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Zugspitze – Höchster Berg Deutschlands in den Wettersteinalpen

Mieminger Gebirge
, Zentralalpen Deutschland , Deutschland
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Man steht vor der Zugspitze und spürt die Erhabenheit dieses Gipfels, der mit 2.962 Metern Höhe über Bayern und Tirol thront. Deutschlands höchster Berg erhebt sich majestätisch als Wahrzeichen des Wettersteingebirges, während der Ostgipfel vollständig auf deutschem Boden liegt und der Westgipfel die Grenze zu Österreich markiert. Von hier aus schweift der Blick über die Alpen und man ahnt die Kraft und Schönheit der Natur, die diese Region prägt. 

Erstbesteigung der Zugspitze 

Man kann sich vorstellen, wie Josef Naus, Johann Georg Tauschl und ihr Messgehilfe Maier am 27. August 1820 den ersten Aufstieg wagten. Schon am 21. Juli hatte Naus das Reintal bis zum Nördlichen Schneeferner erkundet, im Auftrag des Königlich Bairischen Topographischen Bureaus. Von der Angerhütte aus starteten die Erstbesteiger über das Zugspitzplatt zum Westgipfel. Dort hinterließen sie einen Bergstock mit Tuch als Zeichen ihrer Anwesenheit, ehe ein plötzliches Gewitter mit Schneefall sie rasch zum Abstieg zwang. 

Die erste Begehung des Höllentals erfolgte am 26. September 1876 durch Franz Tillmetz und Franz Johannes mit den Führern Johann und Joseph Dengg. 

Namensherkunft – Zugspitze 

Man staunt, wenn man erfährt, dass die Zugspitze erstmals 1590 namentlich erwähnt wurde. Der Name leitet sich vermutlich von den Lawinenzugbahnen ab, die charakteristische Spuren aus Steinen und Geröll ins Tal ziehen. Frühere Bezeichnungen wie Zug, Zuggasse, Zugstick, Zugmösel oder Zugwankel spiegeln die landschaftliche Besonderheit wider. Bis ins 19. Jahrhundert war „Zugspitz“ gebräuchlich, ab 1836 taucht erstmals die Schreibweise „Zugspitze“ auf. 

Geologie & Gletscher 

Man berührt die Felsen aus Wettersteinkalk der Trias und spürt die Jahrtausende in den Gletschern: Nördlicher Schneeferner, Südlicher Schneeferner und Höllentalferner. Ursprünglich hatte die Zugspitze drei Gipfel: 

  • Ostgipfel – vollständig erhalten, auf deutschem Boden 

  • Mittelgipfel – 1930 für eine Seilbahnstation genutzt 

  • Westgipfel – 1938 gesprengt für Wehrmachtsbau 

Die Geschichte dieser Gipfel erzählt von Mensch und Natur, von Eroberung und Erhaltung. 

Heutige Normalrouten 

Man kann heute zwischen drei Hauptwegen wählen: 

1. Reintal-Route (leicht) 

Start in Garmisch-Partenkirchen, durch die Partnachklamm, vorbei an der Bockhütte. Über das Reintal und die Angerhütte (1.370 m), weiter zur Knorrhütte (2.051 m) und zum Zugspitzplatt, bevor man den Gipfel erreicht. 

2. Höllental-Route (anspruchsvoll) 

Landschaftlich reizvoll und technisch anspruchsvoll, für erfahrene Bergsteiger ein Abenteuer. 

3. Österreichisches Schneekar 

Eine alpine Route mit spektakulären Ausblicken auf das Tiroler Bergpanorama. 

Bekannte Gratüberschreitung: Der Jubiläumsgrat führt von der Zugspitze zur Alpspitze – ein Muss für Gipfelenthusiasten. 

Das Zugspitzmassiv entdecken 

Man wandert über das Zugspitzmassiv, das viele markante Gipfel umfasst: 

  • Zugspitzplatt: Karst-Hochfläche mit Höhlen 

  • Zugspitzeck (2.820 m), Schneefernerkopf (2.874 m), Wetterspitzen (2.747 m) 

  • Wetterwandeck (2.698 m), Plattspitzen (2.679 m), Gatterlköpfe (2.490 m) 

  • Südgrenze: Gatterl (2.024 m), Übergang zum Hochwanner 

  • Ostgrat: Jubiläumsgrat → Alpspitze und Hochblassen 

  • Nordostkamm: Riffelwandspitzen → Riffelköpfe → Riffelscharte → Waxensteinkamm → Waxenstein 

Jede Route offenbart neue Perspektiven, jede Aussicht lässt das Herz schneller schlagen. 

Erschließung & Tourismus 

Man erreicht die Zugspitze bequem: 

  • Seilbahnen: Tiroler Zugspitzbahn, Bayerische Zugspitzbahn, Seilbahn Zugspitze 

  • Winter: Skigebiet auf dem Zugspitzplatt mit Liften und Pisten 

Bergsteiger, Wanderer und Wintersportler schätzen die Zugspitze für alpine Natur, spektakuläre Ausblicke und vielseitige Routen. 

Wandertipp: Seebensee & Coburger Hütte – Naturjuwel der Tiroler Zugspitz Arena → 

Man startet die Wanderung im malerischen Ehrwald und folgt dem gut ausgeschilderten Weg hinauf zum glasklaren Seebensee, einem der schönsten Bergseen der Tiroler Zugspitz Arena. 

Die Wanderung führt durch saftige Almwiesen, dichte Wälder und beeindruckende Felsformationen. Am See angekommen, lädt die Coburger Hütte zu einer gemütlichen Einkehr ein – mit herrlichem Blick auf den See und die umliegenden Gipfel. 

Die Tour ist ideal für Naturliebhaber und Familien, die eine moderate Bergwanderung mit großartigen Panoramen suchen. Der Weg ist gut begehbar, zahlreiche Rastplätze laden ein, die Ruhe der Tiroler Alpen zu genießen. Von der Coburger Hütte aus lassen sich auch weitere Gipfel erkunden, wie die Ehrwalder Sonnenspitze.

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Abtsrodaer Kuppe: Basaltgipfel & Wanderziel in der Rhön entdecken

Hohe Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Auf dem Gipfel der Abtsrodaer Kuppe 

Man steht auf der Abtsrodaer Kuppe, einem 904,8 Meter hohen Nebengipfel der berühmten Wasserkuppe in der Rhön, und spürt, wie sich die klare Luft in die Lungen legt. Die Basaltfelsen ragen markant aus der Landschaft, karg und unbewaldet, sodass man ungehindert den Blick schweifen lassen kann – weit hinaus über das Land. 

Gerade nach Norden öffnet sich die Aussicht, die Kuppe wird zum natürlichen Balkon. Kein Wunder, dass hier Wanderer, Naturfreunde und besonders Gleitschirmflieger ihren Platz finden, um die Freiheit der Höhe zu erleben. 

Lage im Herzen der Rhön 

Man erreicht die Abtsrodaer Kuppe über die sanften Höhen der Hohen Rhön. Sie liegt bei Abtsroda, einem Ortsteil der Gemeinde Poppenhausen im Landkreis Fulda. Nur 740 Meter trennen sie von der Wasserkuppe, rund 1,1 Kilometer liegt sie ostsüdöstlich von Abtsroda und zwei Kilometer östlich von Sieblos. 

Die Kuppe ist Teil des Naturparks Hessische Rhön und des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön – eine Landschaft, die geformt ist von Basalt, Weite und dem Wechsel von offenen Höhen und stillen Tälern. 

Geologie und Natur – Basaltfelsen und Wasserscheide 

Man erkennt die vulkanische Vergangenheit der Rhön sofort, wenn man die schroffen Basaltfelsen der Abtsrodaer Kuppe berührt. Ihre charakteristische schalenförmige Schichtung macht sie zu einem geologischen Lehrbuch in freier Natur. 

Zugleich markiert die Kuppe einen besonderen Punkt: die Fulda-Werra-Wasserscheide. Hier entscheidet sich, ob ein Tropfen Wasser über Bäche wie Haardt und Lütter in die Fulda oder über Schlichtwasser, Brandbach und Ulster in die Werra gelangt – beide letztlich Teil des großen Weser-Systems. 

Aussichtspunkt, Fotomotiv und Fluggebiet 

Man schaut nach Norden und versteht, warum die Abtsrodaer Kuppe auch als Fotomotiv so beliebt ist. Die unbewaldete Spitze erlaubt ein Panorama, das seinesgleichen sucht. 

Modellflieger lassen hier ihre Maschinen in den Aufwinden kreisen, manchmal stundenlang. Direkt am Nordhang startet man mit Gleitschirm oder Drachen – der offizielle Startplatz Abtsrodaer Kuppe liegt zwischen Basaltgipfel und Märchenwiesenwald. Bei Nord- und Nordostwind trägt einen die Thermik hinaus in die Weite oder hinunter ins Tal. 

Wandern zur Abtsrodaer Kuppe 

Man erreicht die Kuppe bequem zu Fuß. Von der Sommerrodelbahn an der Wasserkuppe führt ein Weg über den Parkplatz oberhalb der Märchenwiesenhütte. Dann geht es über einen Wiesenpfad, bis ein Abzweig nach rechts zum etwas tiefer gelegenen Gipfel weist. 

Am Ziel spürt man die Schroffheit des Gesteins unter den Füßen. Feste Schuhe und Trittsicherheit sind hier unverzichtbar – die Felsen sind steil, das Gelände fordert Respekt. 

Anreise zur Abtsrodaer Kuppe 

Man folgt mit dem Auto am besten der Landesstraße L3307, die von Poppenhausen über Tränkhof und Sieblos nach Abtsroda führt. Von dort stößt man auf die L3068, die nördlich an der Kuppe vorbeiführt und weiter hinauf zur Wasserkuppe leitet. Beide Straßen sind Teil des beliebten Hochrhönrings, einer Panoramastraße, die zu den schönsten in Hessen zählt. 

Fazit: Das sollte man bei einem Besuch in der Rhön auf jeden Fall sehen! 

Man erlebt die Abtsrodaer Kuppe als Ort, der Natur, Geologie und Aussicht verbindet. Hier treffen die Basaltgipfel der Rhön, die klare Weite des Himmels und die Stille der Landschaft aufeinander. 

Ob als Wanderziel, Startpunkt für einen Gleitschirmflug oder einfach als Aussichtspunkt: Die Abtsrodaer Kuppe ist ein Stück gelebte Rhön – wild, frei und unverwechselbar.

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Alsfeld entdecken: Märchen, Fachwerk & das berühmte Rathaus

Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Fachwerkidylle im Herzen Hessens 

Man schlendert durch die engen Gassen von Alsfeld, einer romantischen Fachwerkstadt im Vogelsberg, und spürt, wie Geschichte und Märchen an jeder Ecke lebendig werden. Über 400 prächtig erhaltene Fachwerkhäuser aus sieben Jahrhunderten erzählen ihre Geschichten. 

Am Marktplatz erhebt sich das imposante Rathaus Alsfeld aus dem frühen 16. Jahrhundert – ein Wahrzeichen der Stadt und eines der schönsten Fachwerk-Rathäuser Deutschlands. Dahinter ragt der Turm der Walpurgiskirche über die Dächer hinaus. 

Lage und Besonderheiten der Märchenstadt Alsfeld 

Man findet Alsfeld mitten in Hessen, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Vogelsbergs. Berühmt ist die Stadt nicht nur für ihre Fachwerkarchitektur, sondern auch für ihre Auszeichnung zur Europäischen Modellstadt für Denkmalschutz im Jahr 1975. 

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt entdeckt man kunstvolle Schnitzereien, geheimnisvolle Symbole und alte Inschriften an den Fachwerkbalken. Jedes Gebäude scheint ein Stück Vergangenheit zu bewahren. 

Rathaus Alsfeld – Meisterwerk der Spätgotik 

Man steht vor dem Rathaus Alsfeld (1512–1516) und bewundert seine Architektur zwischen Spätgotik und Renaissance. Das steinerne Erdgeschoss mit Arkaden diente einst als Markthalle. Darüber türmt sich ein kunstvoll verziertes Fachwerk mit Erkern, Giebeln und spitzen Turmhelmen. 

Im Inneren entdeckt man den historischen Sitzungssaal mit Renaissance-Tür, Wandmalereien und den einstigen „Tanzboden“. Noch heute schlägt hier das Herz der Stadtgeschichte. 

Märchen, Sagen und Kultur erleben 

Man taucht in die Märchenwelt der Brüder Grimm ein, wenn man das Alsfelder Märchenhaus besucht. In einem Fachwerkhaus von 1628 begegnet man Puppenstuben aus zwei Jahrhunderten und Geschichten, die von den Grimms selbst inspiriert wurden. 

Alsfeld pflegt seine Traditionen: Ob beim Märchentag, auf dem Weihnachtsmarkt oder während lebendiger Stadtführungen in historischen Kostümen – hier verschmelzen Fantasie, Brauchtum und Geschichte. 

Marktplatz und weitere Sehenswürdigkeiten 

Man steht auf dem Marktplatz Alsfeld, dem Herz der Altstadt. Rund um das Rathaus reihen sich weitere Schmuckstücke: das Hochzeitshaus, das Weinhaus, das traditionsreiche Hotel Zum Schwanen und Bürgerhäuser mit reich verziertem Fachwerk. 

Unweit davon entdeckt man den Schwälmer Brunnen mit der berühmten Schwälmer Tracht und den mittelalterlichen Pranger, der noch heute mit einer originalen Handschelle von alten Zeiten erzählt. 

Anreise und Erkundung der Fachwerkstadt 

Man erreicht Alsfeld bequem mit dem Auto über die A5 (Abfahrt Alsfeld-Ost oder -West) oder mit dem Zug direkt in die Altstadt. Von dort aus beginnt der Bummel durch die malerischen Gassen. 

Ob auf eigene Faust oder bei einer geführten Themen-Tour – man spürt, wie Fachwerk, Märchen und Geschichte in dieser Stadt zu einer Einheit verschmelzen. 

Fazit: Alsfeld – Fachwerk, Märchen und lebendige Geschichte 

Man erlebt Alsfeld als eine Stadt, die ihr mittelalterliches Erbe liebevoll bewahrt hat. Zwischen Fachwerkarchitektur, märchenhaften Erzählungen und lebendigen Traditionen zieht die Stadt Besucher in ihren Bann. 

Alsfeld ist nicht nur ein Reiseziel, sondern ein Ort, an dem Geschichte greifbar und Kultur erlebbar wird – eine echte Märchenstadt in Hessen.

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Alte Liebe Cuxhaven: Historische Aussichtsplattform & Schiffsparadies

Cuxhaven
, Nordseeküste , Deutschland
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Ein Fenster zur Welt der Schifffahrt 

Man steht auf der Alten Liebe Cuxhaven, dieser ehrwürdigen Aussichtsplattform, die seit Jahrhunderten Besucher anzieht. Direkt an der Elbmündung gelegen, öffnet sich hier das Tor zur Nordsee. Etwa 50 Meter ragt die hölzerne Plattform ins Wasser hinaus, zehn Meter über dem Spiegel der Flut. 

Von hier aus erlebt man den Weltschifffahrtsweg in voller Größe: Frachter, Kreuzfahrtschiffe und Segler ziehen vorüber – ein Schauspiel, das niemals endet und in dem jede Silhouette ein neues Kapitel erzählt. 

Lage und Überblick – Die Alte Liebe Cuxhaven besuchen 

Man findet die Aussichtsplattform Alte Liebe mitten in Cuxhaven, unweit der Innenstadt. Vom Bahnhof sind es rund 20 Minuten zu Fuß, doch auch der Bus Linie 1006 bringt einen direkt zur Haltestelle „Alte Liebe“. 

Parkplätze gibt es am Alten Hafen, wo das Rauschen der Möwen und der Duft von Salz und Fisch bereits ankündigen, dass man am Meer angekommen ist. 

Von der erhöhten Galerie bietet sich ein weiter Blick über die Nordsee, die Insel Neuwerk und den endlosen Schiffsverkehr, der hier seinen Weg nimmt. 

Geschichte und Entstehung – Von der Schutzmole zum Wahrzeichen 

Man blickt zurück in das Jahr 1733. Damals wurde die Alte Liebe nicht als romantischer Ort, sondern als Wellenbrecher und Hafenbefestigung erbaut. Drei alte Schiffe wurden vor der Küste versenkt, mit Holz und Steinen verstärkt – eine robuste Konstruktion, die Wind und Wasser trotzen sollte. 

Der Name „Alte Liebe“ ist sagenumwoben. Manche sagen, er gehe auf eines dieser Schiffe zurück, das schlicht „Die Liebe“ hieß. Andere erzählen von einem Kapitän, der hier seiner verlorenen Liebe gedachte. Und wieder andere sprechen von der tragischen Geschichte von Lorenz und Else, deren Schicksal bis heute an diesem Ort nachklingt. 

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Plattform mehrfach erneuert – zuletzt in den 1960er Jahren, als sie ihre heutige Form erhielt: ein rustikales Holzbollwerk auf Pfählen, das längst zum Wahrzeichen Cuxhavens geworden ist. 

Das erwartet man an der Alten Liebe 

Die Alte Liebe Cuxhaven ist weit mehr als ein Aussichtspunkt – sie ist ein lebendiger Ort maritimer Kultur: 

  • Schiffsansagen live: Über Lautsprecher erfährt man Herkunft, Ziel und Größe der vorbeiziehenden Schiffe. 

  • Maritimes Flair: Wind, Wasser und Schifffahrt verschmelzen zu einer Atmosphäre, die man nirgendwo sonst so spürt. 

  • Fotomotive: Ob Panoramablick, vorbeiziehende Containerriesen oder die weite Nordsee – hier gelingen eindrucksvolle Aufnahmen. 

  • Veranstaltungen: Immer wieder bereichern maritime Feste und kulturelle Events den Besuch. 

Tipps für den Besuch der Alten Liebe 

Am schönsten ist die Alte Liebe in den stillen Morgenstunden oder im sanften Abendlicht, wenn Sonne und Meer in goldene Töne getaucht sind. Ein Fernglas lohnt sich, um die Schiffe aus der Nähe zu bestaunen. 

Für eine Pause am Hafen laden Restaurants und Cafés ein – allen voran das traditionsreiche Fischereihafen-Restaurant, bekannt für seinen fangfrischen Fisch. 

Öffnungszeiten und Eintritt 

Die Aussichtsplattform Alte Liebe ist ganzjährig geöffnet – im Sommer bis 22 Uhr, im Winter bis 18 Uhr. Der Zugang ist frei. 

Fazit – Alte Liebe Cuxhaven: Ein Ort, den man nicht vergisst 

Man erlebt die Alte Liebe nicht nur als Sehenswürdigkeit in Cuxhaven, sondern als Symbol der Stadt und ihrer innigen Verbindung zum Meer. 

Ob für Schiffsbeobachter, Fotografen oder Liebhaber norddeutscher Geschichte – die Alte Liebe ist ein Stück lebendige Küstenkultur. Ein Ort, an dem man bleibt, schaut, träumt – und an den man sich erinnert.

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Wasserturm Langeoog: Wahrzeichen, Geschichte & Besuchertipps

Langeoog
, Nordseeküste , Deutschland
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Wenn man durch das Inseldorf von Langeoog schlendert und den Blick über die Dünen erhebt, sieht man ihn schon von weitem: den Wasserturm Langeoog. Hoch über den Kaapdünen, an der Nordwestseite der Insel, thront er wie ein Wächter über Land und Meer. Mit seinen 18 Metern Höhe und einer Aussichtsplattform in 23 Metern über Normalhöhennull schenkt er Besuchern einen unvergesslichen Panoramablick über die Nordsee, die Strände und die Weite Ostfrieslands. 

Er ist mehr als nur ein Bauwerk: Der Wasserturm verbindet Geschichte, Technik und Naturerlebnis – und gehört zu den Orten, die man auf Langeoog unbedingt gesehen haben muss. 

Lage des Wasserturms – Orientierungspunkt auf den Kaapdünen 

Der Wasserturm Langeoog liegt am Ende der Hauptstraße des Inseldorfes, dort, wo ein Fuß- und Treppenweg die Verbindung zum kilometerlangen Sandstrand schafft. Die erhöhte Lage auf den Kaapdünen macht den Turm zu einer weithin sichtbaren Landmarke. Für viele Besucher ist er der erste Orientierungspunkt, wenn man durch die Dünen wandert oder vom Strand zurück ins Dorf kommt. 

Geschichte des Wasserturms – vom Wasserwerk zum Wahrzeichen 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Trinkwasserversorgung auf der Insel ein Problem. Zisternen und versalzene Brunnen reichten nicht mehr für den wachsenden Tourismus. 1908 beschloss der Gemeinderat daher den Bau eines modernen Wasserwerks mit Kanalisation und Wasserturm

Am 16. Februar 1909 wurde die alte hölzerne Bake auf den Kaapdünen abgerissen – und an ihrer Stelle der Grundstein für den heutigen Wasserturm Langeoog gelegt. Finanziert wurde der Bau auch durch die damals neue Kurtaxe

Bis in die 1980er Jahre diente der Turm als zentraler Hochbehälter für die Wasserversorgung Langeoogs. Danach übernahm moderne Pumptechnik diese Aufgabe. Doch der Turm blieb – und wurde zum Wahrzeichen der Insel. 

Architektur – das achteckige Bauwerk im Intze-Prinzip 

Der Wasserturm wurde nach dem Intze-Prinzip erbaut und besitzt einen Tank mit rund 100 Kubikmetern Fassungsvermögen. Das Untergeschoss besteht aus gemauerten Ziegelsteinen, weiß verputzt und durch rote Eckpilaster betont. Der obere Teil zeigt eine helle Fassadenverkleidung mit angedeuteten Fenstern, darüber sitzt eine kleine Dachlaterne. 

Das rote Ziegeldach mit Dachpfannen rundet das markante Erscheinungsbild ab. Geplant war ursprünglich ein kopfstehendes Dreieck als Symbol – doch bald zeigte sich, dass die unverwechselbare Form des Turms selbst als Erkennungszeichen genügte. 

Wasserturm Langeoog – kein Leuchtturm, aber ein Seezeichen 

Oft wird der Turm für einen Leuchtturm gehalten. Doch das ist er nicht. Auch ohne Leuchtfeuer dient er seit über hundert Jahren als Seezeichen und Orientierungspunkt für die Küstenschifffahrt. 

Obwohl er nicht das höchste Gebäude der Insel ist – der Turm der Inselkirche überragt ihn –, bleibt der Wasserturm das unangefochtene Symbol Langeoogs und ist sogar Teil des offiziellen Insel-Logos

Sanierung und heutige Nutzung 

Der Wasserturm wurde 1994 sowie 2008/09 umfassend saniert. Heute ist er Ausflugsziel, Museum und Aussichtspunkt zugleich. Besucher können den Turm besteigen und von der Plattform weit über die Dünen und die Nordsee blicken. 

Im Untergeschoss erzählt eine kleine Ausstellung die Geschichte der Wasserversorgung auf Langeoog – von den ersten Brunnen bis zur modernen Technik. Ergänzend lohnt sich ein Besuch im Museum „Infohaus Altes Wasserwerk“, das tiefer in die Entwicklung der Inselversorgung eintaucht. 

Öffnungszeiten und Besuch 

Mit der LangeoogCard erhält man einmalig freien Eintritt. Über eine Spende zur Instandhaltung freut man sich. Wer den Turm besuchen möchte, sollte die Öffnungszeiten beachten: Sonn- und Feiertage bleibt er geschlossen. 

Fazit – das Wahrzeichen Langeoogs entdecken 

Der Wasserturm Langeoog ist mehr als ein technisches Bauwerk – er ist das Wahrzeichen einer ganzen Insel. Er erzählt von der Geschichte der Wasserversorgung, dient als Aussichtspunkt über Meer und Dünen und prägt seit über 100 Jahren das Bild Langeoogs. 

Wer die Nordseeinsel Langeoog besucht, sollte unbedingt den Weg auf die Kaapdünen wagen und den Blick vom Wasserturm genießen – es ist einer der schönsten Momente, die die Insel zu bieten hat.

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Wilhelm-Dillemuth-Schanze: Historische Holz-Skisprungschanze im Vogelsberg

Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Ein Denkmal des Wintersports 

Man steht auf dem Höllerich, einem Ausläufer des Weißen Stein bei Bermuthshain, und sieht die Wilhelm-Dillemuth-Schanze vor sich. Die 1970 eingeweihte hölzerne Skisprungschanze zählt zu den letzten ihrer Art in Deutschland. Seit 2003 steht sie unter Denkmalschutz und erinnert als stiller Zeuge an die Zeit, als hier Wintersportler Sprünge in die Weite wagten und Zuschauer den Hang säumten. 

Heute liegt die Schanze still, doch ihr Anblick erzählt noch immer Geschichten von Mut, Sportgeist und regionaler Tradition. 

Lage und Umgebung – Skisprungschanze im Vogelsberg entdecken 

Man findet die Wilhelm-Dillemuth-Schanze im Ortsteil Bermuthshain, Gemeinde Grebenhain, mitten im Herzen des Vogelsbergs. Auf etwa 455 Metern Höhe erhebt sich das Dorf am südöstlichen Rand des Hohen Vogelsberges. 

Der Hang des 575 Meter hohen Höllerichs trägt die Schanze, eingebettet in eine Landschaft aus sanften Hügeln und dichten Wäldern. Ringsum öffnen sich Wanderwege, allen voran der Weißer Stein Weg, ein 14,3 Kilometer langer Rundweg, der in rund vier Stunden begangen werden kann. 

So verbindet sich der Besuch der Schanze mit einem Ausflug in eine der schönsten Regionen Mittelhessens. 

Geschichte der Wilhelm-Dillemuth-Schanze 

Man blickt zurück in die Jahre 1969 und 1970, als die Schanze erbaut und feierlich eingeweiht wurde. Sie war eine der letzten hölzernen Skisprungschanzen in Deutschland und sollte nicht nur dem Training regionaler Sportvereine und des Hessischen Skiverbandes dienen, sondern auch den Fremdenverkehr im Vogelsberg beleben. 

Doch schon in den 1980er Jahren verstummten die Jubelrufe. Wettkämpfe fanden keine mehr statt, die Schanze wurde stillgelegt und blieb zurück – ein Ort der Erinnerung, der Geschichte und des Verfalls. 

2003 schließlich erhielt sie den Status eines Baudenkmals, womit ihr Wert als kulturelles Erbe des Wintersports gesichert wurde. 

Aussichtsplattform – Blick in die Kuppenrhön 

Man wandert heute nicht mehr zum Sprungturm, um Athleten fliegen zu sehen, sondern um die Aussicht zu genießen. Direkt unterhalb der Schanze wurde 2006 eine Aussichtsplattform errichtet. 

Von hier reicht der Blick weit über die Landschaft – bei klarer Sicht sogar bis in die Kuppenrhön. Wanderer verweilen, atmen tief durch, lauschen dem Wind und lassen sich von der Weite tragen. 

So wird aus einem Ort des Sports ein Ort der Ruhe, des Schauens und Staunens. 

Anreise und Wanderwege 

Man erreicht Bermuthshain bequem mit dem Auto. Der Ort liegt eingebettet in die reizvolle Landschaft des Vogelsbergs, wo Natur und Geschichte aufeinandertreffen. 

Die Wilhelm-Dillemuth-Schanze liegt direkt am Weißer Stein Weg (GRW 1), der mit schwarzer Markierung versehen ist. Die rund 14,3 Kilometer lange Strecke führt durch Wälder, über Hügel und bietet unterwegs zahlreiche Ausblicke. 

Die Schanze bildet dabei ein besonderes Highlight der Wanderung, das Naturgenuss und Kulturgeschichte verbindet. 

Fazit – Wilhelm-Dillemuth-Schanze als Ausflugsziel im Vogelsberg 

Man erlebt die Wilhelm-Dillemuth-Schanze heute als mehr als nur eine verlassene Sportstätte. Sie ist ein Denkmal des deutschen Wintersports, ein Zeugnis vergangener Zeiten und zugleich ein Ziel für Wanderer, Naturfreunde und Kulturinteressierte

Hier verschmelzen die Geschichte des Skispringens und der Vogelsberg zu einem skurrilen Erlebnis.

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Bergpark Wilhelmshöhe Kassel: UNESCO-Welterbe & Wasserspiele

Naturpark Habichtswald
, Habichtswälder Bergland , Deutschland
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Ein Spaziergang durch Geschichte und Natur 

Man betritt den Bergpark Wilhelmshöhe im Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe und spürt sofort seine monumentale Wirkung. Auf rund 2,4 Quadratkilometern entfaltet sich der größte Bergpark Europas – ein Ort, an dem Landschaftsarchitektur, Kunst und Natur in einzigartiger Weise verschmelzen. 

Seit 2013 gehört der Bergpark Wilhelmshöhe zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht Besucher aus aller Welt an. Zwischen dem monumentalen Herkules und dem prachtvollen Schloss Wilhelmshöhe spannt sich eine Sichtachse, die nicht nur die Stadt Kassel, sondern auch Jahrhunderte europäischer Gartenbaukunst erlebbar macht. 

Lage und Geographie – Vom Habichtswald zum Schloss 

Man wandert vom westlichen Rand Kassels in den Naturpark Habichtswald, wo sich der Bergpark wie ein grünes Theater öffnet. Der Karlsberg (526 m) markiert den höchsten Punkt, nur wenig unterhalb thront der Herkules auf 515 Metern Höhe. 

Von hier führt die Achse hinunter zum Schloss Wilhelmshöhe auf 282 Metern – ein Höhenunterschied von rund 230 Metern, der den Park so außergewöhnlich macht. Auf dem Weg dorthin erlebt man Wasserfälle, Kaskaden und romantische Gartenarchitektur in einer natürlichen Kulisse. 

Geschichte – Vom barocken Machtprojekt zum romantischen Landschaftspark 

Man blickt zurück in das Jahr 1696: Unter Landgraf Karl von Hessen-Kassel begann der Bau dieser monumentalen Anlage. Ursprünglich im barocken Stil angelegt, sollte der Park ein Symbol für die Macht und den Fortschritt des Absolutismus sein. 

Im 18. Jahrhundert wandelte sich der strenge Barock zum englischen Landschaftsgarten. Geschwungene Wege, überraschende Ausblicke und romantische Bauwerke wie die Löwenburg Kassel kamen hinzu. 

Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss Wilhelmshöhe zur Sommerresidenz des deutschen Kaisers Wilhelm II. – und diente zeitweise sogar als Gefängnis für Napoleon III. 

Wasserspiele Kassel – Ein barockes Meisterwerk 

Man erlebt die berühmten Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe, wenn sich hunderttausende Liter Wasser in Bewegung setzen – ganz ohne Pumpen, allein durch die Kraft der Schwerkraft. 

Vom Herkules aus stürzt das Wasser über die Kaskaden, durchläuft das Neptunbassin, den Steinhöfer Wasserfall, die geheimnisvolle Teufelsbrücke und das künstliche Aquädukt. Den krönenden Abschluss bildet eine über 50 Meter hohe Fontäne im Schlossteich. 

Die Wasserspiele finden jedes Jahr von Mai bis Oktober an festgelegten Terminen statt und sind ein Höhepunkt jedes Besuchs. 

Schloss Wilhelmshöhe – Kunst, Kultur und Geschichte 

Man erreicht nach einem Spaziergang das Schloss Wilhelmshöhe, das über Jahrhunderte Residenz der Landgrafen, Kurfürsten und Kaiser war. Heute beherbergt es die Gemäldegalerie Alte Meister, eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands. 

Besonders der Weißensteinflügel gibt Einblicke in die prachtvollen Wohnräume der Landgrafen – eine Reise zurück in die Zeit des höfischen Lebens. 

Natur und Vielfalt im Bergpark 

Man entdeckt auf den Wegen durch den Park eine faszinierende Pflanzenwelt. Über 700 Baum- und Straucharten aus Europa, Asien und Nordamerika wachsen hier. Besonders sehenswert ist die Roseninsel im Schlossteich, die als erste Rosenzüchtung Deutschlands gilt. 

Die Topographie des Bergparks sorgt für abwechslungsreiche Landschaftsbilder: karge Wälder am Karlsberg, üppige Vegetation im unteren Parkbereich und immer wieder überraschende Panoramablicke über Kassel und das Umland. 

Löwenburg Kassel – Romantische Ruine mit Geschichte 

Man stößt unweit des Schlosses auf die scheinbar mittelalterliche Löwenburg. Doch die Burg ist keine echte Ruine, sondern wurde zwischen 1793 und 1800 als romantisches Lustschloss erbaut. 

Heute begeistert sie Besucher mit ihrem wehrhaften Äußeren und den historischen Innenräumen – ein weiteres Beispiel für die Vielfalt des Bergparks. 

Anreise und Tipps für den Besuch 

Man erreicht den Bergpark Wilhelmshöhe bequem mit dem Auto oder den Tramlinien 1 und 4, die direkt nach Bad Wilhelmshöhe fahren. Von dort führen Wege und Treppen in den Park – festes Schuhwerk ist empfehlenswert, denn es sind bis zu 300 Höhenmeter zu überwinden. 

Parkplätze stehen an den Besucherzentren Wilhelmshöhe und Herkules zur Verfügung. An Tagen mit Wasserspielen pendelt zudem die Buslinie 23 zwischen den beiden Eingängen. 

Fazit – Bergpark Wilhelmshöhe: UNESCO-Welterbe und Naturerlebnis 

Man erlebt den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel als ein Gesamtkunstwerk aus Natur, Architektur und Geschichte

Ob bei den barocken Wasserspielen, einem Spaziergang zur Löwenburg, einem Besuch der Gemäldegalerie im Schloss Wilhelmshöhe oder dem Blick vom Herkules über Kassel – dieser Park ist ein einzigartiges UNESCO-Welterbe und ein Ort, den man nie vergisst. 

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Nienhagen Ostsee: Gespensterwald, Steilküste & Ostseebad erleben

Nienhagen
, Ostseeküste , Deutschland
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Ein Ort, wo Meer und Wald aufeinandertreffen 

Man steht am Rand der Steilküste von Nienhagen, hört das Donnern der Ostseewellen und spürt, wie das Meer Jahr für Jahr Stück für Stück Land zurückholt – etwa 25 Zentimeter Küste gehen hier verloren. Hinter einem erhebt sich das geheimnisvolle Nienhäger Holz, besser bekannt als der Gespensterwald Nienhagen

Dieser rund 180 Hektar große Küstenwald ist ein Naturwunder. Durch den salzigen Ostseewind sind die Buchen und Eichen bizarr verformt – ihre schlangenartigen Äste wirken besonders im Nebel oder in der Dämmerung wie Gestalten aus einer anderen Welt. 

Lage – Nienhagen zwischen Warnemünde und Heiligendamm 

Man findet das Ostseebad Nienhagen an der Mecklenburgischen Ostseeküste, eingebettet zwischen den bekannten Badeorten Warnemünde und Heiligendamm. Die Gemeinde liegt nur acht Meter über dem Meeresspiegel, direkt an der Küste. 

Die Steilküste erhebt sich etwa zwölf Meter hoch, darunter breiten sich naturbelassene Sandstrände an der Ostsee aus. Zwischen Findlingen und Geröllfeldern kann man Muscheln sammeln oder einfach die klare Seeluft genießen. 

Gespensterwald Nienhagen – Mystik am Meer 

Man tritt in den Gespensterwald Nienhagen und fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt. Der Küstenwald ist etwa 100 Meter breit und 1,25 Kilometer lang. Die uralten Windflüchter-Bäume haben über Jahrzehnte ihre Kronen dem Seewind gebeugt, bis sie wie im Tanz erstarrt scheinen. 

Bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn die Sonne flach über die Ostsee scheint, verwandelt sich der Wald in ein Märchen aus Licht und Schatten. Kein Wunder, dass der Gespensterwald zu den beliebtesten Fotomotiven an der Ostsee zählt. 

Schon 1943 wurde er zum Naturschutzgebiet erklärt. Wer hier wandert, sollte Rücksicht auf Pflanzen und Tiere nehmen – denn der Wald ist ein einzigartiger Lebensraum. 

Geschichte – Vom Klosterdorf zum Ostseebad 

Man blickt zurück auf das Jahr 1264, als Nienhagen erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Name verweist auf ein gerodetes Waldgebiet, das über Jahrhunderte eng mit dem Zisterzienserkloster Doberan verbunden war. 

Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann die Wandlung vom Bauerndorf zum Ostseebad Nienhagen. 1906 parzellierte der Dorfschulze Wilhelm Barten sein Land für Pensionen und Unterkünfte. Wenige Jahre später entstanden Hotels, 1909 wurde ein Badeverein gegründet. 

1929 erhielt Nienhagen die offizielle Konzession für den Seebadebetrieb, 1936 folgte die Anerkennung als Ostseebad Mecklenburg-Vorpommern. Damals gab es eine Seebrücke und einen Aussichtsturm – heute sind sie verschwunden, doch die Natur selbst ist die größte Attraktion geblieben. 

Freizeit und Naturerlebnisse an der Ostsee 

Man folgt dem Steilküstenwanderweg von Nienhagen bis Börgerende und erlebt dabei, wie die Küstenerosion die Landschaft ständig verändert. Immer neue Blicke öffnen sich auf Meer, Wald und weite Felder. 

Etwa 1,5 Kilometer vor der Küste liegt das künstliche Riff Nienhagen, ein spannendes Projekt für die Meeresforschung. 

Wer Ruhe sucht, findet sie am langen Naturstrand, der auch in der Hochsaison nicht überlaufen ist. Hier genießt man eine besondere Mischung aus Ostseestrand und Küstenwald, die nur wenige Orte bieten. 

Anreise nach Nienhagen 

  • Mit dem Flugzeug: Der nächstgelegene Flughafen ist Rostock-Laage (RLG), alternativ bieten sich Berlin Brandenburg (BER) und Hamburg (HAM) an. 

  • Mit der Bahn: Nächstgelegene Bahnhöfe sind Bad Doberan und Warnemünde. Von Warnemünde-Werft fährt der Bus 119 direkt nach Nienhagen. 

  • Mit dem Auto: Über die A20 (Lübeck–Rostock), Ausfahrt Bad Doberan, dann weiter über Landstraßen. Die B103 führt von Rostock Richtung Nienhagen. 

Fazit – Nienhagen: Ostseebad mit Gespensterwald und Steilküste 

Man erlebt in Nienhagen ein Ostseebad, das nicht nur Badeort, sondern auch Naturerlebnis ist. Die Steilküste, der Gespensterwald und die weiten Sandstrände machen diesen Ort zu einem besonderen Reiseziel an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns

Ob beim Wandern, Fotografieren oder einfach beim Stillsein zwischen den Windflüchtern – Nienhagen schenkt Momente, die bleiben.

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Eugen-Keidel-Turm Schwarzwald: Aussicht vom Schauinslandturm

Südlicher Schwarzwald
, Schwarzwald , Deutschland
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Schauinslandturm: Ein außergewöhnlicher Aussichtsturm im Schwarzwald 

Der Eugen-Keidel-Turm, auch bekannt als Schauinslandturm, ist ein außergewöhnlicher Aussichtsturm im Schwarzwald. Vier imposante Douglasienstämme aus dem Freiburger Stadtwald tragen eine dreieckige Plattform, und über mehr als 85 Stufen gelangt man hinauf in die Höhe. Von der Aussichtsplattform eröffnet sich ein grandioser Panoramablick: Über die Oberrheinebene hinweg, bis zu den Vogesen, weiter zum Hochschwarzwald mit dem Feldberg und sogar bis zu den zu den höchsten Gipfeln Schweizer Alpen.  

Geschichte und Namensgebung 

Der Turm wurde um die Jahre 1980 bis 1981 errichtet. Seinen Namen erhielt er nach Eugen Keidel, der von 1962 bis 1982 Oberbürgermeister von Freiburg war.  

Wenn ein Turm schweigt – Sperrung und Renovierung 

Doch auch Bauwerke unterliegen dem Alterungsprozess. Im Jahr 2022 wurden Schäden an den Querhölzern festgestellt, woraufhin der Turm gesperrt wurde. Fast drei Jahre lang blieb der Aufstieg verwehrt. Erst im April 2025 war es wieder möglich, nach einer umfassenden Sanierung im Wert von etwa 295.000 Euro hinaufzusteigen. Heute trägt die Konstruktion eine Last von 500 kg/m² und ist somit für viele weitere Jahre gesichert. 

Beliebtes Wanderziel am Freiburger Hausberg Schauinsland 

Den Eugen-Keidel-Turm erreicht man am besten über einen etwa zwei Kilometer langen Rundweg ab der Bergstation der Schauinslandbahn. Startet man dort, ist der Turm bald sichtbar. Auch zahlreiche andere Wanderwege führen zu ihm, und wer den Gipfel erklimmt, versteht rasch, warum dieser Ort zu den beliebtesten Aussichtspunkten im Schwarzwald zählt.

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Saurierfährten Euerdorf: Museum Terra Triassica & Geotop erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Man steht am Fundort der Saurierfährten in Euerdorf, einem einzigartigen Geotop in Unterfranken, und blickt auf großflächige, gut erhaltene Trittsiegel von Dinosaurier-Vorfahren aus der Zeit des Buntsandsteins vor rund 250 Millionen Jahren. Diese Spuren sind selten direkt am Fundort zu sehen und machen Euerdorf zu einem bedeutenden Ziel für Erdgeschichtsinteressierte und Familien. 

Lage und Museum Terra Triassica 

Das Museum Terra Triassica in Euerdorf befindet sich im historischen Jagdschloss der Fürstäbte von Fulda, einem Gebäude aus dem Jahr 1598. Die Ausstellung zeigt die erdgeschichtliche Entwicklung der Germanischen Trias im Mitteleuropäischen Becken mit Fossilien aus dem heutigen Mainfranken und der Rhön. Die Sammlung basiert auf über 40 Jahren Arbeit der Gruppe Sammlung Mainfränkische Trias Euerdorf (SMTE)

Geschichte und Ausstellung 

Die Dauerausstellung gliedert sich in die klassischen Trias-Epochen: Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Besucher erfahren, wie sich Umweltbedingungen, Flora und Fauna vor etwa 252 bis 201 Millionen Jahren veränderten. Im Museumsgarten wachsen Pflanzen, die es bereits in der Trias gab, und die geologischen Lehrpfade „Weg durch die Zeit“ und „Panoramaweg Wein und Stein“ laden zu spannenden Wanderungen ein. 

Saurierfährten am Originalfundort 

Das Außengeotop bei Euerdorf zeigt großflächige Fußabdrücke von Chirotherium, den Vorläufern der Dinosaurier. Diese Fährten aus dem Buntsandstein sind außergewöhnlich gut erhalten und bleiben am Fundort sichtbar – eine Seltenheit, da solche Spuren meist in Museen aufbewahrt werden. Die Fährten geben Einblicke in die Lebenswelt und das Klima der Triaszeit. 

Anreise 

  • Mit dem Auto: Über die Autobahn BAB7, Ausfahrt Hammelburg-Elfershausen, Richtung Bad Kissingen. Von dort auf der B286 nach Euerdorf. Nach der Tankstelle links abbiegen und der Alten Kissinger Straße bis zum Waldrand folgen, dann der Beschilderung zum Geotop folgen. 

  • Zu Fuß: Das Geotop ist über den Rundwanderweg Euerdorf und den „Zeitweg“ Bad Kissingen-Euerdorf erreichbar, die beide am Fundort vorbeiführen. 

Die Saurierfährten in Euerdorf und das Museum Terra Triassica bieten eine einzigartige Kombination aus Wissenschaft, Geschichte und Naturerlebnis – ein lohnendes Ziel für alle, die die Erdgeschichte hautnah erleben möchten.

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Edersee Hessen: Talsperre, Freizeit & Natur im Waldeck-Frankenberg

Nationalpark Kellerwald-Edersee
, Kellerwald , Deutschland
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Man steht an der beeindruckenden Staumauer der Edertalsperre, einer der größten Talsperren Deutschlands, im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Hessen. Der Edersee erstreckt sich über eine Fläche von knapp 12 km² und bietet mit seiner 48 Meter hohen Staumauer, den historischen Tortürmen und den Kraftwerksgebäuden ein faszinierendes technisches Denkmal. Umgeben von der malerischen Landschaft des Nationalparks Kellerwald-Edersee ist der See ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Naturliebhaber. 

Lage und Geografische Besonderheiten 

Der Edersee liegt etwa 35 Kilometer südwestlich von Kassel und 20 Kilometer südöstlich von Korbach. Der Stausee zieht sich über 28,5 Kilometer durch das Edertal und wird von mehreren Zuflüssen wie der Eder, Itter und Banfebach gespeist. Die umliegenden Berge des Kellerwaldes erreichen Höhen von über 600 Metern und bieten ein abwechslungsreiches Landschaftsbild aus Nadel- und Mischwäldern. 

Geschichte und Bau der Talsperre 

Der Bau der Edertalsperre begann 1908 und wurde 1914 abgeschlossen. Sie wurde errichtet, um die Wasserstände der Bundeswasserstraßen Weser und Mittellandkanal zu stabilisieren, Hochwasserschutz zu bieten und Strom zu erzeugen. Über 1000 Arbeiter waren am Bau beteiligt, der mit 25 Millionen Goldmark eines der größten Bauprojekte der Kaiserzeit war. Die Staumauer besteht aus rund 300.000 m³ Bruchsteinmauerwerk und ist mit einer Kronenlänge von 400 Metern und einer Basisbreite von 36 Metern ein beeindruckendes Bauwerk. 

Kraftwerk und Nutzung 

Das Wasserkraftwerk am Fuße der Staumauer erzeugt mit mehreren Francis-Turbinen eine Leistung von bis zu 36 MW. Es sorgt für eine nachhaltige Energieversorgung und ist Teil eines komplexen Systems, das auch das nahegelegene Pumpspeicherkraftwerk und den Affolderner See als Ausgleichsbecken umfasst. 

Freizeit und Natur 

Rund um den Edersee laden zahlreiche Freizeitmöglichkeiten ein: Wandern, Radfahren, Wassersport und Angeln sind nur einige der Aktivitäten. Der angrenzende Nationalpark Kellerwald-Edersee bietet vielfältige Naturerlebnisse in einem der letzten großen Buchenwälder Europas. Die historischen Ortschaften wie Hemfurth-Edersee und Waldeck mit ihrem Schloss ergänzen das touristische Angebot. 

Der Edersee verbindet Technikgeschichte, Natur und Freizeit auf einzigartige Weise und ist ein lohnendes Ausflugsziel für Familien, Naturliebhaber und Technikinteressierte. 

Edertalsperre – Staumauer am Edersee in Hessen 

Wenn man an der Staumauer des Edersees steht 

Man tritt hinaus auf die Krone der Edertalsperre und spürt sofort die Wucht des Bauwerks. 400 Meter lang, 48 Meter hoch, mit mächtigen Bögen aus grauem Bruchstein – die Staumauer am Edersee wirkt wie ein Monument der Kaiserzeit. Unter einem rauscht das Wasser, vor einem breitet sich der Edersee aus, einer der größten Stauseen Deutschlands. 

Geschichte der Edertalsperre – Bauwerk der Kaiserzeit 

Zwischen 1908 und 1914 erbaut, diente die Talsperre im Edertal gleich mehreren Zwecken: Sie sicherte die Schifffahrt auf Weser und Mittellandkanal, schützte die Region vor Hochwasser und erzeugte Energie durch Wasserkraft. Über 1.000 Arbeiter waren am Bau beteiligt, und rund 300.000 Kubikmeter Bruchsteinmauerwerk wurden verbaut. 

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Staumauer der Edertalsperre 1943 durch einen Bombenangriff schwer beschädigt. Eine gewaltige Flutwelle ergoss sich durch das Edertal bis nach Hann. Münden. Heute erinnert das Sperrmauermuseum in Hemfurth an diese Ereignisse und erklärt anschaulich die Technik und Geschichte der Talsperre. 

Architektur und Technik – ein Meisterwerk der Ingenieurskunst 

Man erfährt, dass die Krone der Staumauer 400 Meter lang und 6 Meter breit ist. Autos könnten problemlos darüber fahren, doch für Fahrzeuge ist die Mauer gesperrt. Auf beiden Seiten führen Wege und Parkplätze heran. An der Basis misst die Staumauer am Edersee ganze 36 Meter. Am Fuß des Bauwerks arbeitet ein Wasserkraftwerk, das mit mehreren Turbinen bis zu 36 Megawatt Strom erzeugt – eine Verbindung von Geschichte und moderner Energiegewinnung. 

Illumination der Staumauer – ein Farbenspiel bei Nacht 

Wenn die Dämmerung hereinbricht, verwandelt sich die Edertalsperre in ein Schauspiel aus Licht und Farbe. Seit dem 100-jährigen Jubiläum 2014 wird die Staumauer jeden Abend in wechselnden Farben illuminiert. Besonders eindrucksvoll erlebt man dieses Farbspiel vom Hemfurther Ufer, wo ein großer Wasserspielplatz für Kinder den See im Miniaturformat nachbildet. 

Freizeit und Tourismus am Edersee 

Rund um die Edertalsperre pulsiert das Leben. Cafés, Restaurants und Kioske laden ein, und von den Anlegestellen starten Ausflugsschiffe zu Rundfahrten über den See. Je nach Wasserstand reicht die Personenschifffahrt auf dem Edersee bis nach Herzhausen. Fahrräder sind auf den Schiffen erlaubt, sodass sich Rad- und Schiffstouren ideal kombinieren lassen. 

Wildtierpark, Buchenhaus und Baumwipfelpfad 

Von der Staumauer führt ein Fußweg zum Wildtierpark Edersee mit Hirschen, Wölfen, Wildpferden und einer Greifvogel-Flugschau. Direkt daneben liegt das Buchenhaus, eine Ausstellung über das UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwälder im Nationalpark Kellerwald-Edersee. 

Ein Stück weiter entdeckt man den Baumwipfelpfad Treetop Walk, der hoch über den Baumkronen verläuft und fantastische Ausblicke auf den Edersee und den Kellerwald eröffnet. Hunde sind auf diesem Baumwipfelpfad willkommen – eine Seltenheit in Deutschland. Daneben lockt ein Hochseilgarten, eingebettet in dichten Wald. 

Natur und Landschaft – der Edersee im Kellerwald 

Man blickt über den Stausee, der sich wie ein schimmerndes Band durch das Tal schlängelt. Umrahmt von den Bergen des Kellerwaldes, deren Höhen bis über 600 Meter reichen, liegt der See eingebettet in eine wilde, zugleich sanfte Landschaft. Wälder, Wanderwege und Aussichtspunkte machen den Edersee zu einem Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Radfahrer. 

Fazit – Edertalsperre und Edersee als Ausflugsziel in Hessen 

Die Edertalsperre ist mehr als nur eine technische Meisterleistung – sie ist ein lebendiges Denkmal deutscher Ingenieurskunst, ein Symbol historischer Ereignisse und zugleich ein Zentrum für Erholung und Naturerlebnis. Ob man die Staumauer bestaunt, mit dem Schiff über den See fährt oder auf dem Baumwipfelpfad wandelt – am Edersee in Hessen verschmelzen Technik, Geschichte und Natur zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Teufelstisch Pfalz: Naturwunder, Wanderung & Erlebnispark entdecken

Wasgau
, Pfälzerwald , Deutschland
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Den Teufelstisch entdecken 

Man steht vor dem Teufelstisch bei Hinterweidenthal und kann kaum glauben, dass diese mächtige Tischplatte von einem filigranen Felsfuß getragen wird. Mit 14 Metern Höhe und rund 50 Quadratmetern Fläche wirkt der Pilzfelsen wie ein gigantischer Naturtisch mitten im Wald. Die orangenfarbenen Sandsteinflächen glühen im Licht der Sonne – ein magisches Bild, das Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber gleichermaßen in seinen Bann zieht. Dieses Naturdenkmal im Pfälzerwald ist ein wahres geologisches Meisterwerk, geschaffen durch Jahrmillionen der Erosion im Buntsandstein. 

Geologie und Gewicht des Teufelstisches 

Man spürt die Kraft der Natur, wenn man vor diesem 284 Tonnen schweren Felsen steht. Der sogenannte Kaltenbacher Teufelstisch beeindruckt durch das perfekte Zusammenspiel aus stabiler Tischplatte und schmalem Fuß. Kein Wunder, dass er 2006 als Nationales Geotop ausgezeichnet wurde – ein Zeichen für seine geologische Bedeutung in Deutschland. 

Sage und Legenden 

Man kann fast die Stimmen der Vergangenheit hören, wenn man die Geschichten über den Teufelstisch hört. Einer Sage nach schuf der Teufel selbst diesen Felsen, um sich einen Tisch zum Essen zu bauen. Wer die Legenden kennt, spürt die geheimnisvolle Aura, die diesen Ort umgibt, und versteht, warum der Teufelstisch ein kulturelles Symbol im Pfälzerwald geworden ist. 

Wandern rund um den Teufelstisch 

Man wandert vom Erlebnispark Teufelstisch aus über einen leichten, familienfreundlichen Weg direkt zum Felsen. In nur etwa 20 Minuten erreicht man das Naturdenkmal. Wer länger unterwegs sein möchte, kann die Rundwanderwege um den Etschberg nutzen, die bis zu 10 Kilometer lang sind. Dabei entdeckt man weitere beeindruckende Felsen wie die Teufelsküche oder den Teufelsamboss. Auf den Pfaden lassen sich immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Täler der Wieslauter und des Salzbachs genießen. 

Premiumwanderweg Hinterweidenthaler Teufelstisch-Tour 

Man kann sich auch für die Premiumwanderung entscheiden, die Teufelstisch, Teufelsschmiede und Teufelsküche verbindet. Auf 9,5 Kilometern wandert man rund um den Etschberg, erlebt drei Stunden Natur pur und genießt Panoramaausblicke, die jeden Schritt lohnen. Wer möchte, erweitert die Route noch um die Felsen des Handschuh-Kopfs – ein weiteres Highlight für Wanderer und Naturfotografen. 

Klettern am Teufelstisch 

Man klettert auf den Teufelstisch und spürt den Nervenkitzel. Drei offiziell freigegebene Routen mit Schwierigkeitsgraden von 6+, 7− und 8+ bieten Herausforderungen für jeden Kletterer. Ob Anfänger oder Profi – der Blick vom Gipfel über die bewaldeten Täler des Pfälzerwalds ist atemberaubend. Abseilringe und ein Gipfelbuch sorgen für Sicherheit und die Möglichkeit, die eigenen Erfolge festzuhalten. 

Erlebnispark Teufelstisch 

Man kann den Tag perfekt abrunden im Erlebnispark Teufelstisch. Wasserspielplätze, ein Barfußpfad, eine Riesenrutsche und viele weitere Attraktionen machen den Park zum idealen Ziel für Familien. Nach der Wanderung lädt er zum Entspannen, Spielen und Naturgenießen ein. 

Anfahrt und Lage 

Man erreicht den Teufelstisch auf dem Bergrücken bei Hinterweidenthal-Kaltenbach, etwa 284 Meter über dem Meeresspiegel. Südlich der B10 gelegen, ist die Region gut erreichbar mit Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Felsen ragt weithin sichtbar aus dem Wald und ist selbst nachts beleuchtet – ein magischer Blickfang in der Pfalz.

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Teufelsschmiede Pfälzerwald: Ambossförmiger Pilzfelsen bei Hinterweidenthal

Wasgau
, Pfälzerwald , Deutschland
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Man wandert durch den geheimnisvollen Pfälzerwald, spürt das Rascheln der Blätter unter den Füßen, und plötzlich taucht sie auf: die Teufelsschmiede. Ein ambossförmiger Buntsandstein-Felsen, der wie aus einem alten Märchen zwischen Moos und Farnen hervorragt. Die Felsformation gehört zu den berühmten Pilzfelsen von Hinterweidenthal und ist ein faszinierendes Ziel auf der beliebten Teufelstisch-Wanderung

Lage der Teufelsschmiede 

Die Teufelsschmiede liegt auf dem Rücken des 321 Meter hohen Etschbergs, im äußersten Nordwesten des Dahner Felsenlandes. Von hier aus kann man in der Nähe die Teufelsküche erkunden, und nur rund 300 Meter entfernt ragt der legendäre Teufelstisch in den Himmel. Rund einen Kilometer nordwestlich fließt der Salzbach, der sich hier mit dem Walmersbach vereint. Die Bebauung von Hinterweidenthal beginnt etwa einen Kilometer südlich und östlich. 

Geologie: Buntsandstein und Rehberg-Schichten 

Die Felsformation besteht aus robustem Buntsandstein, geformt durch Jahrtausende von Wind und Wetter. Die ambossförmige Struktur gibt der Teufelsschmiede nicht nur ihr charakteristisches Aussehen, sondern inspirierte auch den Namen – eine Anspielung auf den benachbarten Teufelstisch. Geologisch gehört der Felsen zu den Rehberg-Schichten, einem typischen Merkmal der Region Pfälzerwald. 

Wanderungen zur Teufelsschmiede 

Wer die Teufelsschmiede besuchen möchte, folgt am besten dem rund 9,5 Kilometer langen Premiumwanderweg Hinterweidenthal Teufelstisch-Tour. Alternativ führt der lokale Rundwanderweg 15 direkt am Felsen vorbei. Unterwegs eröffnen sich immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Wälder und die bizarren Felsformationen. Die Wanderung ist sowohl für Genusswanderer als auch für Familien geeignet, die die Natur des Pfälzerwalds hautnah erleben möchten. 

Erlebnispark Teufelstisch und Umgebung 

Seit 2009 bereichert der Erlebnispark Teufelstisch die Umgebung, nur wenige Minuten Fußweg von der Teufelsschmiede entfernt. Hier kann man die Felsenlandschaft interaktiv entdecken und sich über die geologischen Besonderheiten der Pilzfelsen Hinterweidenthal informieren. Der Park ergänzt perfekt die Wanderung zur Teufelsschmiede und macht sie zu einem Erlebnis für Groß und Klein. 

Besucherinformationen Teufelsschmiede 

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Burg Wildenstein: Geschichte, Lage & Anreise der Spornburg

Naturpark Obere Donau
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Wenn man den schmalen Pfad entlangschreitet und der Blick sich hebt, entdeckt man sie: die Burg Wildenstein bei Leibertingen. Hoch über der jungen Donau thront sie, als wache sie seit Jahrhunderten über das Obere Donautal. Mächtig und geheimnisvoll erhebt sich die mittelalterliche Burganlage auf einem steil abfallenden Felsen, rund 200 Meter über dem Fluss. 

Geschichte der Burg Wildenstein – von Rittern, Fürsten und Gefangenen 

Man stellt sich vor, wie die ersten Mauern im 13. Jahrhundert Stein für Stein aufgeschichtet wurden. Die Ursprünge reichen jedoch weiter zurück – bis in eine Zeit, in der die Herren von Wildenstein Burgenketten an der Donau errichteten. Zwar wird die Burg 1077 in einem Klosterjahrbuch genannt, doch gilt diese Erwähnung als fraglich. 

Sicher ist: Im späten Mittelalter gehörte die Burg den Grafen von Zimmern, die sie zur wehrhaften Festung ausbauten. Renaissance-Malereien aus dieser Zeit zeugen noch heute von Blütenranken, Vögeln und der geheimnisvollen Sigenotsage. 

Von 1628 bis 1971 lag die Burg in den Händen der Fürsten zu Fürstenberg. Sie diente nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als Staatsgefängnis – ein Ort, an dem Geschichten von Intrigen und Gefangenschaft ihre Schatten warfen. 

Eine der besterhaltenen Festungsanlagen des Spätmittelalters 

Wer die Burg Wildenstein im Naturpark Obere Donau besucht, begreift schnell: Hier betritt man eine der besterhaltenen Burgen in Deutschland. Kaum eine andere Festungsanlage vermittelt so eindrucksvoll die Wehrhaftigkeit des Spätmittelalters. 

Noch heute wirkt die Burg fast unbezwingbar – geschützt durch ihre Lage, nur erreichbar über Brücken, die Haupt- und Vorburg verbinden. 

Burg Wildenstein als Jugendherberge 

Seit den 1920er-Jahren erfüllt die Burg eine neue Rolle: als Jugendherberge Burg Wildenstein. Wo einst Ritter über Wehrgänge schritten, beziehen heute Schulklassen, Familien und Wandergruppen ihre Quartiere. 

1971 ging die Anlage endgültig in den Besitz des Deutschen Jugendherbergswerks Baden-Württemberg über. Heute zählt sie zu den beliebtesten Jugendherbergen des Landes – ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt und zugleich Gemeinschaft entsteht. 

Im Burghof lockt die Burgschenke mit regionalen Köstlichkeiten, während die alten Mauern Geschichten aus Jahrhunderten zu flüstern scheinen. 

Beliebtes Ausflugsziel im Donaubergland 

Man wandert durch Wälder, folgt verschlungenen Wegen und erreicht schließlich die steinernen Tore. Die Burg lädt zur Rast ein – als Ziel für Wanderungen im Donaubergland, als Etappe für Radfahrer oder einfach als lohnender Abstecher auf einer Reise durch die Schwäbische Alb

Wer hier verweilt, spürt die Kraft des Ortes: das Rauschen der Donau tief unten, den Wind über den Felsen, den Blick weit hinaus über Täler und Hügel. 

Lage und Architektur 

Die Spornburg Wildenstein ruht auf einem künstlich abgeschrofften Felsen, der ihr von Natur aus Schutz verleiht. Mit einer Höhenlage von rund 810 Metern über dem Meer thront sie über der Donau und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Donaudurchbruch durch die Schwäbische Alb. 

Ihre heutige Gestalt stammt weitgehend aus dem 16. Jahrhundert – nahezu unverändert seit jener Zeit, als die Grafen von Zimmern sie erweiterten. 

Anreise zur Burg Wildenstein 

  • Mit dem Auto: Von Sigmaringen oder Beuron aus folgt man der Beschilderung nach Leibertingen und weiter zur Burg. Parkplätze finden sich in unmittelbarer Nähe. 

  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bahnhöfe in Sigmaringen und Beuron bieten Anschluss. Von dort bringen Busse Besucher nach Leibertingen; der Fußweg zur Burg führt durch herrliche Landschaft. 

  • Zu Fuß oder mit dem Rad: Wander- und Radwege durch den Naturpark Obere Donau führen direkt zur Burg – ein Erlebnis für Naturliebhaber. 

Fazit: Burg Wildenstein – Zeitreise im Oberen Donautal 

Wer die Burg Wildenstein in Baden-Württemberg besucht, taucht ein in Jahrhunderte voller Geschichte, Legenden und Landschaftserlebnisse. Sie ist Festung, Jugendherberge, Ausflugsziel – und vor allem ein Ort, an dem man spürt, wie Vergangenheit und Gegenwart ineinanderfließen.

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Burg Salzburg Unterfranken: Historische Ganerbenburg bei Bad Neustadt

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Man steht auf der Burg Salzburg, hoch oben auf einer Hochebene bei Bad Neustadt an der Saale in Unterfranken, und spürt den Atem der Geschichte. Rund 300 Meter über dem Tal erhebt sich die mächtige Anlage, errichtet um 1150 aus Kalk- und Sandstein. Sie ist eine der größten noch erhaltenen Ganerbenburgen in Deutschland – ein Ort, an dem sich mittelalterliche Macht, Architektur und Natur zu einem eindrucksvollen Erlebnis vereinen. 

Lage und Geografie der Burg Salzburg 

Von weitem sieht man, wie die Burg Salzburg auf einem Bergsporn thront, nur einen Kilometer östlich des Stadtzentrums von Bad Neustadt. Ein tiefer, 160 Meter langer Halsgraben trennt die Burg vom umliegenden Plateau. Der Steilhang fällt zum Saaleufer ab und bietet seit Jahrhunderten natürlichen Schutz. Schon im Mittelalter nutzte man die Hänge für den Weinbau, der die Region prägte. 

Geschichte der Burg Salzburg 

Wenn man durch das romanische Haupttor tritt, geht man auf Spuren von fast 900 Jahren Vergangenheit. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg um 1160. Errichtet vermutlich durch Bischof Gebhard von Henneberg, wuchs sie bald zur Ganerbenburg, in der mehrere Adelsfamilien gleichzeitig lebten. 

Ab 1170 bauten Ministerialen des Bistums Würzburg die Anlage zu einer Burg mit mehreren Ansitzen aus. Um 1250 war der Ausbau abgeschlossen – die Salzburg wurde zur Heimat ganzer Adelsgeschlechter wie den Voit von Salzburg, Brende, Lebenhan oder Eichenhausen. 

Im 15. Jahrhundert regelte ein Burgfriedensvertrag die Rechte und Pflichten der Miteigentümer, um Konflikte zu vermeiden. Trotz Bauernkrieg, späteren Verkäufen und Umbauten überstand die Salzburg die Jahrhunderte erstaunlich unversehrt. 

Architektur und Besonderheiten 

Die Architektur der Burg Salzburg ist typisch für eine Höhenburg in Spornlage. Ein mächtiger Mauerring umschließt das Areal von über 10.000 Quadratmetern. Der eindrucksvolle Torturm, die romanische Burgkapelle St. Bonifatius aus gelbem Sandstein und die zahlreichen Wohn- und Wehrbauten lassen erahnen, wie komplex das Leben auf einer mittelalterlichen Burg organisiert war. 

Noch heute ist ein Teil der Salzburg bewohnt. Besucher können den Burghof, die Kapelle und die Außenanlagen erkunden, während private Wohnbereiche nicht zugänglich sind. Wer die Burg umrundet, entdeckt Schießscharten, Türme und Mauern, die das Bild einer nahezu unversehrten Mittelalterburg zeichnen. 

Vom Bauernkrieg bis in die Moderne 

1525 wurde die Salzburg im Bauernkrieg beschädigt, später aber wieder instand gesetzt. Im 18. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz von Egid von Borié, der Teile landwirtschaftlich nutzte. Ab dem 19. Jahrhundert wurde sie mehrfach vererbt – unter anderem an die Familie von Haxthausen und schließlich an die Reichsfreiherrn von und zu Guttenberg, die die Burg bis heute bewohnen und erhalten. 

Der berühmte Chemiker Justus von Liebig bezeichnete die Heilquellen im benachbarten Neuhaus Mitte des 19. Jahrhunderts als „zu den vorzüglichsten ihrer Art in Deutschland“. So verband sich die Geschichte der Salzburg eng mit dem Kurbetrieb der Region. 

Ausflugsziel Burg Salzburg in Bad Neustadt an der Saale

Man betritt den Burghof über eine Steinbrücke und bleibt unweigerlich vor der Kapelle St. Bonifatius stehen. Rechts und links erheben sich Wohn- und Wehranlagen, deren Mauern Geschichten von Macht und Alltag erzählen. Die Burg Salzburg ist heute ein beliebtes Ausflugsziel in Unterfranken, das Geschichte, Architektur und Natur vereint. 

Ein Spaziergang rund um die Burg offenbart immer neue Perspektiven – von den tiefen Gräben über die mächtigen Mauern bis hin zum Panorama über Bad Neustadt und die Saale. 

Burg Salzburg – Ein Ort voller Geschichte und Legenden 

Seit über 850 Jahren trotzt die Salzburg Kriegen, Besitzwechseln und der Zeit. Hier lebten Adelsgeschlechter, hier formten Verträge, Konflikte und Bündnisse die Geschicke einer ganzen Region. Und noch heute, wenn der Wind durch die Schießscharten zieht und die Sonne die Mauern in goldenes Licht taucht, spürt man, dass die Burg Salzburg mehr ist als nur eine Ruine: Sie ist ein lebendiges Monument mittelalterlicher Geschichte in Bayern.

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Dinosaurier Museum Altmühltal: Urzeit erleben in Denkendorf

Naturpark Altmühltal
, Fränkische Alb , Deutschland
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Man betritt den Dinosaurier-Park Altmühltal in Denkendorf und taucht ein in die faszinierende Welt der Urzeitgiganten. Seit 2016 begeistert das Museum mit lebensgroßen Modellen, originalen Fossilien und interaktiven Mitmachstationen Jung und Alt. Besonders beeindruckend ist das Skelett des jugendlichen Tyrannosaurus rex „Rocky“, das weltweit einzigartig ist. Auch der älteste und jüngste bekannte Archaeopteryx sowie der riesige Flugsaurier „Dracula“ sind hier ausgestellt. 

Lage und Anreise 

Das Museum befindet sich im Naturpark Altmühltal, nördlich von Denkendorf, direkt an der Autobahn A9, was eine bequeme Anreise mit dem Auto ermöglicht. Für Besucher ohne Auto gibt es eine direkte Busanbindung zum Eingang. Ein großer, kostenloser Parkplatz steht für PKW und Motorräder bereit. Hunde sind im Museum willkommen. 

Geschichte und Highlights 

Der Park bietet einen etwa 1,5 Kilometer langen, barrierefreien Waldrundweg mit über 70 lebensgroßen Nachbildungen von Dinosauriern und anderen Urzeittieren. Die Modelle sind so groß, dass sie teilweise die Baumwipfel überragen und die Erdgeschichte von 400 Millionen Jahren erlebbar machen. 

In der klimatisierten Museumshalle werden neben den spektakulären Fossilien auch die Weltsensation „Rocky“ gezeigt – ein außergewöhnlich gut erhaltenes jugendliches T.rex-Skelett mit Bissspuren, das Einblicke in das Leben der Urzeitgiganten gibt. Der Flugsaurier „Dracula“ beeindruckt mit einer Flügelspannweite von mindestens 12 Metern, vergleichbar mit einer Giraffe in der Höhe. 

Die Sonderausstellung „Schatzkammer im Herzen Bayerns“ präsentiert einzigartige Fossilfunde aus Painten, darunter das Meereskrokodil Dakosaurus und das Raubsaurier-Baby Sciurumimus

Mitmachaktionen und Familienerlebnis 

Das Museum lädt kleine und große Besucher ein, selbst zum Paläontologen zu werden: Fossilien aus dem Jura-Gestein können freigelegt und mitgenommen werden (gegen Gebühr). Überdachte Mitmachstationen, zwei große Spielplätze und ein Waldbiergarten mit regionalen, meist Bio-Speisen sorgen für ein rundum gelungenes Erlebnis. 

Öffnungszeiten und Preise 

Das Museum ist ganzjährig geöffnet, täglich bis 18 Uhr.Eintrittspreise: 

  • Erwachsene: 19,90 € 

  • Senioren: 18,90 € 

  • Kinder (4-14 Jahre): 14,90 € 

  • Kinder 0-3 Jahre: frei 

  • Familienkarte (2 Erw./2 Kinder): 59,90 € 

Das Dinosaurier Museum Altmühltal ist ein spannendes Ausflugsziel für Familien, Schulklassen und Dinosaurierfans jeden Alters. Hier wird Wissenschaft lebendig, Geschichte greifbar und der Besuch zum unvergesslichen Erlebnis. 

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Dinosaurierpark Teufelsschlucht: Erlebnispark mit 170 Modellen & Wissenschaft

Naturpark Südeifel
, Deutsch-Luxemburgischer Naturpark , Deutschland
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Der Dinosaurierpark Teufelsschlucht bei Ernzen in der Eifel ist ein faszinierendes Ausflugsziel für Familien, Natur- und Wissenschaftsfreunde. Auf einem knapp 2 Kilometer langen Rundweg erleben Besucher eine Zeitreise durch über 600 Millionen Jahre Erdgeschichte. Über 180 lebensgroße, wissenschaftlich fundierte Nachbildungen längst ausgestorbener Tiere, darunter berühmte Dinosaurier wie Tyrannosaurus rex, Stegosaurus, Triceratops und der gigantische Seismosaurus, machen die Urzeit lebendig. 

Lage und Anreise 

Der Park liegt in unmittelbarer Nähe der spektakulären Teufelsschlucht bei Ernzen, Rheinland-Pfalz, eingebettet in die reizvolle Landschaft der Eifel. Die Anreise ist mit dem Auto gut möglich, Parkplätze stehen vor Ort zur Verfügung. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Park erreichbar, Informationen zu Busverbindungen sind auf der Website des Parks erhältlich. 

Geschichte und Highlights 

Seit seiner Eröffnung 2015 wurde der Dinosaurierpark stetig erweitert und bietet heute über 170 lebensgroße Modelle, die entlang eines chronologisch gestalteten Rundwegs die Erdzeitalter vom Devon bis zum Quartär abbilden. Ein besonderes Highlight ist der Seismosaurus, mit 45 Metern Länge das größte Dinosauriermodell Europas. 

Der Park präsentiert auch den Dilophosaurus, den „Teufelsschlucht-Dinosaurier“, dessen Fossilien in der Nähe gefunden wurden, sowie den eigens für den Park angefertigten Eifelosaurus

Erlebnis und Wissenschaft 

Der Dinosaurierpark verbindet Spaß mit Wissenschaft: Das Forscher-Camp lädt zu Mitmachaktionen ein, wie dem Aufspalten von Kalksteinplatten, um Fossilien zu entdecken. Im PaleoLab können Besucher die Arbeit von Paläontologen an Original-Fossilien hautnah miterleben und Fragen stellen. 

Ein Dino-Kino mit kindgerechten Filmen, ein Abenteuerspielplatz und interaktive Infotafeln mit einem Audioguide in mehreren Sprachen machen den Besuch besonders familienfreundlich. 

Besonderheiten 

Am Ende des Rundwegs führt die Erdzeiten-Schnecke durch die Erdzeitalter – ein spiralförmiger Weg, der die Zeiträume der Erdgeschichte anschaulich darstellt. Das Maskottchen Teo der Teufelosaurus begleitet Kinder mit spannenden Geschichten und Rätseln. 

Für das leibliche Wohl sorgt das Dino’s Diner mit leckeren Speisen und Getränken, während der große Dinoshop eine breite Auswahl an Souvenirs bietet. 

Der Dinosaurierpark Teufelsschlucht ist ein einzigartiger Ort, der Wissenschaft, Bildung und Unterhaltung inmitten der beeindruckenden Natur der Eifel vereint – ein perfektes Ziel für einen Familienausflug oder eine spannende Entdeckungstour.

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Burg Steckelberg Hessen: Historische Höhenburg und Ruine bei Schlüchtern

Kuppenrhön
, Naturpark Hessischer Spessart , Deutschland
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Auf dem Steckelberg bei Ramholz, einem Ortsteil von Schlüchtern in Hessen, hat man einen tollen Blick auf die beeindruckende Ruine der Burg Steckelberg. Auf 472 Metern Höhe erhebt sich die mittelalterliche Höhenburg über dem Bergwinkel. Zwischen alten Mauern und einem markanten Rundturm spürt man den Atem der Geschichte. Von der Plattform des Geschützturms schweift der Blick weit über das Kinzigtal, und man begreift sofort, warum dieser Ort einst als Festung so bedeutend war. 

Die Anfänge – Burg Steckelberg auf dem Alteburgberg 

Man erfährt, dass die Burg Steckelberg erstmals 1131 urkundlich erwähnt wurde – allerdings noch auf dem benachbarten Alteburgberg. Als Reichsburg sollte sie die wichtigen Verkehrswege im Bergwinkel, darunter die historische Weinstraße von Fulda nach Franken, sichern. Von 1131 bis 1391 hielten die Herren von Steckelberg hier ihren Stammsitz. Zwischenzeitlich fiel die Burg an das Bistum Würzburg, ehe König Rudolf von Habsburg 1276 ihre Zerstörung befahl, weil sie als Raubritterburg galt. 

Die neue Höhenburg auf dem Steckelberg 

Im späten 14. Jahrhundert errichtet man die Burg neu – diesmal direkt auf dem Steckelberg. In den Jahren 1387/1388 entsteht die Anlage, die noch heute als Ruine zu sehen ist. Über dem alten Eingangstor liest man die verwitterte Inschrift „Anno domini 1509 Ulrich v. Hutten“. Damit ist der Vater des Dichters und Humanisten Ulrich von Hutten gemeint, der den mächtigen Geschützturm erbauen ließ. 

Ulrich von Hutten – Humanist auf Burg Steckelberg 

Man erinnert sich: Am 21. April 1488 wird hier Ulrich von Hutten geboren – Dichter, Humanist, Publizist und ein Wortführer der Reformation. Seine Familie gehört über Jahrhunderte zu den Besitzern der Burg. Noch heute deutet vieles in den Mauern auf diese Zeit hin: Schießscharten, einst für Büchsen angelegt, ein Kamin im Geschützturm, später von Hugo von Stumm eingefügt, und die Spuren der einstigen Wachstube. 

Niedergang und Verfall der Burg Steckelberg 

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts beginnt die Burg zu verfallen. Um 1700 dient sie bereits als Steinbruch. Doch die Geschichte endet nicht hier: 1883 erwirbt der Industrielle Hugo von Stumm die Anlage. Er baut unterhalb das Schloss Ramholz, lässt den Schlosspark anlegen, von dem aus man über verschlungene Wege zur Burgruine hinaufwandert. So bleibt die Burg vor dem endgültigen Untergang bewahrt. 

Renovierung und heutige Bedeutung 

2004 lässt der heutige Besitzer Teile der Burg restaurieren – die Ostmauer wird erneuert, der Burggraben wieder freigelegt. Heute wandelt man zwischen den Mauern einer mittelalterlichen Ruine in Hessen, spürt das Echo vergangener Jahrhunderte und genießt die Aussicht, die einst Burgherren, Wachsoldaten und Dichter gleichermaßen beeindruckt haben muss. 

Burg Steckelberg – Ausflugsziel im Bergwinkel 

Wer heute die Burgruine Steckelberg bei Schlüchtern besucht, entdeckt nicht nur ein Stück mittelalterliche Burgenbaukunst in Hessen, sondern auch ein Denkmal deutscher Geistesgeschichte. Zwischen Natur, Geschichte und Legenden spürt man den Zauber einer Zeit, die längst vergangen ist und doch in den Mauern weiterlebt. 

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Eisgraben Rhön: Wasserfall, Naturreservat & Geschichte bei Hausen

Hohe Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Am Eisgraben in der Hochrhön 

Der Eisgraben – auch Aschelbach genannt – entspringt auf dem Hochplateau der Langen Rhön, südlich des Schwarzen Moores. Hier fließen der Querenbach und der Aschelbach zusammen und entwässern das Moor. Nur wenige hundert Meter nachdem der Aschelbach die Hochrhönstraße unterquert hat, stürzt er vier Meter tief in die Tiefe: ein Wasserfall, der die stille Landschaft mit kühlem Rauschen erfüllt. 

Folgt man dem Bachlauf weiter, öffnet sich das Tal des Eisgrabens. Bis zu zehn Meter fallen die Hänge steil ab – im Sommer plätschert hier ein schmales Bächlein, doch im Frühjahr verwandelt die Schneeschmelze den Graben in einen reißenden Wildbach. 

Geschichte des Eisgrabens – Flut und Bergbau 

Am 26. Juli 1834 tobte ein schwerer Wolkenbruch über der Rhön. Wassermassen schossen den Eisgraben hinab, rissen Bäume, Erde und selbst große Basaltbrocken mit sich. Das Dorf Hausen wurde überschwemmt und verwüstet. 

Nach der Flut entdeckte man Braunkohleflöze, die das Wasser freigelegt hatte. Schon bald begann der Braunkohleabbau im Eisgraben: ein weitverzweigtes Stollensystem entstand. Doch die Kohle war jung, von geringer Qualität, und der Abbau wurde wieder aufgegeben. 

Später sprengte man die Stollen, um neugierige Abenteurer vor Einsturzgefahren zu schützen. Ein alter Lüftungsstollen ist jedoch bis heute sichtbar – ein Relikt aus der kurzen Ära des Bergbaus. 

Naturerlebnis und Geologie 

Der Eisgraben gehört zum Naturwaldreservat Eisgraben und liegt im UNESCO-geschützten Biosphärenreservat Rhön

Die Landschaft ist geprägt von basaltischem Gestein, das den Boden dunkel färbt. Rund um den Bach wachsen Bergahorn, Eschen und Bergulmen, begleitet von großen Blättern des Silberblatts und des Weißen Pestwurzes. Das nahe Schwarze Moor gehört zu den größten Hochmooren Bayerns, mit bis zu fünf Metern Torfmächtigkeit – eine Landschaft, die seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet. 

Wanderwege zum Eisgraben 

Zum Eisgraben führen verschiedene Routen. Vom Schwarzen Moor aus erreicht man ihn auf gemütlichen Pfaden, während der Aufstieg von Hausen steiler verläuft. Besonders lohnenswert ist der Abschnitt entlang des Rhön-Rundwegs 5 Schwarzes Moor, der den Wasserfall und die Schlucht erschließt. 

Der Eisgraben ist zu jeder Jahreszeit ein Ziel für Wanderer und Naturfreunde: im Sommer ein idyllischer Bachlauf, im Frühling ein tosender Wildbach, im Winter eine stille, vereiste Schlucht. 

Fazit – Der Eisgraben bei Hausen 

Der Eisgraben in der Rhön ist mehr als ein Bach: Er ist Naturdenkmal, Geschichtsbuch und Wanderziel zugleich. 

Sein Wasserfall, die steilen Schluchten, die Erinnerung an die Flut von 1834 und die Spuren des Bergbaus machen ihn zu einem besonderen Ort. Wer die Rhön Sehenswürdigkeiten erkunden möchte, findet hier ein Natur- und Kulturerbe, das seine Geschichten im Rauschen des Wassers bewahrt.

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Felsengarten Sanspareil: Historischer Landschaftsgarten & Burg Zwernitz

Fränkische Schweiz
, Fränkische Alb , Deutschland
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Ankunft im Felsengarten Sanspareil 

Der im 18. Jahrhundert angelegte Felsengarten Sanspareil ist in die Kalksteinfelsen des Fränkischen Juras eingebettet. Zwischen den uralten Buchen und entlang der Pfade erhebt sich die mittelalterliche Burg Zwernitz und wird so selbstverständlich Teil des Gesamtkunstwerks. 

Das Ensemble liegt in der Fränkischen Schweiz, nahe Bayreuth, und ist bequem über die A70 (Anschlussstelle Schirradorf) erreichbar. Während der Garten ganzjährig frei zugänglich bleibt, öffnen die Burg, das Museum im Morgenländischen Bau und das Schlosscafé im Küchenbau von April bis Oktober ihre Tore. 

Geschichte des Felsengartens Sanspareil 

Zwischen 1744 und 1748 entstand hier ein Garten, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Markgraf Friedrich von Bayreuth begann die Anlage, doch es war seine Gemahlin, Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die dem Garten ihre Seele gab. 

Ihr literarisches Vorbild war Fénelons Roman Les Aventures de Télémaque. Entlang der bizarren Felsformationen wurde die Geschichte des jungen Telemach, Sohn des Odysseus, in Szene gesetzt. Jede Grotte, jeder Turm, jedes Bauwerk erzählt ein Kapitel seiner Prüfungen und Abenteuer. 

Als eine Hofdame beim ersten Anblick des Gartens 1746 ausrief: “Ah, c’est sans pareil!“ – „Das ist ohnegleichen!“ – erhielt der Ort seinen neuen Namen. 

Natur und Gestaltung – Gartenkunst zwischen Felsen 

Der Felsengarten Sanspareil widersetzt sich den strengen Formen barocker Parks. Hier verschmelzen Natur, Kunst und Literatur zu einer neuen Art des Landschaftsgartens. 

Ein Netz von über 17 Kilometern Fußwegen verbindet die 39 Kalksteinfelsen. Grotten wie die Mentorsgrotte, die Kalypsogrotte, die Dianengrotte oder die Aeolusgrotte wirken wie Bühnenbilder einer antiken Tragödie. 

Zwischen den Felsen erheben sich Staffagen: das Belvedere, der Morgenländische Bau mit seinem Museum, das Ruinen- und Grottentheater sowie die alte Burg Zwernitz, die als „natürliche Ruine“ ins Konzept integriert wurde. 

Burg Zwernitz – Mittelalter trifft Gartenkunst 

Man blickt hinauf zur Burg Zwernitz, deren Ursprünge ins 12. Jahrhundert reichen. Einst markgräfliche Jagdburg, wurde sie im 18. Jahrhundert Teil des poetischen Gartenspiels. 

Heute lassen sich ihre Mauern erklimmen, Ausstellungsräume besuchen und von den Zinnen weite Ausblicke über die Fränkische Schweiz genießen. Die Burg selbst ist ein Monument, das Geschichte und Gartengestaltung auf einzigartige Weise verbindet. 

Poetische Atmosphäre im Buchenhain 

Der Buchenhain des Naturparks Fränkische Schweiz – Frankenjura bildet die Kulisse des Gartens. Zwischen uralten Baumriesen, seltenen Arten und bemoosten Steinen entfaltet sich ein Naturraum, der bis heute eine stille Mystik ausstrahlt. 

Es ist dieser Kontrast zwischen wilder Natur und kunstvoller Inszenierung, der den Felsengarten Sanspareil unverwechselbar macht. Man schreitet über schmale Pfade, entdeckt verborgene Höhlen und verweilt in Grotten, in denen Literatur und Landschaft miteinander verschmelzen. 

Ein Ausflug ohnegleichen 

Der Felsengarten Sanspareil bei Wonsees ist mehr als ein Park – er ist ein Mythenspiel im Freien, ein lebendiges Geschichtsbuch und eine Bühne der Natur. 

Als Teil der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Fränkischen Schweiz verbindet er romantische Gartenkunst, die mittelalterliche Burg Zwernitz und die wilde Schönheit des Fränkischen Juras

Ein Ausflug hierher führt nicht nur durch bizarre Felsen und geheimnisvolle Grotten, sondern auch mitten hinein in die literarische Welt der Antike.

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Wental Schwäbische Alb: Naturschutzgebiet mit faszinierendem Felsenmeer

Naturschutzgebiet Wental
, Schwäbische Alb , Deutschland
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Im Bann des Trockentals 

Man steht im Wental, einem eindrucksvollen Trockental auf der Schwäbischen Alb, das sich wie eine stille Landschaftsbühne über rund zehn Kilometer erstreckt. Zwischen Heidenheim, Steinheim am Albuch und Bartholomä öffnet sich eine Welt aus Dolomitfelsen, Wacholderheiden und Magerrasen, die zu jeder Jahreszeit ihr eigenes Gesicht zeigt. 

Die bizarren Felsgebilde – das berühmte Felsenmeer im Wental – wirken wie versteinertes Leben: Sphinx, Nilpferd, Hirschfelsen oder Spitzbubenstadel. Namen, die nicht nur die Form beschreiben, sondern ganze Bilder wachrufen. 

Lage und Geographie des Wental 

Das Naturschutzgebiet Wental mit Seitentälern und Feldinsel Klösterle liegt auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb, nordwestlich von Steinheim am Albuch. Das Tal verläuft zunächst südsüdwestlich, schwenkt bei Bartholomä nach Südosten und endet im Steinheimer Becken, einem der eindrucksvollsten Meteoriteneinschlagskrater Europas

Heute gehört das Gebiet zu gleich mehreren Schutzräumen: 

  • Naturschutzgebiet Wental (288,9 ha) 

  • FFH-Gebiet Steinheimer Becken (ca. 3.000 ha) 

  • Vogelschutzgebiet Albuch (8.645 ha) 

Diese Schutzgebiete bewahren die urtümliche Landschaft mit ihren freistehenden Dolomitfelsen, artenreichen Heiden und naturnahen Wäldern. 

Entstehung und Geologie – Die Kraft des Wassers und des Himmels 

Vor rund 150 Millionen Jahren, als das Jurameer zurückwich, begann die Alb zu verkarsten. Wasser grub sich tief ins Gestein, floss später ab, versickerte schließlich vollständig. Zurück blieb das Trockental Wental mit seinen skurrilen Felsformationen – ein Zeugnis unvorstellbarer Erdgeschichte. 

Ein zweites Kapitel schrieb der Himmel: Vor etwa 14 Millionen Jahren schlug ein Meteorit ein und formte das Steinheimer Becken. Das Wental wurde zu einem Abfluss des Kratersees, bis das Wasser in den Tiefen der Karstlandschaft verschwand. 

Felsenmeer Wental – Ein Naturerlebnis für Familien und Wanderer 

Besonders eindrucksvoll zeigt sich das Wental im Bereich des Felsenmeers. Dort stehen rund 30 Felsgestalten, jede mit eigenem Charakter. Für Kinder ist es ein Abenteuerspielplatz aus Stein, für Erwachsene ein Ort zum Staunen und Verweilen. 

Der Wentallehrpfad führt durch diese Kulisse und verbindet Naturerlebnis mit Wissensvermittlung. Ein Niederseilgarten und zahlreiche Wanderwege machen den Besuch auch für Familien abwechslungsreich. 

Geschichte, Sagen und Mythen 

Doch das Wental ist nicht nur ein geologisches Wunder. Es ist auch ein Ort voller Geschichten. Eine der bekanntesten ist die Legende vom Wentalweible – einer Krämerin, die in Hungerzeiten Waren hortete, überteuert verkaufte und schließlich durch Blitzschlag oder aus Reue ums Leben gekommen sein soll. 

Noch heute, so erzählen die Menschen, kann man ihr Wehklagen in mondhellen Nächten zwischen den Felsen hören. 

UNESCO-Geopark Schwäbische Alb 

Im Juni 2023 wurde das Wental als Geopoint des UNESCO Global Geoparks Schwäbische Alb ausgezeichnet. Damit ist die Bedeutung dieses Naturjuwels für die Erd- und Kulturgeschichte noch einmal unterstrichen. 

Anreise ins Wental 

Das Wental ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar: 

  • Mit dem Auto: Über die B466 Richtung Bartholomä, von dort führen ausgeschilderte Straßen direkt ins Tal. Parkplätze sind am Wanderparkplatz Wental vorhanden. 

  • Mit Bus und Bahn: Regionalbusse verbinden Steinheim am Albuch und Bartholomä, von dort führen markierte Wege ins Felsenmeer Wental

Fazit – Ein Naturwunder der Schwäbischen Alb 

Das Wental bei Steinheim am Albuch ist mehr als nur ein Tal. Es ist ein Naturwunder der Schwäbischen Alb, in dem sich Erdgeschichte, Mythen und Landschaft in einzigartiger Weise begegnen. 

Zwischen Dolomitfelsen, Wacholderheiden und Buchenwäldern erlebt man ein Stück unberührte Natur, das nicht nur Wanderer und Geologen, sondern auch Familien und Geschichtensucher begeistert. 

Ein Ort, der zeigt: Die Schwäbische Alb ist ein Land der Geheimnisse – und das Felsenmeer Wental ihr steinernes Herz.

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Wichtelhöhlen Bad Kissingen: Sandsteinhöhlen & Wichtel-Sage erleben

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Wandert man die alte Euerdorfer Straße entlang, von Aura nach Bad Kissingen, so begegnet man einer Landschaft, die mehr erzählt, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Am Steilhang der „Batzenleite“ liegen sie verborgen: die Wichtelhöhlen bei Bad Kissingen – ein mystisches Ensemble bizarrer Sandsteinformationen im Fränkischen Saaletal

Hier, wo Natur und Sage ineinander übergehen, glaubt man fast, kleine Gestalten huschen zu sehen, die sich zwischen Spalten und Höhlen verlieren. 

Lage und Natur der Wichtelhöhlen 

Etwa 20 große Felsformationen aus Buntsandstein reihen sich am Steilhang des Fränkischen Saaletals. Schicht für Schicht stapeln sich die Platten übereinander, bilden kleine Hohlräume, Felsspalten und geheimnisvolle Durchgänge. 

Die Höhlen sind klein, oft so eng, dass man auf Knien hineinkriechen muss. Sie wirken wie natürliche Unterschlüpfe – Zufluchtsorte, die man neugierig erkundet und zugleich ehrfürchtig betrachtet. 

Heute sind die Wichtelhöhlen ein geschütztes Geotop im Naturpark Bayerische Rhön – und ein beliebtes Ziel für Wanderungen in der Region. 

Die Sage der Wichtel – Magie im Fränkischen Saaletal 

Man erzählt sich, dass hier einst Wichtel, Trolle und andere scheue Wesen ihre Heimat fanden. Sie sollen aus dem Norden geflohen oder aus Bad Kissingen vertrieben worden sein, bevor sie in den Höhlen Schutz suchten. 

Durch die engen Felsspalten gelangen sie – so heißt es – in ihr unterirdisches Reich. Eine besondere Stelle ist die waagerechte Felsplatte, die man „Kanzel“ nennt. Hier, so der Volksmund, hielt der Wichtelführer seine Ansprachen. Ein Bild, das die Fantasie beflügelt und den Ort bis heute geheimnisvoll erscheinen lässt. 

Die Wichtelhöhlen-Tour – Wandern in Bad Kissingen und Umgebung 

Wer die Wichtelhöhlen in der Rhön entdecken möchte, beginnt seine Wanderung am Menzel-Steg im Luitpoldpark von Bad Kissingen. Von dort führt der Weg entlang der Fränkischen Saale, vorbei am Golfclub – wo man sich vor fliegenden Bällen in Acht nehmen sollte – und schließlich hinauf zum Steilhang. 

Hier öffnet sich der Wald, und plötzlich stehen sie da: die gewaltigen Felsformationen, deren Höhlen zum Staunen und Erkunden einladen. 

Die Strecke ist rund sechs Kilometer lang, führt durch Wälder, über Wiesen und Felder und kehrt am Ende zurück ins Herz von Bad Kissingen. Etwa zwei Stunden dauert die Tour – ein ideales Ziel für Familien, Naturliebhaber und alle, die ein bisschen Magie am Wegesrand suchen. 

Eine Rast bietet die Wichtelhöhlenhütte, in der man sich für den Rückweg stärken kann. Und mit etwas Glück entdeckt man zwischen den Sandsteinblöcken vielleicht doch noch einen scheuen Wichtel. 

Geologie und Geschichte der Wichtelhöhlen 

Die Sandsteinhöhlen bei Bad Kissingen entstanden durch Auswaschungen der Fränkischen Saale. Über Jahrhunderte löste Wasser ganze Platten aus dem Buntsandstein und stapelte sie zu bizarren Gebilden. 

Schon früh erkannten Menschen die Anziehungskraft der Felsformationen. Dokumente aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert belegen, dass die Höhlen beliebte Ziele für Spaziergänge und Ausflüge waren. Sogar der Bau von Promenadenwegen wurde geplant, um sie besser erreichbar zu machen. 

Heute gelten die Wichtelhöhlen als wertvolles Naturdenkmal und stehen unter strengem Schutz. 

Sagen, Legenden und Literatur 

Die Wichtelhöhlen inspirierten seit jeher Dichter und Erzähler. Man spricht von nächtlichen Wichtelkonventen, von geheimnisvollen Fluchttunneln bis zur Burgruine Botenlauben und von kleinen Helfern, die einst einem Müller zur Seite standen – bis er sie verärgerte. 

Auch Künstler wie Johann Nepomuk Müller oder Emil Waldmann widmeten den Höhlen Gedichte und Gemälde. Noch heute trägt der Ort eine Magie, die nicht allein aus Sandstein und Moos erwächst, sondern aus den Geschichten, die sich tief in seine Spalten eingegraben haben. 

Fazit: Ein mystisches Naturerlebnis in der Rhön 

Wer die Wichtelhöhlen bei Bad Kissingen besucht, erlebt weit mehr als eine Wanderung. Zwischen Sandstein, Sage und Stille entdeckt man ein Stück Rhöner Natur, das die Fantasie weckt und die Zeit vergessen lässt. 

Ein Ausflug zu den Wichtelhöhlen ist ein Erlebnis für alle, die Natur lieben, gerne wandern und zugleich das Geheimnisvolle suchen.

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Dreisesselberg: Felsen, Fernsicht & Wanderung im Bayerischen Wald

Hinterer Bayerischer Wald
, Bayerischer Wald , Deutschland
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Wer den Dreisesselberg im Bayerischen Wald besteigt, betritt eine Welt aus bizarren Granitformationen, uralten Sagen und weiten Ausblicken über das „grüne Dach Europas“. Hier oben, auf 1.333 Metern, erhebt sich der legendäre Dreisesselfelsen, drei gewaltige Blöcke aus Granit, die wie Thronsessel wirken – geformt durch Jahrtausende der Wollsackverwitterung. 

Man steht vor ihnen und meint fast, die drei Könige zu sehen, die der Überlieferung nach hier saßen, um über ihre Reiche zu verhandeln. Zwischen Mythen und Naturwundern entfaltet sich eine Landschaft, die zum Träumen und Wandern einlädt. 

Lage des Dreisesselbergs im Bayerischen Wald 

Der Dreisessel liegt nahe dem Dreiländereck Deutschland–Österreich–Tschechien bei Neureichenau und Haidmühle im Unteren Bayerischen Wald. Hier, im Landkreis Freyung-Grafenau, verläuft die Elbe-Donau-Wasserscheide. 

Die Granitfelder des sogenannten „Steinernen Meeres“ bedecken rund neun Hektar und zählen zu den schönsten Geotopen Bayerns. Gleich nebenan erhebt sich der Hochstein (1.332 m) mit Gipfelkreuz – ein stiller Bruder des Dreisessels und zugleich Aussichtsbalkon auf Böhmerwald, Arber, Rachel und Lusen. 

Aussicht vom Dreisesselberg 

Steigt man auf den Gipfel des Dreisessels, öffnet sich ein Panorama, das seinesgleichen sucht: 

  • Fernsicht bis ins oberösterreichische Mühlviertel 

  • Blick über die Haidelregion mit Haidmühle, Philippsreut und Neureichenau 

  • An klaren Tagen Ausblick bis zu den Alpen und Dachsteingebirge 

  • Endlose Wälder des Böhmerwaldes, ein scheinbar grünes Meer 

Sage und Namensgebung 

Der Name „Dreisessel“ tauchte erstmals im 17. Jahrhundert auf und ist untrennbar mit der Sage der drei Könige verbunden. Bayern, Böhmen und Österreich sollen hier gesessen haben, um ihre Reiche aufzuteilen – ein Bild, das tief in der Kulturgeschichte der Region verwurzelt ist. 

Der Schriftsteller Adalbert Stifter verarbeitete die Mythen und die Landschaft in seinen Werken wie Hochwald und Witiko, womit er den Dreisesselberg literarisch unsterblich machte. 

Wandertouren am Dreisessel 

Rundwanderung „Steinernes Meer – Dreiländereck“ 

  • Länge: ca. 6,9 km | Dauer: 2 Std. 

  • Start: Parkplatz Dreisessel (gebührenpflichtig) 

  • Über das „Steinerne Meer“ mit eindrucksvollen Granitfelsen 

  • Abstecher zum Dreiländereck Deutschland–Österreich–Tschechien 

  • Optional: Stifter-Denkmal oder Plöckensteiner See 

  • Rückweg über Hochstein und Dreisesselfelsen 

  • Markierung: E6 / Goldsteig 

Gipfeltour von Haidmühle zum Dreisessel 

  • Länge: 7 km | Dauer: ca. 2 Std. | Anspruchsvoll 

  • Start: Haidmühle Ortsmitte (Kirche) 

  • Über Marienkapelle und Kreuzbachklause (Rastplatz) 

  • Steiler Anstieg zum Dreisesselberg 

  • Abstecher zum Hochstein mit Gipfelkreuz 

  • Rückweg über Dreisesselfelsen und Berggasthof Dreisessel 

Einkehr und Rast 

Direkt am Gipfel erwartet Wanderer der Berggasthof Dreisessel mit traditioneller Küche und Panoramaterrasse. Nur wenige Meter entfernt steht die Bischof-Neumann-Kapelle, die 1980 geweiht wurde – ein Ort der Stille inmitten des Felsenspektakels. 

Natur & Besonderheiten 

  • Der Dreisesselberg ist Teil des Goldsteigs und des Fernwanderwegs E6

  • Die Granitfelsen sind typische Beispiele der Wollsackverwitterung im Bayerischen Wald. 

  • Das Gipfelareal wurde durch den Borkenkäfer stark verändert – heute wächst zwischen Totholz und Felsen neue Waldnatur nach. 

  • Auf bayerischer Seite schützt ein rund 270 Hektar großes Naturschutzgebiet Flora und Fauna, während die tschechische Ostflanke Teil des Nationalparks Šumava ist. 

Fazit: Dreisessel – Bayerischer Wald in seiner reinsten Form 

Der Dreisesselberg ist mehr als nur ein Gipfel. Er ist ein Ort, an dem sich Naturwunder, Geschichte und Legenden zu einem einzigartigen Erlebnis verweben. Ob man die Felsformationen des Steinernen Meeres bestaunt, die Sage der drei Könige nachspürt oder einfach die Weite der Landschaft genießt – hier begreift man, warum der Dreisessel zu den schönsten Ausflugszielen im Bayerischen Wald zählt.

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Wallfahrtskirche Birnau: Geschichte, Lage & Anreise am Bodensee

Überlinger See
, Bodensee , Deutschland
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Man steht auf einem Hügelvorsprung, das Licht des Bodensees glitzert über dem Überlinger See, und plötzlich erhebt sich vor einem die Wallfahrtskirche Birnau. Wie ein strahlendes Juwel thront die barocke Basilika am Nordufer des Bodensees in Baden-Württemberg. Zwischen Nußdorf und Uhldingen-Mühlhofen gelegen, ist sie nicht nur ein bedeutendes Ziel der Oberschwäbischen Barockstraße, sondern auch eines der schönsten Wahrzeichen am See. 

Lage der Basilika Birnau – Kirche mit Blick auf den Bodensee 

Die Wallfahrtskirche am Bodensee ruht hoch über den Weinbergen des Klosters und blickt weit hinaus über das Wasser. Ihre Lage auf dem Hügel macht sie zu einer weithin sichtbaren Landmarke. Trotz der Nähe zur Bundesstraße B31 bleibt sie ein Ort der Stille – leicht erreichbar, doch von spiritueller Abgeschiedenheit durchdrungen. 

Von hier oben öffnet sich ein Panorama über den Überlinger See, die sanften Hügel des Linzgaus und die Alpenkette am Horizont. 

Geschichte der Wallfahrtskirche Birnau – Von Alt-Birnau zur Basilica minor 

Schon im 9. Jahrhundert dürfte hier eine Kapelle gestanden haben, die Pilger anzog. Um 1420 wurde das wundertätige Gnadenbild der Jungfrau Maria aufgestellt, das Gläubige von weither herbeiströmen ließ. 

Im 18. Jahrhundert wuchs der Pilgerstrom so stark, dass Abt Stephan Enroth von der Reichsabtei Salem den Neubau einer prächtigen Kirche anordnete. Von 1746 bis 1749 entstand unter dem Architekten Peter Thumb die heutige Wallfahrtskirche Birnau. 1750 wurde sie feierlich geweiht – trotz Widerstand der Reichsstadt Überlingen. 

1971 verlieh Papst Paul VI. ihr den Ehrentitel Basilica minor, womit sie auch offiziell den Rang einer der bedeutendsten barocken Kirchen am Bodensee erhielt. 

Barocke Architektur & Kunstwerke 

Betritt man die Basilika, taucht man in ein Gesamtkunstwerk des Rokoko ein. Fresken von Gottfried Bernhard Götz erzählen von der Gottesmutter Maria, während die Stuckaturen und Skulpturen des Bildhauers Joseph Anton Feuchtmayer den Raum in himmlische Leichtigkeit tauchen. 

Besonders berühmt ist der Putto des „Honigschleckers“: ein kleiner Knabe, der sich verstohlen am Honigtopf labt – Sinnbild für die süße Versuchung. 

Das Kirchenschiff ist ohne Seitenschiffe gestaltet, um den Blick unmittelbar auf den Hauptaltar mit dem Marien-Gnadenbild zu lenken. Sieben prachtvolle Altäre, inspiriert vom Petersdom in Rom, bilden das geistliche Herzstück. 

Anreise zur Wallfahrtskirche Birnau 

  • Mit dem Auto: Direkt an der B31 zwischen Überlingen und Uhldingen-Mühlhofen gelegen; Parkplätze befinden sich an der Kirche. 

  • Mit Bus & Bahn: Regelmäßige Buslinien verbinden Überlingen, Meersburg und Friedrichshafen mit der Birnau. 

  • Zu Fuß oder per Fahrrad: Die Kirche ist in die Rad- und Wanderwege am Bodensee eingebunden und Teil der Oberschwäbischen Barockstraße. 

Besichtigung & Führungen 

Von Mai bis September werden donnerstags kostenfreie Führungen angeboten (außer an Feiertagen). Für Gruppen lassen sich individuelle Besichtigungen vereinbaren. 

Neben Gottesdiensten und Messen laden auch die Fatima-Wallfahrten von November bis April (jeweils am 13. des Monats) Gläubige und Besucher ein. 

Im angeschlossenen Klosterladen findet man religiöse Andenken, Rosenkränze und Kerzen, aber auch regionale Spezialitäten wie Honig, Obstbrände oder Apfelsaft – ein Stück Bodensee zum Mitnehmen. 

Fazit: Die Basilika Birnau – ein Barockjuwel am Bodensee 

Die Basilika Birnau ist weit mehr als ein Ausflugsziel: Sie ist ein Ort der Andacht, ein Meisterwerk des Barock und eines der schönsten Wahrzeichen am Bodensee. 

Wer die Kirche besucht, erlebt die Einheit von Kunst und Landschaft. Man spürt die Spiritualität, bewundert die barocke Pracht und lässt den Blick über den See schweifen. Ein Besuch, der berührt – und in Erinnerung bleibt.

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Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz: Barockes Kleinod im Tal der Kalten Lüder

Naturpark Vulkanregion Vogelsberg
, Vogelsberg , Deutschland
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Bei einem Spaziergang durch stille Wälder folgt man dem Lauf der Kalten Lüder und gelangt schließlich in ein verborgenes Tal, in dem die Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz thront. Umgeben von Natur, Geschichte und Legenden wirkt die barocke Kapelle wie ein Tor zwischen Himmel und Erde. Hier, unweit von Kleinlüder in Hessen, begegnet man einem Ort, der Pilger und Reisende seit Jahrhunderten anzieht – ein Kleinod entlang der Bonifatius-Route, das Glauben und Geschichte auf einzigartige Weise verbindet. 

Lage der Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz – Ein Ort der Stille 

Eingebettet in den „Gieseler Forst“ liegt die Kirche unterhalb des Naturschutzgebiets Himmelsberg. Wer den Weg hierher findet, entdeckt ein Bauwerk, das an einer alten Kreuzung historischer Handelswege entstanden ist. Der Platz ist reich an Symbolkraft: Es war hier, so berichtet die Überlieferung, dass der Leichenzug des heiligen Bonifatius im Jahr 754 zum letzten Mal rastete. Heute erreicht man die Kirche leicht über die Landesstraße L 3139 oder wandernd und radelnd über die Bonifatius-Route. 

Geschichte der Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz – Von der Guntherskirche zum barocken Heiligtum 

Schon im Mittelalter stand an dieser Stelle eine Kapelle, die den Namen „Guntherskirche“ trug. Urkunden aus dem 14. Jahrhundert berichten von ihrem Neubau durch Benediktinermönche, und über Jahrhunderte blieb der Ort Ziel von Pilgern. 

Im Jahr 1692 begann unter Propst Adalbert von Schleifras der Neubau der heutigen Kirche. Nach vier Jahren Bauzeit wurde die Kapelle 1696 eingeweiht – ein frühes Beispiel barocker Architektur im Fuldaer Land. Geplant wurde sie vermutlich von dem Franziskanerbruder Antonius Peyer. Schon bald erlebte Kleinheiligkreuz eine Blütezeit als Wallfahrtsort: besonders zu den Kreuzfesten am 3. Mai und 14. September kamen Gläubige aus den umliegenden Dörfern, um hier Andacht zu halten. 

Doch nicht immer war die Zukunft der Kirche gesichert: Mit der Säkularisation im Jahr 1805 drohte der Abriss, das Inventar wurde verkauft, und die Wallfahrten erloschen. Erst im 19. und 20. Jahrhundert fanden Restaurierungen statt, die die Kirche wieder zu einem lebendigen Ort des Glaubens machten. Seit der erneuten Weihe im Jahr 1913 dient sie wieder als Wallfahrtskirche und wird heute von der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Kleinlüder betreut. 

Architektur der Kirche – Barock in schlichter Eleganz 

Betritt man das Kirchenschiff, erahnt man die Anfänge des toskanischen Barock im Fuldaer Land. Besonders eindrucksvoll ist die geschwungene Empore, die auf vier Säulen ruht – ein Element, das der Kapelle ihre besondere Leichtigkeit verleiht. 

Über den Eingangsportalen wie auch im Chorraum zeugen Wappensteine noch heute vom Neubau im 17. Jahrhundert. Im Inneren birgt die Kirche kunstvolle Altäre, die im Laufe der Jahrhunderte ergänzt, übertragen und restauriert wurden. Ein barocker Hochaltar aus der Kirche St. Peter und Paul in Wirtheim schmückt seit 1970 den Raum, dazu harmonieren neue Elemente wie die Wabenverglasung aus Antikglas. 

Die Bonifatiusbuche – Baum der Erinnerung 

Hinter der Kirche stand über drei Jahrhunderte die berühmte Bonifatiusbuche, gepflanzt um 1670 am Ort des letzten Rastplatzes des heiligen Bonifatius. Sie wurde im Sturm „Daria“ im Jahr 1990 zerstört, doch eine neue Buche wurde 1992 gepflanzt – als Zeichen, dass Glaube und Erinnerung weiterleben. 

Vor ihr erhebt sich ein steinernes Hochkreuz von 1815, dessen Inschrift von der Sehnsucht nach Ruhe und göttlicher Nähe erzählt. So wird die Natur rund um die Wallfahrtskirche selbst Teil des spirituellen Erbes. 

Wallfahrten und Bedeutung bis heute 

Auch heute zieht es Pilger und Besucher zur Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz. Jährlich finden Andachten, Gottesdienste und die traditionellen Kreuzfeste statt. Neben der spirituellen Bedeutung ist die Kapelle auch für kulturhistorisch Interessierte ein lohnendes Ziel – als frühes barockes Bauwerk im Bistum Fulda, als Ort mit enger Verbindung zum heiligen Bonifatius und als Station an der Bonifatius-Route. 

Fazit – Ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt 

Es ist ein stiller, aber kraftvoller Ort, an dem die Jahrhunderte greifbar werden und an dem die Natur ebenso spricht wie die Steine. Ein Ziel für Pilger, Wanderer und alle, die einen besonderen Platz der Stille am Rande des Vogelsbergs suchen.

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Wachtküppel Rhön: Geschichte, Kapelle & Natur am 705 m Gipfel

Hessische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Man wandert durch die sanften Hügel der Rhön, bis sich der Wachtküppel erhebt – ein markanter Kuppenberg mit 705 Metern Höhe. Eingebettet im Naturpark Hessische Rhön und nahe der Stadt Gersfeld entfaltet sich ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Spiritualität zusammenfließen. 

Wachtküppel – der „Spitzbub der Rhön“ 

Schon von weitem erkennt man die spitze Kegelform des Wachtküppels, der im Volksmund auch „Lausbub der Rhön“ oder „Spitzbub“ genannt wird. Er ist einer der niedrigeren, aber auffälligsten Berge der Kuppenrhön – leicht zu besteigen und doch voller Besonderheiten. 

Wer hier hinaufsteigt, spürt die Kraft der Landschaft: das weite Panorama über das Fuldaer Land, die umliegenden Rhönberge, die Matten, Wälder und Täler. Bei Sonnenaufgang verwandelt sich der Berg in ein Schauspiel aus Licht und Farben – ein Moment, den man so schnell nicht vergisst. 

Lage und Geologie des Wachtküppels 

Der Wachtküppel liegt in der Kuppenrhön, im Landkreis Fulda (Hessen), nahe Gersfeld und Poppenhausen. Sein felsiger Gipfel ist der Rest eines uralten Vulkanschlots, gebildet aus Trachytbasalt, reich an Eisen und Magnetit. 

So viel Magnetit steckt im Gestein, dass Kompassnadeln hier unruhig kreisen – eine geologische Kuriosität, die Besucher fasziniert. Ein geologischer Lehrpfad am Fuß des Berges führt durch die Erdgeschichte und erklärt die geologischen Besonderheiten der Rhön. 

Geschichte – Wachtposten, Burgruinen und Kreuz 

Schon im 12. Jahrhundert diente der Wachtküppel als strategischer Wachtposten. Mit der nahen Ebersburg verbunden, war er Teil eines Netzes von Signalstellen: Feuerzeichen warnten vor drohender Gefahr. 

Eine Umfassungsmauer mit Wallanlage schützte die Anlage, bis sie 1270 zerstört wurde. Später errichtete man auf dem Gipfel ein Kreuz, das bis ins 19. Jahrhundert stand. Heute erinnert ein schlichtes Kreuz an die Gefallenen der Weltkriege – und setzt ein stilles Zeichen der Erinnerung. 

Die Wendelinuskapelle – Spiritueller Ort am Wachtküppel 

Am Fuße des Wachtküppels erhebt sich die Wendelinuskapelle, ein spiritueller Anker inmitten der Natur. Nach einer einfachen Barackenkapelle wurde sie 1962 neu erbaut und 1964 eingeweiht. 

Die Kapelle birgt eine Reliquie des heiligen Wendelinus und ist mit ihrem Glockenturm ein Ort für Andacht und Einkehr. Regelmäßig finden hier Gottesdienste statt, und ein Gedenkstein erinnert an Kaplan Hermann Mott, der den Bau maßgeblich prägte. 

Naturdenkmal und UNESCO-Biosphärenreservat 

Der Wachtküppel ist nicht nur ein Ausflugsziel, sondern auch ein ausgewiesenes Naturdenkmal und Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Seine offenen Felsen, mageren Kräuterhänge und der Lebensraum für seltene Insekten machen ihn zu einem Schatz der Natur. 

Damit der Berg offen bleibt, weiden seit 2015 Ziegen und Rinder auf seinen Hängen. Sie verhindern, dass Büsche und Bäume die charakteristische Form überwuchern – so bleibt der „Spitzbub“ auch für kommende Generationen erlebbar. 

Der ehemalige Steinbruch – Natur erobert zurück 

Nordöstlich des Gipfels liegt ein alter Sandsteinbruch, der einst Baumaterial für die Region lieferte. Später diente er als Grillplatz, doch nach Schäden wurde er 2007 geschlossen. Heute hat sich die Natur das Gelände zurückgeholt – ein Ort, der die Vergänglichkeit menschlicher Nutzung zeigt. 

Wandern am Wachtküppel – Ein Erlebnis für alle Sinne 

Ein Wanderpfad führt direkt auf den Gipfel. Von dort genießt man ein 360-Grad-Panorama über die Rhön, das Fuldaer Land und die umliegenden Berge. 

Viele Rundwanderwege sind ab dem Wanderparkplatz ausgeschildert – ideal für Familien, Naturfreunde und Kulturinteressierte. Wer früh aufbricht, wird mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang über der Rhön belohnt. 

Fazit – Ein magischer Ort in der Rhön 

Der Wachtküppel vereint alles, was die Rhön ausmacht: uralte Geologie, mittelalterliche Geschichte, stille Spiritualität und eine offene Kulturlandschaft. Ob man die Aussicht genießt, die Kapelle besucht oder dem geologischen Lehrpfad folgt – hier erlebt man einen Ort, an dem Natur und Geschichte gleichermaßen sprechen. 

Ein Ausflugsziel für Wanderer, Pilger, Naturfreunde – und für alle, die den „Spitzbub der Rhön“ entdecken wollen.

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Trierer Dom Sankt Peter: Älteste Bischofskirche Deutschlands erleben

Trier
, Moseltal , Deutschland
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Ein lebendiges Monument europäischer Kultur 

Man steht vor dem Trierer Dom St. Peter und spürt: Dieser Bau ist mehr als nur ein Gotteshaus. Seit 1700 Jahren trägt er die Schichten der Baukunst, der Kunstgeschichte und des Glaubens. Er ist nicht nur die älteste Kirche Deutschlands, sondern zugleich das älteste Bauwerk Deutschlands, das ohne Unterbrechung seinem ursprünglichen Zweck als Bischofskirche dient. Jeder Stein erzählt hier von den Epochen Europas – von der Antike über das Mittelalter bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts. 

Seit 1986 gehört der Trierer Dom mit der Liebfrauenkirche zum UNESCO-Welterbe und ist damit ein Bau von Weltrang, der Jahr für Jahr Pilger, Architekturfreunde und Reisende aus aller Welt anzieht. 

Der Heilige Rock – Herz der Wallfahrt 

Man tritt durch die schweren Portale und weiß: Hier wird ein Schatz von unschätzbarem Wert bewahrt. Der Heilige Rock, die Tunika Christi, gelangte der Überlieferung nach im 4. Jahrhundert durch Kaiserin Helena nach Trier. Seit seiner ersten öffentlichen Ausstellung im Jahr 1512 ist er Ziel unzähliger Wallfahrten nach Trier, zuletzt 2012. 

Die Heilig-Rock-Kapelle bildet bis heute den spirituellen Mittelpunkt des Doms – ein Raum, in dem sich Stille, Hoffnung und tiefer Glaube miteinander verweben. 

Der spätantike Dom – Ursprung der Kathedrale 

Wenn man den Blick in die Tiefe richtet, entdeckt man die Wurzeln: archäologische Ausgrabungen unter der Dom-Information zeigen Reste römischer Mauern und sogar eine antike Fußbodenheizung. 

Um 310 n. Chr. ließ Kaiser Konstantin den ersten großen Kirchenbau errichten. Unter Bischof Maximin wuchs daraus eine monumentale Anlage mit vier Basiliken, einem Baptisterium und Nebengebäuden – eine der größten Kirchenanlagen der Spätantike

Das Herzstück dieser Anlage, der sogenannte Quadratbau, bildet bis heute den Kern des Doms. Seine Mauern haben Kriege, Zerstörungen und Jahrhunderte überdauert. 

Der mittelalterliche Dom – Romanik, Gotik und Glauben 

Die Wirren der Völkerwanderung und der Brand durch die Normannen zerstörten große Teile des antiken Baus. Doch unter Erzbischof Poppo von Babenberg erstand der Dom in neuer Pracht – mit Krypten, der romanischen Westfassade und der salischen Baukunst. 

Im 12. Jahrhundert wuchs der prächtige Ostchor, 1196 geweiht, mit seiner eindrucksvollen Krypta. Gotische Gewölbe, kunstvolle Grabdenkmäler und der Bau der benachbarten Liebfrauenkirche im 13. Jahrhundert ließen ein faszinierendes Ensemble entstehen: Dom, Liebfrauenkirche und Domkreuzgang – ein lebendiges Lehrbuch der europäischen Architekturgeschichte. 

Der barocke Dom – Glanz und Verspieltheit 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erwachte der Dom zu neuem Leben. Barocke Umgestaltungen verliehen ihm Glanz: neue Altäre, schmiedeeiserne Chorgitter, die berühmte Schwalbennestorgel und die Heilig-Rock-Kapelle, in der die Reliquie bis heute ruht. 

Der verheerende Brand von 1717 brachte Zerstörung, doch auch einen Neubeginn. Der Dom erhielt barocke Formen, die sich mit den romanischen und gotischen Strukturen zu einem einzigartigen Mosaik verbanden. 

Der heutige Dom – UNESCO-Welterbe und lebendiger Ort 

Im 19. und 20. Jahrhundert folgten Restaurierungen, die das historische Erbe bewahrten. Die letzte große Sanierung von 1960 bis 1974 machte den Dom zugleich fit für die Moderne: ein neuer Altarraum nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils. 

Heute ist der Trierer Dom St. Peter nicht nur eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Trier, sondern auch ein Ort, an dem Liturgie, Geschichte und Architektur in einzigartiger Weise ineinanderfließen. 

Besuch des Trierer Doms – Weg und Tipps 

Die Dom-Information findet man in der Liebfrauenstraße 12, direkt gegenüber der Liebfrauenkirche und wenige Schritte vom Hauptportal entfernt. Von hier aus beginnt der Rundgang durch die Jahrhunderte – von den Ausgrabungen der Spätantike bis zu den barocken Kapellen und der stillen Heilig-Rock-Kapelle. 

Wer den Dom besucht, erlebt nicht nur ein Stück christlicher Kulturgeschichte, sondern auch einen Ort, der in seiner Vielfalt und Würde einzigartig in Europa ist.

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Bergsee Tintenfass Rhön: Basaltsee am Farnsberg bei Riedenberg

Fränkische Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Auf dem Wanderweg durch das Naherholungsgebiet „Am Farnsberg” ist unter den Füßen das Rascheln der Blätter zu spüren. Nach etwa 300 Metern eröffnet sich der Blick auf den Basaltsee Tintenfass, dessen grünliches Wasser wie Tinte schimmert. Eingebettet in die felsigen Steilwände des ehemaligen Basaltsteinbruchs Farnsberg liegt der See still und geheimnisvoll. Baden ist hier strengstens verboten, denn die steilen Ufer und der felsige Untergrund machen den See zu einem Gefahrenbereich – ein Naturjuwel, das man nur vom Ufer aus bewundern darf. 

Lage und Umgebung 

Der Farnsberg liegt bei Riedenberg, einem Ortsteil von Wildflecken im Landkreis Bad Kissingen. Der Berg und der See befinden sich im Naturschutzgebiet Schwarze Berge, dem zweitgrößten Naturschutzgebiet Bayerns außerhalb der Alpen. Die Umgebung lädt zu Wanderungen, Naturbeobachtungen und geologischen Entdeckungen ein. 

Nahe dem See liegen das Berghaus Rhön, der Jugendzeltplatz Farnsberg und das Würzburger Karl-Straub-Haus, ideale Ausgangspunkte für Wanderungen und Ausflüge in die Rhön. 

Geschichte des Basaltsees Tintenfass 

An der Stelle, wo man heute über die Schönheit des Sees und die beeindruckenden Basaltsäulen staunt, ragte früher die Basaltkuppe des „Spitzen Steinküppels“ empor. 1908 begann der Basaltabbau am Farnsberg, wie an vielen Orten der Rhön. Das ursprüngliche Berghaus Rhön diente als Unterkunft mit Kantine für die Steinbrucharbeiter. 

1937 war der Steinbruch erschöpft und wurde geschlossen. Die vorhandene Seilbahn blieb jedoch als Umlenkstation für Basalt aus den Steinbrüchen am Gebirgsstein und Kellerstein in Betrieb. 1970 wurde der Basaltabbau am Farnsberg endgültig eingestellt. Heute erinnern eine alte Lok, die Umlenkstation und der stillgelegte Steinbruch an diese industrielle Vergangenheit. 

Steilufer und Basaltformationen 

Der kleine Basaltsee Farnsberg (710 m), auch als Tintenfass der Rhön bekannt, entstand nach dem Ende des Basaltabbaus im ehemaligen Steinbruch „Spitzer Steinküppel“. Der See ist als Geotop ausgewiesen und beeindruckt mit seinen steilen Ufern und den markanten Basaltformationen. Früher ragten hier die Berge „Breiter Steinküppel“ und „Spitzer Steinküppel“ empor – heute sind sie durch den See ersetzt worden. 

Das Areal südwestlich des Sees ist als Naherholungsgebiet Farnsberg erschlossen. Hier gibt es Parkplätze, einen Spielplatz, einen Jugendzeltplatz und ein Biotop mit einem kleinen Weiher. Das Berghaus Rhön lädt zur Einkehr ein und bietet einen gemütlichen Ausgangspunkt für Wanderungen. 

Einkehrmöglichkeiten – Berghaus Rhön 

Nur etwa 300 Meter vom See entfernt liegt das Berghaus Rhön. Nach einer aufwändigen Renovierung wurde das Haus im November 2019 eröffnet. Neben der Gaststätte mit großzügigem Außenbereich gibt es mehr als zehn Gästezimmer, davon zwei barrierefrei. Im Sommer können Kinder auf dem Spielplatz toben, während man selbst die Aussicht auf den See genießt. 

Parkmöglichkeiten und Anfahrt 

Kostenlose Parkplätze stehen direkt unterhalb des Basaltsees, unweit vom Jugendzeltplatz Farnsberg, sowie ein paar Meter weiter am Berghaus Rhön zur Verfügung. Von einigen Stellplätzen hat man einen spektakulären Blick über das Sinntal, nach Bad Brückenau und auf die Autobahn A7 mit ihrer großen Brücke. 

Anfahrt: Über die Bergseestraße aus Riedenberg oder Schildeck (Nähe Autobahnausfahrt). Vom Parkplatz sind es nur wenige hundert Meter Fußweg zum See. 

Wanderungen rund um den Basaltsee Tintenfass 

Der Basaltsee ist idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Schwarzen Berge in der Rhön. Man kann den See in wenigen Minuten umrunden oder längere Rundwanderungen starten, die auch das Würzburger Karl-Straub-Haus und das Bieberwäldchen einschließen. Unterwegs entdeckt man immer wieder spektakuläre Basaltformationen und bekommt die natürliche Schönheit der Rhön hautnah zu spüren. 

Weitere Basaltseen in der Rhön, wie der Silbersee oder der Basaltsee Steinernes Haus, lohnen ebenfalls einen Besuch.

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Teufelsschlucht Eifel: Wandern im magischen Zauberwald der Südeifel

Naturpark Südeifel
, Deutsch-Luxemburgischer Naturpark , Deutschland
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Nur einen Steinwurf von Trier entfernt öffnet sich ein Naturparadies, das Wanderer ins Staunen versetzt: die Teufelsschlucht in der Eifel. Wer hier durch die engen Felsspalten schreitet, spürt das Echo der Jahrtausende unter den Füßen – eine Landschaft aus Stein, Licht und geheimnisvoller Magie. 

Zwischen Felsen und Fantasie – das Abenteuer beginnt 

Wenn man die ersten Schritte zwischen den mächtigen Felsen der Teufelsschlucht macht, wird der Mensch winzig klein. Sandsteinwände recken sich hoch, als wollten sie den Himmel berühren, während knorrige Baumwurzeln sich wie Fangarme von Riesen durch die Spalten winden. Moos und Flechten überziehen die Steine, Algen glänzen feucht im Schatten. Es ist ein Ort, an dem die Natur Skulpturen aus Fels, Licht und Schatten erschafft – ein verwunschener Zauberwald der Südeifel

Früher Schauplatz von Sagen und Legenden, heute ein beliebtes Ausflugsziel, hallen hier staunende „Ah!“ und „Oh!“ durch die Schlucht – als würden Trolle, Kobolde und Waldgeister auf den Wanderer warten. 

Felstrümmer und Fabelwesen – die Südeifel hautnah erleben 

Die Natur in der Südeifel spart nicht mit spektakulären Überraschungen. Zwischen Vulkanlandschaften, Mooren und wilden Felsformationen erhebt sich die Teufelsschlucht als Juwel. Vor Urzeiten glaubten die Menschen, der Teufel selbst habe diese bizarre Landschaft erschaffen – der Name ist geblieben. Heute beeindruckt die Schlucht durch ihre geologische Geschichte, die jeden Schritt auf den Wanderwegen spannend macht. 

Ankommen im Naturparadies Teufelsschlucht 

Nur etwa 35 Minuten Autofahrt von Trier entfernt, liegt das Naturparkzentrum Teufelsschlucht auf dem Ferschweiler Plateau, nahe der luxemburgischen Grenze. Vom Parkplatz sind es nur wenige Minuten bis zum Einstieg in die verwunschene Felsenwelt. 

Die Luft riecht nach Erde, Moos und Blüten, während Vogelgezwitscher jeden Schritt begleitet. Erst wirkt der Pfad unscheinbar – dann klafft mitten im Wald die Erde auf, und man betritt eine Welt aus Stein, die älter ist als jede Vorstellungskraft. 

Abstieg in die geheimnisvolle Schlucht 

Eine schmale Treppe führt hinab, 146 ausgetretene Steinstufen in einen 28 Meter tiefen Felsspalt. Rechts und links erheben sich steile Sandsteinwände, über die knorrige Bäume klettern. Über einem hängt ein mächtiger Felsblock – ein stiller Zeuge der Naturgewalten. Mit jedem Schritt wird es kühler, geheimnisvoller. Hier spürt man die Kraft der Erde, die vor rund 12.000 Jahren diese Landschaft formte. 

Die Entstehung der Teufelsschlucht 

Gegen Ende der letzten Eiszeit öffneten massive Felsstürze die Landschaft der Südeifel. Poröser Luxemburger Sandstein lag auf wasserdichten Keuperschichten, unterhöhlt durch Frostsprengung und Verwitterung. Die ersten Brocken donnerten ins Tal, andere kippten zur Seite – so entstand die heute enge Felsspalte von ein bis fünf Metern Breite. Noch immer erzählen verstreute Felstrümmer von den Urgewalten, die hier gewirkt haben. 

Magische Details: Moos, Algen und Flechten 

Der Pfad windet sich durch schmale Gänge, manchmal kaum mehr als einen Meter breit. Felsen saugen Feuchtigkeit auf, Flechten und Algen kleiden sie ein, besonders das grün schimmernde Leuchtmoos entfaltet hier seine Magie. Dank der kostenlosen Lauschtour-App erfährt man Interessantes über Natur, Geologie und Sagen. Selbst verrottendes Totholz wird zum Lehrstück über Kreisläufe der Natur. 

Wandern auf den Teufelspfaden – Natur hautnah erleben 

Vom Naturparkzentrum starten mehrere markierte Wanderwege: 

  • Teufelspfad 1 (1,6 km) – kurze Tour, ideal für Familien und Kinder. 

  • Teufelspfad 2 / Großer Rundweg (3,6 km) – führt zu weiteren beeindruckenden Felsformationen. 

  • Teuflische Acht (6,3 km, 229 Höhenmeter) – anspruchsvoll, verbindet die Teufelsschlucht mit den Irreler Wasserfällen. 

Holzstege, Steintreppen, enge Schluchten und Aussichtsfelsen begleiten die Wanderer, während die Prüm durch wildes Geröll plätschert. Wer genau hinschaut, entdeckt in jedem Felsspalt kleine Wunder der Natur. 

Filmschauplatz und Naturmuseum 

Die Teufelsschlucht diente bereits als Kulisse für Krimis, Mystery-Serien und Fanfilme. Das Naturparkzentrum Teufelsschlucht informiert über die Entstehung der Felsen seit der Zeit der Dinosaurier – eine echte Zeitreise. 

Dinosaurierpark Teufelsschlucht 

Wer die Erdgeschichte hautnah erleben möchte, besucht den Dinosaurierpark Teufelsschlucht: 160 Tiermodelle, darunter Tyrannosaurus Rex und Dilophosaurus, lassen die Zeit der Urzeitriesen lebendig werden. Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten runden den Besuch ab. 

Praktische Infos für Wanderer 

  • Adresse: Naturparkzentrum Teufelsschlucht, Ferschweilerstraße 50, 54668 Ernzen 

  • Anfahrt & Parken: A61/B51, kostenlose Parkplätze 

  • Eintritt: Schlucht frei, Dinosaurierpark 15 €, Kinder unter 3 Jahre frei 

  • Hunde: erlaubt, Leinenpflicht 

  • Gastronomie: Bistro „Teufels Küche“ (Naturparkzentrum), Dino’s Diner (Dinosaurierpark) 

Ausflugsziele in der Nähe 

  • Felsenweiher – bizarr-romantische Natur, nur 1 km entfernt 

  • Felsenweg 6 – 17,4 km Premiumwanderweg, Platz 2 bei „Deutschlands schönster Wanderweg“ 

  • Luxemburger Mosel – Architektur, Weinkellereien, malerische Dörfer 

Fazit: Teufelsschlucht erleben 

Die Teufelsschlucht ist mehr als ein Wanderziel – sie ist ein Abenteuer zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Fels und Fantasie. Wer hier unterwegs ist, erlebt die Südeifel hautnah, spürt die Urgewalten, sieht die Jahrmillionen alte Geschichte unter den Füßen und taucht ein in ein Naturparadies, das jeden Schritt unvergesslich macht.

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Sternenpark Rhön: Dunkler Himmel & Sternenbeobachtung im Biosphärenreservat

Hohe Rhön
, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön , Deutschland
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Der Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön schützt die natürlichen Nachtlandschaften der Rhön. Diese bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, ermöglichen gesunden Schlaf für Menschen und sind ein Paradies für Sternengucker. 

2014 wurde die Rhön von der Dark Sky Association als Internationaler Sternenpark ausgezeichnet. 

Besonderheiten der Rhön 

  • Dunkler Himmel: Geringe Lichtverschmutzung – viele Sterne sichtbar, einschließlich solcher, die in anderen Regionen kaum noch zu sehen sind. 

  • Natürliche Nachtlandschaften: Lebensraum für tag- und nachtaktive Tiere; Schutz vor künstlichem Licht nötig. 

  • Milchstraße & Sternenhimmel: Atemberaubende Sicht, besonders auf der Wasserkuppe, Schwarzen Mooren, Roten Mooren, Gebaberg

Aktivitäten im Sternenpark 

  • Sternenführungen: Geführte Touren mit Experten, astronomische Spaziergänge, Vollmondwanderungen. 

  • Sternenkino im Ulstertal: Audio-geführte Sternenbeobachtung auf drehbaren Wellenliegen. 

  • Standorte: 

  1. Wüstensachsen – Tretbecken 

  2. Hilders – Buchschirm 

  3. Tann – Hundbacher Weg 

  • Himmelsschauplätze: Optimal für Sternenbeobachtung, oft mit Liegen, Sternkarten, Infotafeln. 

  • Astronomischer Beobachtungsplatz Hohe Geba: Plattformen für Teleskope, ideal für professionelle Beobachtung. 

Tipps für Besucher 

  • Beste Beobachtungszeit: 1–1,5 Stunden nach Sonnenuntergang. 

  • Ausrüstung: Decke, wetterangepasste Kleidung, Verpflegung. 

  • Entspannung: Auf Wellenliegen liegen, Audio-Sternenführungen nutzen, Sternenfotos machen. 

Himmelsschauplätze in der Rhön