Hoch über dem Norden Lanzarotes, wo Wind und Vulkanstein aufeinandertreffen, öffnet sich die Weite: der Mirador de la Caldera, ein natürlicher Aussichtspunkt auf rund 600 Metern Höhe. Von hier entfaltet sich ein Panorama, das kaum stillhält – die mächtigen Famara-Klippen, das Tal der Tausend Palmen, die zerklüftete Küste und die vorgelagerte Insel La Graciosa liegen in weiter Harmonie. Unten glitzert die Playa de Famara, ein goldener Streifen zwischen Meer und Berg, als würde die Insel selbst den Atem anhalten. 

Lage und Aussicht – Lanzarotes Norden in voller Weite 

Der Mirador de la Caldera liegt auf dem Risco de Famara, der schroffen Kante des mächtigen Famara-Massivs. Von hier fällt der Blick weit hinab auf das Tal, über dunkle Lavaschichten und glühend rote Felsen bis zum tiefblauen Atlantik. Die Landschaft erzählt von Feuer und Zeit – Relikte alter Vulkanausbrüche formen das Gestein, das in der Sonne matt schimmert. 

Dieses Nebeneinander aus erdiger Schwere und strahlendem Licht macht den Aussichtspunkt zu einem der eindrucksvollsten Naturpanoramen auf Lanzarote – ein Ort, an dem man die Kraft der Insel fast körperlich spürt. 

Die Famara-Klippen – Naturwunder aus Stein und Zeit 

Die Famara-Klippen ziehen sich über 22 Kilometer entlang der Nordküste und steigen bis zu 670 Meter steil in den Himmel. Diese uralten Formationen sind die Überreste eines mächtigen Vulkanschildes – geologisch älter als die jüngeren Feuerberge des Südens. 

Hier wird Lanzarote archaisch: schwarzer Fels, vom Wind modelliert, schroffe Abbrüche und das ewige Spiel der Brandung. Am Fuß dieser gewaltigen Wand breitet sich die Playa de Famara aus – ein weiter Sandstrand, wo Surfer den Wellen folgen und Möwen im Wind tanzen. Das Zusammenspiel aus Stein, Meer und Himmel schafft ein Bild von seltener, fast überirdischer Schönheit. 

Wandern rund um den Mirador de la Caldera 

Der Aussichtspunkt ist nicht nur ein Ort zum Staunen, sondern ein Tor in die Landschaft. Rund um den Mirador de la Caldera führen Wanderwege entlang der Famara-Klippen, vorbei an Kratern, Geröllfeldern und grasbewachsenen Kanten. 

Eine der beliebtesten Routen startet in Haría, führt hinauf zum Mirador und weiter entlang des Klippenrands – eine Tour voller spektakulärer Blicke auf die Küste, das Chinijo-Archipel und das weite Meer. Der Weg ist teils steinig und windig, daher sind feste Wanderschuhe, Wasser und eine winddichte Jacke unverzichtbar. 

Wer hier wandert, erlebt Lanzarote in seiner ursprünglichsten Form: rau, still und von einer Schönheit, die sich erst im Gehen erschließt. 

Panorama-Wanderung La Corona & Los Helechos – Lanzarote von oben 

Ein besonderes Highlight ist die Panorama-Wanderung von La Corona zu Los Helechos, eine der eindrucksvollsten Touren im Norden der Insel. Der Startpunkt liegt am majestätischen Vulkan La Corona, dessen fast perfekter Kraterrand eine atemberaubende Rundsicht bietet – über weite Lavaebenen, das Meer und die fernen Inseln des Archipels. 

Der Weg führt durch abwechslungsreiche Landschaften, vorbei an dunklem Vulkangestein, leuchtend grünem Bewuchs und weiten Horizonten. Bei Los Helechos überrascht die Vegetation mit seltener Fülle – ein grüner Kontrast zur schwarzen Erde Lanzarotes. 

Die Strecke ist gut markiert und bietet Wanderern aller Erfahrungsstufen ein intensives Naturerlebnis. Sonnenschutz, ausreichend Wasser und festes Schuhwerk sind Pflicht, denn Teile der Route liegen ungeschützt in der Sonne. 

Diese Wanderung im Norden Lanzarotes verbindet Vulkanlandschaft, Fernblick und Stille – ein Panorama, das weit über die Insel hinausweist. 

Naturpark Chinijo-Archipel – geschützte Wildnis 

Die Famara-Klippen und ihre Umgebung gehören zum Naturpark des Chinijo-Archipels, dem größten Meeresschutzgebiet Europas. Das Gebiet bewahrt die wilde, unberührte Natur des Nordens und schützt eine erstaunlich vielfältige Flora und Fauna. 

Höher hinauf ragt der Punkt Peñas del Chache, mit rund 670 Metern die höchste Erhebung Lanzarotes – militärisches Sperrgebiet, aber weithin sichtbar als stiller Wächter über das Land. 

Praktische Hinweise für den Besuch des Mirador de la Caldera 

Der Aussichtspunkt ist über einen gut befahrbaren Schotterweg erreichbar, der von der Straße LZ-201 abzweigt. Er ist frei zugänglich und bietet zu jeder Tageszeit spektakuläre Ausblicke – morgens in goldenem Licht, abends in glühender Stille. 

Von hier lassen sich verschiedene Wanderungen starten oder verbinden. Wer verweilt, spürt, wie Wind und Weite eins werden – eine Stille, die nicht leer, sondern lebendig ist. 

Fazit – Mirador de la Caldera und Famara-Klippen: Lanzarotes wilde Seele 

Die Kombination aus Vulkanlandschaft, schroffer Steilküste und dem endlosen Atlantik macht den Mirador de la Caldera zu einem der magischsten Orte auf Lanzarote. Hier verbinden sich Erdgeschichte und Ausblick, Stille und Bewegung, Weite und Tiefe. 

Ob als Ziel einer Wanderung entlang der Famara-Klippen oder als Moment des Innehaltens – dieser Aussichtspunkt offenbart Lanzarote in seiner reinsten Form: wild, elementar, unvergesslich. 

Kurz & einfach – Highlights des Mirador de la Caldera 

  • Natürlicher Aussichtspunkt auf rund 600 m Höhe über dem Risco de Famara 

  • Panoramablick auf Klippen, Küste, La Graciosa & Playa de Famara 

  • Wanderungen rund um den Mirador und entlang der Famara-Klippen 

  • Panorama-Wanderung La Corona – Los Helechos mit Vulkanblick 

  • Teil des Naturparks Chinijo-Archipel, größtes Meeresschutzgebiet Europas 

  • Ideal für Naturfreunde, Wanderer & Fotografen

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team