Man steigt durch den Wald am Südhang des Gangolfsbergs, und plötzlich öffnet sich der Blick auf eine kleine, geheimnisvolle Höhle im Teufelskeller. Auf rund 800 Metern Höhe, entstanden durch den Abbruch eines gewaltigen Felsblocks, liegt dieses geologische Kleinod wie verborgen im Herzen der Bayerischen Rhön

Die Höhle misst nur wenige Meter – etwa 5 × 3 × 1,5 –, doch ihre Wirkung ist eindrucksvoll. Sie gehört zu den geowissenschaftlich wertvollen Geotopen der Region und ist ein stiller Beweis für die gewaltigen Kräfte, die die Rhön formten. 

Prismenwand Gangolfsberg – Basalt wie von Künstlerhand gemeißelt 

Nur wenige Schritte weiter erhebt sich die berühmte Prismenwand: jahrmillionenalte, schräg stehende Basaltsäulen, so regelmäßig, als hätte jemand sie von Hand aufgeschichtet. Hier zeigt sich die Geologie der Rhön in all ihrer Pracht. 

Die steilstehenden Säulen offenbaren zwei übereinanderliegende Basaltdecken und eine faszinierende Diskordanz – ein Naturphänomen, das Wanderer und Geologen gleichermaßen in seinen Bann zieht. 

Wanderung zum Teufelskeller und zur Prismenwand 

Dem Geologischen Lehrpfad Gangolfsberg folgend, steigt man durch abwechslungsreichen Wald bergauf. Die Wege sind gut begehbar und auch für Kinder geeignet. Doch bald wird der Aufstieg anspruchsvoller: unregelmäßige Stufen, steile Passagen – Trittsicherheit ist gefragt. 

Oben angekommen, belohnt die Kombination aus Teufelskeller Höhle und Prismenwand mit einem Naturerlebnis, das man so schnell nicht vergisst. 

Naturwaldreservat Gangolfsberg – Unterwegs im Biosphärenreservat Rhön 

Der Gangolfsberg ist Teil der Kernzone des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Hier bleibt die Natur sich selbst überlassen, alte Bäume wachsen ungestört, und seltene Tiere wie die scheue Wildkatze finden ihren Lebensraum. 

Informationstafeln entlang des Naturlehrpfads Gangolfsberg erzählen von der geologischen Entstehung der Rhön, der einzigartigen Vegetation und den Sagen, die sich um diese Orte ranken. 

Legenden am Gangolfsberg – Sagen und Geschichten 

Wie der Name verrät, rankt sich um den Teufelskeller eine düstere Sage: Hier soll der Teufel selbst seine Hände im Spiel gehabt haben. Am Gipfel des Berges finden sich zudem die Überreste einer Kapelle des heiligen Gangolfs, ebenfalls eng mit Legenden verbunden. 

So wird die Wanderung durch Geologie und Natur zugleich eine Reise in die mythische Welt der Rhön

Wandertipp: Rundtour Gangolfsberg & Basaltsee 

Für eine längere Tour empfiehlt sich die Rundwanderung Gangolfsberg & Basaltsee. Auf rund 12 Kilometern führt der Weg durch stille Wälder, vorbei an uralten Basaltformationen und sanften Hügeln. 

Startpunkt ist oft das Schweinfurter Haus, von wo aus auch der Zugang zum Teufelskeller möglich ist. Wer die Wanderung in Oberelsbach beginnt, verlängert seine Tour um rund zwei Stunden – perfekt für erfahrene Wanderer, die die Hochrhön in all ihrer Ursprünglichkeit erleben möchten. 

Praktische Hinweise für Besucher 

  • Der Teufelskeller liegt in der Kernzone, daher gilt: die Wege nicht verlassen, die Höhle nicht betreten, kein Bouldern. 

  • Der Lehrpfad ist etwa 2,5 km lang – festes Schuhwerk ist Pflicht. 

  • Bei Schnee, Eis, starkem Wind oder Dunkelheit sollte der Pfad nicht begangen werden. 

Fazit: Teufelskeller und Gangolfsberg – Naturerlebnis in der Rhön 

Wer den Teufelskeller in Oberelsbach besucht, entdeckt nicht nur eine kleine, geheimnisvolle Höhle, sondern auch die Prismenwand am Gangolfsberg – zwei Naturwunder, die eindrucksvoll die geologische Geschichte der Rhön erzählen. 

Die Mischung aus Natur, Geologie, Sagen und Wandergenuss macht diesen Ort zu einem der faszinierendsten Ziele in der Bayerischen Rhön.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team