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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen – UNESCO-Welterbe & Steinzeit erleben am Bodensee

Überlinger See
, Bodensee , Deutschland
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UNESCO-Welterbe „Pfahlbauten rund um die Alpen“ 

Du betrittst das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen und fühlst dich in eine längst vergangene Welt versetzt. Seit über 100 Jahren zeigt das Freilichtmuseum am Bodensee, wie Menschen in der Stein- und Bronzezeit lebten. 2011 wurden die Pfahlbauten rund um die Alpen von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt – ein einzigartiges Zeugnis versunkener prähistorischer Siedlungen, das Geschichte und Archäologie lebendig macht. 

Originalgetreue Pfahlbaudörfer am Bodensee 

Über 23 detailgetreu rekonstruierte Pfahlbauten stehen hier auf Stelzen im flachen Wasser des Überlinger Sees. Holzstege verbinden die steinzeitlichen Dörfer und lassen dich zwischen Jungstein- und Bronzezeit wandeln. Jedes Haus erzählt seine eigene Geschichte, von den Torfen und Funden bis zum einfachen Alltagsleben der Pfahlbauer. 

Du spürst fast das Knarren der Bohlen unter den Füßen, während du den Blick über die spiegelnde Wasserfläche und die sanft geschwungenen Hügel der Bodenseeregion schweifen lässt. 

Interaktive Erlebnisse für Groß und Klein 

Das Museum bietet weit mehr als nur Pfahlbauten. Guides führen dich durch die Dörfer und erklären das Leben der Steinzeitmenschen. Kinder tauchen spielerisch in die Steinzeit ein, beim Kinderparcours oder in den Ferienaktionen. Das Pfahlbaukino zeigt archäologische Filme, die die prähistorischen Lebenswelten noch lebendiger werden lassen. 

Neues Besucherzentrum 2024 – Höhepunkt der Ausstellung 

Das 2024 eröffnete Besucherzentrum beeindruckt mit einer 12 Meter hohen Holzkonstruktion in Form eines umgedrehten Einbaums. Hier kannst du Originalfunde bewundern: 6.000 Jahre alte Hüte, Bronzesicheln und Hausreste aus der Stein- und Bronzezeit. Die „Erzählmaschine“ ARCHAEORAMA nimmt dich mit auf einen virtuellen Tauchgang durch die Unterwasserwelt der Pfahlbausiedlungen. Ein Erlebnis, das das UNESCO-Welterbe am Bodensee greifbar macht. 

Lage und Anreise – Idyllisch am Bodensee 

Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen liegt am Überlinger See, direkt am Rande eines Naturschutzgebietes. Von den Pfahlbaudörfern hast du einen atemberaubenden Blick über den See und die umliegende Landschaft. Ein perfekter Ort für Familien, Schulklassen und Kulturinteressierte, die Archäologie hautnah erleben möchten. 

Geschichte des Pfahlbaumuseums 

1922 wurde das Museum auf Initiative des Bürgermeisters Georg Sulger gegründet. Unter Anleitung des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts Tübingen entstanden die ersten beiden Pfahlbauten. Filme und Dokumentationen aus den 1920er Jahren machten das Museum schon früh einem breiten Publikum bekannt. Trotz der Wirren des Zweiten Weltkriegs überdauerte das Pfahlbaumuseum und öffnete ab 1950 wieder seine Pforten. 

Seit 1990 unter der Leitung von Gunter Schöbel hat das Museum seine wissenschaftliche Arbeit intensiviert und sich kritisch mit seiner Geschichte auseinandergesetzt. Heute umfasst es neben den Freilichtbauten zwei Museumsgebäude, Labore, Archive und pädagogische Einrichtungen, in denen Tausende archäologische Funde erforscht und präsentiert werden. 

Pfahlbauten und UNESCO-Weltkulturerbe 

Die Unteruhldinger Pfahlbausiedlungen sind Teil des UNESCO-Welterbes „Pfahlbauten rund um die Alpen“. Zwar zeigt das Museum nur Rekonstruktionen, doch die originalgetreuen Pfahlbauten machen Geschichte erlebbar. Wer durch die Bohlenstege schreitet, spürt die Verbindung von Natur, Wasser und menschlicher Siedlungsgeschichte – ein einzigartiges Freilichtmuseum am Bodensee.

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Ostheim vor der Rhön: Sehenswürdigkeiten, Geschichte & Anreise

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Wenn man durch die sanften Hügel der Rhön fährt, taucht plötzlich ein Städtchen auf, das wirkt, als sei es einem Bilderbuch entsprungen: Ostheim vor der Rhön. Hier verweben sich Fachwerkcharme, mittelalterliche Wehrkunst und lebendige Kultur zu einem einzigartigen Erlebnis. Wer einmal durch die engen Gassen schlendert, spürt die jahrhundertealte Geschichte, die noch immer in Mauern und Plätzen atmet. 

Lage und Natur – Ostheim am Tor zur Rhön 

Man findet Ostheim im Landkreis Rhön-Grabfeld, eingebettet auf etwa 300 Metern Höhe in eine Landschaft, die sich ideal für Wanderungen, Fahrradtouren und Naturerlebnisse eignet. Von hier ist es nur ein Sprung zu den Höhenzügen der bayerischen Rhön, in den Sternenpark Rhön oder auf den berühmten Wanderweg Hochrhöner

Die Stadt selbst ist kompakt, fußläufig gut zu erkunden und bietet mit ihrer Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur einen perfekten Ausgangspunkt für Ausflüge. 

Geschichte von Ostheim vor der Rhön – Von fränkischer Siedlung zur Kulturstadt 

Die Ursprünge Ostheims reichen weit zurück: Um das Jahr 525 gegründet, wurde die Stadt bereits 804 erstmals urkundlich erwähnt. Später prägten die Grafen von Henneberg, die Reformation und die Wettiner das Leben. 1586 erhielt Ostheim Marktrecht, 1596 sogar das Stadtrecht. 

Berühmt war das kleine Rhönstädtchen einst für seinen Wein – in einem Atemzug genannt mit Würzburg und Klingenberg. Auch Goethe besuchte Ostheim in den 1780er Jahren. Später wechselte die Stadt mehrfach ihre Zugehörigkeit: Thüringen, dann Bayern – und noch heute spürt man diesen besonderen Grenzcharakter. 

Die Kirchenburg Ostheim – Deutschlands größte und besterhaltene 

Wenn man Ostheim besucht, führt kein Weg an ihr vorbei: der Kirchenburg Ostheim, dem Wahrzeichen der Stadt. Mit ihren fünf Türmen, sechs Bastionen und einer doppelten Ringmauer wirkt sie wie eine Mischung aus Festung und Dorf im Dorf. 

  • 1410 erstmals erwähnt, umfasst die Anlage rund 75 x 75 Meter. 

  • Mehr als 70 Gaden (Speicherhäuser) und Gewölbekeller zeugen vom Alltagsleben der Bürger, die hier einst ihre Vorräte in Sicherheit brachten. 

  • Im Zentrum erhebt sich die evangelische Stadtkirche St. Michael, erbaut zwischen 1615 und 1619 – eine der ersten evangelischen Predigtkirchen Mitteldeutschlands. 

Heute kann man die Kirchenburg frei besichtigen, an Führungen teilnehmen und im Kirchenburgenmuseum Geschichte zum Anfassen erleben. 

Weitere Sehenswürdigkeiten in Ostheim vor der Rhön 

Fachwerkaltstadt 

Man wandelt durch enge Gassen, vorbei an historischen Mühlen, Adelshöfen und dem malerischen Rathaus. Kleine Cafés und Gasthäuser laden zum Verweilen ein. 

Lichtenburg 

Nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt thront die Lichtenburg. Sie beherbergt heute Kulturveranstaltungen und bietet vom Rittersaal einen weiten Blick über die Landschaft. 

Orgelbaumuseum 

Ostheim ist bekannt für seine Orgelbautradition. Im Orgelbaumuseum erfährt man, wie Handwerkskunst und Musik seit Jahrhunderten zusammenfinden. 

Aktivitäten rund um Ostheim – Rhöner Natur genießen 

Von Ostheim aus erreicht man schnell beliebte Ziele wie die Thüringer Hütte, das Schwarze Moor oder die Höhenzüge der Langen Rhön. Wanderer, Radfahrer und Naturfreunde finden hier ein wahres Paradies. Besonders magisch ist ein Besuch im Sternenpark Rhön, wo man in klaren Nächten die Milchstraße über sich funkeln sieht. 

Anreise nach Ostheim vor der Rhön 

  • Mit dem Auto: Von Süden über die A71 (Abfahrt Mellrichstadt), von Norden über die A7 (Abfahrt Fulda Nord). 

  • Mit der Bahn: Nächstgelegener Bahnhof ist Mellrichstadt (Linie Würzburg–Erfurt), von dort Busverbindung nach Ostheim. 

  • Flughäfen: Frankfurt/Main und Nürnberg sind die nächstgelegenen internationalen Flughäfen. 

Vor Ort bewegt man sich bequem zu Fuß oder nutzt den öffentlichen Nahverkehr. 

Ostheim vor der Rhön – Ein Reiseziel für Kultur- und Naturliebhaber 

Man spürt es bei jedem Schritt: Ostheim vor der Rhön ist mehr als nur eine Stadt. Es ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt, an dem Kultur sich mit Natur verbindet und an dem man Zeit und Ruhe neu entdeckt. 

Ob man durch die Fachwerkaltstadt schlendert, die Kirchenburg Ostheim erkundet oder unter dem Sternenhimmel der Rhön steht – dieses kleine fränkische Juwel schenkt unvergessliche Eindrücke.

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Laurentiuskapelle Ulmenstein: Wanderziel mit Panoramablick in der Rhön

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die Laurentiuskapelle Ulmenstein wurde 1844 auf einem Bergrücken oberhalb von Mittelaschenbach errichtet und ist ein beliebtes Ausflugsziel auf der Extratour Ulmenstein, einem 8 Kilometer langen Rundwanderweg durch die reizvolle Landschaft der Rhön. Die Kapelle bietet Wanderern nicht nur einen spirituellen Ort, sondern auch einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegenden Rhönberge und das malerische Nüsttal

Die Laurentiuskapelle Ulmenstein ist ein idyllisches Wanderziel, das Natur, Geschichte und Kultur in der Rhön vereint. Ob bei einer Wanderung auf der Extratour Ulmenstein oder einem Besuch des nahegelegenen Basaltsees – die Kapelle bietet Ruhe, schöne Aussichten und ein Stück lebendige Geschichte. 

Lage und Umgebung 

Mittelaschenbach liegt am Zusammenfluss von Aschenbach und Elsbach und ist historisch bedeutsam, da ein frühgeschichtlicher Weg von Geisa nach Fulda hier vorbeiführte. Die Kapelle steht am Abhang des Linsberges westlich des Ortes und ist von einer kulturhistorisch geprägten Magerrasenlandschaft umgeben, die Zeugnis jahrhundertealter landwirtschaftlicher Nutzung ablegt. 

In unmittelbarer Nähe befindet sich der idyllische Basaltsee Ulmenstein, der sich hervorragend für eine kurze Rast oder einen Abstecher eignet. 

Die Extratour Ulmenstein 

Die Extratour Ulmenstein ist ein Rundwanderweg, der durch abwechslungsreiche Landschaften führt und besonders im Frühling und Herbst mit farbenprächtigen Naturerlebnissen begeistert. Die Laurentiuskapelle ist ein Highlight auf dieser Route und lädt zum Verweilen und Genießen ein. 

Historische Details zur Kapelle 

Die Laurentiuskapelle wurde 1844 erbaut und ist dem Heiligen Laurentius geweiht. Neben der Kapelle steht eine steinerne Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1860, die das Ensemble ergänzt und einen zusätzlichen historischen Reiz bietet. 

Vergleich: Laurentiuskapelle Brendlorenzen in Bad Neustadt 

Eine weitere bekannte Laurentiuskapelle befindet sich im Bad Neustädter Ortsteil Brendlorenzen. Diese Kapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist ein bedeutendes Baudenkmal im Übergangsstil von Romanik zur Gotik. Besonders bemerkenswert sind der massive quadratische Kirchturm mit Zeltdach, die erhaltenen romanischen Fenster und der Hochaltar mit der Darstellung des Heiligen Laurentius. 

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Rabenfelsen Aussicht: Schwindelfreier Premiumwanderweg Donaufelsengarten

Naturpark Obere Donau
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Man wandert durch stillen Wald, das Licht fällt gefiltert durch die Baumwipfel, und plötzlich öffnet sich die Landschaft: Vor einem liegt der Rabenfelsen, ein wilder, beinahe unbezwingbar wirkender Fels, der sich über das Donautal erhebt. Wer hier hinaufsteigt, spürt den Atem der Natur und blickt weit hinaus – über die Flussschleifen der Donau, über Wälder und Wiesen, hinein in ein Panorama, das den Geist beflügelt. 

Der Rabenfelsen ist nicht nur eine markante Felsformation, sondern auch einer der Höhepunkte des Premiumwanderwegs Donaufelsengarten, einem der fünf Sigmaringer Premiumwanderwege. Hier verbinden sich Abenteuer, Natur und Aussicht zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

Lage und Zugang – Der Weg zum Rabenfelsen 

Der Pfad zum Rabenfelsen führt über den HW 2. Man folgt den Wegweisern „Feldstättweg“ und „Am Eichbühl“, vorbei an einem alten Kohlacker bei Feldstätt. Nach einigen Schritten lichtet sich der Wald, und die Sicht reicht zunächst nach Westen über die Donau, bevor der Blick nach Norden auf die wuchtige Felswand fällt. 

Von dieser Seite wirkt der Rabenfelsen wie ein Bollwerk. Doch der eigentliche Zugang liegt im Osten: Hier ragt der Kamm wie eine steinerne Mauer aus dem Boden. Wer mutig genug ist, setzt sich auf den Rand und lässt den Blick ins weite Donautal schweifen. Für alle anderen gilt: lieber Abstand halten – denn der Felsen ist so spektakulär wie luftig. 

Der Rabenfelsen – Natur, Fels und Aussicht 

Der Rabenfelsen ist Teil einer imposanten Felsformation im Donautal, die das Landschaftsbild prägt. Ob im Sonnenlicht, wenn die Kanten golden leuchten, oder im Nebel, wenn er fast geheimnisvoll erscheint – der Felsen hat seinen eigenen Charakter. 

Belohnt wird der Aufstieg mit einem atemberaubenden Panorama: Die Donau zieht sich tief unten durch die Landschaft, die Wälder breiten sich wie ein grüner Teppich aus, und in der Ferne ahnt man die nächsten Felshöhen. Ein Platz, der Wanderern wie Naturfotografen gleichermaßen den Atem raubt. 

Premiumwanderweg Donaufelsengarten – Ein Weg voller Höhepunkte 

Der Donaufelsengarten-Wanderweg ist abwechslungsreich, spannend und reich an Aussichtspunkten. Schon vom Parkplatz Hofstättle bei Gutenstein startet man in eine Tour voller Naturerlebnisse. 

  • Gleich zu Beginn lockt der Teufelslochfelsen mit seiner freien Aussicht. 

  • Im Kohltal wandert man durch stille Senken, ehe der Weg zur „Steige“ hinaufführt. 

  • An der Antoniusbuche bietet sich eine Rast an, bevor es luftig zum Rabenfelsen geht. 

  • Wer weitergeht, erreicht den Aussichtspunkt oberhalb des Bröllers und schließlich über das Eichbühl und die Burghalde den Kreuzfelsen – ein weiterer markanter Spot mit steilem Abstieg zurück ins Tal. 

Der Rabenfelsen gilt dabei als einer der spektakulärsten Punkte der Route – ein Highlight, das man nicht verpassen darf. 

Wandern am Rabenfelsen – Tipps für Besucher 

  • Schwindelfreiheit ist Pflicht, wenn man direkt an die Kante treten möchte. 

  • Feste Schuhe und Trittsicherheit machen die Wanderung sicherer. 

  • Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte am Rabenfelsen besondere Vorsicht walten lassen. 

Die Tour selbst ist abwechslungsreich und nicht übermäßig lang – ideal für eine Halbtageswanderung im Donautal

Fazit – Der Rabenfelsen: Abenteuer mit Aussicht 

Wenn man am Rand des Rabenfelsens sitzt, spürt man den Wind, hört den Ruf der Vögel und blickt tief hinunter ins Tal der jungen Donau. Es ist ein Ort für Momente, die bleiben – wild, frei und unvergesslich. 

Der Rabenfelsen bei Sigmaringen ist mehr als nur ein Fels. Er ist ein Erlebnis: ein Stück Abenteuer, eingebettet in die Schönheit des Premiumwanderwegs Donaufelsengarten. Wer Natur, Panorama und den Nervenkitzel luftiger Höhen liebt, wird hier sein Glück finden. 

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Henkersteg & Henkerturm Nürnberg: Geschichte & Sehenswürdigkeiten

Nürnberg
, Pegnitztal , Deutschland
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Wenn man durch die Gassen der Nürnberger Altstadt streift und den leisen Klang der Pegnitz hört, stößt man unweigerlich auf ein Ensemble, das wie ein Fenster in die Vergangenheit wirkt: den Henkersteg und den Henkerturm. Hier verbinden sich Geschichte und Legende, Architektur und Anekdoten. Wer diesen Ort besucht, wandelt auf Spuren des Mittelalters – und spürt doch den Pulsschlag einer lebendigen Stadt. 

Der Henkersteg – Brücke über die Pegnitz 

Der Henkersteg entstand zwischen 1320 und 1325 als „Langer Steg“, um die beiden Stadthälften Sebald und Lorenz miteinander zu verbinden. Heute spannt er sich als überdachte Holzbrücke über den südlichen Pegnitzarm und führt vom Unschlitthaus auf der Lorenzer Seite direkt in den Trödelmarkt – unmittelbar an den Fuß des Henkerturms. 

Sein Name erinnert an den Nürnberger Henker, der im angrenzenden Turm wohnte. Doch der Steg birgt auch eine tragische Geschichte: Im Januar 1595 zerstörte ein Hochwasser mit Eisgang die Brücke. 15 Schaulustige stürzten in die Fluten, nur sieben von ihnen konnten gerettet werden. Diese Katastrophe ist in der Neubauerschen Chronik überliefert. 

Nach dem Unglück wurde der Steg mehrfach erneuert – zuletzt im 18. Jahrhundert. Heute lädt er als malerischer Übergang ein, Nürnberg aus einer anderen Perspektive zu entdecken. 

Der Henkerturm – Wohnort des Scharfrichters 

Der Henkerturm erhebt sich auf der Westspitze der Trödelmarktinsel und ist über eine zweibogige Sandsteinbrücke mit dem Wasserturm neben dem Weinstadel verbunden. Hier, in den überbauten Räumen des Turms, lebte der Nürnberger Henker. 

Sein Beruf galt als „unehrlich“. Die Bürger mieden ihn, aus Angst, durch den Kontakt selbst gesellschaftlich geächtet zu werden. So war der Henker mit seiner Familie auf die Insel verbannt, abgeschieden und doch mitten in der Stadt. 

Seit 2007 beherbergt der Turm das Henkerhaus-Museum, das einen faszinierenden Einblick in Nürnbergs Kriminalgeschichte bietet. Anhand des Tagebuchs von Franz Schmidt, einem der bekanntesten Henker, wird hier das Rechtssystem der frühen Neuzeit greifbar. 

Ensemble mit Symbolkraft – Henkersteg, Henkerturm und Weinstadel 

Das Bild ist ikonisch: der Henkerturm, daneben der Wasserturm und das Fachwerk des Weinstadels, davor der hölzerne Henkersteg über der Pegnitz. Es ist eines der meistfotografierten Motive Nürnbergs – ein Symbol für die Verbindung von Schönheit und Schwere, von mittelalterlicher Geschichte und lebendigem Stadtbild. 

Ob bei Sonnenschein, wenn das Wasser golden glitzert, oder in der Dämmerung, wenn die Türme sich dunkel im Fluss spiegeln – dieser Ort entfaltet immer eine besondere Stimmung. 

Henkersteg und Henkerturm als Nürnberger Sehenswürdigkeiten 

Heute sind Henkersteg und Henkerturm nicht nur historische Bauwerke, sondern echte Sehenswürdigkeiten Nürnbergs. Sie verbinden Vergangenheit und Gegenwart, erzählen von Hochwassern, von Ausgrenzung, aber auch von der Lebenskraft einer Stadt, die sich stets neu erfand. 

Ein Spaziergang über den Steg und ein Blick auf den Turm gehören zu den Höhepunkten jeder Nürnberg-Reise. Hier erfährt man, wie eng in dieser Stadt Geschichte, Architektur und Menschenschicksale miteinander verwoben sind. 

Fazit – Nürnbergs Geschichte zum Greifen nah 

Wer den Henkersteg betritt, hört die leise Stimme der Vergangenheit. Wer den Henkerturm betrachtet, spürt den Atem des Mittelalters. Gemeinsam bilden sie ein Denkmal, das mehr erzählt als nur von Steinen und Holz. 

Der Henkersteg und der Henkerturm in Nürnberg sind Zeugnisse einer bewegten Stadtgeschichte – und ein Ort, an dem man den Zauber einer anderen Zeit unmittelbar erleben kann.

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Lauterbach Hessen: Geschichte, Sehenswürdigkeiten & Natur erleben

Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Lauterbach (Hessen) ist die Kreisstadt des Vogelsbergkreises und besticht durch ihre reiche Geschichte, idyllische Fachwerkhäuser und beeindruckende Natur. Die Stadt liegt am nordöstlichen Rand des Vogelsbergs und ist ein perfektes Ziel für Kultur- und Naturliebhaber. 

Lauterbach ist ein lohnendes Ziel für alle, die Geschichte und Natur in Hessen erleben möchten. Die Stadt mit ihren historischen Bauwerken und der vielfältigen Landschaft lädt zum Entdecken und Verweilen ein. 

Geschichte von Lauterbach 

Der Name der Stadt leitet sich von der Lauter ab, die durch die Stadt fließt. Bereits im Jahr 812 wurde Lauterbach erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte die Stadt zum Territorium der Abtei Fulda, wurde aber von den Grafen von Ziegenhain als Vögte verwaltet. 1266 erhielt Lauterbach die Stadtrechte und wurde mit einer Stadtmauer sowie der Burg Lauterbach befestigt. 

Im 15. und 16. Jahrhundert versuchte das Adelsgeschlecht der Riedesel, die Stadt in seinen Besitz zu bringen. 1527 führte Hermann IV. Riedesel die Reformation ein, was zum Bruch mit der Abtei Fulda führte. Die Herrschaft der Riedesel bestand bis zur Mediatisierung 1806 fort. Seit 1806 gehört Lauterbach zum Großherzogtum Hessen. 

Sehenswürdigkeiten in Lauterbach 

Burg Lauterbach 

Die Burg Lauterbach ist ein historisches Bollwerk, das seit dem 13. Jahrhundert die Stadt schützte. Das Hauptgebäude stammt aus der Gotik, wurde aber im 17. Jahrhundert erweitert. Heute beherbergt die Burg die Verwaltung der Freiherren Riedesel und das riedeselsche Archiv. Besonders sehenswert sind das Renaissanceportal und der prächtige Röhrenbrunnen. 

Fachwerk am Graben 

Der malerische Bereich „Am Graben“ zeigt eine lange Reihe von Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die an die alte Stadtmauer aus dem Jahr 1266 angrenzen. Das Haus Nr. 36 ist das ehemalige Wohnhaus des Zimmermeisters Muth. 

Evangelische Stadtkirche 

Die Evangelische Stadtkirche ist ein Meisterwerk des Rokoko und wurde von 1763 bis 1767 erbaut. Mit ihrer reich verzierten Kanzelwand aus Stuckmarmor und den doppelläufigen Emporen zählt sie zu den schönsten Kirchen Hessens. 

Schrittsteine in der Lauter 

Die Schrittsteine sind die älteste Überquerung der Lauter und stammen aus dem Jahr 1596. Sie dienten als praktische Abkürzung und sind heute ein historisches Zeugnis der Stadtentwicklung. 

Strumpfbrunnen & Lauterbacher Strolch 

Der Strumpfbrunnen erinnert an das bekannte Volkslied „In Lauterbach hab’ ich mein’ Strumpf verlor’n“. Das dazugehörige Strolchdenkmal symbolisiert den lebensfrohen Jungen mit der Botanisiertrommel und ist ein beliebtes Fotomotiv. 

Goldener Esel 

Der Goldene Esel war einst die längste Fachwerk-Gastwirtschaft in Oberhessen und diente später als Posthalterei und Volksschule. Heute beherbergt das Gebäude die Stadtbücherei, Musikkulturschule und Volkshochschule. 

Ankerturm und Stadtbefestigung 

Der Ankerturm ist ein Teil der alten Stadtbefestigung und war einst Wehr- und Wachtturm. Heute ist er ein beliebtes Fotomotiv mit seiner markanten sechseckigen Fachwerkturmstube. 

Naturerlebnis: Der Lauterbacher Graben 

Der Lauterbacher Graben ist eine bedeutende geologische Struktur, die das Vogelsbergmassiv begrenzt. Die Senke ist etwa 2 km breit und 20 km lang und zeigt eine abwechslungsreiche Landschaft mit bewaldeten Bergen und landwirtschaftlich genutzten Tälern. Die Entstehung des Grabens hängt eng mit dem Vogelsberg-Vulkanismus zusammen und bietet spannende Einblicke in die Erdgeschichte. 

Fazit 

Lauterbach in Hessen vereint Geschichte, Kultur und Natur auf einzigartige Weise. Ob bei einem Spaziergang durch die historischen Fachwerkstraßen, einem Besuch der Burg oder einer Wanderung im Lauterbacher Graben – die Stadt bietet für jeden Besucher abwechslungsreiche Erlebnisse.

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Bastorfer Leuchtturm Buk – Höchstes Leuchtfeuer an der Ostseeküste

Bastorf
, Ostseeküste , Deutschland
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Der Bastorfer Leuchtturm (auch bekannt als Leuchtturm Buk) ist ein beeindruckendes Wahrzeichen der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Mit einer Feuerhöhe von 95 Metern und errichtet auf dem 79 Meter hohen Signalberg bei Kühlungsborn, ist er das höchstgelegene Leuchtfeuer an der mecklenburgischen Ostseeküste. Trotz seiner vergleichsweise geringen Turmhöhe von 20,8 Metern bietet der Turm eine herausragende Sicht und erfüllt eine wichtige Funktion als Orientierungs- und Warnfeuer. 

Der Leuchtturm Bastorf ist ein beeindruckendes Wahrzeichen der mecklenburgischen Ostseeküste, das Geschichte, Technik und Natur auf einzigartige Weise verbindet. Ein Besuch lohnt sich für jeden, der die Ostsee von ihrer schönsten Seite erleben möchte. 

Geschichte des Leuchtturms Bastorf 

Die Idee zum Bau des Leuchtturms Bastorf entstand bereits 1824, doch erst 1876 wurde der Bau beschlossen, nachdem nautische Vereine 1871 auf die unzureichende Befeuerung zwischen Travemünde und Darßer Ort hingewiesen hatten. In nur 18 Monaten errichtete Baumeister Hansen nach Plänen von Landbaumeister Carl Luckow den runden, rot-weiß gefugten Turm auf dem Bastorfer Signalberg. 

Der Leuchtturm wurde am 1. Dezember 1878 in Betrieb genommen und war eines der ersten Leuchtfeuer an der Ostseeküste, das 1912 elektrifiziert wurde. Bis 1979 arbeitete hier der letzte Leuchtturmwärter, danach wurde die Technik automatisiert und fernüberwacht. Zwischen 1991 und 1999 erfolgte eine umfassende Sanierung, bei der auch moderne Einrichtungen für die Bundesmarine und Familienerholung integriert wurden. 

Technische Daten und Funktion 

Mit einer Bauwerkshöhe von 20,8 Metern und einer Feuerhöhe von 95,3 Metern über Mittelwasser ist der Bastorfer Leuchtturm technisch hochmodern ausgestattet. Er verfügt über ein Drehlinsensystem mit 20 Sektoren, davon 16 Linsen mit einer Brennweite von 700 mm. Die Lichtquelle ist eine Halogenmetalldampflampe HQI-T mit 400 Watt Leistung, die eine Lichtstärke von etwa 1,2 Millionen Candela erzeugt. 

Die Kennung des Leuchtfeuers ist eine Blink-Gruppe 4 mit einer Wiederkehr von 45 Sekunden. Die Tragweite beträgt im weißen Sektor bis zu 25 Seemeilen und im roten Sektor 21 Seemeilen. Das Leuchtfeuer dient sowohl als Orientierungsfeuer als auch als Warnfeuer vor der Sandbank „Hannibal“ in der Einfahrt zur Wismarer Bucht. 

Der Leuchtturm heute – Besuch und Ausblick 

Der Leuchtturm Bastorf ist ein beliebtes Ausflugsziel und kann ganzjährig von Donnerstag bis Montag zwischen 10:00 und 15:00 Uhr bestiegen werden. Nach 55 Stufen erwartet die Besucher ein atemberaubender Panoramablick über die Ostseeküste, die umliegenden Urlaubsorte wie Heiligendamm, Kühlungsborn und Rerik sowie die weite Ostsee. 

Der Turm steht unter Denkmalschutz und wird vom Wasser- und Schifffahrtsamt Ostsee betrieben. Im ehemaligen Wohnhaus der Leuchtturmwärter befindet sich heute ein Kinderferienlager, das den historischen Charme des Ortes bewahrt. 

Warum heißt der Leuchtturm auch „Buk“? 

Der Name Leuchtturm Buk leitet sich von der Lage des Turms ab: Er steht auf der Landzunge Bukspitze, zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik. Nautisch korrekt ist daher die Bezeichnung „Buk“. Der Leuchtturm ist trotz seiner geringen Höhe einer der wichtigsten Orientierungspunkte an der Ostseeküste. 

Fazit – Ein Leuchtturm mit Geschichte und Bedeutung 

Der Bastorfer Leuchtturm Buk ist ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Geschichte, Technik und Natur. Als höchstgelegenes Leuchtfeuer Deutschlands an der Ostseeküste bietet er nicht nur eine wichtige Navigationshilfe für die Schifffahrt, sondern auch ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische. Ob bei einem Ausflug, einer Wanderung oder einem Familienurlaub – ein Besuch am Leuchtturm Bastorf lohnt sich immer.

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Weinstadel Nürnberg: Großer Fachwerkbau & spannende Geschichte

Nürnberg
, Pegnitztal , Deutschland
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Bei einem Spaziergang am Ufer der Pegnitz, bei dem man seinen Blick über die mittelalterliche Kulisse schweifen lässt, gelangt man unweigerlich zu einem besonderen Bauwerk entlang der Flussuferpromenade: dem Nürnberger Weinstadl. Mit seinen 48 Metern ist er nicht nur eines der größten Fachwerkbauten Deutschlands, sondern auch eines der markantesten Wahrzeichen der Nürnberger Altstadt. 

Lage – Der Weinstadel am Maxplatz 

Der Weinstadel liegt in der Sebalder Altstadt, direkt am Maxplatz, nördlich der Pegnitz. Von hier aus blickt man auf die Maxbrücke und die malerische Trödelmarktinsel. Gemeinsam mit dem Henkersteg und dem Wasserturm bildet er eines der beliebtesten Fotomotive Nürnbergs – eine Szenerie, die seit Jahrhunderten Besucher fasziniert. 

Geschichte des Weinstadels – Von der Fürsorge zum Weinlager 

Errichtet wurde der Weinstadel zwischen 1446 und 1448. Seine ursprüngliche Funktion war außergewöhnlich: In der Karwoche diente er drei Tage lang als Unterkunft und Versorgungsstätte für Leprakranke, die sogenannten „Sondersiechen“. Diese Nutzung ging auf eine Stiftung von 1394 zurück und zeigt, wie eng mittelalterliche Fürsorge und soziale Ausgrenzung miteinander verwoben waren. 

Später wandelte sich die Funktion des Gebäudes grundlegend: 

  • 1571 wurde das Erdgeschoss als reichsstädtisches Weinlager genutzt – und gab dem Bauwerk seinen heutigen Namen. 

  • Ab 1575 fanden hier auch arme Familien, Handwerker und ein Frauenspinnhaus Unterkunft. 

  • In Kriegszeiten, wie während der Markgrafenkriege, bot der Weinstadel Zuflucht für Nonnen aus dem Kloster Pillenreuth. 

  • 1944 wurde das Gebäude bei Bombenangriffen schwer beschädigt, blieb jedoch erhalten. 

Architektur – Der größte Fachwerkbau Deutschlands 

Der Weinstadel Nürnberg beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine Architektur: 

  • Ein Sandsteinsockel trägt die beiden Fachwerkobergeschosse. 

  • Darüber erhebt sich ein dreigeschossiges Satteldach, das wie ein schützender Mantel über dem Bau liegt. 

  • Besonders markant sind die Holzgalerien mit metallenen Wasserspeiern an der Flussseite, die dem Gebäude Eleganz verleihen. 

  • An der Ostseite findet man einen Dacherker von 1448, den ältesten seiner Art in Nürnberg. 

Ein weiteres architektonisches Highlight: Die bauliche Verbindung zum Wasserturm, der über eine überbaute Brücke mit der Trödelmarktinsel verknüpft ist. 

Weinstadel heute – Studentenwohnheim im Fachwerkjuwel 

Seit 1950 erfüllt der Weinstadel eine ganz neue Funktion: Er ist Studentenwohnheim. Mit seinen 74 Wohnplätzen leben heute junge Menschen in einem der bedeutendsten historischen Gebäude Nürnbergs – ein spannender Kontrast zwischen mittelalterlicher Baukunst und modernem Alltag. 

So bleibt der Weinstadel nicht nur als denkmalgeschütztes Bauwerk bestehen, sondern ist zugleich ein lebendiger Ort, an dem Geschichte und Gegenwart aufeinandertreffen. 

Fazit – Ein Wahrzeichen Nürnbergs 

Der Weinstadel in Nürnberg ist mehr als nur ein Fachwerkbau. Er ist ein Spiegel der Stadtgeschichte – von mittelalterlicher Fürsorge über seine Nutzung als Weinlager bis hin zu seiner heutigen Rolle als Studentenwohnheim. 

Wer Nürnberg besucht, sollte unbedingt einen Spaziergang an der Pegnitz unternehmen, um den Weinstadel, den Henkersteg und den Wasserturm zu erleben. Gemeinsam bilden sie ein Ensemble, das zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt und ein Stück Geschichte lebendig hält. 

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Leuchtturm Warnemünde: Wahrzeichen mit Ostseeblick & Geschichte

Warnemünde
, Ostseeküste , Deutschland
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Symbol des Ostseebads Warnemünde 

Am Rande des Strandes, wo die Ostsee auf den Hafen trifft, erhebt sich der Leuchtturm Warnemünde – seit 1898 das unverwechselbare Wahrzeichen des Ostseebads und eines der beliebtesten Ausflugsziele an der deutschen Küste. Der Turm mit seinen grünen Zierstreifen, weißen Ziegeln und zwei markanten Galerien ist nicht nur Navigationspunkt für die Seefahrt, sondern auch ein lebendiges Stück Geschichte. 

Wer die 135 Stufen bis zur Laterne erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Panorama belohnt: über die Ostsee, den breiten Strand, die Promenade und das markante Nachbarbauwerk, den Teepott Warnemünde

Geschichte des Leuchtturms Warnemünde 

Schon im 14. Jahrhundert wies ein einfacher Feuerkorb den Seeleuten den Weg nach Rostock. Mit dem wachsenden Schiffsverkehr der Hanse und der Industrialisierung reichte das bald nicht mehr aus. 

Zwischen 1897 und 1898 errichtete der Rostocker Hafenbaudirektor Karl Friedrich Kerner den heutigen Turm aus gelben und weißen Ziegelsteinen, verziert mit grünen Bändern und Sandstein-Kragsteinen. Seitdem prägt er als Sehenswürdigkeit Warnemünde das Bild der Hafeneinfahrt. 

Technik und Entwicklung des Leuchtfeuers 

Der Leuchtturm Warnemünde war einst mit Petroleum betrieben, später mit Gas und seit 1927 mit elektrischem Licht. Eine rotierende Gürtellinse bündelt das Leuchtfeuer, das bis zu 24 Seemeilen weit sichtbar ist. 

Bis 1978 sorgten Leuchtturmwärter für den Betrieb – heute arbeitet die Anlage vollautomatisch. Noch immer erfüllt sie die klassischen Aufgaben eines Leuchtturms: 

  • Navigationshilfe für Schiffe 

  • Warnsignal vor Sandbänken und Untiefen 

  • Markierung des Fahrwassers in den Hafen von Rostock 

Besuch des Leuchtturms in Warnemünde 

Der Turm ist saisonal von Ostern bis Anfang Oktober geöffnet. Besucher können die Wendeltreppe bis zur Spitze erklimmen und die beiden Aussichtsplattformen nutzen – ein unvergesslicher Ort für Urlaubsfotos mit Ostsee-Flair. 

  • Öffnungszeiten: täglich von 10:00 bis 18:30 Uhr (letzter Einlass) 

  • Eintritt: geringer Obolus, der dem Erhalt des Bauwerks zugutekommt 

  • Tipp: Besonders lohnenswert ist der Aufstieg bei Sonnenuntergang, wenn das Meer in goldenes Licht getaucht wird. 

Ausgangspunkt für Ostsee-Wanderungen 

Direkt am Fuße des Leuchtturms beginnt der Planetenweg, ein Lehrpfad entlang der Strandpromenade, der die Dimensionen unseres Sonnensystems veranschaulicht. Er führt bis in den sagenumwobenen Gespensterwald von Nienhagen und weiter zur Steilküste Stoltera – ein Paradies für Wanderer, Familien und Naturliebhaber. 

Die kleine Schwester: Leuchtbake auf der Westmole 

Nur wenige Gehminuten entfernt ragt die grün-weiße Leuchtbake der Westmole in die Ostsee. Von hier aus erlebt man die Einfahrt der großen Kreuzfahrtschiffe und der Fischerboote hautnah – ein Schauspiel, das Besucher immer wieder fasziniert. 

Leuchtturm Warnemünde – Wahrzeichen mit Geschichten 

Heute wird der Turm ehrenamtlich von 12 Leuchtturmmännern betreut, die sich um Erhalt, Besucherführung und die Pflege alter Warnemünder Geschichten kümmern. 

So ist der Leuchtturm nicht nur ein technisches Bauwerk, sondern ein lebendiger Ort, an dem sich Vergangenheit, Seefahrt und Ostsee-Romantik verbinden. 

Fazit – Ein Muss für jeden Ostsee-Urlaub 

Ob als Fotomotiv, Aussichtspunkt, Wanderstart oder historische Sehenswürdigkeit: Der Leuchtturm von Warnemünde gehört zu den Orten, die man einmal im Leben besucht haben sollte. 

Er ist nicht nur das Wahrzeichen des Ostseebads, sondern auch ein Symbol der Verbundenheit zwischen Stadt, Meer und Seefahrt. Wer Rostock oder die Ostseeküste bereist, sollte sich den Aufstieg auf den Leuchtturm nicht entgehen lassen.

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Maxbrücke Nürnberg: Älteste Steinbrücke über die Pegnitz

Nürnberg
, Pegnitztal , Deutschland
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Schlendert man durch die Nürnberger Altstadt und lässt den Blick über die Pegnitz schweifen, bleibt er an einem Bauwerk hängen, das Geschichte atmet: die Maxbrücke. Sie verbindet seit Jahrhunderten die Lorenzer Altstadt im Süden mit der Sebalder Altstadt im Norden und ist die älteste massiv aus Stein erbaute Brücke über die Pegnitz.

Wandelt man über die Brücke, so überquert man nicht nur den Fluss, sondern auch die Jahrhunderte und taucht ein in die bewegte Geschichte einer Stadt, deren Herz seit jeher an der Pegnitz schlägt.

Geschichte der Maxbrücke 

Die Maxbrücke wurde 1457 durch den Rothenburger Baumeister Jakob Grimm als dreijochige Steinbrücke errichtet. Ihr ursprünglicher Name war schlicht „Steinerne Brücke“. 

Im Laufe der Zeit erfuhr das Bauwerk mehrere Veränderungen: 

  • Im 15. Jahrhundert ergänzte man zwei Geschützrondelle, um die Stadt vor Angriffen vom Fluss her zu schützen. 

  • 1810 erhielt die Brücke ihren heutigen Namen, zu Ehren von König Maximilian I. Joseph von Bayern. Auch der nahe gelegene Maxplatz erinnert an diese Zeit. 

  • Nach einem Brand des hölzernen Wasserturms der Nägeleinsmühle wurde die Brücke nach Plänen von Bernhard Solger erneuert und 1852 wieder für den Verkehr freigegeben. 

Seitdem überspannt sie unerschütterlich die Pegnitz und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken Nürnbergs. 

Architektur – Steinernes Zeugnis der Baukunst 

Die Maxbrücke in Nürnberg ist eine dreijochige Bogenbrücke aus Sandsteinquadern. Mit ihrer massiven Bauweise steht sie sinnbildlich für mittelalterliche Ingenieurskunst, die bis heute Bestand hat. 

Besonders eindrucksvoll sind die Maßwerkfüllungen aus Gusseisen, die das Bauwerk zieren und ihr eine elegante Note verleihen. Eingebettet zwischen der Trödelmarktinsel im Osten und dem Kettensteg im Westen, bietet die Brücke einen malerischen Anblick – sowohl am Tag als auch bei Nacht, wenn die Lichter der Stadt sich im Wasser spiegeln. 

Bedeutung der Maxbrücke für Nürnberg 

Die Maxbrücke ist mehr als nur eine Verbindung zwischen zwei Altstadtteilen. Sie ist ein Wahrzeichen Nürnbergs, das Geschichte, Architektur und städtische Identität miteinander vereint. 

  • Für die Nürnberger Altstadt ist sie bis heute eine wichtige Verkehrsader. 

  • Für Besucher ist sie ein beliebtes Fotomotiv, eingebettet in die Kulisse von Pegnitz, Wasserturm und Weinstadel. 

  • Für die Stadtgeschichte ist sie ein Symbol der Beständigkeit – eine Brücke, die Brände, Kriege und den Wandel der Jahrhunderte überstanden hat. 

Fazit – Ein Spaziergang über Geschichte 

Ein Gang über die Maxbrücke Nürnberg ist ein Gang durch die Zeit. Wer hier verweilt, hört das Murmeln der Pegnitz und sieht die Türme der Altstadt im Wasser gespiegelt. Man spürt, dass diese Brücke mehr ist als Stein und Sand – sie ist ein Teil der Seele Nürnbergs.

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Löwenburg Kassel: Historisches Lustschloss & Neugotik erleben

Naturpark Habichtswald
, Habichtswälder Bergland , Deutschland
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Ein Lustschloss zwischen Ritterromantik und barocker Eleganz 

Betritt man den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel, erhebt sich auf einer Anhöhe die Löwenburg – eine scheinbar mittelalterliche Burgruine, die in Wahrheit ein kunstvolles Lustschloss ist. Zwischen 1793 und 1801 ließ Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel diese Burg errichten, nicht als Wehrbau, sondern als Rückzugsort und Sinnbild seiner Macht. 

Heute zählt die Löwenburg zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Kassel und ist ein Highlight für Besucher, die Geschichte, Architektur und Natur miteinander verbinden möchten. 

Historische Entstehung der Löwenburg Kassel 

Entworfen vom Hofarchitekten Heinrich Christoph Jussow, gehört die Löwenburg zu den frühesten neugotischen Bauwerken Deutschlands. Sie wurde bewusst als künstliche Ruine gestaltet – inspiriert von mittelalterlichen Ritterburgen und der romantischen Bauweise des 18. Jahrhunderts. 

Die Anlage umfasst Innenhöfe, Wohngebäude und eine Burgkapelle. Hier fand Landgraf Wilhelm IX., später Kurfürst Wilhelm I., 1821 seine letzte Ruhestätte. Als Baumaterial nutzte man vor allem den leicht zu bearbeitenden Habichtswälder Tuff, der der Burg ihre charakteristische Anmutung verleiht. 

Ein Lustschloss voller Sammelleidenschaft 

Obwohl die Löwenburg wie eine wehrhafte Ritterburg wirkt, war sie nie Festung, sondern barockes Lustschloss. Wilhelm IX. ließ sie mit fürstlichen Wohnräumen, wertvollen Möbeln, Tapisserien, Bronzen, mittelalterlichen Glasfenstern und einer prachtvollen Waffensammlung ausstatten. 

Auch ein Burggarten, ein Weinberg, ein Turnierplatz und ein Tiergarten gehörten zur Anlage. Damit wollte der Landgraf nicht nur seine Gäste beeindrucken, sondern auch die historische Bedeutung des Hauses Hessen inszenieren. 

Zerstörung, Wiederaufbau und Sanierung 

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Löwenburg schwer beschädigt – der Bergfried stürzte ein, nur der Treppenturm blieb erhalten. In den Nachkriegsjahren erfolgte ein vereinfachter Wiederaufbau. 

Von 2005 bis 2022 wurde die Burg umfassend saniert und rekonstruiert. Dabei entstand ein einzigartiges Zusammenspiel aus historischer Authentizität und modernem Museumserlebnis. Heute ist der Bergfried wieder begehbar, und Besucher können die Löwenburg in ihrer ursprünglichen Pracht erleben. 

Innenräume und Führungen in der Löwenburg 

Die Burg verfügt über vier barocke Appartements, die das Leben zur Zeit Wilhelms widerspiegeln. Besonders sehenswert sind: 

  • die Rüstkammer mit Waffen und Plattenpanzern aus dem 16. und 17. Jahrhundert 

  • die Burgkapelle mit mittelalterlicher Ausstattung und der Fürstengruft 

  • kostbare Möbel, Tapisserien, Gemälde und Gläser 

Eine Besichtigung ist ausschließlich im Rahmen einer Führung möglich – so taucht man Schritt für Schritt in die Welt des Landgrafen ein. 

Löwenburg Kassel in Film und Kultur 

Die romantische Burgruine inspirierte nicht nur Besucher, sondern auch Filmemacher. Schon 1922 drehte Marlene Dietrich hier ihre erste kleine Rolle. Auch die TV-Serie Pfarrer Braun nutzte die Burg als Kulisse, und im Kultfilm Grand Budapest Hotel blitzt sie kurz auf. 

2016 wurde die Löwenburg sogar auf einer Sonderbriefmarke der Deutschen Post verewigt – ein sichtbares Zeichen ihrer kulturellen Bedeutung. 

Besuch der Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe 

Lage und Bedeutung 

Die Löwenburg liegt oberhalb von Schloss Wilhelmshöhe, mitten im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe – einer der größten und schönsten Landschaftsparks Europas. 

Öffnungszeiten

  • April bis 31. Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10–17 Uhr (montags geschlossen) 

  • November bis 31. März: eingeschränkte Zeiten, teilweise geschlossen 

  • An Feiertagen sowie am 1. Januar geöffnet von 12–16 Uhr 

  • Geschlossen: 24., 25. und 31. Dezember 

Die letzte Führung startet jeweils eine Stunde vor Schließung. 

Eintrittspreise 

  • Erwachsene: 8 € 

  • Ermäßigt: 5 € 

  • Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: frei 

  • Studierende der Uni Kassel & FamilienApp-Nutzer: frei 

  • Aussichtsplattform des Turms: +2 € 

Das Ticket „Wilhelmshöhe“ gilt zusätzlich für Schloss Wilhelmshöhe, den Weißensteinflügel (zurzeit geschlossen), sowie je nach Saison den Herkules oder das Gewächshaus. 

Wichtig: Eine Reservierung für Führungen ist notwendig, da Besichtigungen nur im Rahmen geführter Touren möglich sind. 

Fazit – Löwenburg Kassel: Ein romantisches Schloss voller Geschichte 

Ob als künstliche Ritterburg, Lustschloss oder Filmkulisse – die Löwenburg Kassel im Bergpark Wilhelmshöhe verbindet Geschichte, Architektur und Kultur auf einzigartige Weise. 

Wer Kassel besucht, sollte einen Spaziergang durch den UNESCO-Bergpark mit einer Führung durch die Löwenburg verbinden. So erlebt man hautnah, wie sich romantische Burgenromantik, barocke Sammelleidenschaft und neugotische Architektur zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk vereinen.

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Heilig-Geist-Spital Nürnberg: Geschichte & heutige Nutzung

Nürnberg
, Pegnitztal , Deutschland
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Blickt man von der Lorenzkirche aus über die Museumsbrücke in Richtung Rathaus, bleibt der Blick unweigerlich an einem Bauwerk hängen, das wie ein Tor in eine andere Zeit wirkt: dem Heilig-Geist-Spital in Nürnberg. Es liegt direkt an der Pegnitz und scheint auf dem Wasser zu schweben. Das Ensemble aus Stein, Holz und Geschichte prägt seit Jahrhunderten das Stadtbild.

Die Stiftung von Konrad Groß 

Das Heilig-Geist-Spital wurde zwischen 1332 und 1339 erbaut. Gestiftet hatte es Konrad Groß, der reichste Bürger Nürnbergs seiner Zeit. Eine Plastik am Nordende der Spitalbrücke erinnert noch heute an ihn. 

Von Anfang an war das Spital die größte Fürsorgeeinrichtung der Reichsstadt Nürnberg: Es diente Kranken, Alten und Bedürftigen als Wohn- und Zufluchtsort. Hier fanden sie Versorgung, Pflege und ein Stück Würde in einer Zeit, in der das Leben hart und unsicher war. 

Reichskleinodien im Heilig-Geist-Spital 

Zwischen 1424 und 1796 hütete das Heilig-Geist-Spital einen Schatz, der von unschätzbarem Wert war: die Reichskleinodien

Krone, Zepter und Heilige Lanze – die Insignien des Heiligen Römischen Reiches – wurden hier aufbewahrt. Einmal im Jahr durfte das Volk sie sehen, bevor sie zu den Kaiserkrönungen nach Frankfurt gebracht wurden. Damit war das Spital nicht nur ein Ort der Fürsorge, sondern auch ein Hüter der Macht und Symbolik des Reiches. 

Architektur über der Pegnitz 

Schon im 15. Jahrhundert wurde das Spital erweitert. Besonders prägend sind die Wasserbauten, die zwischen 1511 und 1527 von Hans Beheim errichtet wurden. Sie überspannen die Pegnitz und verleihen dem Spital seine unverwechselbare Silhouette. 

Auch die Heilig-Geist-Apotheke, 1498 gegründet, gehört zu den ältesten Apotheken Nürnbergs. Bis heute zeugt sie von der medizinischen Tradition der Stadt. 

Im Inneren schuf Adam Kraft die eindrucksvolle Kreuzigungsgruppe, die an den nördlichen Arkadenpfeilern zu sehen ist – ein stilles Zeugnis fränkischer Kunst. 

Zerstörung und Wiederaufbau 

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Heilig-Geist-Spital Nürnberg schwer beschädigt. Die Kirche selbst konnte nie wieder aufgebaut werden. Doch zwischen 1951 und 1953 entstanden die übrigen Gebäude neu – unter Leitung von Architekt Julius Lincke, der auch den charakteristischen Erker mit Spitzdach rekonstruierte. 

Heute verbindet das Spital Vergangenheit und Gegenwart: Die alten Mauern sind erhalten, die Geschichte spürbar – und dennoch erfüllt das Gebäude eine moderne Funktion. 

Das Heilig-Geist-Spital heute 

Heute beherbergt das Heilig-Geist-Spital ein Seniorenwohnheim unter der Leitung des Nürnbergstifts. Neben der Wohnnutzung sind mehrere Institutionen im Komplex untergebracht. Die kleine Kapelle gehört weiterhin zur Kirchengemeinde St. Lorenz und dient als Ort der Stille mitten im Herzen der Stadt. 

Für Besucher ist das Spital eines der bekanntesten Fotomotive Nürnbergs. Kaum eine Postkarte, die nicht das Ensemble aus Spital, Pegnitz und Brücken zeigt. 

Die Sage vom „grindigen Heinz“ 

Doch mit dem Heilig-Geist-Spital verbindet sich nicht nur Geschichte, sondern auch Legende. 

Man erzählt sich von Heinrich Groß, dem Vater des Stifters Konrad. Wegen eines hartnäckigen Hautausschlags mieden ihn die Menschen, sie nannten ihn spöttisch den „grindigen Heinz“. Er lebte zurückgezogen im Garten seines Hauses am Plobenhof. 

Eines Tages träumte er von einem Schatz unter einer Linde. Als er am Morgen an die Stelle trat, die im Traum mit Blättern markiert war, fand er tatsächlich eine schwere Truhe voller Gold und Silber. Er hielt Wort und versprach, den Schatz den Armen zu widmen. 

So entstand das Heilig-Geist-Spital, das über die Pegnitz hinaus gebaut wurde – ein Werk der Barmherzigkeit. Und zur Belohnung wurde der grindige Heinz geheilt. Das Familienwappen der Groß trägt seither 13 Lindenblätter – ein Symbol für den Traum, den Schatz und die Stiftung, die Nürnberg bis heute prägt. 

Fazit – Ein Ort voller Geschichte und Legenden 

Das Heilig-Geist-Spital Nürnberg ist mehr als ein historisches Gebäude. Es ist ein Ort, an dem sich mittelalterliche Fürsorge, Reichsgeschichte, Architektur und Sage zu einem einzigartigen Erbe verweben. 

Wer am Ufer der Pegnitz steht und die Bögen des Spitals betrachtet, hört die Geschichten von Konrad Groß, den Reichskleinodien und dem grindigen Heinz fast im Rauschen des Wassers widerhallen.

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14-Nothelfer-Kapelle am Linsberg: Geschichte & Sehenswürdigkeiten

Vorderrhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Die 14-Nothelfer-Kapelle am Linsberg: Ein Ort zwischen Himmel und Erde

Wer durch das Hünfelder Land rund um den Ulmenstein wandert, gelangt früher oder später an den Rand von Hofaschenbach. Dort öffnet sich ein Ort, der Himmel und Erde miteinander verbindet – der Himmelsschauplatz am Linsberg.

Sternenkino am Himmelsschauplatz und Romantik bei Tageslicht

Sobald die Nacht hereinbricht und der Himmel wolkenlos bleibt, verwandelt sich die Landschaft in ein natürliches Planetarium. Am Himmelsschauplatz erhebt sich das Firmament in all seiner Klarheit, und mit etwas Glück wabern sogar Polarlichter über die Nacht. Ein „Polarsternfinder“ hilft auch Laien dabei, den hell leuchtenden Nordstern zu erkennen. Wer einmal dort gestanden hat, spürt, wie klein der Mensch unter den Sternen ist – und zugleich, wie groß das Gefühl von Verbundenheit mit dem Kosmos sein kann.

Doch auch am Tag entfaltet der Linsberg seine Magie. Vom Aussichtspunkt führt der Blick hinauf zur 14-Nothelfer-Kapelle, die bereits seit über 275 Jahren das Landschaftsbild prägt. Überragt wird das Kirchlein von einer imposanten Sommerlinde, die wohl schon seit fast 90 Jahren an seiner Seite steht – eine stille Wächterin, die Schatten spendet und Geschichten zu erzählen scheint.

Ein Ort zum Verweilen und Schauen

Der Ort und die Kapelle laden ein, die Aussicht in Ruhe zu genießen. Der Rundumblick reicht weit über das Hünfelder Land und belohnt Wanderer nach dem Aufstieg mit Weite und Klarheit. Kaum jemand kann diesem Anblick widerstehen – der Fotoapparat oder das Smartphone finden fast automatisch den Weg aus der Tasche.

Innere Einkehr

Wer die Kapelle betritt, entdeckt mehr als nur den Charme eines Kleinods. Ein eingerahmtes Textblatt im Inneren bewegt Besucher immer wieder aufs Neue – Worte, die zur Besinnung einladen, Worte, die eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Himmel und Erde.

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Nordheim vor der Rhön: Fachwerk, Kirchenburg & Naturidylle erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Nordheim vor der Rhön ist eine Gemeinde im Tal der Streu im nördlichen Unterfranken. Die Gemeinde zählt rund 1.062 Einwohner (Stand 2023) und liegt auf etwa 340 Metern Höhe am Rande des Naturparks Rhön im Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern. Verwaltungstechnisch gehört Nordheim zur Verwaltungsgemeinschaft Fladungen. Zum Gemeindegebiet gehört auch der Ortsteil Neustädtles

Nordheim vor der Rhön ist ein idyllisches Dorf mit reicher Geschichte, das traditionelle fränkische Architektur und Naturidylle vereint. Ein lohnendes Ziel für Besucher, die das authentische Rhöner Lebensgefühl erleben möchten. 

Sehenswürdigkeiten in Nordheim vor der Rhön 

Besonders bekannt ist der Kirchenaufgang zur Pfarrkirche St. Johannes der Täufer mit den Gaden der historischen Kirchenburg. Die Kirche steht auf dem Platz der ehemaligen Burg der Herren von der Tann. Der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Kirche selbst wurde im 15. Jahrhundert erbaut und Ende des 17. Jahrhunderts erweitert. Die Seitenschiffe sind Neubauten aus den 1970er Jahren. 

Ein weiteres Highlight ist die alte steinerne Brücke über den Bach Streu, die zusammen mit der Nordheimer Kirche eine malerische Kulisse bildet. Die zahlreichen gut erhaltenen fränkischen Fachwerkhäuser verleihen dem Ort seinen besonderen Charme und spiegeln die traditionelle Rhöner Dorfkultur wider. 

Lage und Anreise 

Nordheim liegt verkehrsgünstig an der Bundesstraße B 285, zwischen Fladungen und Ostheim vor der Rhön. Die Gemeinde ist gut erreichbar: 

  • Mit dem Auto: 

  • Von Süden und Nordosten über die Autobahn A71 (Schweinfurt – Suhl), Ausfahrt Mellrichstadt, dann auf der B285 wenige Kilometer bis Nordheim. 

  • Von Westen und Norden über die Autobahn A7 (Kassel – Würzburg), Ausfahrt Fulda Nord, dann über Tann/Rhön, Meiningen und Fladungen nach Nordheim (ca. 43 km ab Autobahnabfahrt). 

  • Mit der Bahn:Der nächste Bahnhof ist Mellrichstadt an der Bahnlinie Würzburg – Erfurt. Von dort sind es ca. 5 km mit dem Bus bis Nordheim. 

  • Flughäfen:Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Frankfurt (154 km), Erfurt (83 km) und Nürnberg (185 km). 

Mobilität vor Ort 

Die Gemeinde ist kompakt und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Kostenlose Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Der öffentliche Nahverkehr wird vom ÖPNV Rhön-Grabfeld bedient.

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Noahs Segel Rhön: Aussichtsplattform & Erlebnisrutsche am Ellenbogen

Thüringer Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Noahs Segel ist eine markante, 21 Meter hohe Aussichtsplattform auf dem Berg Ellenbogen im Herzen der Rhön. Das segelähnliche Design symbolisiert eine Elle und einen Bogen und bietet Besuchern einen atemberaubenden Rundumblick über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön – das Land der offenen Fernen. 

Highlights von Noahs Segel 

  • Fantastischer Panoramablick: Auf knapp 840 Metern Höhe genießen Besucher einen Rundumblick über die Rhön von Thüringen bis Bayern und Hessen. 

  • Erlebnisrutsche: Spaß und Abenteuer bietet die Erlebnisrutsche, die direkt an der Plattform angebracht ist. 

  • Besucherzentrum: Das Ausstellungsgebäude ist barrierefrei zugänglich und informiert über Geologie, Geschichte, Flora und Fauna der Rhön. 

  • Wanderwege: Direkt vor den Toren von Noahs Segel verlaufen der Premiumwanderweg Hochrhöner und der 18 km lange Entdeckerpfad Hohe Rhön mit spannenden Stationen für Naturfreunde und Familien. Der neue Naturerlebnispfad von Thüringen Forst (3,6 km) bietet zusätzlich lehrreiche Wandererlebnisse. 

Anreise und Lage 

  • Anfahrt: Über die L1123, die Reichenhausen und Frankenheim verbindet. Die Anfahrt über Oberweid ist nicht möglich. 

  • Lage: Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, nahe Oberweid, etwa 1,5 Stunden von Erfurt, Frankfurt oder Würzburg entfernt. 

  • Zugang: Die Aussichtsplattform ist über eine Treppe erreichbar und täglich durch ein Drehkreuz zugänglich. 

Freizeit & Erlebnis 

Noahs Segel ist ein ideales Ausflugsziel für Tagesbesucher, die Natur, Abenteuer und Bildung verbinden möchten. Die Kombination aus spektakulärer Aussicht, Erlebnisrutsche und informativen Ausstellungen macht den Besuch unvergesslich.

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Nebelhöhle Schwäbische Alb: Faszinierende Tropfsteinhöhle mit Geschichte

Biosphärengebiet Schwäbische Alb
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Wer die Schwäbische Alb bereist, betritt ein Land der Höhlen, Sagen und unterirdischen Geheimnisse. Zwischen dichten Wäldern, Kalkfelsen und tief eingeschnittenen Tälern öffnet sich ein Tor zur Unterwelt: die Nebelhöhle bei Sonnenbühl-Genkingen. Sie gehört zu den bekanntesten Schauhöhlen Deutschlands, beeindruckt mit gewaltigen Tropfsteinformationen und gilt als eine der schönsten Tropfsteinhöhlen der Schwäbischen Alb

Schon der Name klingt wie ein Versprechen – Nebel, der geheimnisvoll aus den Felsen steigt, und eine Höhlenwelt, die seit Jahrhunderten Menschen in ihren Bann zieht. 

Lage der Nebelhöhle – Tor in die Tiefe der Schwäbischen Alb 

Die Nebelhöhle liegt auf rund 780 Metern Höhe im Weißen Jura der Schwäbischen Alb, zwischen den Gemeinden Sonnenbühl und Lichtenstein im Landkreis Reutlingen. 

Über 141 Stufen steigt man hinab in die Tiefe, bis sich nach etwa 25 Metern eine magische Welt öffnet: Gänge, Hallen und Tropfsteinformationen, die sich auf einer Gesamtlänge von 813 Metern erstrecken – davon rund 450 Meter für Besucher zugänglich. 

Geologie – Entstehung eines Naturwunders 

Vor über 140 Millionen Jahren lag die Schwäbische Alb unter dem Jurameer. Kalkablagerungen, Schwammriffe und Korallen versteinerten und schufen den Boden für eine Landschaft voller Höhlen. 

Durch Risse und Spalten sickerte Wasser, löste den Kalk und formte über Jahrtausende Hallen, Sinterkaskaden und Tropfsteine. In der Nebelhöhle kann man dieses Wunder der Zeit hautnah erleben: Stalaktiten hängen von der Decke, Stalagmiten wachsen aus dem Boden, und in einer Halle steht ein regelrechter Tropfsteinwald

Am berühmten abgesägten Tropfstein – einst über 4,5 Meter hoch – erkennt man wie in Jahresringen das Wachstum der Steine. Steinzeit in Zeitlupe. 

Geschichte der Nebelhöhle – Vom „Nebelloch“ zur Schauhöhle 

Schon 1486 taucht die Höhle erstmals in Urkunden auf – damals als „Nebelloch“. Der Name geht auf das Naturphänomen zurück, dass im Winter Nebel aus den Öffnungen aufsteigt. 

Seit Jahrhunderten suchten Menschen die Höhle auf. 1803 ließ Kurfürst Friedrich I. von Württemberg sie mit Wegen und Beleuchtung ausstatten – der Beginn der Tradition des Nebelhöhlenfestes, das bis heute an Pfingstmontag gefeiert wird. 

Auch die Geschichte von Herzog Ulrich von Württemberg ist untrennbar mit der Nebelhöhle verbunden. Im Jahr 1519 soll er hier Unterschlupf vor seinen Feinden gefunden haben – eine Episode, die durch Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ weltberühmt wurde. 

Die Neue Nebelhöhle – Entdeckung 1920 

Im Jahr 1920 entdeckten Höhlenforscher eine Fortsetzung: die sogenannte Neue Nebelhöhle, die heute den Haupteingang bildet. Besucher wandern zunächst durch diese neueren Gänge, bevor sie in die Alte Nebelhöhle gelangen. 

Damit vereint die Nebelhöhle zwei Jahrhunderte Höhlenforschung in einem einzigen Rundgang – ein Erlebnis, das Geologie, Geschichte und Abenteuer miteinander verbindet. 

Besonderheiten der Nebelhöhle 

  • Tropfsteinvielfalt: Sinterkaskaden, Vorhänge, Kolke und Säulen formen eine Welt wie aus einem Märchen. 

  • Konstantes Klima: 8–10 Grad Celsius das ganze Jahr – selbst im Sommer sollte man warme Kleidung tragen. 

  • Kulturelle Bedeutung: Von der Aufbewahrungsgeschichte bis zu den Festen – die Höhle ist Teil der regionalen Identität. 

  • Literarische Berühmtheit: Durch Hauffs „Lichtenstein“ wurde die Nebelhöhle zum Schauplatz deutscher Romantik. 

Besuchertipps – Erlebnis Nebelhöhle Sonnenbühl 

  • Führungen: Der Weg durch die Nebelhöhle ist gut ausgebaut und führt sicher durch Hallen und Tropfsteinwälder. 

  • Nebelhöhlenfest: Jedes Jahr am Pfingstmontag – mit stimmungsvoller Beleuchtung, Musik und Festprogramm. 

  • Wandern: In unmittelbarer Nähe warten der Premiumwanderweg „hochgehträumt“, das Schloss Lichtenstein und das Hauff-Museum

  • Kombination mit der Bärenhöhle: Gemeinsam mit der nahegelegenen Bärenhöhle Sonnenbühl-Erpfingen bildet die Nebelhöhle eine Geopark-Infostelle – perfekt für Familien und Naturfreunde. 

Fazit – Ein Schatz der Schwäbischen Alb 

Die Nebelhöhle Schwäbische Alb ist weit mehr als eine Tropfsteinhöhle. Sie ist ein Ort, an dem Naturgeschichte, Sagen und Literatur miteinander verschmelzen. 

Wer die 141 Stufen hinabsteigt, betritt nicht nur die Unterwelt, sondern auch eine Welt voller Geschichten: von Herzog Ulrich, Wilhelm Hauff, Nebel und geheimnisvollem Tropfsteinglanz. 

Ein Besuch in der Nebelhöhle ist eine Reise in die Tiefe – zu den Wurzeln der Alb, zur Fantasie der Menschen und zu den Wundern, die die Natur über Jahrmillionen erschaffen hat.

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Monreal in der Vordereifel: Fachwerkidylle & Burgruinen im Elztal

Monreal
, Moseleifel , Deutschland
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Monreal, liebevoll als die „Perle des Elztals“ bezeichnet, liegt eingebettet im grünen Tal der Elz in der Vordereifel, Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz. Wer durch den mittelalterlichen Ortskern schlendert, entdeckt fachwerkgesäumte Gassen, deren liebevoll restaurierte Häuser Geschichten vergangener Jahrhunderte erzählen. Am Fuße der Löwenburg, eines rekultivierten Weinbergs, öffnet sich der Blick über das sanfte Elztal – ein Ort, an dem Geschichte, Kultur und Natur auf harmonische Weise zusammenfließen. 

Historische Wurzeln von Monreal 

Erstmals im Jahr 1008 urkundlich erwähnt, begann Monreal als fränkische Siedlung nach römischem Vorbild. Im 13. Jahrhundert errichteten die Grafen von Virneburg die Burg Monreal, heute bekannt als Löwen- und Philippsburg, um ihre Macht zu festigen. 1306 erhielt der Ort Stadtrechte und Marktrecht. Die Tuchindustrie des 17. und 18. Jahrhunderts hinterließ prächtige Fachwerk- und Bruchsteinhäuser, die bis heute das Stadtbild prägen. Nach einem wirtschaftlichen Niedergang im 19. Jahrhundert gewann Monreal im 20. Jahrhundert als touristisches Ziel erneut an Bedeutung. 

Sehenswürdigkeiten und historische Bauwerke 

Fachwerkidylle im Ortskern 

Die engen Gassen führen zu historischen Fachwerkhäusern, deren geschnitzte Balken, Fensterläden und Blumenkästen die Geschichte lebendig werden lassen. Jeder Schritt weckt den Charme vergangener Jahrhunderte. 

Löwenburg und Philippsburg – Burgruinen über dem Tal 

Die beiden Burgruinen thronen majestätisch über dem Ort. Die Löwenburg, errichtet kurz vor 1229 von den Grafen von Virneburg, diente als Herrschaftssitz und Verteidigungsanlage. Heute zeigen dicke Mauern, Bergfriedreste und ein frühgotischer Kapellenbau, wie stattlich die Burg einst war. Ein Spaziergang zur Burg lässt die mittelalterliche Atmosphäre spürbar werden. 

Dreifaltigkeitskirche 

Am Ufer der Elz erhebt sich die Dreifaltigkeitskirche, 1460 erbaut, ein Juwel spätgotischer Architektur und bedeutendes Bauwerk der Gemeinde. 

Löwendenkmal auf der Elzbrücke 

Das spätgotische Steinmetzkunstwerk auf der mittleren Elzbrücke bewacht symbolisch die Zufahrt zur Burg. Es verkörpert die Verbindung von Kunst, Geschichte und Macht in Monreal. 

Aktivitäten und Naturerlebnisse 

Wanderparadies Monreal 

Sieben ausgeschilderte Rundwanderwege mit insgesamt rund 120 Kilometern starten direkt im Ortskern. Wer durch die Wälder und Weinberge der Vordereifel wandert, erlebt die Natur in all ihren Facetten. Ein detaillierter Wanderführer kann auf der Webseite der Ortsgemeinde bestellt werden. 

Radfahren und Fahrradrouten 

Routen führen vom Mittelrhein über Mayen nach Monreal – teils anspruchsvoll durch Steigungen, dafür mit spektakulären Aussichten über Elztal, Fachwerkhäuser und Burgruinen

Anreise und Mobilität 

  • Mit Bahn und Bus: Der Bahnhof Monreal liegt an der Bahnlinie RB 23 (Lahn-Eifel-Bahn) mit stündlicher Verbindung. 

  • Mit dem Auto: Autobahnen A48 und A61 sind in wenigen Minuten erreichbar. 

  • Zu Fuß: Die kompakte Altstadt lässt sich in etwa fünf Minuten durchqueren; der Weg zum Bahnhof dauert rund 10–15 Minuten. 

Monreal als Tor zur Eifel 

Monreal liegt in der Nähe der Flüsse Mosel, Rhein und Ahr, etwa 40 Kilometer westlich von Koblenz. Der Ort eignet sich als idealer Ausgangspunkt für Entdeckungstouren in Rheinland-Pfalz. Wer unter der Woche kommt, genießt die Ruhe der Fachwerkidylle ohne Wochenendtouristen. 

Gemeinsam mit den Burgruinen bildet Monreal eines der romantischsten Ensembles der Eifel. Besonders die Löwenburg, seit 1970 in Obhut der Schlösserverwaltung, vermittelt einen authentischen Eindruck mittelalterlicher Machtarchitektur. Die Reste von Bergfried, Schildmauer und Kapelle erzählen von Jahrhunderten voller Geschichte, Belagerungen und Wiederaufbau.

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Meiningen Thüringen: Kultur, Natur & Geschichte erleben – Wandertipps

Thüringer Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Kaum setzt man den Fuß nach Meiningen, dieser lebendigen Kreisstadt im fränkisch geprägten Südwesten Thüringens, umfängt einen sofort die besondere Atmosphäre. Die größte Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch ein pulsierendes Kulturzentrum Südthüringens. 

Hier verschmelzen Geschichte, Natur und modernes Leben zu einem einzigartigen Erlebnis. Meiningen lädt ein, Geschichte zu atmen, Kultur zu genießen und Natur zu erleben – eine Stadt, die mit ihrem Charme jeden Besucher in den Bann zieht. 

Geographische Lage und Landschaft – Wo die Werra das Leben prägt 

Folgt man der Werra, die sich sanft durch das Werratal schlängelt, durchzieht sie die Stadt in ihrer ganzen Länge von Süden nach Norden. Zwischen bewaldeten Hügeln und fruchtbaren Tälern eingebettet, liegt Meiningen am Ostrand der Rhön auf Höhen zwischen 280 und 470 Metern. 

Im Norden und Osten breitet sich das Vorland des Thüringer Waldes aus, während im Westen die markanten Basaltkuppen der Rhön den Horizont säumen. Die Lage im Dreiländereck zwischen Bayern, Hessen und Thüringen macht Meiningen zu einem Schnittpunkt von Kulturen und Landschaften. 

Historisches Flair – Zwischen Fachwerk, Wassergräben und klassizistischer Pracht 

Beim Schlendern durch die Altstadt spürt man den Atem vergangener Jahrhunderte. Noch heute sind Teile der mittelalterlichen Wassergräben erhalten, die einst die Stadtbefestigung umgaben. 

Fachwerkhäuser, stolze Bürgerhäuser und klassizistische Fassaden erzählen von Meiningens Geschichte, während das eklektizistische Stadtviertel neugierig macht, weiter zu entdecken. 

Meiningen – Geschichte und Bedeutung einer Residenzstadt 

Man spürt die Vergangenheit in jedem Stein. 982 erstmals urkundlich erwähnt, war Meiningen einst fränkisches Königsgut, später über 500 Jahre Teil des Hochstifts Würzburg. Ab 1583 Verwaltungssitz des Henneberger Landes und ab 1680 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen, entwickelte sich hier ein Zentrum der Kultur. 

Die Blütezeit der Meininger Hofkapelle und die Theaterreform unter Herzog Georg II. machten die Stadt weit über Thüringen hinaus berühmt. Noch heute gilt Meiningen als Wiege des modernen Regietheaters. 

Natur und Geologie – Faszinierende Landschaften rund um Meiningen 

Die Umgebung verführt zum Entdecken. Muschelkalk-Plateaus, tiefe Täler und Basaltkuppen wie der Dolmar (739 m) und der Gebaberg (751 m) prägen das Landschaftsbild. 

Ein besonderes Naturwunder ist die Goetz-Höhle, Europas größte begehbare Kluft- und Spalthöhle. Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist sie ein Muss für Naturfreunde. 

Meiningen in Thüringen – Kulturgenuss und Naturerlebnis vereint 

Ein Wochenende in Meiningen verspricht Erholung und Inspiration zugleich. Spaziergänge durch romantische Parks, Wanderungen in den Wäldern oder ein Konzertabend im traditionsreichen Staatstheater – hier findet man die perfekte Mischung aus Naturidylle und Kulturgenuss. 

Ob Thüringer Gemütlichkeit bei deftigen Spezialitäten, ein Dinner im Schloss oder eine stille Stunde in den Parks: Meiningen bietet jedem Besucher seine eigene Bühne. 

Englische Parks und kulturelle Denkmäler – Theaterstadt Meiningen entdecken 

Beim Flanieren durch die im englischen Stil angelegten Parks begegnet man Denkmälern, die großen Künstlern gewidmet sind. Herzog Georg II. machte Meiningen im 19. Jahrhundert zu einem kulturellen Zentrum Deutschlands. 

Die „Meininger“ schrieben Theatergeschichte: Ihre Reformen gelten bis heute als Meilenstein. Kein Wunder, dass Meiningen als Theaterstadt Thüringens bekannt ist. 

Schloss Elisabethenburg und die Meininger Museen – Geschichte zum Anfassen 

Das barocke Schloss Elisabethenburg thront über der Stadt. In seinen Räumen erzählen die Meininger Museen von Theaterkunst, Musik und Geschichte. 

Hier entdeckt man illusionistische Bühnenbilder, erlebt die Tradition der Hofkapelle – einst unter Hans von Bülow, Max Reger und mit Gästen wie Johannes Brahms – und taucht tief ein in die Kulturgeschichte der Residenzstadt. 

Kulinarische Traditionen – Thüringer Klöße und Bratwürste 

Wer Meiningen besucht, kommt am Genuss nicht vorbei. Die berühmten Thüringer Klöße, hier auch „Hütes“ genannt, haben ihren Ursprung im Meininger Schlundhaus. 

Beim jährlichen „Hütesfest“ feiert die Stadt ihre kulinarische Ikone. Dazu gesellt sich die legendäre Thüringer Bratwurst, die im Süden des Rennsteigs traditionell ohne Kümmel serviert wird. Beides zusammen ist Thüringer Genusskultur pur. 

Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ – Ein Blick hinter die Bühne 

Das Theatermuseum entführt in die Welt historischer Bühnenbilder und Inszenierungen. Wer die „Zauberwelt der Kulisse“ betritt, spürt, wie eng Meiningen mit der Entwicklung des modernen Theaters verbunden ist. 

Architektur und Stadtbild – Residenzstadt mit Flair 

Die Herzöge von Sachsen-Meiningen prägten das Stadtbild mit großzügigen Bauprojekten. Heute begegnet man einem reizvollen Mix aus fränkischem Fachwerk, klassizistischen Fassaden und repräsentativen Straßen, die vom Glanz der Residenzzeit erzählen. 

Naturparadies Thüringer Rhön – Ausgangspunkt für Wanderfreunde 

Meiningen, auch „Porta Franconia“ genannt, ist das Tor zu zwei einzigartigen Landschaften: dem Thüringer Wald und der Rhön. 

Während der Thüringer Wald mit seinen Wanderwegen und Wintersportmöglichkeiten lockt, bietet die Rhön weite Fernsichten, Vulkankuppen und eine artenreiche Natur – ein Paradies für Entdecker.

Wandertipp: Drei abwechslungsreiche Wanderungen rund um Meiningen 

Meiningen ist nicht nur eine Stadt voller Geschichte und Kultur, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der malerischen Landschaft Thüringens und der Rhön. Ob man Kultur und Natur verbinden, Geschichte erleben oder vulkanische Landschaften entdecken möchte – hier findet jeder die passende Route. 

1. Extratour „Meininger Schloss Elisabethenburg – Habichtsburg“ →

Länge: ca. 15 km | Dauer: ca. 4 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel 

Diese Wanderung verbindet kulturelle Highlights mit idyllischer Natur. Man startet direkt im Stadtzentrum bei Schloss Elisabethenburg, dem prachtvollen Herzstück der Stadt. Von dort aus führt der Weg durch stille Wälder, über offene Felder und hinauf zur Habichtsburg, deren Ruinen mit einer herrlichen Aussicht ins Werratal locken. 

Zwischendurch öffnet sich immer wieder der Blick auf die Flusslandschaft – eine perfekte Mischung aus Naturerlebnis und historischem Flair. Die Route ist angenehm zu gehen und eignet sich sowohl für Genießer als auch für sportlich Aktive. 

Highlights: 

  • Schloss Elisabethenburg als Start- und Zielpunkt 

  • Panoramablicke ins Werratal 

  • Historische Habichtsburg mit Ruinenromantik 

  • Vielfältige Natur zwischen Wald und Feld 

2. Extratour „Point Alpha Weg – Wandern und Geschichte erleben“ → 

Länge: ca. 12 km | Dauer: ca. 3,5 Stunden | Schwierigkeitsgrad: mittel 

Auf dieser Tour wandert man entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens und spürt hautnah ein Stück deutsche Geschichte. Der Point Alpha Weg verbindet Natur und Zeitgeschichte auf eindrucksvolle Weise. 

Startpunkt ist das Grenzlandmuseum Point Alpha, wo man sich über die deutsche Teilung informieren kann. Von dort aus geht es durch stille Wälder, über Wiesen und zu Aussichtspunkten mit weitem Blick über die Rhön und das Werratal. Gedenkstätten und Tafeln laden unterwegs zum Innehalten ein – eine Wanderung, die bewegt und berührt. 

Highlights: 

  • Grenzlandmuseum Point Alpha als historischer Startpunkt 

  • Spannende Einblicke in die deutsche Teilung 

  • Wald- und Wiesentrails voller Ruhe 

  • Weitreichende Ausblicke über Rhön und Werratal 

3. Rundwanderung „Gangolfsberg – Basaltsee“ in der Rhön → 

Länge: ca. 10 km | Dauer: ca. 3 Stunden | Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel 

Diese familienfreundliche Rundwanderung führt durch die faszinierende Vulkanlandschaft der Rhön. Der markante Gangolfsberg mit seinem geheimnisvollen Basaltsee ist ein wahres Naturjuwel. 

Man wandert durch abwechslungsreiche Wälder, vorbei an bizarren Basaltformationen und erreicht schließlich den klaren Basaltsee – ein Relikt vulkanischer Aktivität, das heute still zwischen den Felsen liegt. Ideal für Naturfreunde und Fotoliebhaber, die Ruhe und Ursprünglichkeit suchen. 

Highlights: 

  • Vulkanrelikt Basaltsee am Gangolfsberg 

  • Beeindruckende Basaltformationen 

  • Ruhige Waldwege und Natur pur 

  • Familienfreundliche Strecke mit sanften Steigungen 

Praktische Tipps für Wanderungen rund um Meiningen 

  • Anreise: Alle Touren sind bequem mit dem Auto erreichbar. Parkmöglichkeiten gibt es direkt an den Startpunkten. 

  • Ausrüstung: Festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und ausreichend Wasser sind empfehlenswert. 

  • Einkehr: In Meiningen und den umliegenden Orten laden Gasthäuser und Cafés zur gemütlichen Rast ein. 

  • Kombination: Die Wanderungen lassen sich hervorragend mit weiteren Ausflügen in die Rhön oder den Thüringer Wald verbinden – ideal für ein verlängertes Wochenende. 

Wandern in Meiningen – Natur, Geschichte und Kultur erleben 

Ob auf der kulturellen Extratour mit Schlossblick, dem geschichtsträchtigen Grenzweg Point Alpha oder der entspannten Basaltsee-Runde in der Rhön – rund um Meiningen erwartet dich eine Vielfalt an Wanderungen, die Natur, Geschichte und Landschaftsgenuss vereinen. 

Die Highlights und Tipps für Meiningen 

Wie viele Tage sollte man einplanen? 

Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Meiningen sind 2 bis 3 Tage ideal. Wer Wanderungen und Ausflüge in die Rhön oder den Thüringer Wald unternehmen möchte, sollte etwas mehr Zeit einplanen. 

6 Dinge, die man in Meiningen unbedingt erleben sollte 

  1. Fachwerkhäuser und Schloss Elisabethenburg entdecken 

  2. Lange Wanderungen im Thüringer Wald unternehmen 

  3. Eine Inszenierung im Staatstheater Meiningen erleben 

  4. Thüringer Klöße und Bratwürste genießen 

  5. Im Englischen Garten entspannen 

  6. Sehenswürdigkeiten in der Umgebung erkunden 

Nützliche Tipps für die Reise nach Meiningen 

  • Anreise: Mit dem Auto bequem über Autobahnen, mit dem Zug aus Erfurt (1h 40min) oder Frankfurt (ca. 3h). 

  • Vor Ort mobil: Am flexibelsten ist man mit Auto oder Fahrrad. 

  • Beste Reisezeit: Frühling bis Herbst für Wanderungen, Winter für Skilanglauf und Wintersport. 

Fazit – Meiningen, die Theaterstadt im Werratal 

Meiningen verbindet Geschichte, Kultur, Natur und Kulinarik auf einzigartige Weise. Ob beim Bummel durch die Fachwerkstraßen, bei einer Aufführung im Staatstheater oder auf einer Wanderung durch die Rhön – die Stadt begeistert mit ihrem Facettenreichtum und bleibt unvergesslich. 

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Veste Niederhaus Passau – Historische Höhenburg am Zusammenfluss von Donau und Ilz

Passau
, Bayerischer Wald , Deutschland
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An der Spitze einer schroffen Landzunge, wo Ilz und Donau zusammenfließen, erhebt sich die Veste Niederhaus wie ein stiller Wächter der Passauer Altstadt. Hoch über den Wassern thront sie unterhalb der bekannteren Veste Oberhaus und erzählt von Jahrhunderten, in denen Reichtum, Macht und strategisches Geschick das Gesicht dieser Region prägten. Gemeinsam bildeten Nieder- und Oberhaus im Mittelalter das Bollwerk für den florierenden Salzhandel und wurden zu Symbolen des Wohlstands der Stadt Passau. 

Historischer Ursprung und Baugeschichte der Veste Niederhaus 

Die Burg Niederhaus in Passau gehört zu den rätselhaften Zeugen mittelalterlicher Architektur. Über ihre genauen Ursprünge weiß man wenig, doch vermutlich entstand die Gründungsburg im 14. Jahrhundert, dominiert vom mächtigen östlichen Viereckturm mit über vier Meter dicken Mauern. 

1367 verbanden Umbauten das Niederhaus erstmals direkt mit der Veste Oberhaus über einen doppelten Wehrgang. Eine Pulverexplosion 1435 zerstörte Teile der Burg, doch Fürstbischof Leonhard von Laiming ließ die Anlage mit prunkvollen Sälen, zwei Kapellen und einem reich verzierten Rittersaal wieder aufbauen – Zeugnisse, die noch heute in den Steinmauern nachhallen. 

Die begrenzte Fläche zwischen Ilz und Donau verhinderte größere Festungsbauten zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Nur eine kleine Batterie wurde 1815 am östlichen Ende hinzugefügt. Darstellungen wie die von August Hirschvogel aus dem Jahr 1546 zeigen eine Anlage, die weitgehend der heutigen Burg entspricht. 

Lage und landschaftliche Schönheit 

Die Veste Niederhaus liegt eingebettet in die felsige Landzunge der Passauer Altstadt, im Stadtteil Bschütt. Von hier aus bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf das glitzernde Zusammentreffen von Ilz und Donau. Umgeben von historischen Mauern, steht die Burg heute unter Denkmalschutz als Baudenkmal und Bodendenkmal – ein stiller Zeuge der Jahrhunderte. 

Geschichte und Nutzung im Laufe der Jahrhunderte 

Die Geschichte des Niederhauses reicht weit zurück: Bereits 737 richtete Herzog Odilo von Bayern auf der Landzunge eine vorübergehende Wohnstätte für geflüchtete Klosterfrauen ein. Um 1250 entstand die Höhenburg, die im 14. Jahrhundert erstmals als „Niederhaus“ bezeichnet wurde. 

  • 1358: Einrichtung eines Pilgerkellers für reisende Gläubige. 

  • 1367: Errichtung eines doppelten Wehrgangs nach der Einnahme durch die Passauer Bürger. 

  • 1435–1444: Wiederaufbau nach Pulverexplosion unter Fürstbischof Leonhard von Laiming. 

Im 17. und 18. Jahrhundert wandelte sich das Niederhaus zu einem Gefängnis und später zu einem Arbeits- und Zuchthaus. 1762 entstand ein Tunnel durch den Berg – einer der ältesten Europas. 

Militärische Bedeutung und spätere Umbauten 

Während der Napoleonischen Kriege 1805 diente die Burg als Kriegsmagazin und Sperrfort der Donau. Umbauten verkleinerten den einst neunstöckigen Turm, verstärkten Mauern und installierten eine Haubitzen-Batterie. Bis 1867 behielt Niederhaus seinen Festungsstatus. 

Von Künstlern bewohnt und heutiger Zustand 

1869 entstand der Kettensteg, der eine Fußgängerverbindung in die Altstadt schuf. 1890 erwarb Historienmaler Ferdinand Wagner die Burg, 1907 folgte der Verkauf an Eduard Strobelberger. Heute befindet sich die Veste Niederhaus in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich, doch ihre Silhouette bleibt ein markantes Wahrzeichen von Passau.

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Marienbrücke Passau: Geschichte, Lage & Anreise kompakt erklärt

Passau
, Bayerischer Wald , Deutschland
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Über die Marienbrücke gehen – ein Spaziergang durch Geschichte 

Wenn man die Marienbrücke in Passau betritt, spürt man sofort: Dies ist mehr als nur eine Brücke. Man überquert nicht nur den ruhigen Inn, sondern auch Jahrhunderte voller Geschichte. Die Marienbrücke verbindet die Altstadt von Passau mit der Innstadt – zwei Welten, die sich hier berühren. Und während man den Blick schweifen lässt, sieht man, wie sich die grünen Kuppeln des Stephansdoms majestätisch über die Skyline erheben. 

Historisches Erbe der Marienbrücke 

Man erinnert sich daran, dass die Wurzeln dieser Brücke tief ins 12. Jahrhundert reichen. Damals ließ Bischof Reginbert die erste Holzbrücke errichten – eine zollfreie Verbindung, die Handel und Reisen erleichtern sollte. Doch die Kräfte der Natur setzten ihr immer wieder zu: Hochwasser, Eisgang und Brände zerstörten sie mehrfach. 

1846 folgte ein Neubau: die Ludwigsbrücke, benannt nach König Ludwig I. Sie ruhte auf Granitpfeilern und galt als Symbol der Stabilität. Dennoch forderte der Wandel der Zeit immer neue Anpassungen. 

Vom Krieg zerstört – zur Marienbrücke wiedergeboren 

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke 1945 teilweise gesprengt. Doch schon 1947 erhob sie sich neu aus den Trümmern: aus Stahl, Beton und Hoffnung. Seitdem trägt sie den Namen Marienbrücke – Sinnbild für Widerstandskraft und Neubeginn. 

Mehrfach erneuert, zuletzt 2009 und 2015, steht sie heute als verlässliche Verbindung und als Wahrzeichen Passaus

Die Marienbrücke heute – ein Ort zum Verweilen 

Überquert man die Brücke, fühlt man sich wie auf einem Aussichtsbalkon. Man schaut flussabwärts, wo der Inn an den Brückenpfeilern aufgewirbelt wird, und sieht, wie die Altstadt Passau wie ein Schiffsbug in den Fluss ragt. Besonders bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang verwandeln sich Wasser und Häuserfassaden in ein Spiel aus Licht und Farben. 

Von hier aus erkennt man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Passau

  • den Dom St. Stephan mit seiner gewaltigen Orgel, 

  • die Kirche St. Michael

  • den Schaiblingsturm

  • die mächtige Veste Oberhaus, die hoch über der Stadt thront. 

Tipps für das perfekte Foto 

Man stellt sich mit der Sonne im Rücken auf die Brücke, richtet die Kamera und drückt ab: Dann erstrahlen die Altstadthäuser in warmen Tönen, und der Inn schimmert in grünlich-blauen Nuancen. Ein Moment, den man nicht vergisst. 

Lage und Anreise zur Marienbrücke Passau 

Die Marienbrücke liegt im Herzen Passaus, direkt auf Höhe des Doms und des Stadttheaters. Sie ist die letzte Brücke über den Inn vor dessen Mündung in die Donau – und damit unverzichtbar für den Verkehr. 

Man erreicht sie: 

  • zu Fuß in wenigen Minuten von der Altstadt, 

  • mit dem Auto direkt über die Verbindung zwischen Altstadt und Innstadt, 

  • mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da Buslinien in der Nähe halten.