Beispiel: Die Heideschleife Haverbeeke führt entlang eines typischen Heidebaches mit Erlen und Kiefern und bietet eine kurze, naturnahe Wanderung. 

Qualität und Auszeichnungen 

Der Heidschnuckenweg selbst ist ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Qualitätsweg. Er wurde mehrfach zu den schönsten Wanderwegen Deutschlands gewählt und ist das nördlichste Mitglied der „Top Trails of Germany“. 

Landschaftliche Höhepunkte 

Der Weg verbindet die größten zusammenhängenden Heideflächen Nordeuropas mit Naturschutzgebieten, Flussauen, Wäldern und typischen Heidedörfern. Sanfte Erhebungen bieten immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die weite Heidelandschaft. 

Perfekt für Einsteiger und Familien 

Mit einer maximalen Höhe von 169 Metern ist der Heidschnuckenweg auch für ungeübte Wanderer gut machbar. Die Heideschleifen bieten zudem kurze und barrierefreie Alternativen. 

Der Heidschnuckenweg im Überblick 

Länge: 223 km (mit Abzweigungen 278 km) 

Verlauf: Von Hamburg-Neugraben-Fischbek bis Schloss Celle 

Landschaft: Fischbeker Heide, Harburger Berge, Lüneburger Heide u.v.m. 

Anschluss an Fernwanderwege: Europäischer Fernwanderweg E1, Jakobsweg Lüneburger Heide u.a. 

Betreuung: Verein Naturparkregion Lüneburger Heide e. V. 

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Neuharlingersiel – Nordseeheilbad mit historischem Hafen und Fähranleger

Neuharlingersiel
, Nordseeküste , Deutschland
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Wenn man durch die Gassen von Neuharlingersiel, dem traditionsreichen Fischerdorf an der ostfriesischen Nordseeküste, schlendert, spürt man den Atem des Meeres. Seit 1996 ist der Ort offiziell Nordseeheilbad und begeistert Urlauber mit seinem historischen Hafen, der Fährverbindung nach Spiekeroog und der lebendigen Krabbenfischerei-Tradition

Hier verschmelzen maritime Geschichte, moderne Erholung und Naturerlebnisse zu einem unvergesslichen Urlaub an der Nordsee

Geographische Lage – Herz des Harlingerlandes 

Neuharlingersiel liegt im Herzen des Harlingerlandes und ist Teil der ostfriesischen Nordseeküste. Die Gemeinde umfasst die Ortsteile: 

  • Neuharlingersiel 

  • Altharlingersiel 

  • Ostbense 

  • Seriem 

Nachbarn sind Carolinensiel, Esens, Stedesdorf und Werdum. Vor der Küste schimmern die Inseln Langeoog und Spiekeroog. Das Gebiet gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, ein Paradies für Natur- und Wattliebhaber. 

Historische Entwicklung von Neuharlingersiel 

Die Geschichte des Fischerdorfs beginnt 1693 mit der Landgewinnung durch Deichbau in der Harlebucht. Neuharlingersiel löste bald Altharlingersiel als Sielhafen ab. 

Im 18. und 19. Jahrhundert florierte der Handel mit Skandinavien, und wechselnde Herrschaften – Preußen, Holländer, Franzosen – hinterließen ihre Spuren. 

1792: Erste Fährverbindung nach Spiekeroog  
1979: Anerkennung als Nordseebad  
1996: Anerkennung als Nordseeheilbad 

Hafen Neuharlingersiel – Das Herz des Fischerdorfs 

Der Hafen von Neuharlingersiel ist Fischerei-, Sportboot- und Fährhafen in einem. Die Atmosphäre am Hafen: Möwen kreisen über dem Wasser, das Plätschern der Wellen begleitet den Duft von frischem Fisch, und Fischer flicken emsig ihre Netze. 

Aktive Kutterflotte: Acht Krabbenkutter fahren täglich auf die Nordsee hinaus  
Ausflugsfahrten mit Fischern: Erlebe das Krabbenfangen   
Marina für Sportboote: Ideal für Segler und Wassersportler  
DGzRS-Rettungsstation: Seenotrettungsboot Courage einsatzbereit  
Kulturelle Highlights: Shanty-Konzerte und Musikveranstaltungen von März bis Oktober 

Tourismus & Freizeit in Neuharlingersiel – Urlaub an der Nordsee erleben 

Neuharlingersiel ist ein ideales Ziel für Familienurlaub, Wellnessfans und alle, die die Natur der ostfriesischen Nordseeküste hautnah erleben möchten. 

Der Sandstrand von Neuharlingersiel, seit den 1960er Jahren aufgeschüttet, lädt Kinder zum Buddeln ein und Sonnenanbeter zum entspannten Verweilen. Im BadeWerk Neuharlingersiel erwarten Sie ein Meerwasser-Hallenbad, Thalasso-Anwendungen und vielfältige Wellnessangebote – perfekt für eine Auszeit vom Alltag. 

Naturfreunde können bei Wattwanderungen das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer entdecken, geführt von erfahrenen Naturführern. Für einen unvergesslichen Tagesausflug bringt einen die Fähre nach Spiekeroog auf die autofreie Insel, nur vier Seemeilen entfernt. 

Auch kulturell hat Neuharlingersiel einiges zu bieten: Hafenkonzerte, Fischerfeste und Shanty-Treffen sorgen für maritimes Flair und machen den Aufenthalt im Fischerdorf besonders abwechslungsreich. 

Wissenswertes über Neuharlingersiel 

Neuharlingersiel ist tief verwurzelt in der Tradition der Krabbenfischerei, die das Dorf bis heute prägt. Die Krabben, auch Granat genannt, werden von der aktiven Kutterflotte direkt vor Ort gefangen und bringen das maritime Leben der Nordseeküste spürbar in jeden Winkel des Hafens. Seit über 300 Jahren gilt der Hafen als das unverwechselbare „Fenster zum Meer“, ein Ort, an dem man das ständige Kommen und Gehen der Boote beobachten und den Duft des salzigen Meeres genießen kann. 

Jeden Sonntag in der Saison erfüllt Shanty-Musik den Hafen, und die Klänge traditioneller Seemannslieder schaffen eine einzigartige, maritime Atmosphäre, die Besucher tief in die Kultur Ostfrieslands eintauchen lässt. Gleichzeitig lädt das Fischerdorf zum Genießen ein: Ob bei einer Tasse Ostfriesentee, einem frischen Fischgericht in einem der Restaurants am Hafen oder beim entspannten Verweilen auf der Kaimauer – die Kombination aus Tradition, Kulinarik und gemütlicher Hafenstimmung macht Neuharlingersiel zu einem ganz besonderen Erlebnis. 

Nicht zuletzt zeugt auch die historische Verbindung zu Georg von Eucken-Addenhausen von der reichen Geschichte des Ortes, der weit mehr ist als nur ein Nordseeheilbad – er ist ein lebendiges Stück ostfriesischer Kultur und Tradition

Anreise & Adresse nach Neuharlingersiel 

Neuharlingersiel liegt im Landkreis Wittmund, Niedersachsen, und ist sowohl mit dem Auto, der Bahn als auch per Fähre bestens erreichbar. Mit dem Auto erreichen Sie das Nordseeheilbad bequem über die Autobahnen A29 oder A31, Ausfahrt Richtung Wittmund oder Esens, bevor es weiter in das malerische Fischerdorf geht. 

Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise einfach: Zunächst fahren Sie mit der Bahn bis Norden oder Esens, von dort aus bringt Sie ein Bus direkt nach Neuharlingersiel. 

Für Gäste der ostfriesischen Inseln bietet sich die Fährverbindung nach Spiekeroog an, die direkt vom Hafen Neuharlingersiel startet. So lässt sich ein Besuch der autofreien Insel mit einem Abstecher in das idyllische Nordseeheilbad ideal kombinieren. 

Adresse: 
Neuharlingersiel 
26427 Neuharlingersiel 
Landkreis Wittmund, Niedersachsen 

Parken in Neuharlingersiel – Stressfrei in den Nordseeurlaub starten 

Wer Neuharlingersiel besucht und die Fährverbindung nach Spiekeroog nutzen möchte, kann sein Auto auf großzügigen Tagesparkplätzen am Fähranleger bequem abstellen. Das moderne Parksystem arbeitet vollautomatisch über Kennzeichenerfassung – Sie müssen sich also nicht um Parkscheine oder feste Zeiten kümmern. 

Bezahlt wird erst bei der Abreise, einfach per EC- oder Kreditkarte oder über die praktischen Parking-Apps wie EasyPark, Parkster oder moBiLET. So starten Sie entspannt in Ihren Nordseeurlaub, ohne langes Suchen nach einem Parkplatz. 

Wichtiger Hinweis: Wird die Parkgebühr nicht entrichtet, fällt eine Pauschale von 40 € an. 

Fazit – Nordseeurlaub in Neuharlingersiel 

Neuharlingersiel ist ein malerisches Fischerdorf an der Nordsee, das Historie, Fischerei-Tradition und moderne Erholung perfekt vereint. Vom historischen Kutterhafen über Shanty-Kultur bis hin zur Fährverbindung Spiekeroog – hier erlebt man Ostfriesland-Idylle, maritime Tradition und Nordsee-Genuss in einem Ort. 

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Aussichtsplattform Osterhook Langeoog: Seehunde & Natur erleben

Langeoog
, Nordseeküste , Deutschland
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Am Ostende von Langeoog befindet sich die Aussichtsplattform Osterhook, ein beliebter Ort zur Beobachtung von Seehunden und Kegelrobben. Die Plattform liegt an der äußersten Spitze der Insel, dem sogenannten „Osterhook“ – im Plattdeutschen bedeutet „Oster“ Osten und „Hook“ Spitze oder Winkel. 

Die Aussichtsplattform Osterhook ist ein Highlight auf Langeoog für alle, die die Natur der Nordsee und das faszinierende Leben der Seehunde hautnah erleben möchten. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Schiff – ein Ausflug zum Osterhook lohnt sich zu jeder Jahreszeit. 

Anreise und Rundweg 

Am besten erreichen Sie die Aussichtsplattform mit dem Fahrrad oder dem Schiff. Die etwa 10 Kilometer lange Strecke vom Ortszentrum führt vorbei an der Aussichtsdüne Melkhörn, der Jugendherberge, dem Vogelwärterhäuschen und der ehemaligen Meierei. Letztere lädt mit ihrer Sonnenterrasse und hausgemachter Dickmilch zu einer gemütlichen Pause ein. 

Wer es entspannter mag, kann an den regelmäßigen Schiffsausflügen ab Langeoog oder Bensersiel teilnehmen. Die Fahrt führt durch das Wattfahrwasser entlang der Insel bis zum Ostende. 

Naturlehrpfad und Beobachtungsplattform 

Der Naturlehrpfad Osterhook endet an der Beobachtungsplattform mit einem Infohäuschen. Von hier aus bietet sich ein weiter Blick bis zur Nachbarinsel Spiekeroog. Für die Seehund- und Vogelbeobachtung stehen festinstallierte Ferngläser bereit. 

Seehund- und Kegelrobbenbeobachtung 

Besonders in der Stunde vor und nach der Hochtide sammeln sich Seehunde auf den Sandbänken im Wattenmeer, um sich auszuruhen und ihre Jungen zu säugen. Die Tiere sind scheu und gehen bei Störung schnell ins Wasser, daher ist Ruhe und Abstand wichtig. 

Die Seehundbabys sind bei der Geburt etwa 85 cm lang und wiegen rund 10 kg. Die Beobachtung der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum ist ein faszinierendes Erlebnis für Naturfreunde und Familien. 

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Melkhörndüne Langeoog: Höchste Düne & beste Aussicht auf Wattenmeer

Langeoog
, Nordseeküste , Deutschland
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Auf Langeoog, wo das Rauschen der Nordsee den Alltag übertönt, erhebt sich die Melkhörndüne – mit fast 20 Metern die höchste natürliche Erhebung der Insel und eine der größten Dünen Ostfrieslands. Von ihrer Plattform blickt man weit über Salzwiesen, das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und die sanft geschwungenen Dünenlandschaften. 

Wer die Stufen erklimmt, erlebt die Insel aus der Vogelperspektive – ein Naturerlebnis, das sich unauslöschlich im Gedächtnis verankert. 

Ursprung des Namens 

Der Name „Melkhörn“ bedeutet „Melk-Ecke“ und erinnert an die Meierei, in der bis 1952 Kühe gemolken wurden. Heute befindet sich dort die Jugendherberge Langeoog, die Wanderer und Familien willkommen heißt. 

Die Düne selbst liegt am Weg zum Ostende der Insel – ein stiller Ort, an dem Geschichte und Natur ineinanderfließen. 

Naturparadies für Vogelbeobachter 

Rund um die Melkhörndüne breiten sich Salzwiesen aus – Rastplätze für Lachmöwen, Silbermöwen und zahlreiche Zugvögel. Von der Aussichtsplattform aus beobachtet man die Kolonien aus nächster Nähe, hört ihr Rufen im Wind und spürt die Lebendigkeit der Nordsee. 

Für Ornithologen und Naturfreunde ist die Melkhörndüne Langeoog einer der faszinierendsten Aussichtspunkte der Insel. 

Panoramablick über Nordsee und Wattenmeer 

Von der Spitze der Düne reicht der Blick weit hinaus: 

  • Im Westen glitzert das Blau der Nordsee und die endlosen Strände Langeoogs. 

  • Im Osten breitet sich das Wattenmeer mit Prielen und Sandbänken aus. 

  • An klaren Tagen zeichnen sich sogar die Nachbarinseln am Horizont ab. 

Dieses Panorama ist ein Highlight jeder Reise nach Langeoog – zwischen Weite, Wind und Stille. 

Auf dem Weg zur Düne 

Der Weg selbst ist ein Erlebnis: Bohlenwege schlängeln sich durch Dünenrosen, Strandhafer und das Spiel von Licht und Schatten. 

Am frühen Morgen färbt die aufgehende Sonne Himmel und Meer golden, während am Abend ein Farbenspiel aus Rosa und Orange die Düne in magisches Licht taucht. Wer diesen Moment erlebt, versteht, warum die Melkhörndüne ein Muss auf Langeoog ist. 

Schloppsee und Umgebung entdecken 

Unweit der Düne liegt der geheimnisvolle Schloppsee, entstanden durch Sandentnahme für den Küstenschutz. Bis zu 12 Meter tief, bietet er Lebensraum für Aale, Schollen und andere Fische. Mit etwas Glück begegnet man hier sogar einem Fisch, der kurz „wandert“. 

Die Kombination aus Melkhörndüne und Schloppsee macht den Ausflug besonders abwechslungsreich. 

Weitere Aussichtspunkte auf Langeoog 

Neben der Melkhörndüne laden weitere Orte zum Staunen ein: 

Jeder dieser Orte zeigt eine andere Facette der Nordseeinsel Langeoog

Tipps für deinen Besuch 

  • Schuhwerk: Feste Schuhe sind empfehlenswert, die Wege sind teils sandig. 

  • Ausrüstung: Kamera und Fernglas mitnehmen – ideale Motive warten überall. 

  • Beste Zeit: Frühmorgens oder bei Sonnenuntergang ist die Düne besonders stimmungsvoll. 

  • Aktivitäten: Geführte Wattwanderungen starten in der Nähe und lassen sich wunderbar kombinieren. 

Fazit – Ein Ort, der verzaubert 

Die Melkhörndüne Langeoog ist mehr als nur eine Düne. Sie ist Aussichtspunkt, Naturdenkmal und ein Ort, an dem Zeit und Raum in den Hintergrund treten. 

Hier spürt man die Kraft der Nordsee, die Ruhe der Salzwiesen und den Zauber einer Insel, die seit Jahrhunderten ihren eigenen Rhythmus lebt. Wer Langeoog besucht, sollte den Weg zur höchsten Düne Ostfrieslands unbedingt gehen – es ist ein Erlebnis, das bleibt.

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Hamburger Leuchtturm Alte Liebe Cuxhaven – Geschichte & Ferienwohnung

Cuxhaven
, Nordseeküste , Deutschland
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Der Hamburger Leuchtturm Alte Liebe an der Elbmündung bei Cuxhaven zählt zu den ältesten Leuchttürmen an der deutschen Nordseeküste. Er wurde 1805 von der Stadt Hamburg erbaut, zu der das Gebiet damals gehörte, und stand westlich der Einfahrt zum Alten Hafen. Mit seinen 23 Metern Höhe und einem Meter dickem Mauerwerk war er ein markantes Wahrzeichen für die Seefahrt an der Elbmündung. Bis 2001 war der Turm als Leuchtfeuer aktiv, heute befindet er sich in Privatbesitz und dient als exklusive Ferienwohnung. 

Der Leuchtturm Alte Liebe ist ein faszinierendes Beispiel für die maritime Geschichte an der Elbmündung. Heute als exklusive Ferienwohnung bietet er Urlaubern ein einmaliges Erlebnis zwischen Tradition und moderner Nutzung – mit einem unvergleichlichen Blick auf die Nordsee. 

Historische Bedeutung und Bau 

Der Turm ersetzt die früheren hölzernen Baken, die bei Sturm oft beschädigt wurden, und war ein Meilenstein für die sichere Navigation an der Elbmündung. Die Inbetriebnahme erfolgte am 15. November 1805. Die massive Backstein-Bauweise und die zylindrische Form mit vier Stockwerken machten ihn besonders robust. 

Im Inneren führt eine Wendeltreppe mit 104 Stufen zur Laterne. Die ursprüngliche Lichtquelle waren sieben (später bis zu 24) Argandsche Reflektorlampen, betrieben mit Rüböl, die das Licht mehrere Seemeilen weit sichtbar machten. 1897 wurde die Optik auf Fresnel-Linsen umgestellt, 1905 erfolgte die Umstellung auf Gasglühlicht, 1926 die Elektrifizierung. 

Technische Entwicklung und Kennung 

Der Leuchtturm verfügte über verschiedene Kennungen: Festfeuer Weiß/Rot, Blitzfeuer mit vier oder fünf Blitzen und unterbrochenes Feuer. Die Lichttechnik wurde ständig verbessert, um die Sicherheit der Schiffe zu gewährleisten. Die farbigen Scheiben und Otterblenden ermöglichten eine klare Unterscheidung der Sektoren. 

Bis 2001 war das Leuchtfeuer in Betrieb, danach wurde es außer Dienst gestellt. Der Turm steht unter Denkmalschutz und ist heute eine private Immobilie. 

Der Leuchtturm heute – Ferienwohnung mit Panoramablick 

Im März 2023 wurde der Turm in eine Nichtraucher-Ferienwohnung für zwei Personen umgewandelt. Die Gäste genießen einen 360-Grad-Panoramablick über die Elbmündung, die Nordsee und die Küstenlandschaft.  

Am 1. Dezember 2023 konnten die ersten Gäste die 104 Stufen zur Wohnung erklimmen und den einzigartigen Ausblick genießen. Der Hamburger Leuchtturm Alte Liebe verbindet somit historische Bedeutung mit modernem Urlaubserlebnis. 

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Langeoog im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer: Naturerlebnis & Weltnaturerbe

Langeoog
, Nordseeküste , Deutschland
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Über Langeoog erstreckt sich die Weite der Nordsee wie ein endloses Gemälde aus Sand, Dünen und Meer. Die Insel, deren Name im ostfriesischen Dialekt schlicht „lange Insel“ bedeutet, umfasst knapp 20 km² – und ist damit die drittgrößte der Ostfriesischen Inseln. Zwischen der Ems- und Wesermündung in der Deutschen Bucht lädt Langeoog zu einem entschleunigten Nordsee-Urlaub abseits vom hektischen Alltag des Festlands von Niedersachsen. 

Geografische Lage und Nachbarinseln 

Eingebettet zwischen Spiekeroog im Osten und Baltrum im Westen, misst Langeoog rund 12 Kilometer. Sie ist länger als die westlichen Nachbarn, jedoch kürzer als Norderney oder Juist. Nur vier Kilometer trennen die südlichste Spitze vom Festland. Die umliegenden Wattflächen, darunter Dornumer Nacken, Langeooger Plate und Ruteplate, prägen das Naturschauspiel von Ebbe und Flut. Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entfaltet sich die ostfriesische Küstenlandschaft in voller Pracht. 

Dünenlandschaften und endlose Strände 

14 Kilometer feiner Sandstrand, dahinter Dünen bis zu 20 Metern Höhe – das Herz von Langeoog liegt in seiner ursprünglichen Natur. Die Dünen gliedern sich von Westen nach Osten in Flinthörndünen, Süderdünen, Kaapdünen und Heerenhusdünen. Anders als auf anderen Ostfriesischen Inseln verzichtet Langeoog weitgehend auf massive Küstenschutzbauten, wodurch die Natur ungestört wild bleibt. 

Das Flinthörn im Südwesten erzählt von Feuerstein, Sand und Wind. Über Jahrzehnte entstand hier eine einzigartige Salzwiesen- und Dünenlandschaft, die seit 1963 unter Naturschutz steht. Ein Naturpfad führt über den Flinthörndeich zu Beobachtungsplattformen – ideale Orte für Vogelbeobachtungen, Pflanzenfotografie und unvergessliche Einblicke ins Watt. 

Inselwald, Pirolatal und Heerenhusdünen 

Nördlich der Süderdünen breitet sich der Inselwald aus, auf dem ehemaligen Militärflugplatz angelegt. Wander-, Rad- und Reitwege durchziehen das grüne Labyrinth, ergänzt durch einen Fitnesspfad und eine kleine Schrebergartenkolonie am Waldrand. 

Die Kaapdünen trennen den Ort vom offiziellen Strandbereich. Die Höhenpromenade führt bis zu den Heerenhusdünen. Im Inselinneren erstreckt sich das Meedland, begrenzt durch den historischen Schniederdamm-Polderdeich, Zeugnis der engen Beziehung zwischen Mensch und Meer. 

Höchster Punkt, Schloppsee und Melkhörndünen 

Östlich vom Pirolatal liegt der Schloppsee, entstanden durch Sandentnahme für Küstenschutzmaßnahmen. Die Melkhörndünen, mit der 20 Meter hohen Melkhörndüne, bilden den höchsten Punkt der Insel. Von hier öffnet sich der weite Blick über Dünen, Strand und Nordsee. Die ehemalige Meierei dient heute als Jugendherberge, während der Blick auf die Natur ungestört bleibt. 

Salzwiesen, Polder und Süßwasserlinse 

In den 1930er Jahren entstand ein Sommerpolder, heute renaturiert – ein eindrucksvolles Beispiel für das Zusammenspiel von Mensch und Natur auf Langeoog. Unter der Insel liegt eine Süßwasserlinse, ein empfindliches Reservoir, das von Nordseestürmen bedroht wird und für die Versorgung lebenswichtig ist. 

Herausforderungen durch den Meeresspiegelanstieg 

Langeoog liegt nur wenige Meter über Normalhöhennull und ist besonders anfällig für den globalen Klimawandel. Prognosen zufolge könnte der Meeresspiegelanstieg bis zum Ende des 21. Jahrhunderts 60 bis 110 cm betragen. Küstenschutzmaßnahmen, wie im „Generalplan Küstenschutz – Ostfriesische Inseln“ vorgesehen, sollen Strände, Dünen und Naturflächen langfristig bewahren. 

Langeoog – Natur pur im UNESCO-Weltnaturerbe 

Langeoog gehört zu den einzigartigen Ostfriesischen Inseln mitten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Seit 2009 zählt die Insel zum UNESCO-Weltnaturerbe und bietet auf weiten, unberührten Flächen unvergessliche Naturerlebnisse. Naturfreunde, Vogelbeobachter und Wattwanderer entdecken hier endlose Strände, Dünenlandschaften und Salzwiesen. 

Naturerlebnisse auf Langeoog 

Das Wattenmeer entdecken 

Das Wattenmeer ist das weltweit größte zusammenhängende Gezeiten-Feuchtgebiet. Als global bedeutendes Rastgebiet für Zugvögel offenbart es einen faszinierenden Mikrokosmos aus Schlick, Sand und Meerestieren. 

Wattwanderungen 

Geführte Wattwanderungen mit zertifizierten Nationalparkführern führen direkt ins UNESCO-Weltnaturerbe. Die Tier- und Pflanzenwelt der Insel lässt sich hautnah erleben – ein Highlight für Jung und Alt. 

Naturpfade und Beobachtungsplattformen 

  • Naturpfad Flinthörn: 1,5 km langer Weg mit Infotafeln, der zu einer Beobachtungsplattform mit Blick auf Wattvögel führt. 

  • Lehrpfad Osterhook: Durch eine naturbelassene Landschaft mit Plattform zur Seehundbeobachtung

Dünen, Salzwiesen und Vogelwelt 

Die Landschaft umfasst Sandriffe, Brandungszonen, Dünen und Salzwiesen. Die Melkhörndüne ist beliebter Aussichtspunkt. Während der Zugvogeltage lassen sich spektakuläre Flugschauspiele beobachten, das Vogelwärterhaus informiert über die vielfältige Vogelwelt. 

Kurze Wege und gute Erreichbarkeit 

Die Insel ist kompakt – alle Naturerlebnispunkte sind zu Fuß oder per Rad erreichbar. Ob Wandern, Radfahren oder Reiten, die Insel lässt sich individuell entdecken. 

Das Tor zum Nationalpark 

Beim Betreten begrüßt ein symbolisches Tor zum Nationalpark und sensibilisiert für den Schutz des Weltnaturerbes. Es fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.

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Schloss Bieberstein Rhön: Barockjuwel & Internat mit Aussichtspunkt

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Hoch über dem sanft geschwungenen Kugelberg im Hofbieberer Ortsteil Langenbieber thront Schloss Bieberstein. Schon von weitem zieht das imposante Barockschloss die Blicke auf sich. Wer hierher kommt, spürt die Geschichte, die in jedem Stein und jeder Fassadenlinie mitschwingt. 

Ein Schloss mit wechselvoller Geschichte 

Die Ursprünge von Schloss Bieberstein reichen zurück bis ins Jahr 1150. Abt Marquard von Fulda ließ die Burg erbauen, um die Region vor Raubrittern zu schützen, die damals die Rhön unsicher machten. Ein Jahrhundert später erweiterte Abt Heinrich IV. die Anlage. Doch die Unterhaltskosten waren hoch, und so wechselte die Burg zwischen 1350 und 1500 mehrfach die Besitzer: verschiedene Adelsgeschlechter, die das Bauwerk verpfändeten, bewachten nun das Schloss. 

Schon früh diente die Burg nicht nur als Schutz, sondern auch als Amt und Oberamt der Fürstabtei Fulda, für ganze 36 Ortschaften und 9 Einzelhöfe. Zwischen 1576 und 1602 bot die Burg dem Exil-Fürstabt Balthasar von Dernbach Zuflucht, der vor Fürstbischof Julius Echter aus Würzburg abgesetzt worden war. Erst Jahre später bestätigte Papst Clemens VIII. seine Rechte wieder. 

Vom Verfall zum barocken Glanz 

1602 wurde die Burg geräumt und fast ein Jahrhundert lang dem Verfall überlassen. Ihre Mauern bröckelten, bis Fürst Adalbert von Schleifras den fränkischen Baumeister Johannes Dientzenhofer aus Fulda mit einem prachtvollen Neubau im Barockstil beauftragte. Zwischen 1710 und 1723 entstand das Schloss, das bald für seine fröhlichen Feste und rauschenden Zusammenkünfte bekannt wurde. 

Mit der Säkularisation wechselte Schloss Bieberstein ab 1802 mehrfach seine weltlichen Besitzer: Oranien-Nassau, die französische Militärverwaltung, das Großherzogtum Frankfurt, Österreich und Preußen hielten zeitweise die Schlüssel zum Schloss. 1887 fiel es in den Besitz der Fuldaer Fabrikantenfamilie Bellinger, bevor 1904 Hermann Lietz das Anwesen erwarb und ein Landerziehungsheim gründete. 

Schloss Bieberstein heute – Internat und Aussichtspunkt 

Heute beherbergt Schloss Bieberstein die private Hermann-Lietz-Schule, ein Oberstufeninternat mit rund 120 Schülerinnen und Schülern. Die Innenräume sind daher der Öffentlichkeit nur nach vorheriger Anmeldung zugänglich. Doch der Schlosshof, die Außenanlagen und die Aussichtsplattform laden Besucher jederzeit ein, die unvergleichliche Sicht auf das Biebertal und die sanften Hügel der Rhön zu genießen. 

Wer den Blick über die weite Landschaft schweifen lässt, kann sich vorstellen, wie Fürstäbte, Adlige und Schüler über Jahrhunderte hinweg durch diese Hallen gingen – Schutzburg, Amtssitz, Sommerresidenz und Bildungsstätte in einem. Jeder Schritt auf den alten Wegen ist ein Schritt durch die Geschichte Hessens.

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Schloss Aschach Unterfranken: Museum, Geschichte & Schlosspark erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Das Schloss Aschach thront malerisch auf einer steil abfallenden Terrainerhöhung am Ufer der Saale, gleich am Süd-Ost-Ausgang des Marktes Aschach. Von hier aus öffnet sich ein Blick, der Vergangenheit und Gegenwart auf magische Weise verbindet. Wer das Schloss betritt, spürt sofort den Hauch vergangener Jahrhunderte – zwischen steinernen Mauern, historischen Räumen und einem kleinen, idyllischen Schlosspark. 

Zu Gast bei den Grafen von Luxburg 

Nur wenige Kilometer von Bad Kissingen entfernt erhebt sich eines der schönsten Baudenkmäler Unterfrankens: Schloss Aschach. Mit seinen drei faszinierenden Museen, dem grünen Schlosspark sowie dem einladenden Restaurant und Café lädt es zum Entdecken, Staunen und Genießen ein. 

Im Graf-Luxburg-Museum durchschreitet man die einstigen Wohnräume der gräflichen Familie von Luxburg, die das Schloss von 1874 bis 1967 bewohnte. Neben den prächtigen Räumen der Familie können Besucher auch die Arbeitsräume der Dienstboten erkunden. Interaktive Medien-, Hör- und Mitmachstationen machen jeden Besuch zu einem neuen Erlebnis – ideal für Kulturbegeisterte und Familien gleichermaßen. 

Rhöner Land und Leute im Volkskundemuseum 

Das Volkskundemuseum Schloss Aschach entführt in den Alltag der Rhöner Landbevölkerung zwischen 1850 und 1950. Hier sieht man, wie die Menschen lebten, wohnten und arbeiteten. Anhand sorgfältig ausgewählter Exponate erwachen alte Handwerkskünste und ländliche Traditionen zu neuem Leben – ein Fenster in die Geschichte der Rhön, das Besucher jeden Alters fasziniert. 

Die bewegte Geschichte von Schloss Aschach 

Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1165, begann die Geschichte von Aschach als Burg unter Graf Poppo VI. von Henneberg, Burggraf von Würzburg. Nach seinem Tod führte sein Sohn Poppo VII. den Bau weiter. Über Jahrhunderte hinweg wechselte das Anwesen zwischen den Henneberger Linien, den Bibra und schließlich dem Hochstift Würzburg, das das Schloss über 300 Jahre als Amtssitz nutzte. 

Zerstörungen und Wiederaufbau 

Im Bauernaufstand von 1525 wurde Schloss Aschach besetzt und beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte rasch, und 1530 prangte bereits ein neues Wappen am Innenhof. Später, im Markgräflerkrieg, brannte das Schloss erneut, und erst Bischof Friedrich von Wirsberg vollendete nach 20 Jahren den Neubau. Das heutige Schloss zeigt seine prägnante viergeschossige Front zur Saale hin, verziert mit einem imposanten Erker und kunstvollem Maßwerk. 

Glanzzeiten unter den Würzburger Fürstbischöfen 

Unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573–1617) wurde das Schloss zu einem Ort der Ruhe, des künstlerischen Schaffens und der Verwaltung. Hier residierten Amtmänner und Gäste, während außen die Geschichte mit Kriegen und politischen Umbrüchen weiterschrieb. Selbst während des Dreißigjährigen Krieges überstand Schloss Aschach die schweren Zeiten nahezu unversehrt. 

Von der Porzellanfabrik zum Museum 

1829 kaufte der Schweinfurter Industrielle Wilhelm Sattler das Schloss und nutzte es für eine Steingut- und Porzellanfabrik. Trotz wirtschaftlicher Rückschläge blieb das Anwesen erhalten. 1874 erwarb Graf Friedrich von Luxburg das Schloss, wandelte es in einen eleganten Familiensitz um und schuf den Grundstein für die heutige Kunstsammlung. Die Museen Schloss Aschach – Graf-Luxburg-Museum, Volkskundemuseum und Schulmuseum – erzählen diese Geschichten eindrucksvoll weiter. 

Schloss Aschach erleben – Kunst, Kultur und Genuss 

Heute lädt Schloss Aschach Besucher ein, durch die historischen Räume zu wandeln, im Park spazieren zu gehen und im kleinen Café zu verweilen. Regelmäßige Sonderausstellungen, das Flachsbrechhaus und das historische Backhaus machen jeden Besuch zu einem kulturellen Erlebnis. 

Adresse und Infos: 
Schloss Aschach, Bad Bocklet, Landkreis Bad Kissingen, Unterfranken 
Website: museen-schloss-aschach.de

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Mauerschädel bei Filke: Ruine der frühmittelalterlichen Kirchenburg

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Lage der Ruine Mauerschädel 

Die Ruine Mauerschädel befindet sich in einer sanften Talsenke nahe der Ortschaft Filke, einem Ortsteil der Gemeinde Willmars im Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Anlage liegt unmittelbar an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern und ist ein bedeutendes Zeugnis frühmittelalterlicher Kirchenbaukunst. 

Geschichte der Mauerschädel-Ruine 

Die Mauerschädel-Ruine gehört zu einer alten Kirchenburg, die einst zum Dorf namens Bischofs gehörte. Erste urkundliche Erwähnungen datieren um das Jahr 770 unter dem Namen „Biscofestat“. Dieses Dorf soll einst eine bedeutende Siedlung mit angeblich über 300 Bäckern gewesen sein. Die Kirche selbst wird auf das Jahr 1000 datiert und diente als letzte Zufluchtsstätte. 

Im Jahr 1334 existierte das Dorf Bischofs noch, doch etwa 100 Jahre später wurde es als „wüst“ bezeichnet. Die Gründe für die Aufgabe des Ortes sind nicht genau bekannt, jedoch werden Pest, Rechtsunsicherheit und mittelalterliche Wirtschaftskrisen als Ursachen angenommen. Eine Sage berichtet von einem verheerenden Angriff der Hunnen, die das Dorf zerstörten und ein Massaker anrichteten – eine dramatische Geschichte, die den Ort umgibt. 

Die Ruine zeigt heute noch den mächtigen Turmstumpf und die Umfassungsmauer mit Schießscharten, die den wehrhaften Charakter der Kirchenburg unterstreichen. Innerhalb der Mauern sind Reste von Gaden erkennbar, die einst der Vorratshaltung dienten. 

Historisch interessant ist auch, dass die innerdeutsche Grenze während der Teilung Deutschlands zwischen Altarraum und Kirchenschiff verlief. In den 1970er Jahren wurde die Ruine dem Freistaat Bayern zugeordnet. 

Anreise und Besuch 

Die Ruine Mauerschädel ist frei zugänglich und kann gut zu Fuß erkundet werden. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Dorf Filke, das über die Landstraßen von Willmars aus erreichbar ist. Besucher sollten festes Schuhwerk tragen, da das Gelände teilweise bewachsen und uneben ist. 

Die Kombination aus historischer Bedeutung, malerischer Lage und der Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze macht die Mauerschädel-Ruine zu einem spannenden Ziel für Wanderer, Geschichtsinteressierte und Naturfreunde.

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Osterburg Bischofsheim: Historische Ruine & Wanderziel in der Rhön

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die Osterburg erhebt sich als geheimnisvolle Ruine auf dem Gipfel des Osterbergs, westlich von Bischofsheim in der Rhön. Wer hierherwandert, spürt noch den Hauch vergangener Jahrhunderte – der Wind trägt Geschichten von Rittern, Schätzen und geheimnisvollen Gestalten durch die Bäume. 

Lage der Osterburg in der Rhön 

Auf 714 Metern Höhe thront die Burgruine Osterburg zwischen Bischofsheim und dem Kreuzberg. Vom Wanderparkplatz Osterburg, nahe dem Skiliftparkplatz Arnsberg, erreicht man die Ruine in nur etwa zehn Minuten. Schon der Aufstieg über den kurzen Rundwanderweg Nr. 1 offenbart herrliche Ausblicke auf die sanften Hügel und tiefen Wälder der Rhön

Die Lage der Osterburg war strategisch: Hoch über dem Land, schützte sie einst die Umgebung gegen feindliche Angriffe und überwachte die weitläufigen Wälder und Täler. Noch heute kann man sich vorstellen, wie stolz sie in längst vergangenen Zeiten ausgesehen haben muss. 

Geschichte der Osterburg 

Vom Jagdschloss zur Grenzfeste 

Im 6. Jahrhundert sollen Franken auf dem Gipfel ein Jagdschloss errichtet haben. Später, als der Salzforst Würzburger Fürstbischöfe gehörte, diente die Burg als Grenzfeste gegen die mächtigen Fuldaer Fürstäbte. 

Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert: Reinhold, Engelhard und Boto von Osterburg erscheinen als Zeugen und Lehensnehmer. Um 1270 dürfte die Burg bei der Zerstörung Bischofsheims durch Fuldaer Truppen stark beschädigt worden sein. Die Anlage verlor danach an Bedeutung und geriet über Jahrhunderte in Vergessenheit. 

Wiederentdeckung und Ausgrabungen 

1897 wurden bei Forstarbeiten die Mauerreste wiederentdeckt. Der Forstmeister Fuchs ließ die romanische Burgruine freilegen: 114 Meter lang und 70 Meter breit, bewohnt von mehreren Rittern in getrennten Höfen. Fundgegenstände der Ausgrabungen befinden sich heute in der Osterburgsammlung Bischofsheim

1909 wurde der Bergfried als Aussichtsturm ausgebaut, doch 1928 gesprengt, da Einsturzgefahr bestand. Heute stehen nur noch Grundmauern, Treppenreste und Spuren der einst mächtigen Ringmauer. 

Die Osterburg im Wandel der Zeit 

Kaum ein Ort ist von so vielen Sagen umwoben wie die Burgruine Osterburg. Der Wald hat sich die Ruine zurückerobert, Flechten und Moos überziehen die Mauerreste, und nur mit Fantasie lassen sich die alten Gemäuer der Burg erkennen. 

Sagenhafte Geschichten 

  • Der Schatz auf der Osterburg: Wanderer berichten von einer weißen Jungfrau, die nachts durch die Ruine schwebt und von einem verborgenen Schatz in den Gewölben erzählt. 

  • Die Jungfrau auf der Burg: Wenn Nebelschwaden vom Wald aufsteigen, soll die weinende Jungfrau erscheinen – ein Symbol der verlorenen Liebe eines Burgfräuleins. 

  • Die Entstehung der Burg: Ein treuer Knecht soll einst in einem unterirdischen Gang einen Schatz gefunden haben. Aus Dankbarkeit wurde die Osterburg errichtet, und der glückliche Finder wurde der erste Ritter der Burg. 

Architektur der Burgruine 

Die Osterburg war eine mittelalterliche Ganerbenburg mit vier Bauphasen. Überreste des Bergfrieds mit 10 Metern Durchmesser und drei Meter dicken Mauern sind noch sichtbar. Der originale Palas, freigelegt bei Restaurierungen, erzählt von der einstigen Pracht der Burg. 

Die Ruine liegt heute frei zugänglich und lädt zum Erkunden ein. Beeindruckende Basaltsäulen und Mauern lassen die imposante Struktur der Anlage erahnen. 

Wanderungen zur Osterburg 

Die Burgruine Osterburg ist ein beliebtes Wanderziel in der Rhön. Ausgangspunkt ist oft der Altstadtparkplatz am Bischofsheimer Friedhof. Verschiedene markierte Wanderwege, darunter der Hochrhöner-Zubringer und Rundwanderwege Nr. 1, 3 und 5, führen zur Ruine. 

Die Wege bieten nicht nur landschaftliche Reize, sondern auch historische Einblicke. Vom Gipfel hat man einen beeindruckenden Blick über Bischofsheim, Kreuzberg und die sanften Rhönhügel. 

Verein Freunde der Osterburg e.V. 

Seit 2005 engagiert sich der Verein Freunde der Osterburg e.V. für die Sanierung und Pflege der Ruine. Mitglieder und Helfer erhalten die historische Burgruine, organisieren Veranstaltungen und machen die Ruine für Besucher zugänglich. Mehr Informationen finden Sie unter: www.burgruine-osterburg.de

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Spessart-Glashütten: Historische Glasproduktion & Birklergrund-Manufaktur

Spessart
, Naturpark Hessischer Spessart , Deutschland
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Geschichte der Glasherstellung im Spessart 

Das Glasmacherhandwerk im Spessart hat eine lange Tradition und war einst von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Glas war früher ein kostbarer und seltener Gebrauchsgegenstand, dessen Herstellung aufwendig und energieintensiv war. Der enorme Energiebedarf wurde ausschließlich mit Holz gedeckt, nicht mit Holzkohle. Das Wissen um die Glasherstellung wurde über Generationen innerhalb der Familien weitergegeben. 

Im Spessart gab es zahlreiche Glashütten – unter anderem in Einsiedel, Emmerichsthal, Kahl (heute Großkahl), Weibersbrunn, Rechtenbach und Schöllkrippen. Diese Hütten produzierten vom 13. Jahrhundert bis in die Moderne alle denkbaren Glasarten: von Apothekenflaschen über Bierkrüge, Kelche, Öllampen bis hin zu kunstvollen Vasen und Fensterglas. 

Die Glasmanufaktur im Birklergrund 

Eine besondere Entdeckung ist die Glasmanufaktur im Birklergrund bei Wiesen, die 1765 von vermutlich französischen Großunternehmern gegründet wurde. Die archäologischen Ausgrabungen, die 1979 durchgeführt wurden, förderten die gut erhaltenen Grundrisse einer hochmodernen Glasfabrik der frühen Neuzeit zutage. 

Der Grundriss zeigt einen zentralen Schmelzofen, umgeben von vier Nebenöfen, die wie Schmetterlingsflügel angeordnet sind und zur schonenden Abkühlung der Glasprodukte dienten. Ein weiterer Ofen diente der Kalzinierung, also der Reinigung der Rohstoffe. Die Anlage war perfekt rationalisiert und zeugt von einem hohen technischen Niveau, das selbst heutigen Maßstäben standhält. 

Bedeutung und Erhaltung 

Dank der Initiative von Gerhard Kampfmann, Leiter des Forstamtes, und dem Würzburger Historiker Otto Meyer konnte die Glasmanufaktur entdeckt, ausgegraben und erforscht werden. Seit Abschluss der Ausgrabungen sorgt die Forstdirektion Unterfranken für die Freihaltung des Geländes, sodass das archäologische Bodendenkmal der Öffentlichkeit zugänglich bleibt. 

Fazit 

Die Glashütten des Spessarts und insbesondere die Glasmanufaktur im Birklergrund sind bedeutende Zeugnisse der frühen Glasherstellung in Deutschland. Sie zeigen die technische Raffinesse und wirtschaftliche Bedeutung dieses Handwerks, das über Jahrhunderte hinweg die Region prägte. 

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Burgruine Ebersburg Rhön: Historische Höhenburg mit Aussichtsturm

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die Lage der Burgruine Ebersburg 

Die Burgruine Ebersburg befindet sich auf dem 689 Meter hohen Ebersberg, eingebettet in ein weitläufiges grünes Waldgebiet. Von diesem Standort aus bietet sich ein Überblick über die sanften Hügel der Rhön, das Fuldaer Land sowie die nahegelegene Wasserkuppe. Bereits von Eichenzell aus ist die markante Ruine sichtbar und zieht Wanderer sowie Geschichtsinteressierte in diese Region Hessens.

Die Ruine liegt eingebettet zwischen Waldwegen und naturbelassenen Lichtungen und eignet sich sowohl für Tagesausflüge als auch für längere Wanderungen. Ein kurzer Fußweg vom Wanderparkplatz führt direkt zum alten Burghof.

Geschichte der Ebersburg – Ritter, Fehden und Fluchtburg 

Die Burgruine Ebersburg wurde vermutlich um das Jahr 1100 von den Herren von Ebersberg errichtet. Sie gehörte zu einem Netz von Stauferzeit-Befestigungen in der Region, deren Ziel es war, das Land zu schützen und Macht zu demonstrieren. Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf 1396, als von der Errichtung einer Veste auf dem Ebersberg die Rede war. 

Die Burg diente einst als Wohnsitz von Rittern und Burgfrauen, die von den Türmen aus das umliegende Land und die Wälder der Rhön überwachten. Nach mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten verlor die Burg im 16. Jahrhundert ihre Funktion als Wohnsitz, da sie zu weit von Wasserquellen entfernt lag und militärisch an Bedeutung verlor. Im Dreißigjährigen Krieg diente sie jedoch als Fluchtburg und bot Schutz in unruhigen Zeiten. Im 19. Jahrhundert wurde der Südturm als Aussichtsturm hergerichtet und die Ruine restauriert.

Architektur der Ebersburg – Türme, Mauern und Burghof 

Die Burgruine Ebersburg zeichnet sich durch zwei erhaltene Türme aus:

  • Südturm: 16,5 Meter hoch, über eine alte Holztreppe begehbar, mit romanischer Gewölbedecke und Wehrplatte. 

  • Nordturm: Ein Rundturm mit Wehrplatte und Wasserspeier, der den alten Burghof überblickt. 

Zwischen den Türmen erstrecken sich Reste der Umfassungsmauern, die aus lokalem Phonolith-Bruchstein und Sandstein errichtet wurden. Die Burg war einst von einem Ringgraben und steilen Hängen geschützt. Eine niedrigere Terrasse markiert die Vorburg, auf der ein alter Eselstall und ein überdachter Rastplatz mit Tischen, Bänken und Lagerfeuerstelle zum Verweilen einladen. 

Die romantische Ruine Ebersburg erleben 

Wenn man über den Burghof schreitet, wird die Geschichte unter den Füßen spürbar. Die Mauerreste, die alten Türme, der Aussichtsturm Ebersburg – alles erzählt von längst vergangenen Zeiten. In der Sonne glitzert der Sandstein, im Wind flüstert der Wald Geschichten von Rittern, Fehden und verborgenen Schätzen. 

Der rechteckige Südturm lädt dich ein, hinaufzusteigen: Oben angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick über die Rhön, das Fuldaer Land und die umliegenden Wälder. Der perfekte Ort, um Fotos zu machen oder einfach die Stille zu genießen.  

Burgruine Ebersburg als Wanderziel 

Die Burgruine Ebersburg ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Naturpark Hessische Rhön. Zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege, darunter kurze Rundwege und längere Touren zur Wasserkuppe oder durch das Fuldaer Land, starten direkt an der Burg. Der Burghof und die Vorburg bieten Rastmöglichkeiten, während der Wald rundherum zum Erkunden einlädt. 

Seit 2009 ist die Ruine auch als außergewöhnlicher Ort für standesamtliche Trauungen zugelassen – ein romantisches Highlight für alle, die Geschichte und Natur verbinden möchten.

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Riesenmammutbaum bei Schotten: Naturdenkmal im Vogelsbergkreis Hessen

Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Standort und Umgebung des Riesenmammutbaums 

Du stehst vor einem Baum, der die Jahrhunderte überdauert hat. Der Riesenmammutbaum bei Schotten erhebt sich majestätisch südwestlich der Stadt im Vogelsbergkreis, Hessen, eingebettet in die sanften Hügel des Naturparks Vulkanregion Vogelsberg. Nördlich des Ortsteils Wingershausen, nur etwa einen Kilometer südöstlich des Niddastausees, öffnet sich eine 100 mal 60 Meter große, nach Norden geneigte Freifläche – die perfekte Bühne für diesen Naturgiganten auf 315 Metern über Normalnull. 

Der Naturlehrpfad Sauberg führt direkt am Mammutbaum vorbei. Auf der Wanderung begegnest du Geschichte und Natur zugleich: Infotafeln erzählen von Pflanzung, Herkunft und der erstaunlichen Widerstandskraft des Baumes. Die Umgebung bietet ruhige Rastplätze und weite Ausblicke auf die Krone, die in den Himmel ragt. 

Historie des Mammutbaums bei Schotten 

Im Frühjahr 1900 pflanzte Förster Carl Schott senior diesen Riesenmammutbaum Hessen anlässlich der Geburt seines Sohnes. Die junge Pflanze stammte aus dem Botanischen Garten Gießen, gezüchtet von Oberförster Walther aus Samen, die Carl Albert Purpus in den trockenen Wäldern der Sierra Nevada gesammelt hatte. 

Dank dieser Herkunft aus höheren Lagen trotzt der Baum den harten Wintern des Vogelsbergs. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass Temperaturen von −23,6 °C im Winter 1928/29 und −24,4 °C im Winter 1941/42 ihn nicht besiegen konnten – ein Beweis für die Frostresistenz der Sequoiadendron giganteum Deutschland

Beschreibung und Dimensionen des Mammutbaums 

Vor dir erhebt sich ein mächtiger Stamm, breit am Boden und astfrei bis in etwa zehn Meter Höhe. Die schmal kegelförmige Krone erreicht stolze 35 Meter und verleiht dem Baum seine charakteristische Silhouette. Nach einem trockenen Winter 2007/08 fiel die Spitze ab, doch eine neue wuchs nach, sodass der Baum weiterhin in voller Pracht steht. 

Maße des Riesenmammutbaums bei Schotten: 

  • Stammumfang 1984: 6,65 Meter (in 1,3 m Höhe) 

  • Stammumfang 2009: 7,40 Meter 

  • Brusthöhendurchmesser (BHD): 2,36 Meter 

  • Umfang direkt über dem Boden: 11,26 Meter 

Mit diesen Dimensionen gehört der Mammutbaum zu den stärksten Riesenmammutbäumen in Deutschland. Jährlich wächst er um sieben bis acht Zentimeter – ein stilles Zeugnis lebendiger Naturgeschichte. 

Weitere Mammutbäume in der Umgebung 

Nicht weit entfernt stehen zwei weitere Riesenmammutbäume im Vogelsberg, vermutlich aus den 1930er Jahren, mit Höhen von 33 bis 34 Metern und BHDs von 1,35 bis 1,50 Metern. Ein vierter Baum aus den 1960er Jahren misst 26 Meter und hat einen BHD von 1,17 Metern. Ein weiterer musste der Trockenheit weichen. 

Gemeinsam bilden diese Mammutbäume ein einzigartiges Naturdenkmal Vogelsberg, das Besucher in Ehrfurcht versetzt und die beeindruckende Vielfalt der Baumriesen zeigt. 

Besuch und Wanderung am Mammutbaum Schotten 

Wer den Riesenmammutbaum bei Schotten erleben möchte, folgt dem Naturlehrpfad Sauberg vom Ufer des Niddastausees. Die Wanderung ist kurz, familienfreundlich und perfekt für Naturliebhaber und Fotografen, die die imposante Größe der Bäume inmitten der Vulkanlandschaft einfangen wollen. 

Hier treffen Geschichte, Natur und monumentale Größe aufeinander – ein Ort, an dem man die Ruhe des Vogelsbergs spürt und zugleich Zeuge einer lebendigen Naturgeschichte wird.

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Reichsburg Kyffhausen: Mächtige Burganlage & Barbarossa-Turm entdecken

GeoPark Kyffhäuser
, Thüringer Becken , Deutschland
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Wenn man über das Gelände der ehemaligen Unterburg der Reichsburg Kyffhausen wandelt, öffnet sich ein Tor in die Vergangenheit. Schritt für Schritt stößt man auf die stillen Reste einer Kapelle, die einst dem Patrozinium „Zum Heiligen Kreuz“ geweiht war.

Die Kapellenruine in Kyffhäuserland

Mitten in der Gemarkung Steinthaleben, in der Gemeinde Kyffhäuserland, unweit von Bad Frankenhausen im Kyffhäuserkreis in Thüringen, erhebt sich die Ruine wie ein steinernes Gedächtnis. Zwischen den alten Mauern aus Sandstein liegt ein Stück mittelalterlicher Geschichte, das man nicht nur sieht, sondern auch spürt.

Geschichte spüren zwischen den Mauern

Man fühlt sich, als hätten die bröckelnden Sandsteinmauern all die Geschichten der Burgherren, Pilger und Wallfahrer in sich aufgenommen. Jeder Riss im Stein, jede verwitterte Kante erzählt von Jahrhunderten, in denen die Kapelle den Menschen als Ort des Glaubens, der Ruhe und der Hoffnung diente.

Wer heute hier verweilt, spürt den Hauch vergangener Zeiten. Die Ruine der Reichsburg Kyffhausen ist mehr als nur ein Bauwerk – sie ist ein Sinnbild für die Vergänglichkeit und zugleich ein Ankerpunkt für jene, die Geschichte mit allen Sinnen erleben wollen.

Geschichte der Kapellenruine 

Die Unterburg der Reichsburg war einst zweigeteilt und bildete den ältesten Teil der mächtigen Burganlage. Die Überreste der Kapelle liegen im östlichen Teil der Ruine, zwischen Quermauer und nördlicher Mantelmauer, auf der sie ruhte. Historiker vermuten, dass die Kapelle bereits 1118, während der dritten Bauphase der Burg, entstanden ist. 

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kapelle mehrere Umgestaltungen: Im gotischen Zeitalter wurden Wohnturm und Kapelle umgebaut, eine Toranlage in die südliche Mauer integriert, als die Unterburg zu einem Wallfahrtsort wurde. Noch heute ist die Ringmauer bis 10,65 Meter Höhe erhalten, und die Balkenlöcher der Wehrgänge lassen die alte Verteidigungsstruktur erahnen. Die dreiteilige Kapelle schmiegt sich dabei an die Nord- und Ostmauer, ein stiller Zeuge vergangener Zeiten. 

Reichsburg Kyffhausen – Die majestätische Burganlage in Nordthüringen 

Auf einem schmalen Bergvorsprung im Nordosten Thüringens erheben sich die Ruinen der Reichsburg Kyffhausen, unweit von Bad Frankenhausen. Seit 1896 krönt das Kyffhäuserdenkmal das Gelände und erinnert an Kaiser Wilhelm I. 

Die Burg selbst, strategisch auf einem 457 Meter hohen Berg errichtet, wurde im 12. Jahrhundert gebaut. Mit einer Länge von 608 Metern und einer Breite von 60 Metern zählt sie zu den größten Burganlagen Deutschlands. Während der Regierungszeit von Friedrich I. Barbarossa vollendet, verfiel die Burg nach dem Sturz des Stauferreiches um 1250. 

Oberburg: Zentrum der Macht 

Die Oberburg beherbergte den 30 Meter hohen Bergfried, den Barbarossaturm, der heute noch 17 Meter in den Himmel ragt. Hier befanden sich Wehr- und Wohntürme, ein Burgbrunnen und der Haupteingang, das Erfurter Tor. Der Burgbrunnen ist mit 176 Metern Tiefe der tiefste Burgbrunnen der Welt und ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Ingenieurskunst. 

Mittelburg: Spuren vergangener Zeiten 

Von der Mittelburg sind nur wenige Mauerreste geblieben. Hier wurden einst Mühlsteine aus dem roten Sandstein gebrochen, und in den Felswänden finden sich versteinerte Spuren uralter Wälder – 300 Millionen Jahre alt. 

Unterburg: Die am besten erhaltene Burg 

Die Unterburg zeigt noch die ursprüngliche Pracht der Reichsburg. Die bis zu 10 Meter hohen Felsmauern und die Ringmauer lassen die Verteidigungsstrategien des Mittelalters erkennen. In den Sommermonaten erwacht die Unterburg zum Leben: Theateraufführungen vor der Kapellenruine laden Besucher in vergangene Zeiten ein. 

Die Sage von Barbarossa 

Mit der Reichsburg Kyffhausen ist die berühmte Barbarossasage untrennbar verbunden. Nach dem Tod Friedrichs I. 1190 und dem Zusammenbruch des Stauferreiches wartete das Volk auf einen starken Kaiser. Unter dem Kyffhäuserberg soll Barbarossa schlafen, bis sein Bart dreimal um den Tisch gewachsen ist und die Raben nicht mehr um den Berg kreisen. 

Kyffhäuserdenkmal: Barbarossa und Kaiser Wilhelm I. 

1896 wurde das Kyffhäuserdenkmal eingeweiht, ein Symbol nationaler Einheit nach der Reichsgründung 1871. Unten sieht man Barbarossa in der nahen Höhle schlummern, darüber auf dem Pferd Kaiser Wilhelm I., der das wiedervereinigte Deutschland symbolisiert. Der Architekt Bruno Schmitz schuf ein 81 Meter hohes Monument, das nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands ist. 

Wer war Friedrich I. Barbarossa? 

Friedrich I., geboren 1122, bekannt für seinen roten Bart, war Herzog von Schwaben, deutscher König und schließlich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Er führte Kriege gegen rebellische Städte, den Papst und mächtige Fürsten und starb 1190 auf dem Kreuzzug gegen Saladin. Auf der Reichsburg Kyffhausen residierte er während seiner Herrschaft in strategisch günstiger Lage. 

Wer war Kaiser Wilhelm I.? 

Wilhelm I., zweiter Sohn von Friedrich Wilhelm III., wurde 1861 König von Preußen und später erster Kaiser des Deutschen Reiches. Sein Leben war geprägt von militärischen Einsätzen und politischer Macht. Nach seinem Tod 1888 wurde eine Vielzahl von Denkmälern zu seinen Ehren errichtet, darunter das Kyffhäuserdenkmal, das bis heute als nationales Symbol gilt. 

Reichsburg Kyffhausen – Eine der größten Burganlagen Deutschlands 

Die Burganlage erstreckt sich über einen schmalen Grat, 600 Meter lang und 60 Meter breit. Sie war bis zu zehnmal größer als die Wartburg und gilt als eine der mächtigsten Burgen des Mittelalters. Die dreiteilige Gliederung – Oberburg, Mittelburg und Unterburg – zeigt die strategische Planung und Wehrarchitektur vergangener Zeiten.

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Rathaus Bad Langensalza: Historisches Wahrzeichen mit Glockenspiel

Bad Langensalza
, Thüringer Becken , Deutschland
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Das Rathaus Bad Langensalza befindet sich im Zentrum der historischen Altstadt und wurde nach dem verheerenden Stadtbrand von 1711 zwischen 1742 und 1751 neu errichtet. Für den Bau verwendete man heimische Travertinwerksteine, die dem Gebäude seine charakteristische barocke Ausstrahlung verleihen. 

Mittelalterliche Bauelemente und Architektur 

Von den mittelalterlichen Vorgängerbauten sind noch der kreuzgratgewölbte Treppenturm und mächtige Tonnengewölbe aus Travertin erhalten. An den vier Seiten des Turms sind zugemauerte Türen sichtbar, die einst auf eine umlaufende Galerie führten. Im Turm hängt eine Glocke aus dem Jahr 1712. 

Der Haupteingang an der Ostseite beeindruckt mit einem reich verzierten Portal, das mit vergoldeten Ornamenten geschmückt ist. Darüber befinden sich ein Balkon und eine Inschriftenkartusche, die von den Allegorien der Fama (Ruhm) und Justitia (Gerechtigkeit) bekrönt wird. 

Das Glockenspiel – Klang und Figuren 

Das Rathaus verfügt über ein Glockenspiel mit 32 Glocken, das täglich um 12 und 18 Uhr 14 verschiedene Melodien erklingen lässt. Im Dreieckgiebel erscheinen dabei fünf etwa 80 cm hohe Figuren, die bedeutende Persönlichkeiten aus Bad Langensalza darstellen. 

Innenausstattung und Nutzung 

Im Ratssaal haben sich zahlreiche bauzeitliche Elemente erhalten, darunter eine kunstvolle Stuckdecke mit Wappenkartuschen und Nischen, mächtige Kreuzgratgewölbe im Erdgeschoss sowie elegante Kassettentüren. Heute beherbergt das Rathaus die Stadtverwaltung sowie die städtische Galerie, die wechselnde Kunstausstellungen präsentiert.

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Porta Nigra Trier: Bestens erhaltenes römisches Stadttor & UNESCO-Welterbe

Trier
, Moseltal , Deutschland
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Das monumentale Stadttor im Herzen von Trier 

Du stehst vor der Porta Nigra, dem mächtigen römischen Stadttor in Trier, und spürst sofort die Jahrhunderte, die zwischen dir und den Steinblöcken liegen. Errichtet um 170 n. Chr. unter Kaiser Marc Aurel, gehört das Tor seit 1986 zum UNESCO-Welterbe und ist das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Ein Bauwerk, das Geschichte atmet, monumental in seinen Dimensionen: 36 Meter breit, 22 Meter tief und 30 Meter hoch, errichtet aus 7.200 Sandsteinquadern, die ohne Mörtel, nur durch Metallklammern zusammengehalten wurden. Schon die Antike staunte über diese technische Meisterleistung. 

Lage und historische Bedeutung der Porta Nigra 

Die Porta Nigra war Teil einer 6,4 km langen römischen Stadtmauer in Trier, gespickt mit fünf Stadttoren und über 40 Türmen. Ursprünglich Porta Martis, das Tor des Kriegsgottes Mars, schützte sie die Stadt und beeindruckte als Symbol römischer Macht. Als die Wikinger im 9. Jahrhundert Trier heimsuchten, verlor sie ihre Funktion als Stadttor und begann, die Spuren der Zeit zu tragen. Die dunkle Färbung der Sandsteine, von Witterung und Ruß gezeichnet, verlieh ihr den Namen „Porta Nigra“, das „Schwarze Tor“. 

Simeon von Trier und die mittelalterliche Nutzung 

Im Jahr 1030 zieht sich der Einsiedler Simeon in den Ostturm zurück und lebt dort bis zu seinem Tod 1035. Erzbischof Poppo verwandelt das Tor in eine Doppelkirche, die bis ins 19. Jahrhundert Bestand hat. Napoleon ordnet 1804 die Säkularisierung an und lässt das Tor wieder in seinen ursprünglichen römischen Zustand zurückversetzen – ein Glück für die Nachwelt, dass wir heute dieses historische Bauwerk nahezu unversehrt bewundern können. 

Architektur: Eine Symbiose aus Stärke und Raffinesse 

Die Porta Nigra besteht aus zwei mächtigen Türmen, die einen Mittelbau mit doppelten Tordurchgängen umschließen. Der Innenhof (Zwinger) diente als Falle für Angreifer – eine perfekt geplante Verteidigungsarchitektur. Der östliche Choranbau (Apsis) aus dem 12. Jahrhundert ist noch heute erhalten. Viele mittelalterliche Umbauten wurden im 19. Jahrhundert entfernt, um den ursprünglichen römischen Bau wieder sichtbar zu machen. 

Besuchserlebnis: Geschichte hautnah erleben 

Wer die Porta Nigra betritt, wird in eine andere Zeit versetzt. Die Simeonsklause ist täglich zugänglich, multimediale Ausstellungen und Erlebnisführungen mit einem Zenturio erzählen vom römischen Trier vor 1.800 Jahren. Mit der „Antikencard Trier“ lassen sich zudem Rabatte und Kombitickets für weitere Sehenswürdigkeiten nutzen. 

Du spürst den kühlen Sandstein unter den Händen, blickst hinauf zu den lichtdurchfluteten Obergeschossen und wandert durch die dunklen Räume im Erdgeschoss. Hier, zwischen den riesigen Blöcken der Antike, wird die Geschichte der Römer in Trier lebendig. Ein kurzer Blick in den Innenhof, und schon wird dir schwindelig vor Ehrfurcht vor der monumentalen Höhe der Porta. Die leuchtenden Augen bekommst du von ganz alleine. 

Errichtung und römische Meisterleistung 

Die Römer legten 170 n. Chr. den Grundstein. Heute ist die Porta Nigra das bekannteste römische Stadttor Deutschlands. 7.200 Steinquader, teils bis zu sechs Tonnen schwer, wurden verbaut – ohne Mörtel, nur mit Metallklammern verbunden. Historiker gehen davon aus, dass sie repräsentativen Zwecken diente, nicht primär der Verteidigung. Weitere Stadttore Triers wie Porta Alba, Porta Media oder Porta Inclyta ergänzten die beeindruckende Stadtbefestigung. 

Mittelalterliche Transformation und Erhaltung 

Der Einsiedler Simeon machte das Tor zur Kirche, ein Umbau, der die Porta Nigra vor dem Verfall rettete. Die ursprünglichen Stadttore wurden zugeschüttet, über das Simeonstor gelangte man ins Gebäude. Barocke Reliefs aus dem 18. Jahrhundert sind noch heute sichtbar. Napoleon ließ die Kirche 1804 säkularisieren und die Porta Nigra wieder freilegen – so entstand das Römertor Trier, wie wir es heute kennen. 

Moderne Präsentation und multimediale Erlebnisse 

Heute erzählen Schauspieler in Centurio-Rüstung die Geschichte der Porta Nigra, und Besucher tauchen in die römische Architektur und Geschichte Triers ein. Das Tor überstand sogar leichte Schäden im Zweiten Weltkrieg und einen Brand im Ostturm 2014 – ein Bauwerk, das Geschichte atmet und Besucher jeden Alters fasziniert.

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Pietzmoor Schneverdingen – Geheimnisvolles Hochmoor in der Lüneburger Heide

Naturpark Lüneburger Heide
, Lüneburger Heide , Deutschland
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Entstehung des Pietzmoores 

Hier steht man am Rand eines der ältesten Hochmoore der Lüneburger Heide: Das Pietzmoor in Schneverdingen erstreckt sich über rund 2,5 km² und ist etwa 8.000 Jahre alt. Hier formten Muldenlagen und wasserundurchlässige Tonschichten ein Terrain, das dem Moor seinen einzigartigen Charakter schenkte. Anders als viele andere Moore der Region entstand das Pietzmoor nicht aus einem nährstoffreichen See, sondern direkt nach der Eiszeit – als sich Wollgras, Seggen und Torfmoose ansiedelten. 

Dank erfolgreicher Renaturierung wächst das Moor heute wieder und präsentiert sich als lebendiges „Geschichtsbuch der Natur“, in dem Flora und Fauna alte Spuren und neue Entwicklungen zugleich zeigen. 

Flora und Fauna im Pietzmoor 

Beim Wandern durch das Hochmoor erlebt man die Vielfalt der Natur hautnah. Der Kranich zieht hier seine Jungen auf, blaue Moorfrösche paaren sich im Frühjahr, und auf den Bohlenstegen sonnen sich Kreuzottern und Eidechsen. Die Vegetation ist typisch moortypisch: Wollgras, Sonnentau, Rosmarinheide, Krähenbeeren und die seltene Gelbe Moorlilie eröffnen einen Kaleidoskopblick der Farben und Formen. Libellen tanzen über das Wasser, während abgestorbene Bäume und dunkle Torfstiche eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugen. 

Wandern im Pietzmoor – Der MoorErlebnisweg 

Ein 5 km langer Rundweg aus sicheren Bohlenstegen führt einen mitten in die Moorlandschaft. Der MoorErlebnisweg Schneverdingen informiert auf Schautafeln über die Geschichte, Nutzung und Renaturierung des Hochmoores. Jede Jahreszeit verleiht dem Pietzmoor einen eigenen Zauber: 

  • Frühling: Blühendes Wollgras, Balz der blauen Moorfrösche 

  • Sommer: Sonnenbadende Eidechsen und Kreuzottern 

  • Herbst: Nebelverhangene Stimmungen und goldene Farben 

  • Winter: Stille, klare Luft und schneebedeckte Bohlenstege 

Geführte Moorwanderungen 

Von Mai bis Oktober werden geführte Moorwanderungen angeboten, die rund zwei Stunden dauern. Expert:innen erklären die Geschichte, den Torfabbau und die Renaturierung des Pietzmoores, während man spannende Einblicke in Tier- und Pflanzenwelt erhält. Gruppen können ganzjährig Führungen buchen und so das Hochmoor Lüneburger Heide intensiv erleben. 

Anreise, Parken und Hinweise 

Das Pietzmoor befindet sich in Schneverdingen, Heberer Straße 100, und ist über Bispingen und Heber gut erreichbar. Am Parkplatz gibt es öffentliche Toiletten (inkl. Behinderten-WC). 

Der Rundweg ist etwa einen Meter breit. Für Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer oder Kinderwagen ist er nur bedingt geeignet, da Ausweichmöglichkeiten begrenzt sind. Fahrradfahren im Moor ist verboten, um den empfindlichen Lebensraum zu schützen. 

Erlebnisbericht: Frühlingswanderung im Pietzmoor 

Die Sonne steht hoch, als man den Bohlensteg am Naturhotel Schäferhof betritt. Um einem herum leuchten sattgrüne Pflanzen, das Wasser spiegelt den Himmel, und die Ruhe des Moores umfängt einen wie ein sanfter Mantel. 

Besonders eindrucksvoll: die blauen Moorfrösche, die im März und April ihre Balz vollführen – ein Naturspektakel, das man so nur hier erleben kann. Nach 10.000 Schritten endet die Wanderung, doch die Bilder und Eindrücke bleiben im Gedächtnis wie ein stilles Gemälde. 

Kulturgeschichte des Pietzmoores 

„O schaurig ist’s übers Moor zu gehen.“ Die Worte klingen noch heute im Pietzmoor nach. Über die Bohlenstege hinweg siehst du abgestorbene Bäume und dunkle Torfstiche – klassische Motive eines Hochmoores. Doch das Pietzmoor ist kein unberührter Urwald: Jahrhunderte menschlicher Nutzung haben seine Landschaft geprägt. 

Torfabbau war hier über Jahrhunderte hinweg überlebenswichtig. In der fast baumlosen Heide ersetzte Torf Holz zum Heizen und Kochen. Das Moor wurde entwässert, um an diesen Rohstoff zu gelangen. Heute ermöglichen umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen vielen moortypischen Arten ein Comeback – von Wollgras bis Sonnentau, von Krickente bis Gelber Moorlilie. 

Das Pietzmoor heute 

Benannt nach dem Hof Pietz ist es das größte zusammenhängende Moor der Lüneburger Heide. Das Hochmoor liegt südöstlich von Schneverdingen und misst im Durchschnitt 4 m Torftiefe, stellenweise bis zu 7,5 m. 

Es bildet das Quellgebiet von Böhme und Veerse, fungiert als Wasserscheide zwischen Aller und Wümme und entwässert schließlich über die Weser. Ein Ort voller Geschichte, Natur und geheimnisvoller Schönheit – ideal für Moorwanderungen Lüneburger Heide, Naturfotografie und stille Naturerlebnisse.